Freiwillig aufs Auto verzichten?

Ich bin ganz ohne Auto aufgewachsen und werde mir wohl in den nächsten Jahren auch keins zugelegen.
In Berlin habe ich es da natürlich viel einfacher als viele von euch. In der Nähe meiner Wohnung gibt es fast nie freie Parkplätze. Deswegen werden auch immer die Kreuzungen zugeparkt, so daß die Autos nur noch ganz vorsichtig um die Ecke kommen.
Dafür sind es zu Fuß nur 4 Minuten bis zu einem U- und S-Bahnhof. Die S-Bahn kommt mind. alle 5 Minuten und behält diesen Takt sogar bis etwa 0.40 Uhr bei. Die U-Bahn kommt nach 20 Uhr "nur" alle 10 Minuten, fährt aber an den Wochenenden auch nachts ohne Unterbrechung mind. alle 15 Minuten. Werktags gibt es einen Nachtbus.

Unter diesen Umständen hat sich für mich nie die Frage nach einem Auto gestellt. Für das, was man dabei spart, kann man sich dann auch mal eine Taxifahrt leisten.
Ich kenne allerdings auch genügend Leute, die in der Großstadt leben und meinen, nicht auf das Auto verzichten zu können. Wenn der Wagen dann mal in der Werkstatt ist, stehen sie wie der Ochs vor dem Fahrkartenautomaten und finden das alles so unkomfortabel.
Grüße,
Lanturlu

Mich würden mal die Antworten interessieren, gäbe es: telefon-treff.usa

In USA?
Außer in Großstädten wie New York, die auch annähernd sowas wie einen ÖPNV haben, erübrigt sich dort das Thema

In den Vereinigten Staaten haben die doch keine Autos, die haben Straßenkreuzer :o

Hallo!
Auch ich habe direkt zum 18. Geburtstag meinen Führerschein bekommen. Das war für mich ein riesiges MUSS, denn gerade in dem Alter will man seine Freiheit und Unabhängigkeit. Bis jetzt hatte ich nie ein eigenes Auto, konnte aber immer das meiner Mutter oder meines Vaters nutzen, als ich noch zu Hause wohnte- und das war auch in der Pampa...
Jetzt, in einer 70 000 Einwohner Stadt bin ich immer noch ohne Auto, habe die Bushaltestelle vor der Tür und wünsche mir doch hin und wieder meinen eigenen kleinen Wagen. Mit den Bussen muss man ständig umsteigen, die sind so voll, dass man nur stehen kann und dann bei den Fahrkünsten des Busfahrers aufpassen muss, dass man nicht ständig auf die Schnauze fällt... Die fahren echt so rücksichtlos, nur um ihre Verspätung irgendwie wieder reinzubekommen. Nachts muss man dann eh auf ein Taxi zurückgreifen. Bei uns gibt es in der Woche (nicht am Wochenende) zum Glück Frauen-Nacht-Taxen, die einen für 3,50 Euro in der ganzen Stadt nach Hause bringen und außerdem gibt es immer Minicars, für die man zwischen 4 und 6 Euro bezahlt. Auf Dauer sicher teuer, aber ab und zu ok.
Und die Bahn muss ich erst gar nicht erwähnen. Ich hatte seit Monaten keinen pünktlichen Zug mehr- sogar die Regionalexpresse, mit denen ich eigentlich vorzugsweise fahre, haben fast immer 10- 15 Minuten Verspätung. Und dann kriegt man manchmal auch nur nen Stehplatz, wo man dann sogar den Kopf einziehen muss...
Ein Auto hat also schon seine Vorteile. Alleine was Wasser und Klopapier einkaufen angeht...

Gruß
Mekong

Naamd!

Ich schliesse mich hier mal der Mehrheit an: Nein, ich würde nicht aufs Auto verzichten. Ich bin auch einer dieser unverbesserlichen, der das Auto nicht nur als Nutzfahrzeug ansieht. Ich bin da eher ein extrem in die andere Richtung, sammle und bastle an Oldies rum, ein richtiges "Vernunftsauto" gibt es in meiner Familie eigentlich gar nicht (sogar der Kombi hat mittlerweile ordentlich Feuer ).

Wobei ich allerdings auch sagen muss dass ich bei meinen doch recht "fliegenden" Arbeitszeiten als Selbstständiger, obwohl ich nur ca. 10km vom Büro wegwohne, mit öffentlichen Verkehrsmitteln keinen Fuß auf den Boden bekäme. Und warum da dann nicht das nützliche mit dem dem angenehmen verbinden...

Gruesse

Charlie

Zitat

Original geschrieben von popostoepsel
Das kann man sich einfach 1 mal im Monat/Quartal liefern lassen. Hat auch den Vorteil, dass man nix schleppen muß. Allerdings braucht man dann auch den Platz um es deponieren zu können.

Na ja, Wasser könnte man im Keller lagern, aber so einen Lieferservice für Privatpersonen kenne ich hier nicht...

Hallo zusammen, ein interessantes Thema.
Am 18. Geburtstag habe ich mich auch wie doll auf Führerschein und Auto gefreut, da hier am Rand des Taunus der ÖPNV nicht so wirklich gut funktioniert.
Ich habe zwar ein Semesterticket mit dem ich im ganzen Rhein-Main-Gebiet per Bus und Bahn umherkutschieren kann (und das auch jeden Tag zur Uni hin und zurück tue, da man dort nicht parken kann), aber mein Auto aus freien Stücken abschaffen? Nie im Leben.
Ich schraub eben auch gerne an meinem Oldie (greetz @ Charlie_D!) und fahre gerne...

Zitat

Original geschrieben von Mekong
Jetzt, in einer 70 000 Einwohner Stadt bin ich immer noch ohne Auto, habe die Bushaltestelle vor der Tür und wünsche mir doch hin und wieder meinen eigenen kleinen Wagen.

Gießen ist auch ein Kaff, kann man nicht anders sagen.
Ich weiß schon, warum ich da weg bin. Aber wer weiß, vielleicht ziehe ich in zehn oder zwanzig Jahren wieder nach Pohlheim (9 km vor Gießen).

Zitat

Frauen-Nacht-Taxen, die einen für 3,50 Euro in der ganzen Stadt nach Hause bringen

Und das nennt sich dann Gleichberechtigung... Als Mann muß man den vollen Preis zahlen.

Zitat

Ein Auto hat also schon seine Vorteile. Alleine was Wasser und Klopapier einkaufen angeht...

Beim Wasser sparst du dir das Fitneßstudio, beim Klopapier... naja.