Zum Thema "Quam und die Mai-Aktion" ist heute ein Artikel im Münchner Merkur in dem auch Faircom und DLC genannt wurden.
Auszug:
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Die Unternehmen werden ihre Milliarden-Investitionen womöglich nie einspielen, Branchenkenner prophezeien der Hälfte der sechs Lizenzinhaber das Scheitern. Quam ist wohl der Erste im Funkloch. Ein Firmeninsider sagt: "Es ist kaum vorstellbar, dass UMTS noch aufgebaut wird. Zu 99,5 Prozent wird die Lizenz zurückgegeben." Kürzlich stoppte Quam das Neugeschäft wegen der hohen Kosten und in Erwartung von Verzögerungen bei der Einführung von UMTS.
Zwar ließen Telefonica und Sonera verlauten, dass man das Geschäft nur ruhen lasse und mit einer verkleinerten Mannschaft auf den UMTS-Start warte. Doch die Anzeichen mehren sich, dass es dazu nie kommen wird.
Die Vertrags-Makler Faircom und DCL (die heißen doch "DLC", oder?) beklagen, dass 25 000 von ihnen vermittelte Aufträge zum Teil seit etwa drei Monaten unbearbeitet bei Quam lagern. Die Vermittler warten auf Provisionen in Millionenhöhe, die Kunden auf die Freischaltung ihres Mobiltelefons. Ein Insider hält es für "denkbar, dass die Verträge verschleppt wurden". Denn die Freischaltung der Mobiltelefone lief über Spanien.
Dort könnte die Entscheidung gegen Quam schon gefallen sein, lange bevor das deutsche Unternehmen informiert wurde.
Während offiziell verkündet wurde, dass etwa die Hälfte der Mitarbeiter ihre Stellen räumen muss, sickerte nun durch, dass es wohl die überwiegende Mehrheit treffen wird. "Da bleiben vielleicht noch 35 Leute übrig", schätzt ein Quam-Kenner.
Zwar können alle derzeitigen Kunden wie gewohnt telefonieren, doch das Ziel, eine attraktive Marke aufzubauen, hat Quam verfehlt. Und auch das Personal wurde vergrault. "Wer fängt bei so einem Unternehmen noch an? Wenn UMTS boomt, kommen die Leute auch woanders unter."
Natürlich ist der "Merkur" nicht das Handelsblatt, die Börsen-Zeitung oder die FTD, aber erfahrungsgemäß sind die Berichte aus dem Wirtschaftsteil meist nicht sooo sehr an der Wahrheit vorbei.
Interessant find ich vor allem das die Freischeltung der Karten über Spanien, also Telefonica, gelaufen sein soll. War das echt so?
Das könnte wirklich eine Erklärung für Verzögerung bzw. Nichtbearbeitung vieler Verträge sein.
In der Print-Ausgabe war zusätzlich noch ein kleiner Bericht über die Auswirkungen der Quam-Affäre auf die finnische Wirtschaft und Politik.
Demnach stufen die Medien in Helsinki den Kauf einer deutschen UMTS-Lizenz als "größter unternehmerischer Fehler aller Zeiten" ein.
Kimmo Sasi, finnischer Kommunikationsminister, bemühte sich demnach redlich die Verantwortung für diese wohl fehlgeschlagene Investition von sich zu weisen. (Ist Sonera eigentlich teilstaatlich?)
Grüße
gastrax
aber irgendwie in einer sexuellen Identitätskrise...;)