Beiträge von dg2mst

    Die Aussage hinsichtlich der Nutzung mit nicht-UMTS Geräten kann ich leider nicht bestätigen. Ich habe zwei Multicards (UMTS-SIM) und kann definitiv mit beiden zu den gebuchten Konditionen ins Netz (früher O2 Homezone Surf Pack 500 MB, jetzt Surf Pack L). Eines der Geräte ist ein Nokia 9500 Communicator, der kein UMTS hat aber trotzdem immer richtig abgebucht wird.



    Viele Grüße,



    Stephan

    Ich habe mir gerade die 4.0 gezogen und komme jetzt partout nicht mehr online. Momentan gehe ich über eine manuell eingerichtete DFÜ-Verbindung online (habe Surf Pack L). Weiß jemand zufällig, wo ich unter Windows XP den APN für diese manuelle Verbindung einsehen bzw. ändern kann?

    Das ist natürlich ein klassisches Problem, das aber schlicht auf der Natur der Union beruht: Nachdem in den Sechziger Jahren der Versuch einer engeren Verzahnung der Außen- und Sicherheitspolitik im Rahmen einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft am Widerstand der französischen Nationalversammlung gescheitert ist, hat man sich darauf verständigt, die Integration erst einmal auf wirtschaftlichem Gebiet voranzutreiben. Mittelbar sollte damit zugleich die politische Integration voranschreiten ("Spillover-Effekt"). Insofern besteht die EU gegenwärtig in wesentlichen Teilen aus der Europäischen Gemeinschaft (früher EWG) und hat einen starken Fokus auf Wirtschaftsfragen.


    Natürlich ist es wünschenswert auch andere Gebiete zu harmonisieren, aber der Kultusbereich gehört in Deutschland zum Kernbereich der Länderzuständigkeiten und läßt sich wegen des Föderalismusprinzips nicht so ohne weiteres beseitigen. Gleiches gilt dem Grunde nach für polizeiliche Aufgaben und den Strafvollzug. Das ist aber kein Vorwurf, den man an die EU richten kann, denn die Bundesregierung kann nicht einfach Zuständigkeiten nach Brüssel delegieren, für die sie keine (Bundes-)Kompetenz hat.


    Was die Situation von Migranten in Frankreich angeht, bin ich mir keineswegs sicher, daß Mme Royal in dieser Richtung tragfähigere Konzepte hat als M Sarkozy. Sie ist natürlich wesentlich populärer, weil M Sarkozy sich einen für unsere Verhältnisse geradezu unglaublichen Lapsus geleistet hat, als er die Einwohner der Vorstädte als "racailles" (Gesindel) bezeichnet hat. Zu diesem Thema gab es vor einer Woche einen Kommentar in der FAZ in dem ein Sozialarbeiter aus den banlieue gesagt hat, daß Royal dort keineswegs geliebt wird, sondern daß es darum geht, Sarkozy um jeden Preis zu verhindern. Ich glaube auch, daß wir nach der Wahl relativ schnell sehen werden, daß die zum Teil populistischen Versprechen, die beide Seiten im Wahlkampf machen, sehr schnell einer eher nüchternen Realität weichen dürften.


    Mit anderen Worten: M Sarkozy kann die Integrationsdefizite nicht ignorieren, ebenso wie Mme Royal ihre Versprechen keinesfalls wird einhalten können.

    Auf jeden Fall würde ich Dir bei einer kleineren Wohnung dringend dazu raten, zweimal zu überlegen, ob man den ganzen Krempel, den man mitnehmen will auch wirklich braucht. Im Zweifel lieber weniger mitnehmen, dann hat man es leichter die Wohnung in Ordnung zu halten. Ich habe es auf die harte Tour gelernt und Wäschekorbweise Bücher wieder zu meinen Eltern nach Hause gefahren, weil ich sie in meiner Studentenbude beim besten Willen nicht brauchen konnte. Ich habe hier etwa 20 m² und außer einem E-Piano und meiner Fotoausrüstung praktisch keine persönlichen Gegenstände in der Wohnung, die ich nicht irgendwo für das Studium brauche.

    So gern ich die den Konventsentwurf über die Europäische Verfassung verabschiedet sähe, so unrealistisch stehen die Chancen im Moment. Deswegen begrüße ich die Berliner Erklärung, die einen neuen "Grundlagenvertrag" vorsieht, den auch M. Sarkozy zu unterstützen scheint. Alles andere ist im Moment reine Zeitverschwendung, denn spätestens in Großbritannien muß damit gerechnet werden, daß ein Verfassungsvertrag abgelehnt wird.


    Ohne zu sehr in eine Diskussion pro/ contra Europa einzusteigen, sollte man bei aller "Regulierungswut" zweierlei bedenken: Zum einen sorgt jede Regelung der EU dafür, daß es einen verbindlichen Rahmen gibt und nicht 27 einzelstaatliche Regelungen, was gerade einem Exportland wie Deutschland sehr entgegenkommt. Zum anderen ist es in der Praxis so, daß es Mitgliedstaaten gibt, die unbequeme oder unpopuläre Entscheidungen über die "Europäische Schiene" treffen lassen, obwohl sie die Initiativen insgeheim unterstützen. Das liegt daran, daß die Wahrnehmung des Gemeinschaftshandelns in den Mitgliedstaaten nicht so genau beobachtet wird, wie das Verhalten der jeweiligen Nationalregierung. In der Praxis sind wir gerade im Wirtschaftsrecht übrigens schon lange bei einer weit überwiegenden Zuständigkeit der Gemeinschaftsorgane gegenüber den nationalen Parlamenten angekommen.


    Ach ja, nur falls sich jemand wundert: Ich habe vor drei Wochen meine juristische Abschlußarbeit zum Thema Europäische Integration eingereicht, bin also insoweit ein wenig vorgeschädigt ;-)

    Persönlich wäre es am liebsten wenn Chirac noch ein bißchen weitermachen könnte, jedenfalls bis es bessere Kandidaten gibt. Mein persönlicher Favorit unter den Kandidaten, Francois Bayrou, ist ja leider schon ausgeschieden. Wenn ich mir Royal und Sarkozy ansehe, dann ist es im Grunde keine wirklich angenehme Wahl, aber ich glaube, daß Sarkozy der bessere Präsident für die weitere europäische Integration ist. Was er innenpolitisch so treibt ist mir relativ gleich, solange er Europa nicht blockiert...