Einer der wichtigsten Punkte, die häufig vergessen werden wenn es um "Recht" geht, ist ein vernünftiges Miteinander zwischen Vermieter und Mieter.
Ist der Vermieter ein Privatmann, und hat keine professionelle Hausverwaltung zwischengeschaltet, stehen sich häufig zwei Laien gegenüber, denen die (sich häufig ändernde Rechtslage) nur rudimentär bekannt ist. Ist der Mietvertrag schon etwas älter, oder wurde ein älteres Formular benutzt, sind ggf. diverse Klauseln ungültig, und rein rechtlich gesehen müssen bestimmte Dinge dann nicht vom Mieter durchgeführt oder bestimmte Kosten nicht übernommen werden.
Der Gang zum Mieterverein hilft, da die Experten dort über die Rechtslage bescheid wissen. Mit diesen Auskünften sollte man sich selbst eine Strategie zurechtlegen, mit was man den Vermieter konfrontiert bzw. welche Kosten/Pflichten/Dinge man akzeptiert oder ablehnt.
Mitunter kann es im Sinne eines "guten" Mietverhältnisses sogsar sinnvoll sein, nicht zu opponieren, und z.B. die Nebenkosten auch bezahlen, wenn die gesetzliche Frist abgelaufen ist. Schließlich hat der der Mieter ja Wasser, Energie, etc. auch selbst verbraucht, und kein Vermieter wird es einsehen, das Duschwasser oder die Heizkosten des Mieters zu übernehmen...
Falsche Abrechnungen sollte man selbstverständlich nicht akzeptieren, sondern das Gespräch mit dem Vermieter suchen.
Lässt man erstmal den Mieterbund und dessen Anwälte ran, wird sich auch der Vermieter schlau machen, und vom Anwalt anwtworten lassen. Hat der Vermieter viel Geld, so dass ihm die Anwaltskosten egal sind, oder einen Anwalt im Bekanntenkreis, beginnt eine "muntere" Hin- und Herschreiberei, die meistens den Mieter (psychisch) belastet.
Denn dann sucht auch der Vermieter in den Krümeln, und erhöht zum Beispiel alle 15 Monate (legal) die Miete, oder er kommt auf die Idee, "plötzlich" (mit Vorankündigung) Sanierungsarbeiten durchzuführen (z.B. neue Fenster, Dusche statt Badewanne oder umgekehrt), was anschließend meist auch zu einer (legalen) Mieterhöhung führt...
Und größte Vorsicht bei (eigenmächtigen) Mietminderungen - sowas ist immer (!) ein "rotes Tuch" für den Vermieter und meistens der Auslöser dafür, den Mieter so rasch wie möglich loszuwerden (auf welchen Wegen auch immer). Vielleicht ist dann schon ein paar Tage später die Eigenbedarfskündigung da, weil die Mutter oder tochter des Vermieters da einziehen will...
Und sollte sich (z.B. im Zuge eines Gerichtsverfahrens) herausstellen, dass die Mietminderung zu hoch angesetzt ist, hat der Vermieter (s)einen Kündigungsgrund gefunden.
Gruß Jörg