Filetieren, Gewinn abgreifen, weiterziehen ?
Kult, Kritik, Kommerz und Markt - wie geht es weiter mit Apple?
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@ derAL
Du lebst echt in einer anderen Welt. Weiterhin viel Spaß dabei.Erinnert mich irgendwie an Nikolai Manek, damals noch im Usenet.
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Übt man berechtigte Kritik, ist man ein (typisch deutscher) Nörgler. Skizziert und/oder bewertet man Entwicklungen, die stattfinden, im Sinne einer Meinung/Position, kommen Sprüche über Moral, aktuelle geopolitische Krisen und über den Weltfrieden, welche die Diskussion über die Branche Telekommunikation in ihren Facetten in einem Telefon-Forum (vorwurfsvoll) relativieren soll (im Sinne von: 'wie kann man das nur schreiben, wenn anderswo die Gaslieferungen ausbleiben; so etwas darf man im Geplauder im zu dem Thema existierenden Thread gerne diskutieren, aber was hat das in diesem Thread zu suchen oder mit zu tun?). Liefert man klar formulierte Argumente, werden oft keine gleichartigen Positionen/Gegenpositionen ebenso klar formuliert beigesteuert. Weil man da in einer anderen Welt lebt und dabei weiter Spaß haben soll.
Manchmal geht es hier schon recht lustig zu.
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Icahn und Konsorten sind in meinen Augen nichts anderes als irgendwelche Könige, Fürsten etc., die in früheren Zeiten "den Finger in die Wunde legten" und kurzerhand Ihrem Nachbarn zeigten, dass sie Ihr Geld lieber in Waffen statt in Bildung, Vorsorge, etc. gesteckt hätten und mal kurz einen klitzekleinen Krieg aufzogen.
Grundsätzlich ist das Vorgehen nichts anderes als ein Überfall, bei dem der Angreifer seine Meinung mit Waffengewalt (hier: Geld/Aktienanteile) durchsetzt.
Im Endeffekt passiert in beiden Fällen irgendwann das Gleiche, früher und heute brauchen anschliessend beide Parteien Geld von Kreditgebern für das sie wiederum enorme Zinsen bezahlen müssen.
Am Ende hat wieder keiner - ausser den Kreditgebern - was davon.
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@ derAl
ich glaube du verkennst aber, dass es nunmal Apples Geld ist

Warum soll es für Apple ein Problem sein, wenn sie das Geld nicht an Leute rausrücken, welche das Geld gut investieren können? Selbst Apple ist zu klein und hat nicht genug Reserven, als dass es für Apple irgendwelche Auswirkungen hat, das nicht zu tun.
Selbst wenn iCahn der Samariter fürs Gemeinwohl ist, so kann das Apple wohl am Allerwertesten vorbei gehen .Für Apple ist es da selbst sinniger, das Geld selbst zu verprassen.
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Ich verstehe den Gedanken der hier dahinter steckt, teile diese Meinung aber nicht.
Investoren wollen Geld verdienen, mehr nicht.
Sobald Icahn Apple gezwungen hat, seine Reserven auszuschütten und er Kasse gemacht hat, zieht er weiter.Irgendein Interesse an den Unternehmen hat er nicht, nur an seinem eigenem Bankkonto.
Ich stehe der Trennung von ebay und paypal auch kritisch gegenüber, meiner Meinung nach haben beide Seiten ernorm von dem Zusammenschluß profitiert.
Reißt man das wieder auseinander, ist ebay das "Standard-Bezahlsystem" wieder los und paypal muß erneut auf Kundensuche gehen.
Warum sollte sich Apple von seinen Barreserven trennen ? Steht irgendwo, das ich das als Unternehmen tun muß, nur damit Aktionäre eine höhere Dividende kassieren können ?
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Dieser Mensch ist zwar nach seinem Handeln einer der Menschen, die das geringste Ansehen bei mir geniessen, aber ich empfinde bei dieser Meldung reine Freude. Nicht wegen Apple, sondern dem Problem im Generellen.
Dieser Mensch ist das Ergebnis von Kapitalismus in Reinform - aber er nutzt kapitalistischste Großkonzerne als Wirte - so wie die Wirtschaft auf den meisten Standorten der Welt Menschen als Rohstoff nutzt.
Gerade Technikkonzerne im Allgemeinen sind von ihrem Produktionsgebaren nebst der Medikamenten und Kleidungsindustrie das Allerletzte für die Arbeitnehmer in der Produktion.
Somit, kein Mitleid, ich hoffe es geht bei Samsung, LG, HTC, Lenovo und Co direkt weiter. Verdient ist verdient.
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Zitat
Original geschrieben von 5 Minutes Alone
Gerade Technikkonzerne im Allgemeinen sind von ihrem Produktionsgebaren nebst der Medikamenten und Kleidungsindustrie das Allerletzte für die Arbeitnehmer in der Produktion.naja moment. die gehälter beispielsweise in china mögen für uns lächerlich gering erscheinen. für die leute dort stellen sie dennoch eine verbesserung der persönlichen situation dar. ohne diese arbeit erginge es ihnen wesentlich schlechter.
der arbeitsmarkt in diesen ländern ist so wie er ist und mit der zeit wird er sich auch angleichen. die industrienationen haben jahrhunderte gebraucht um sich ihren vorsprung aufzubauen. china ist gerade dabei aufzuholen und wird sich bald auch nicht mehr so billig verkaufen.
für jemanden der keine eigene produktion im land hat, ist es auch schwierig, einfluss auf die gehälter zu nehmen. sagt beispielsweise apple, dass sie das doppelte bezahlen dann freut sich der fabrikinhaber und die arbeiter haben rein garnix davon...
nicht zu vergessen, dass ja nicht nur die hersteller davon profitieren. wir profitieren alle davon. oder will jemand 5000€ für ein iphone ausgeben? oder für ein VW Golf 100.000€ ?
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Die Märkte werden sich nicht auf unser Niveau heben, die Resourcen unseres Planeten sind begrenzt und zudem, es würde uns automatisch schlechter gehen.
Zu der Frage: wären die Produktionen nicht auf Ausbeutung ausgelegt (sei es im Bezug auf Humanresources oder die Umwelt) wären sie nicht in China, Vietnam und Indien und die Produkte wären schlicht nicht so gut fürs Geld. Es wäre kein iPhone da. Das ist der Unterschied.
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Zitat
Original geschrieben von uwm
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Warum sollte sich Apple von seinen Barreserven trennen ? Steht irgendwo, das ich das als Unternehmen tun muß, nur damit Aktionäre eine höhere Dividende kassieren können ?Das solltest Du dabei verinnerlichen:
Wem gehört die Firma?
Eben den Aktionären. Es ist ihr Geld, das sie zur Verfügung stellten. Und sie entscheiden auch, was mit dem Geld passieren soll und ob sie dieses Geld oder einen Teil davon woanders investieren wollen. Nicht CEO Tim Cook und das Apple-Board; sie sind nur Angestellte eben dieser Inhaber. Und dass er mit dem Geld nichts macht, empfinden die Inhaber eben als Bullshit. Die Inhaber wollen nicht, dass er das Kapital nicht nutzt. Sie wollen, dass er damit etwas unternehmerisches anstellt. Sie wollen nicht, dass es ungenutzt bei nachlassender Rendite liegen bleibt. Und wenn das so ist oder bleibt, dann wollen sie es wieder haben und mit dem Geld interessantere Alternativen ansteuern. Risikokapital investiert in Chancen und nicht in Barreserven bei nachlassenden Renditen. Nur das fördert Wachstum und Fortschritt. Weil Risikokapital Querdenker und diejenigen finanziert, die sich aus der Mitte heraus bewegen und neue Wege gehen, etwas Neues kreieren.

Es sind genau diese Crazy Ones, die Querdenker, die Apple in seiner historisch wichtigsten Werbekampagne mit 'this is to the crazy ones...' ansprach, die dieses Risikokapital dringend benötigen, da diese vorangehen, wo andere ihren Arsch einziehen.
Und die Start-up-Investoren und die Icahns dieser Welt sorgen dafür, dass gerade das passiert. Dabei gehen sie enorme Risiken ein. Viele davon bleiben auf der Strecke. Einige wie Icahn waren dabei als wenige sehr erfolgreich.
Gäbe es diese nicht, hätte Apple in der Garage von Steve Jobs Eltern auch nicht anfangen können.
Und die Icahns und Co. waren es auch, die im Hintergrund Deals (etwa mit Microsoft) einfädelten und Risikokapital mitstemmten, als Apple in den späten 90ern kurz vor der Pleite stand und dafür sorgten, dass Jobs wieder an Bord ging und das Unternehmen später den Turnaround schaffte.
Apple braucht dieses Risikokapital nun nicht mehr. Es weiß nicht, wohin damit.
Das Risikokapital wird nun für die neuen Steve Jobs der Zukunft benötigt. Weshalb sollte es dann bei Apple verstauben?
Damit es für den ehemaligen Crazy One Apple, mittlerweile ein etablierter, milliardenschwerer und gealterter Dinosaurier, keinen Wettbewerb gibt? Apple ist so nicht mehr crazy. Genausowenig, wie ein millionenschwerer Gangsterrapper von einst heute noch einer ist, während er seit Jahren im Luxus badet und sich mittlerweile im Jet Set bewegt.
Wenn Apple diesen Crazy-Geist weiter leben möchte, dann nur so, indem es Risikokapital für andere Crazy Ones freigibt, indem es nicht benötigte Luft ablässt, die andere so dringend benötigen, um endlich frei atmen und durchstarten zu können.
Und wenn es Apple nicht selbst tut, dann müssen sich eben andere darum kümmern.
Und an der Stelle stellt sich die Frage, wer tatsächlich der heutige Crazy One ist; der Konzern Apple oder Icahn?Wem habt Ihr denn letztlich abseits des Kastendenkens Apple oder das iPhone zu verdanken?
Jobs oder demjenigen, der an die Idee Steve Jobs und Steve Wozniak geglaubt hat und deren Start finanziert hat?
Damals war das Mike Markkula, der als einer der ersten auf volles Risiko in Apple investierte.
(Jobs und Wozniak in der Garage, in der alles anfing)Hätte Jobs und Woz kein Geld bekommen von irgendeinem Crazy One, der bereit war, dieses unbekannte und waghalsige Wagnis zu finanzieren, wäre Apple nicht entstanden.
Genau darum geht es.
Apple hat nicht genutzte Überkapazitäten in Geld und nutzt es nicht für den Fortschritt, für das Risikokapital normalerweise eben genutzt wird.
Es hortet Geld und klebt daran wie Gollum am Ring in Herr der Ringe, der seinen Charakter immer nachhaltiger verdirbt. Und das, obwohl es aktuell zu wenig Perspektiven gibt, dieses Geld im eigenen fetten Konzern zu nutzen. Und selbst die Dinge und Perspektiven der nächsten Jahre, über die wir leidenschaftlich diskutieren, sind für all die Barreserven zu gering.
Deswegen soll das nicht benötigte Über-Barreserven-Geld zu den neuen Crazy Ones wandern ...
Und der Vorgang hat auch noch den netten Nebeneffekt, dass die Rentabilität von Apple wieder steigt, weil die Gewinne ja bei reduziertem Kapital eine andere Bezugsgröße bekommen würden. Im Sinne von 1 EUR Gewinn von 10 EUR Gesamtkapital sind 10% Rentabilität; 1 EUR von 5 EUR -falls um 5 EUR reduziert wird, die nun für neue Chancen genutzt werden könnte- sind halt 20%; und diese Rentabilitätssteigerung würde den Kurs trotz Abbau der nicht benötigten Barreserven ziemlich pushen, da die Aktie dadurch aus Sicht eines Investors im Rentabilitätsvergleich zu anderen wieder deutlich attraktiver wird, wobei die höhere Ausschüttung das Interesse von Value-Investoren grundsätzlich weckt, wegen der gut planbaren ordentlichen Erträge, die mit großer Wahrscheinlichkeit stetig bzw. relativ konstant fließen würden und das bei einem Titel, der noch einige Jahre auf Grund der hervorragenden Situation selbst nach Abbau der Barreserven mit wenig Risiken belastet ist; das ist auch Herrn Icahn bekannt).
Wenn Apple tatsächlich unsterblich werden und für Jahrhunderte Vorbild für alle die Crazy Ones sein möchte, dann nur, indem es an die Crazy Ones der Zukunft denkt und nicht vergisst, dass sie selbst the Crazy Ones waren.
Wenn es einen Geist Apples gibt, dann den des Crazy Ones.
Und gerade dieser Geist sollte bei all dem Erfolg nicht in Vergessenheit geraten.
Und erst Recht nicht durch Apple.So, jetzt habt Ihr wieder eine saubere Argumentationskette von mir geliefert bekommen. Jetzt können einige von Euch wieder aufheulen und nach Moral schreien oder weiß Gott was verteufeln.
:p

In dem Sinne,
'Look at the world with an evil eye
Your cold heart won't let you cry
Try to make a change in the wink of an eye
Do you have it in you to even try?'(Lyrics: The Black Crowes)
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