malinfo:
Zitat
Original geschrieben von qwqw
Rechnungsbeträge bekommst du jedoch nur innerhalb der 80-tägigen Widerspruchsfrist zurück und könntest dann nicht auf ungerechtfertigte Bereicherung pochen, wenn du die vertragswidrige Tarifänderung erst später "bemerkst".
.. und nach dem Bemerken natürlich wie jeder rechtstreue und treugläubige Vertragspartner als Nebenpflicht sofort widersprichst, um weitere Kosten auf Seiten des Partners zu verhindern.
Wer also in einen Null-Euro-Tarif umgestellt wird, dem kann der Verlust durch ggf. falsche monatliche Rechnungsbeträge zunächst auch glaubhaft egal gewesen sein, weil ihm die Rechnungshöhe egal war. Er kann aber immernoch gegen den ungewollten Tarifwechsel angehen, sobald er ihn bemerkt. Falsche Rechnungsgebühren, die durch den Tarifwechsel entstanden, kann er aber nach den jeweiligen Abläufen der 80-Tage-Widerspruchsfrist zu den vergangenen Rechnungen nicht mehr zurückbekommen.
Zitat
Original geschrieben von Steffi21
Auch wenn es nicht nett (und m.E. rechtlich so nicht haltbar) ist, betriebswirtschaftlich ist die ganze Sache kurzfristig sehr sinnvoll
- der ARPU steigt (weniger User mit kaum Umsatz) --> wichtig fürn Börsengang
langfristig
- Kunden, die Kosten aber kaum bringen, sind weg
- aber extrem verärgert....
... Wirklich schlimm fürs Unternehmen? Kann ich nicht beurteilen
Alles anzeigen
Wenn es nicht kurzfristig gedacht betriebwirtschaftlich sinnvoll erscheinen würde, hätte es o2 auch nicht gemacht. Meist berücksichtigen BWLer (besonders aus dem Ausland) jedoch nicht die länderspezifischen Eigenheiten der einzelnen Märkte und Konsumenten...
Und selbst wenn man sich im Ziel einig ist, kann man sich über den Weg streiten.
Dass o2 die Rechtslage nicht kennen würde, glaubt doch keiner. Daher kommt es also etwas unverfroren herüber, wenn man gegenüber den langjährigen Kunden bei der Entscheidung bezüglich ihres Handyvertrages quasi die Mündigkeit abspricht und zwangstarifiert.
Signalwirkung: Profit über alles, nicht mehr so viele (potentielle) Kunden, Betreiber hält sich nicht an Recht und Verträge (was z.B. gegenüber Konkurrenten heute als günstiger Tarif erscheint, kann nächstes Jahr schon dem Kunden weggenommen worden sein infolge des turnusmäßigen "marktüblichen Vorgangs" der "Systembereinigung")
und leider auch schlechte Öffentlichkeitswirkung.
Im einfachsten Fall schaltet o2 alle widerspenstigen Kunden ab, im schlechtesten Fall bearbeiten sie mehr Rechnungswidersprüche als sie vorher bearbeiten mussten.