Beiträge von lisari

    Hallo Martin,


    da wird man sicher so leicht kein System erkennen können. Immerhin ist ja auch das Szenario denkbar, dass ein Anbieter nach einem ohne jegliche Probleme gut gelaufenen Laufzeitvertrag alle folgenden Verträge (solange alles gut läuft) immer wieder genehmigt und auch nicht mehr bei den Auskunfteien anfragt. Er hat ja im Prinzip jetzt sehr gute, meist mehrjährige Erfahrung mit dem Kunden. Also warum soll er noch andere fragen (und sinnlos Geld dafür ausgeben)!


    Mir ist etwa folgender Fall bekannt:


    Ein Kunde kauft einen BMW und finanziert ihn (Vollamortisation) bei der BMW Bank. Die BMW Bank macht eine Schufa-Anfrage (und vermutl. eine Auskunftei) und trägt den Kredit in die Schufa ein. Der Kunde zahlt 3 Jahre ordentlich den Vertrag, es gibt keinerlei Probleme. Nach 3 Jahren ist der Kredit abbezahlt. Der Kunde kauft sich den nächsten BMW (bei einem anderen Händler), gibt das Altfahrzeug in Zahlung und finanziert den neuen BMW wieder über die BMW Bank.


    Die BMW Bank guckt nochmal der Vollständigkeit halber in die Schufa, dass inzwischen keine Negativmerkmale sind, trägt aber den neuen Kredit nicht mal in die Schufa ein. Auskunftei wird jetzt nicht mehr gebraucht, kostet nur Geld, die Bank gewänne keine neuen Kenntnisse. Sie kennt den Kunden seit 3 Jahren, die gute Erfahrung sagt viel mehr aus als irgendeine Auskunftei an Daten vorliegen haben könnte.


    Ähnlich könnten sich die Telekommunikationsanbieter benehmen, nachdem der erste erste 24-Monats-Vertrag eines Kunden problemlos gelaufen ist - erst recht, wenn der Kunde mehrere Verträge bei dem Anbieter hat, die ohne Probleme laufen. Da wird man doch jeden unnötigen Pfennig für Auskünfte vermeiden.


    Gruß
    Lisa

    Hallo Martin,


    wenn bei Bürgel keine Einträge sind, dann müssen die negativen Informationen in Deinem Fall noch woanders zu suchen sein. Hast Du Dir dort gleich Deine Scores mit berechnen lassen? (geht mit diesen Formschreiben vom Bundesbeauftragten):
    Bundesbeauftragter Formschreiben


    Ich hatte kürzlich damit infoscore abgefragt. Es sind keine Negativmerkmale dort gespeichert. Jedoch jeweils Anfragen von O2 (für Postpaid) und von Simyo (für Postpaid). Also Infoscore und Creditreform würde ich an Deiner Stelle auch noch abfragen, um die Ursache dingfest zu machen.


    Sehr interessant war dort die Score-Berechnung von Infoscore, es geht praktisch hauptsächlich nach der Wohnanschrift, erst danach kommen Alter und Geschlecht. Mir scheint, die Auskunfteien boomen gerade deshalb so sehr, WEIL die Schufa bei den Scores keine Anschriftendaten mehr einbezieht. Da nehmen halt die Mobilfunkanbieter Schufa und eine Auskunftei, und schon haben sie ihre gewünschten Scores nach dem Wohnumfeld ;)


    Ich habe das zum Glück alles über meinen Hauptwohnsitz in einer Großstadt laufen, obwohl man da auch nach dem Umfeld behandelt wird, kann das trotzdem noch besser sein als in einer gutsituierten exklusiven Einfamilienhaus-Siedlung (dort habe ich den Nebenwohnsitz). Das Dumme ist: Diese Straße mit Einfamilienhäusern besteht nur aus 5 Häusern. 1 war vor einigen Jahren insolvent, einer ist jetzt gerade im Insolvenzverfahren, ein weiterer in der Restschuldbefreiungsphase (mein Haus ist übrigens unbelastet und ich bin natürlich auch nicht insolvent!) . Ich überlege schon, mal zum Spaß mit dieser Adresse den Infoscore abzufragen. Ich schätze, da kann ich die Adresse gleich umbenennen in "Insolvenzweg". :D


    Gruß
    Lisa

    diger:

    Zitat

    Wenn es erlaubt wäre, würde ich ja am liebsten mal euch einen Screenshot zeigen, wie die Maske über Bonitätsinformationen bei einer Bank aussieht. Denn danach wäre euch dieser lächerliche Score, den EUCH die Schufa zeigt, vollkommen egal (Ach ja, den Banken ist dieser Wert auch egal, wir bekommen den Blödsinn noch nicht einmal angezeigt, sondern viele andere WICHTIGE Informationen).


    Ist klar, dass Du keinen Screenshot zeigen darfst. Aber vielleicht schreibst Du einfach mal als anonymes Beispiel, WAS da so WICHTIGES steht.
    Bitte, bitte!!


    Gruß
    Lisa

    Hallo faro,


    das scheint mir bisher nicht so. Die Abfragen waren im Abstand von 5 bis 6 Monaten. Da ist der Branchenscore bei beiden Abfragen identisch. Also hat die erste Abfrage den in der zweiten Abfrage erhaltenen Branchenscore offenbar nicht beeinflusst. Das konnte ich in zwei Schufa-Konten so verifizieren.


    Ob Barclay regelmäßig anfragt oder ob sie gelegentlich von der Schufa in der Art eines Abonnements die Branchenscores erhalten, weiß ich allerdings nicht. Wenn Letzteres der Fall ist, also die Schufa in gewissen Abständen die Informationen im Rahmen des Vertrages quasi als Abo liefert, sollte das tatsächlich keinen Einfluss auf diesen Branchenscore haben.


    Ansonsten könnte man natürlich auf die - noch rein spekulative - Idee kommen, dass die Schufa-Kunden mit ihren regelmäßigen Abfragen selbst dafür sorgen, dass der Score selbst bei Rating A nie 100% wird :D;)


    Gruß
    Lisa

    Re: Netbank


    fonya:

    Zitat

    Ok, dann anders gefragt: was hast Du davon bzw. welche Schlüsse ziehst Du daraus?


    Ich versuche Regelmäßigkeiten bei den Branchenscores empirisch festzustellen, um mein Vorgehen taktisch zu optimieren.


    Es ist weitaus weniger hochtrabend, als es sich anhört. Mir ist auch klar, dass in die Branchenscores noch andere Faktoren hineinspielen. Trotzdem lassen sich Tendenzen ableiten.


    Mal ein Beispiel für ein Muster, das ich erkannt zu haben glaube:
    In der Datenübersicht von der SCHUFA finden sich regelmäßig alle paar Monate Anfragen der Barclaycard mit 2 Sternchen (d.h. Anfragen im laufenden Vertragsverhältnis), die in Schufa-Online nicht zu sehen sind.


    Die dabei an Barclay übermittelten Branchenscores korrelieren mit den Kreditangeboten, die man als langjähriger Kunde in gewissen Abständen von Barclay erhält (also diese Schreiben, wo man einen Sofortkredit in soundsoviel Höhe angeboten bekommt - gelegentlich auch mit dem Hinweis "bereits vorgeprüft - ohne weitere Bonitätsprüfung".


    Solange der an Bc. übermittelte Branchenscore A ist, erhält man diese Angebote (auch für den Sofort-Dispo) mit dem Hinweis ohne Bonitätsprüfung.


    Solange der an Bc. übermittelte Branchenscore B ist, erhält man sie auch noch.


    Sinkt in einem Quartal durch zahlreiche Aktivitäten der an Bc. übermittelte Branchenscore (etwa von B auf F), erhält man diese Angebote (ganz zufällig!) einige Monate nicht.


    Solche Zusammenhänge finde ich interessant. Mir geht es darum, das zu analysieren - ganz wertfrei.


    Gruß
    Lisa

    Hallo Faro,


    das kann Dir hier keiner sagen, nur die Schufa. Kannst es ja mal ausprobieren und dann berichten ;)


    Ich tippe mal: Wenn die SCHUFA ganz leer ist, wird der Score vermutlich sinken. Denn Girokonto, Kreditkarte, erledigte Kredite, Telekommunikationskonto sind ja Positivmerkmale.


    Ein Mensch, der über 30 ist und weder Giro, noch Kreditvertrag noch Handy hat, erscheint möglicherweise aus "Schufa-Sicht" erst recht suspekt, während es bei einem 18-Jährigen normal ist.


    Um nochmal alte Erinnerungen herauszukramen: Ich habe Anfang der 90er Jahre, als die DDR angeschlossen wurde, in einer Leasingfirma gearbeitet und u.a. Schufa-Abfragen für Verträge gemacht (ging damals nur telefonisch). Bei praktisch 99% der DDR-Bürger hieß die Antwort bei der ersten Anfrage nach einem Vertrag in der Schufa:


    "k. I."


    Hieß nicht etwa "künstliche Intelligenz", sondern "keine Information". Und das war weder positiv noch negativ, sondern hieß einfach nur, dass der Kunde eben aus der DDR kam und die Schufa notwendigerweise seine Daten noch nicht hatte - und mehr nicht. (Damals gab es übrigens noch keine Scores. Man erhielt nur so Angaben wie: "hat ein Giro", "hat einen erledigten Kredit" o.ä.


    Aber selbst, wenn der Score durch Leeren der Schufa steigen würde, was hättest Du denn davon?! Solange man die Verträge abschließen kann, die man braucht, ist doch der Score egal.


    Gruß
    Lisa