Ich hab ihn jetzt auch gesehen und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
Ignoriert man, dass es ein Bondfilm sein soll, bleibt ein durchschnittlicher Actionklopper über. Wäre da nicht das Label Bond drüber, niemand würde über das Filmchen schreiben, kaum einer würde ihn sich anschauen und gar niemand würde auf eine Fortsetzung warten.
Macht das einfach mal, denkt euch den alten Ruhm der Bondreihe weg und bewertet die Craigbonds isoliert-da wäre so nie der Hype draus entstanden, ab dem zweiten Teil hätte man es direkt in die Videotheken gegeben und garnicht im Kino versucht.
Und genau das arbeitet gegeneinander. Wer die Bondfilme aus guten Zeiten kennt, der kann die mauen Craigbonds wirklich nicht gutfinden. Für den bietet sich das Bild eines drögen, infantilen Actionstreifens, der kaum so cool ist, wie ihn die PR-Artikel die die Filmfirma platzieren lässt glauben lässt.
Und wenn man schon alten Brei wie die Bootsverfolgung aufwärmt, dann sollte man das wenigstens besser würzen. Auch die Mooresche Bootstour war kein cineastischer Meilenstein, aber sie eignet sich gut, um das ganze Ausmaß des Craigbonddillemas aufzuzeigen.
Während bei der originalen Bootsaction durch die Rahmenhandlung immer wieder Humor eingestreut wurde, gibt es eine solche beim Craigbond nicht, Humor erst recht nicht. Da wird müde durch die Gegend geschippert, es macht Peng Peng, die Landschaft langweilt und was man zu sehen bekommt, kann man in jeder trashigen 80s Krimiserie bewundern.
Die Frauenleiche in Öl ist auch nur ne schlechte Kopie der Goldfingerleiche. Während man in Goldfinger noch beeindruckt war, fehlt auch hier beim Craigbond alles. Da wird einfach drüber hinweg gegangen, mal kurz abgefilmt, wieso die jetzt in Öl eingelegt wurde bleibt völlig unklar, zumal ab dem Zeitpunkt längst klar ist, dass es hier um Wasser geht und nicht um Öl und der Schurke auch nicht Ölfinger heisst und auch sonst keinerlei Affinität zum Ölbereich aufweist.
Die Handyspionageorgie lieblos von Majority Report geklaut-das das im Forum hier bei einigen auch noch Begeisterung weckt, wundert mich ernsthaft. Einfach auf nem Touchscreentisch rumwischen, bei Cruise hing das Teil wenigstens cool an der Wand. Zumal Bond die Leute in der Menge garnicht so schnell hätte orten können, denn sein Gesicht erkennt man in der der Aufnahme aus Blickrichtung des Publikums nicht. Er müsste schon den Sitzplan der Arena auswendig kennen, die Platzkarten der Bösewichter im Vorraus gekannt haben und so weiter...wer jetzt kommt, das die alten Bonds auch unrealistisch waren-ja sicher, aber sie waren nicht unlogisch!!!
Bei den alten Bonds dachte man drüber nach, ob das wohl irgendwie doch so funktionieren könnte-da war die Ausrüstung das Unrealistische. Bei den Craigbonds weiß man sofort, das geht in keinem Fall und unrealistisch ist hier nicht das Equipment, sondern die dümmliche Story.
Ein selten dämlicher Tausch der exemplarisch für den Trash ist, zu dem man die Bondreihe verkommen lässt.
Und wer meint, Bond hätte jetzt Ecken und Kanten. Pff, die hat Schimanski auch. Aber der ist auch nicht beim Geheimdienst!