FAZ:
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich besorgt über die Radikalisierung einer Minderheit während der Corona-Pandemie geäußert:
„Eine kleine Gruppe ist bereit, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse vom Tisch zu wischen und sich freiwillig in einer Blase von Scheinwahrheiten zu begeben“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Das sei eine neue und beängstigende Entwicklung.
Da muss ich Karl Lauterbach in einem Punkt widersprechen! Es ist ganz und gar nicht neu!
Selektiv wissenschaftliche Erkenntnisse abzulehnen (also nicht alle, denn die Schwerkraft zweiflen wohl die wenigsten an) und sich in eine Blase alternativer "Wahrheiten" zurückzuziehen, hat leider Tradition. Gerade der Bereich pseudowissenschaftlicher Heilmethoden (und damit verbundener medizinischer Parallelweltbilder) ist doch sehr ausgeprägt.
"Germanische Neue Medizin" ist da noch mit das neueste, aber alles andere als neu, und zumindest subjekiv auch die extremste Strömung.
Aber (zumindest in Teilen) "Schulmedizin", und damit wissenschaftliche Erkenntnisse Ignorierende gibt es viel zu viele...
https://www.psiram.com/de/index.php/Kategorie:Pseudomedizin
Das uns das gesellschaftlich eine Menge kostet, auch außerhalb einer Pandemie, sollte eigentlich jedem klar denkenden Menschen einleuchten.
Kosten, auch im Sinne von vermeidbaren Toden und Pflegefällen, teils auch bei Kindern!
Wer nicht an "Schulmedizin" glaubt, der stirbt halt schneller. Ein Armutszeugnis, ausgestellt an eine Gesellschaft, die sich für aufgeklärt hält. (In Teilen: Ja. Der Rest ist im "Mittelalter".)
Und jetzt in der Pandemie leiden, und nur das ist neu, unübersehbar und viele Unbeteiligte dadurch.
Sowas wie Masern-Ansteckungspartys konnte man ja leicht übersehen. Und auch die kleineren Ausbrüche aufgrund zu geringer Impfquote waren meist nur eine Randnotiz wert.