Hallo zusammen, hier mal ein Artikel aus der FAZ. Ich finde, dass er einige Frage von Elke beantworten kann und er vermag vielleicht ein paar neue Argumente in diese Runde werfen.
Hier mal ein Auszug:
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Machen Videospiele wirklich böse?
26. November 2006
Warum macht Gewalt soviel Spaß?
So ziemlich alles an dieser Frage ist falsch. Vielleicht kommt man aber der Sache näher, wenn man sie auseinandernimmt, statt sie zu beantworten. Denn erstens wird ja keine Gewalt ausgeübt beim Spielen von Computerspielen; wenn etwas Spaß macht, sind es also allenfalls die Darstellungen von Gewalt. Zweitens muß etwas, um populär zu sein, nicht unbedingt Spaß machen; nach allem, was wir wissen, war weder Sebastian B. ein besonders fröhlicher Mensch, noch gehört es zu den üblichen Klagen besorgter Eltern, daß albernes Kichern aus den Zimmern ihrer „counterstrike“-spielenden Kinder drängt. Wer auch nur eine minimale Erfahrung mit Computerspielen hat, der weiß, daß sie über weite Strecken alles andere als Spaß machen - Frustration und Orientierungslosigkeit gehören zum Programm. Und drittens ist, soweit man das bisher feststellen konnte, nicht nur die visuelle Ausstattung eines Computerspiels für das Vergnügen verantwortlich, das die Spieler empfinden.
Worin besteht dann der Reiz von Computerspielen?
Puh. Worin besteht der Reiz von Literatur? Genau: Kommt auf die Präferenzen der Leser an. Wollte man wirklich versuchen, eine Antwort zu finden, mit der man die Faszination für Pilcher und Pynchon gleichermaßen erklären kann, muß man sich auf die Kulturtechnik des Lesens beschränken - nicht auf den Stoff. Fragt man die Spieler selbst, so steht für sie meistens das sogenannte Gameplay im Mittelpunkt, also der Ablauf des Spiels, sein Rhythmus, seine Eleganz, die Logik und die Komplexität der Anforderungen, bei Online-Spielen oft auch der Teamgedanke.
[small](Zusammengestellt von Andreas Rosenfelder, Tobias Rüther und Harald Staun.)[/small]