Beiträge von 1160


    Der Unterschied besteht darin, dass Du im Handyladen permanent Dresche einsteckst für Dinge, die Du nicht zu verantwortem hast und auf die Du keine Einflußmöglichkeiten hast.
    Da aber nur Vertragsabschlüsse zählen, macht Dich das irgendwann weich im Gehirn. Selbst wenn Du mal ein Erfolgserlebnis hast und einem Kunden helfen kannst interessiert es keine Sau, weil eben nur Umsätze zählen.


    Beim Bäcker kannst Du das Brötchen umtauschen. Ein Handy kannst Du nicht sofort reparieren. Du kannst auch nicht für besseres Netz sorgen. Es fragt übrigens auch niemand, ob und wo die Kunden Netzprobleme haben. Es gibt keine "Listen", wo sowas erfaßt wird. Es ist vollkommen uninteressant. Wenn Du nicht aufpaßt und ein Handy kulanterweise zurücknimmst obwohl Du es nicht darfst, kannst Du den Schaden selbst bezahlen. Dito, wenn Speicherkarte fehlt oder sonstwas. Und wenn permanent Vorführgeräte geklaut werden hat Du auch ein großes Problem, denn es wird davon ausgegangen, dass Du sie selbst mitgenommen hast. Dann hast Du ratzfatz die Innenrevision im Laden, bei vollem Kundenbetrieb.


    Der technische Aspekt bezieht sich auf Handys und deren Funktionen. Zum Großteil geht es um"wie geht Tastensperre?", "wieviele Kontakte kann man speichern?" und "wie schreib ich eine SMS?". Alles andere spielt keine Rolle, deshalb ist das schnell ermüdend. Das hat nichts mit Netztechnik zu tun.


    Auf der einen Seite bist du permanent überlastet, weil Du effektiv nichts machen kannst, auf der anderen Seite ist man vollkommen unterfordert. Deshalb ist die Motivation auch schnell am Ende, das mit den 2 Jahren Durchhaltezeit kommt schon gut hin.

    Ich kann von so einem Job auch nur abraten. Ich war noch zu Boom-Zeiten Filialleiter (nicht bei VF) und das war schon hastig.
    Die wichtigste Fähigkeit ist, dass man mächtig einstecken kann und tolerant ist. Wer sich einmal am Tag im Auto über andere Fahrer aufregt, kann den Job gleich sein lassen.


    Pauschal würde ich sagen, 40% der Zeit verbringt man mit Hardwarereklamationen, 40% mit Rechnungsproblemen und 20% mit Beratung im herkömmlichen Sinn. Diese Beratung wiederum besteht zur Hälfte aus Rechtfertigung (warum so "teuer"). Jede 10. Beratung ist sinnlos, weil eine Schufa-Ablehnung kommt.


    Richtig helfen kann man den Kunden nicht, weil man im Unternehmen der letzte Horst ist. Soll heißen, dass Dir außer SIM-Kartentausch und wenigen Kulanzmaßnahmen nichts zugestanden wird.
    Du wirst auch der letzte sein, der irgendwas über neue Geräte und Tarife erfährt. Bis auf das Gehalt war nichts "filialleiter-mäßig". Spätestens bei der Weihnachtsfeier sind alle Illusionen verschwunden.


    Effektiv teilt sich das so auf, dass 1/3 der Kunden der Preis relativ egal ist, 1/3 der Kunden zu faul ist mitzudenken oder im Allg. bequem sind und 1/3 sind eine Kombination der ersten beiden Drittel.
    Alle ein bis zwei Wochen kommt eine richtig dreiste Arschgeige. Die reklamieren dann im vollen Laden ein Ladekabel, in das offensichtlich der Hund reingebissen hat usw.


    Alles in Allem ist das kein Job in dem die coolen technischen Sachen im Vordergrund stehen oder Lösungen gesucht werden. Man beantwortet Fragen, die im Handbuch stehen. Oder die man mit minimalem Gehirneinsatz selbst beantworten könnte. Alles sehr ernüchternd.

    Nee, entweder ich hab nen Paul oder ich check was nicht.


    Du machst in Summe 450 Anrufe. 160 +160 +105 +25
    26 Kunden mit 25 Telefonbucheinträgen machen aber 26*25= 650 Anrufe.



    Machen wir es mal einfacher mit 2 Netzen:


    A 75%
    B 25%


    100 Kunden total, jeder tel. jeweils eine Minute.


    A: 75 Minuten raus, 25 rein
    B: 25 Minuten raus, 75 raus


    Das ist unlogisch denn wenn es so wäre, hätte der kleinste die meisten ausgehenden Gespräche und damit den höchsten ARPU. Bei D würden 1 Mio Kunden 25 Mio Kunden anrufen.
    Die 10 Mio Kunden von A würden aber nur 16 Mio Kunden anrufen.