Vodafone setzt beim Mobilfunk der dritten Generation (UMTS) auf Handys von Sanyo und Samsung. Derzeit führt der weltgrößte Mobilfunkbetreiber Verhandlungen über Exklusivverträge.
Läuft alles wie geplant, werden Sanyo und Samsung die Flaggschiff-Modelle im UMTS-Angebot des Unternehmens entwickeln. Mit dieser Entscheidung versucht Vodafone offensichtlich, die Abhängigkeit von Marktführer Nokia weiter zu verringern. Einige Betreiber beschweren sich hinter vorgehaltener Hand, Nokia sei zu stark auf die Anwender fixiert und richte sich zu wenig nach den Bedürfnissen der Anbieter. Die Mobilfunkbetreiber wollen ihren Diensten einen einzigartigen Look verpassen, um die Kundentreue zu erhöhen. So beruht der Erfolg von "Vodafone Live!", dem wichtigsten Datendienstangebot des Konzerns, vor allem auf einem Sharp-Handy, das speziell für Vodafone entworfen wurde.
Bei den UMTS-Geräten haben sich die asiatischen Handyhersteller offener als Nokia für die Wünsche der Betreiber gezeigt. "Die Betreiber wünschen sich niedrigere Kosten für die Akquise eines Abonnenten, außerdem wollen sie mehr Einfluss auf die Benutzerschnittstelle. Die asiatischen Hersteller ermöglichen ihnen beides", sagt Richard Windsor von Nomura. Der Analyst prognostiziert ein starkes Wachstum für Handys, die für einzelne Mobilfunkanbieter maßgeschneidert werden. "Die Bedrohung für die etablierten Telefonverkäufer ist durchaus real, auch wenn die Mengen im Moment noch unbedeutend sind", sagte Windsor.
Nokia fällt zurück
Inzwischen mehren sich die Zeichen, dass Nokia bei der Entwicklung von UMTS-Handys gegenüber der Konkurrenz zurückfällt. So hat der britische Mobilfunker Three, eine Tochter des Hongkonger Konzerns Hutchison Whampoa, angeblich den Verkauf von Nokia-Handys auf nächstes Jahr vertagt, da die Modelle nur kurze Videoclips empfangen und versenden können, aber keine Live-Videogespräche unterstützen.
Nokia habe noch jede Menge Zeit, eventuelle Rückstände aufzuholen, heißt es bei Einzelhändlern. "Die Vorliebe der Kunden für Nokia wird sich auch bei UMTS auswirken", sagte Charles Dunstone von Carphone Warehouse, Europas größtem Händler mit Mobilfunkzubehör. "Aber wenn Nokia nächstes Jahr um diese Zeit kein wettbewerbsfähiges UMTS-Handy anbietet, könnte das auf den Marktanteil durchschlagen."
Quelle -> Financial Times Deutschland