Gleich vorweg: ich teile deine Skepsis und behalte lieber Unrecht, als dass O2 hier tatsächlich ziemlich arglistig ihre Testkarten priorisiert oder höhere Maxima anböte, obwohl offiziell zahlenmäßig dieselben. Von daher mögen das bitte auch andere gerne testen und berichten.
Das ist ja nun kein wirklich signifikanter Unterschied.
Bei einem kurzen, am besten noch webbasieren Speedtest sicher nicht, über längere Zeit via HTTP und wget/curl dann schon eher.
Du testest ja nicht absolut zeitgleich mit dem gleichen Endgerät.
Ein grundsätzliches Problem, wie hier schon beschrieben. Der Unterschied zeigte sich aber zumindest innerhalb einer Stunde auch im Wechsel mit unterschiedlichen Geräten (Kreuztausch der SIM-Karte).
Und die nominellen 500 mBit/s müssen ja erst mal vorhanden sein am Standort.
Sind sie in der Spitze ja anscheinend sogar, wobei das für einen möglichen Unterschied keine Bedingung ist, denn es wäre ja auch denkbar, dass mit einer Karte 100, mit der anderen 200 Mbps durchschnittlich über längere Zeiträume betrachtet werden.
Im Übrigen sind Speedtest extrem schwankend.
Vor allem zu einzelnen Zielen und selbst dann hat man je nach Zelllast und Ressourcensteuerung ziemliche Streuungen, keine Frage. Daher auch mit mehreren Verbindungen zu verschiedenen Servern getestet.
Auch noch im Auge behalten muss man unterschiedliche Pufferimplementierungen und Flusssteuerungen. So gehen die Antwortzeiten etwa bei einem Chateau bei mehreren TCP-Verbindungen im Mittel weniger stark nach oben als bei einem ZTE MC801A, was indirekt auch wieder durch die Window-Flusssteuerungsgeschichte zu Einbrüchen der Datenrate führen kann.
Die Diskussion, inwieweit Provider und gerade MVNOs je nach Tarif benachteiligen, ist ja uralt und nahm zumindest beim Thema Netzabdeckung, die ohne konkrete Aussperrung aus bestimmten Zellen ziemlich sicher identisch sein dürfte, mitunter auch absurde Spekulationen an.
Andererseits braucht man nicht weit zu schauen, um auch in der EU "Diskriminierung" (neutral im Sinne der Unterscheidung) von Zugängen zu haben. In Österreich etwa sind solche Nutzungsklassen erstaunlicherweise Usus und freimütig offiziell auch "beworben" und auch hierzulande sind Tarifunterschiede bezüglich der nominellen Maxima bei den Datenraten (etwa "LTE bis 50 Mbps", etc.) bekannt, so dass zumindest die Technik für Trafficshaper natürlich schon mal da ist.
Insofern kann ich mir auch wieder nur schwer vorstellen, dass Provider der Versuchung von Priorisierungen völlig widerstehen können - lässt es sich aus den bereits genannten Gründen vom Endanwender nur schwer bis gar nicht nachweisen. Und selbst wenn wir hier nun kollektiv den Messmarathon veranstalten und mit quasi wissenschaftlicher Signifikanz Unterschiede zwischen den Tarifen einschließlich der "Testkarte" erfolgreich eruieren, stellt sich die Frage, welche große Konsequenz das dann für O2 hätte.