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Original geschrieben von sailing2capeside
Also ich bin berufsbedingt schon einiges an E-Fahrzeugen gefahren... Alles klasse Autos, aber zu 99,9% der Fälle ist die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben.
Kannst Du das näher erläutern?
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Original geschrieben von garbsener
ihr dürft nicht vergessen,wir stehen am anfang des E-Autos - da wird noch ne menge gehen mit der zeit. ... ich bin gespannt wann länder wie norwegen u.ä. oberlandtrassen für LKWs und busse etabliert,denn dann brummt der E-Verkehr,und dann wird es langsam interessant.
Das ist so nicht ganz richtig, denn es gab vor der Zeit der Diesel-Fahrzeuge schon einmal einen massiven Ausbau der Elektromobilität. Ältere Zeitgenossen können sich noch sehr gut an die Oberleitungen für Busse etc erinnern und die massive Elektrifizierung der Reichsbahn in den 30er Jahren hatte u.a. Gründe, die in der technischen Überlegenheit der E-Antriebe lagen - und das ist sogar heute noch so :-O
Die Umstellung auf Diesel war damals genauso eine politische Entscheidung.
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Original geschrieben von CK-187
Der Staat wird nicht auf die Mineralölsteuern verzichten wollen. Ebenso werden die Stromanbieter das Maximum auf den Preis aufschlagen was machbar ist. Und davor habe ich ehrlichgesagt am meisten Angst.
Das ist natürlich richtig. Der Strom wird aber mittlerweile auch zunehmend besteuert
andererseits kann heute jeder selbst seinen Strom erzeugen
und genauso gut selbst sein Auto bauen (lassen).
Der Link des deutschen Herstellers (!) und Ausrüsters in meinem Eröffnungspost zeigt, wie ganz normale Serienfahrzeuge umgerüstet werden können. Das ist technisch und behördlich viel einfacher, als sich das hier manche vorstellen. Ich habe einen Geschäftsfreund, der Autos zu sogenannten Fun-Cars umrüstet und dafür unterschiedlichste Motore in Fahrgestelle mit 'gestylten' Karosserien einbaut. Ein E-Motor (zumal aus deutscher Produktion) ist da auch nur ein beliebiges Antriebaggregat von vielen, nur technisch viel einfacher 
Der Anbieter aus dem Eröffnungspost ist auch bei Weitem nicht der Einzige in DE, hat aber spezifische Vorteile für mich persönlich.
Ich will hier auch niemanden überzeugen, sondern einfach das Für und Wider (möglichst in Zahlen) zusammen tragen und abwägen.
...und dazu zählt zunächst auch eine objektive, wirtschaftliche Betrachtung, die zunächst von verfälschenden Einflüssen wie Steuern oder Subventionen befreit ist (das kann man je nach politischer Wetterlage oder individuellen Gegebenheiten dann rein-/rausrechnen)
...und was das Hipster-Argument angeht:
Ich kann mich da an einen TV-Bericht über einen ostdeutschen Hartz IV-Empfänger erinnern, der sein DDR-Kultauto 'Trabant' auf E-Antrieb umgerüstet hat. Die Messlatte nach unten liegt also tiefer als so manches Hipster-Fahrrad 
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Überlegungen zum Vergleich
aktuelle Serienfahrzeuge <--> individuelle Bestellung
(1) Stromversorgung
Eine Kopplung an bestimmte Stromlieferanten oder Mietbatterien hat immer etwas vom 'Rockefeller-Prinzip' und ist daher erfahrungsgemäß unverhältnismäßig teuer. Auch beim Tesla ist letztlich der 'kostenlose' Strom im Kaufpreis enthalten.
Mit einer 'offenen' Hardware kann man die Batterie an jeder beliebigen Steckdose laden - und zwar ganz legal. Zudem hatte Martin Reicher bereits darauf hingewiesen, dass man so auch nicht an die unverständliche Lade-Leistungs-Begrenzung von rund 4kW gebunden ist. Eine normale Kraftstromsteckdose, wie man sie in jeder Garage installieren kann, liefert das 5fache und lädt demzufolge 5x schneller. Am anderen Ende der Technik ist aber selbst das hier bereits erwähnte 'Verlängerungskabel aus der Küche' denkbar, denn jeder E-Herd hängt auch an demselben Krftstrom.
(2) Herstellerfrage
Aktuelle Serienmodelle haben einen erheblichen Anteil ausländischer Komponenten. Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen chinesische Geräte. Im vorliegenden Fall dient dies aber der Preis- und nicht der technischen Optimierung. Für ein Massenprodukt wäre das ok - da sind wir aber noch nicht.
Da ist mir dann ein deutscher Hersteller lieber, der sich ganz selbstverständlich auch um die technische Abstimmung meines Systems kümmert. Es ist längst Standard in der deutschen Industrie, Aufträge kundenspezifisch abzuwickeln - nur machen viel zu wenige hier davon Gebrauch. Fragt Euch mal, warum wir so erfolgreich im Export sind - trotz chinesischer Dumping-Preise 
(3) Akku-technik
Hier bin ich noch völlig unschlüssig.
Einerseits werden auch heute noch Blei-Akkus wegen ihrer Zuverlässigkeit in der Industrie eingesetzt. Ich habe gerade kürzlich erst wieder einige aus der Notstromversorgung von Geldautomaten gewechselt - nach jehrelangem störungsfreien Betrieb (!)
Natürlich sind Gewicht und Volumen ab einer gewissen (!) Speichergröße nicht mehr sinnvoll. Für einen größeren Urlaubstripp o.ä. müsste ich mir also sicher einen Li-Akku mieten.
Für die täglichen Strecken Arbeit-Einkaufen-Heimfahrt wäre der Blei-Akku aber immer noch denkbar.
Vorteil sind Robustheit und unkomplizierte Ladevorgang.
Ein Li-Ladegerät liegt bei 1000,- hat aber auch Bluetooth für Tablet-Steuerung etc.
Beim Bleiakku reicht im Prinzip schon ein einfacher Gleichrichter für wenige Euro.
Zudem ist die verfügbare Typenauswahl der Blei-Akkus erheblich größer und mit knapp 100,-/kWh preiswerter.
(4) Betriebs-Temperatur/Heizung
Da mein umzurüstender PKW bereits eine Standheizung hat, wird diese auch weiterhin genutzt und auch die Batterien im Winter versorgen, damit deren Kapazität bei Frost nicht leidet.
Wie gesagt: Ich bin kein Öko-Freak :apaul:
Wobei man Heizen mit Strom eigentlich auch aus ökologischen Gründen wohl eher ablehnen müsste, oder?
(5) Wartungsaufwand/Werkstatt
Bei der Umrüstung eines Serienfahrzeugs kann jede freie Werkstatt zu den bekannten Preisen das Fahrzeug reparieren/warten.
Elektromotor und Elektronik sind wartungsfrei und über die Herstellergarantie abgesichert.
Akkus haben generell nur eine eingeschränkte Garantie und werden rechtlich als Verschleißteil betrachtet. Eine erweiterte Garantie gibt es bei Li-Akkus, wenn man die Lade-/Entladezyklen fälschungssicher protokolliert, was zusätzlichen Aufwand/Kosten verursacht. (der erwähnte 1000,- Laderegler könnte das)
Wie sich das bei Serien-E-Autos verhält, weiß ich nicht :confused:
Grundsätzlich hat HHFD natürlich zu Recht angeführt, dass der Werkstatt-Aufwand für E-Autos erheblich niedriger ist, weil einfach ein großer Teil Komponenten nicht mehr benötigt wird. Gibt es dazu eigentlich irgendwo Zahlen?