Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

  • Nun. Im Gegensatz zu dir bin ich dann sozusagen ein First Mover. Ich nutzte bereits Telebuch.de, das dann Amazon wurde. Ebenso Allando.de die dann Ebay wurden. Nebenbei habe ich mein Depot rechtzeitig mit deren Aktien vollgestopft, weil ich davon ausging, dass es eben kein Hype ist, sondern Disruption pur.


    Beim Auto dauert es natürlich länger als beim Handy, weil es um ein komplexeres und teureres Produkt mit einem längeren Nutzungszyklus handelt. Ich selbst fahre auch einen Verbrenner und habe gerade erst, vor 4 Wochen, einen Euro6-Passat aus Hamburg geholt, da die dort oben in treuer Pflichterfüllung der politischen Narrative derzeit dermaßen am Preis drehen, dass es sogar ein deutsches Auto werden konnte, obwohl ich von deren Preisgestaltungen eigentlich gar nichts halte. Den fahre ich jetzt ab, so 5-6 Jahre. Danach wird sich dann eine Alternative ergeben. Und wenn nicht, dann nicht. Von Hybriden halte ich persönlich gar nichts. Zu komplex und damit teuer und anfällig. Und wer holt bitte wegen 30 km Reichweite das Kabel aus dem Kofferraum. Hybride sind für den Pseudoumweltschützer das, was für den Katholiken der Ablassbrief ist. Man kauft sich ein reines Gewissen, um gegenüber anderen im Brustton der Überzeugung belehrend auftreten zu können.


    Aber, wie gesagt, halte ich jede Diskussion zu diesem Thema für von Beginn an vergiftet, da Deutsche Autos emotional sehen. Rationalität fällt da schnell hinten runter. Das eAuto wird sich aus meiner Sicht aus rein physikalischen und sich daraus ergebenden kostenmäßigen Vorteilen durchsetzten. Es geht dabei nicht um Ökofaschismus sondern um Effizienzgewinne nicht um ein paar Prozent, sondern um Faktor 2 - 2,5. Und dies bereits mit heutigen Systemen gegenüber heute aktuellen Verbrennern. Ölkraftwerk inkl. Übertragungs- und Ladeverlusten und allem PiPaPo gegen Dieselmotor. Da hat der Diesel nicht die geringste Chance gegen Großfeuerungsanlagen, die optimal im Kennfeld gehalten werden, während der Automotor permanent oben und unten aus dem Optimum raus dreht. Über Physik muss man dann aber auch nicht diskutieren, weil man Zahlen messen muss und nur Dummköpfe versuchen Zahlen zu diskutieren und Zahlen auf emotionale Ebenen zu heben.


    Ich persönlich bräuchte keine 350 km Reichweite, da ich nur sehr sehr selten weiter als 250-300 km fahre. Für die 5-10 Fahrten pro Jahr könnte man eine Karre leihen bzw. kann man ja unterwegs ebenso laden, wie man heute auch tanken muss. Aber es wird immer Argumente gegen das Neue geben. Zur Not berichtet man eben reißerisch über ausgebrannte Teslas, während Brandflecken auf der täglich benutzten Autobahn in den Medien nicht stattfinden. Warum auch.


    Cabrio? Aha. Naja. Dazu fällt mir nur ein Wort ein: Konsumpyramide.


    Und damit bin ich aus diesem Thema raus.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Nun. Im Gegensatz zu dir bin ich dann sozusagen ein First Mover. Ich nutzte bereits Telebuch.de, das dann Amazon wurde. Ebenso Allando.de die dann Ebay wurden. Nebenbei habe ich mein Depot rechtzeitig mit deren Aktien vollgestopft, weil ich davon ausging, dass es eben kein Hype ist, sondern Disruption pur.

    Ich wuerde mich da in keine Kategorie einordnen, sondern entscheide selbst was fuer mich sinnvoll ist und nicht. Am Ende laeuft es bei mir wohl auf so 40% "First Mover", 40% "Smart Follower" und 20% "Consistent Denier" hinaus.


    Von Hybriden halte ich persönlich gar nichts. Zu komplex und damit teuer und anfällig. Und wer holt bitte wegen 30 km Reichweite das Kabel aus dem Kofferraum. Hybride sind für den Pseudoumweltschützer das, was für den Katholiken der Ablassbrief ist. Man kauft sich ein reines Gewissen, um gegenüber anderen im Brustton der Überzeugung belehrend auftreten zu können.

    Ich finde PlugIn-Hybride schon gut, die schaffen jetzt schon mind. 35km rein elektrisch, in Zukunft denke ich sind mind. 60-80km rein elektrisch moeglich. Das reicht dann das man die ganzen Alltagsfahrten rein elektrisch schafft, bei Langstrecke aber ohne Einschraenkungen, Reichweitenangst und penible Streckenplanung auf die Autobahn kann. So sollte es sein.


    Reine Elektroautos sind bislang eher nichts Halbes und nichts Ganzes. Fuer den Alltag ist der Accu ueberdimensiniert und damit schwer und teuer, fuer die gelegentlichen Langstreckenfahrten ist er aber immer noch zu klein.



    Cabrio? Aha. Naja. Dazu fällt mir nur ein Wort ein: Konsumpyramide.

    Der Aufpreis gegenueber anderen Karosserievarianten haelt ich im Rahmen.

  • In China fahren nunmehr 385000 Elektrobusse, während in Deutschland insgesamt nur knapp 80000 Busse im Einsatz sind, so als Vergleich.


    https://www.bloomberg.com/news…-hurting-the-oil-industry


    https://de.statista.com/statis…der-busse-in-deutschland/


    Aber selbstverständlich sind die Anforderungen an Busse in China ganz andere als hierzulande, weswegen in Deutschland keine Elektrobusse einsetzbar sind und man lieber an komplexen Lösungen, wie Brennstoffzellen und Hybrid „forscht“.


    1. sind Chinesen kleiner als wir
    2. haben nahezu alle Chinesen schwarze Haare
    3. sprechen Chinesen kein deutsch


    Das sind 3 Argumente, die eindeutig nachweisen, dass Elektrobusse hierzulande niemals eine Chance haben können. Diese Argumente könnte Anja auch leicht angepasst gegen elektrische PKW verwenden.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • ... Von Hybriden halte ich persönlich gar nichts. Zu komplex und damit teuer und anfällig. Und wer holt bitte wegen 30 km Reichweite das Kabel aus dem Kofferraum. Hybride sind für den Pseudoumweltschützer das, was für den Katholiken der Ablassbrief ist. Man kauft sich ein reines Gewissen, um gegenüber anderen im Brustton der Überzeugung belehrend auftreten zu können.


    Vielleicht weils billiger ist als Sprit zu verfeuern? Mit 30km käme ich zur Arbeit und zurück inkl. regulärem Einkauf. Nur solange ich an meinem Stellplatz weit und breit keinen Strom habe um ein E-Auto über Nacht voll zu laden ist das für mich akademisch.
    Einen Hybrid würde ich als Alternative zum Diesel wegen fehlendem Drehmoment bei Benzinern nehmen (ein 5.7l Hemi hat auch für meinen Geschmack genug Drehmoment, ist für den Alltagsgebrauch aber keine wirkliche Alternative zu einem 2l Diesel),


    Zitat


    Aber, wie gesagt, halte ich jede Diskussion zu diesem Thema für von Beginn an vergiftet, da Deutsche Autos emotional sehen. Rationalität fällt da schnell hinten runter. Das eAuto wird sich aus meiner Sicht aus rein physikalischen und sich daraus ergebenden kostenmäßigen Vorteilen durchsetzten. Es geht dabei nicht um Ökofaschismus sondern um Effizienzgewinne nicht um ein paar Prozent, sondern um Faktor 2 - 2,5. Und dies bereits mit heutigen Systemen gegenüber heute aktuellen Verbrennern.


    Aber auch ganz unemotional betrachtet ist bei den aktuellen Energiepreisen ein E-Auto einfach deutlich teurer.
    Neben dem höheren Anschaffungspreis altern Batterien auch bei wenig Benutzung, daher wird die Akkuabschreibung gerade für Wenigfahrer zu einem relevanten Kostenfaktor.
    Ob ich jetzt wie bei Renault eine monatliche Akkumiete zahle die höher ist als meine derzeitigen monatlichen Spritkosten oder ob ich rechne dass ich nach 10-12 Jahren für 10-20000Euro einen neuen Akku brauche (oder das E- Auto als wirtschaftlichen Totalschaden entsorge) ist dabei nebensächlich.
    Die Akkupreise werden sicher weiter sinken, allerdings muss man be heutigen E-Autos das halbe Auto zerlegen um den Akku zu tauschen, bei den Stundensätzen der Vertragswerkstätten kommen da vermutlich schnell tausende Euro Arbeitslohn zustande.


    Zitat


    Aber es wird immer Argumente gegen das Neue geben. Zur Not berichtet man eben reißerisch über ausgebrannte Teslas, während Brandflecken auf der täglich benutzten Autobahn in den Medien nicht stattfinden. Warum auch...


    Oh ja, die Medienfuzzis, meine Lieblinge.
    Einem Bekannten ist ein relativ neuer Alpina B5 während der Fahrt in Flammen aufgegangen, der hats immerhin in den Regionalteil des örtlichen Käseblatts geschafft.


  • Aber auch ganz unemotional betrachtet ist bei den aktuellen Energiepreisen ein E-Auto einfach deutlich teurer.
    Neben dem höheren Anschaffungspreis altern Batterien auch bei wenig Benutzung, daher wird die Akkuabschreibung gerade für Wenigfahrer zu einem relevanten Kostenfaktor.
    Ob ich jetzt wie bei Renault eine monatliche Akkumiete zahle die höher ist als meine derzeitigen monatlichen Spritkosten oder ob ich rechne dass ich nach 10-12 Jahren für 10-20000Euro einen neuen Akku brauche (oder das E- Auto als wirtschaftlichen Totalschaden entsorge) ist dabei nebensächlich.
    Die Akkupreise werden sicher weiter sinken, allerdings muss man be heutigen E-Autos das halbe Auto zerlegen um den Akku zu tauschen, bei den Stundensätzen der Vertragswerkstätten kommen da vermutlich schnell tausende Euro Arbeitslohn zustande.


    Bei deinem und meinem Nutzungsverhalten ist es aktuell noch unwirtschaftlich, elektrisch zu fahren. Die Elektrofahrer, die ich kenne, sind durchweg Erbsenzähler und erfassen ihre Kosten kontinuierlich. Man kann, wenn man 40 tkm p.a. fährt, jedenfalls nach deren Zahlen nicht davon ausgehen, dass einem ein Audi A6 günstiger kommt als ein Tesla Model S. Am besten rechnet es sich für die, die ihren Strom zu Hause und in der Firma selbst erzeugen.


    Wenn du natürlich für weniger als 50 €/Monat tankst, macht eigentlich gar kein Auto wirklich Sinn. Da sollte man fast schon an Carsharing denken, wobei man dafür leider zentral wohnen muss.


    Über die Akkus muss man sich absehbar keine Sorgen mehr machen. Tesla gibt doch schon seit Jahren 8 Jahre Garantie auf den Akku. Damit sollte für die Masse der Nutzer das Risiko überschaubar sein. Bei meinen Bekannten sieht es dann so aus: 8 x 40000 km = 320000 km -> Damit ist der Akku definitiv nicht das Sorgenkind im Auto.


    Ich habe einen Bekannten im Fuhrparkmaneagement von DHL. Der sagt, der StreetScooter liegt kostenmäßig 30 % unter allem, was die Post bisher in dieser Größe nutzte. Weiterer Vorteil ist die permanente Evolution des Autos, was natürlich logisch ist, wenn der Nutzer sein Auto sozusagen selbst baut.


    Im Prinzip stehen wir beim Elektroauto ja realistisch betrachtet erst 10 Jahre nach "Geburt". Da ist im Gegensatz zum ausentwickelten Verbrenner noch eine Menge Potenzial. Wenn man mal bedenkt, wie Verbrenner vor 50 Jahren oder auch nur 30 Jahren aussahen, kann man sich ausmalen, was technologisch beim Elektroauto noch gehen kann.


    Ich fuhr früher, vor 25 Jahren, einen Kadett 1.4i mit 60 PS und hatte einen Verbrauch um 6,5 l. Heute fährt meine Frau einen Citroen C4, der auch um die 6,5 l verbraucht. Es hat somit Ersparnisse ausschließlich auf dem Papier gegeben. Der Motor ist mehr oder weniger ausgelutscht. Die Abgasreinigung wurde immer weiter ausgebaut, letztlich bis zum vorsätzlichen Betrug. Eigentlich sollte die Autoindustrie längst bemerkt haben, dass sie einen sterbenden Gaul reitet. Aber nein, man versucht Zeit zu gewinnen, weil man (aus meiner Sicht sehr berechtigte) Angst vor der Zukunft hat. Dabei ist aus meiner Sicht nicht einmal kriegsentscheidend, ob Verbrenner oder Elektro. Kommt Vollautonomie, kollabieren die Verkaufszahlen, weil es dann im Prinzip keinen Sinn mehr macht, ein Auto zu kaufen. Es reicht dann vollkommen, eins heran zu pfeifen, wenn man es braucht. Vorteil ist das Ordern nach Bedarf. Nachteil ist ein Kollaps der Stückzahlen. Außerdem wird der ÖPNV Druck bekommene as politisch gar nicht gewollt ist.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.


  • Bei deinem und meinem Nutzungsverhalten ist es aktuell noch unwirtschaftlich, elektrisch zu fahren. Die Elektrofahrer, die ich kenne, sind durchweg Erbsenzähler und erfassen ihre Kosten kontinuierlich. Man kann, wenn man 40 tkm p.a. fährt, jedenfalls nach deren Zahlen nicht davon ausgehen, dass einem ein Audi A6 günstiger kommt als ein Tesla Model S. Am besten rechnet es sich für die, die ihren Strom zu Hause und in der Firma selbst erzeugen.

    Für die Kombination Vielfahrer und reines Elektroautos muss man aber schon ein echter Enthusiast oder eben Erbsenzähler sein. Ansonsten will sich das niemand antun.


    Tourplanung im Aussendienst ist so schon komplex genug und nicht gerade wirkich flexibel, und will man sich doch nicht freiwillig noch weiter einschraenken indem man auf Ladesaeulen Ruecksicht nehmen muss.



    Ich habe einen Bekannten im Fuhrparkmaneagement von DHL. Der sagt, der StreetScooter liegt kostenmäßig 30 % unter allem, was die Post bisher in dieser Größe nutzte. Weiterer Vorteil ist die permanente Evolution des Autos, was natürlich logisch ist, wenn der Nutzer sein Auto sozusagen selbst baut.

    Betriebswirtschaftlich mag der Streestscooter ja besonders rentabel sein, die Zusteller sind aber oft nicht so wirklich begeistert. >> https://www.gruenderszene.de/a…cooter-probleme-im-winter



    Kommt Vollautonomie, kollabieren die Verkaufszahlen, weil es dann im Prinzip keinen Sinn mehr macht, ein Auto zu kaufen. Es reicht dann vollkommen, eins heran zu pfeifen, wenn man es braucht. Vorteil ist das Ordern nach Bedarf. Nachteil ist ein Kollaps der Stückzahlen. Außerdem wird der ÖPNV Druck bekommene as politisch gar nicht gewollt ist.

    Ich glaub nicht das Vollautonomie soviel ändern würde. Grosse Pools mit vollautonomen Fahrzeugen werden sich nur in den Grossstädten und Ballungsräumen lohnen, dort werden die Vollautonomieflotten dann dem klassischen ÖPNV, Taxis, und konventionellem Carsharinganbietern Konkurrenz machen.


    Aber die Kleinstaedte sind wohl für keinen Anbieter attraktiv genug, da eine so grosse Flotte aufzubauen, das er ein flexibles Angebot machen könnte. Da werden auch in Zukunft die Bewohner nicht um das eigene Fahrzeug herumkommen.

  • Für die Kombination Vielfahrer und reines Elektroautos muss man aber schon ein echter Enthusiast oder eben Erbsenzähler sein. Ansonsten will sich das niemand antun.


    Tourplanung im Aussendienst ist so schon komplex genug und nicht gerade wirkich flexibel, und will man sich doch nicht freiwillig noch weiter einschraenken indem man auf Ladesaeulen Ruecksicht nehmen muss.


    Nun. Wenn du einen Tesla fährst, hält der Akku mehr als 300 km. Ich finde, 300 km an einem Arbeitstag zu fahren ist viel, wenn die Arbeit nicht darin besteht zu fahren, sondern man nur von A nach B kommen will, um zu arbeiten. Einer meiner Ex-Kollegen fährt 3x pro Woche Dresden - Berlin, um in Berlin zu arbeiten. Er fährt zu Hause voll los, lädt in Berlin tagsüber und fährt so ohne irgendwelche konstruierten Stopps zurück.


    Wir haben im Büro zwei Frauen, die arbeiten in Dresden und wohnen in Freiberg. Die haben bedingt durch ihre ingenieurtechnische Vorbildung gerechnet und sich dann einen Zoe gekauft. Der reicht für hin und zurück + Einkäufe auf der Strecke. Die sind vorher mit einem Golf gefahren. Ebenfalls immer zusammen. Der Zoe kostet nach deren Rechnung etwa 40 % weniger als der Golf. Klar ist der kleiner, aber ein vergleichbarer Polo fährt nicht mit Kosten 40 % unter dem Golf. Aber richtig: die laden zu Hause am Haus und über Nacht.


    Aber klar, es wird immer Leute geben, denen die Reichweite nicht ausreicht. Aber die große Masse fährt doch im Schnitt keine 13000 km im Jahr. Außerdem sollte man beachten, dass man im Gegensatz zum Verbrenner sozusagen immer vollgetankt losfährt.



    Betriebswirtschaftlich mag der Streetscooter ja besonders rentabel sein, die Zusteller sind aber oft nicht so wirklich begeistert. >> https://www.gruenderszene.de/allgeme...leme-im-winter


    Das habe ich von unseren beiden Zustellerdamen aber ganz anders gehört. Aber natürlich wird man immer Gegenstimmen finden, die man dann nur schön in Szene setzen muss, um zu exerzieren, was alles nicht und niemals geht. Unsere Zustellerinnen finden es beispielsweise ganz toll, nach Feierabend nicht quer durch die Stadt zum tanken fahren zu müssen. Außerdem finden die es toll, das das Auto beim halten nicht vor sich hin brummt, sondern nach dem Anhalten mucksmäuschenstill ist. Wenn du jeden Tag in einem schlecht gedämmten Diesel verbringen musst, ist das ggf. ein Argument, das der Normalo gar nicht sehen würde.


    Dazu passt folgendes: Einer unserer Reparaturtrupps, der an Kanalschächten herum baut, nutzt seit Mitte 2017 einen elektrischen Stampfer. Dessen Akku hält für 25 Minuten volle Leistung. Wir waren bei dessen Anschaffung deshalb gespannt, wie das gehen soll. Oh Wunder, kommen wir mit 2 Akkus aus. Der eine lädt und der andere arbeitet. Mittags wird getauscht, dann ist meist noch um die 20 % auf dem vom Morgen drauf. Hätte ich nicht gedacht, ist aber so. Die Jungs stampfen eben doch nicht den ganzen Tag, was sie, würdest du sie fragen, tagein tagaus tun. Und weißt du, was die Beiden begeistert? Kein Abgas, in dem du stehst. Kein Leerlaufgeknatter, also ebenfalls RUHE.


    Weisst du, was die Zusteller am meisten nervt? Die Unmassen an Paketen! Und weißt du, wovon die Zusteller leben? Von der Unmasse an Paketen. Frage niemals deinen Friseur, ob du einen neuen Haarschnitt nötig hast.



    Ich glaub nicht das Vollautonomie soviel ändern würde. Grosse Pools mit vollautonomen Fahrzeugen werden sich nur in den Grossstädten und Ballungsräumen lohnen, dort werden die Vollautonomieflotten dann dem klassischen ÖPNV, Taxis, und konventionellem Carsharinganbietern Konkurrenz machen.


    Aber die Kleinstaedte sind wohl für keinen Anbieter attraktiv genug, da eine so grosse Flotte aufzubauen, das er ein flexibles Angebot machen könnte. Da werden auch in Zukunft die Bewohner nicht um das eigene Fahrzeug herumkommen.


    Nun ja. Autos sind auch nur Maschinen. Bei Maschinen ist der Auslastungsgrad ein entscheidendes Kriterium, wenn nicht das entscheidendste Kriterium, um die TCO zu reduzieren. (Deshalb nutzen wir mit unseren 2 Nachbarsfamilien zusammen EINE Waschmaschine und EINEN Trockner. Da kann man sich dann ordentliche Gewerbemodelle von Miele in die Waschküche stellen und trotzdem säckeweise Geld sparen. Gleiches tun wir bei Rasenmäher, PKW-Anhänger und diversen Garten- und Haushaltswerkzeugen, wie Bohrmaschinen, Multitools etc. Grundlage: Man muss sich verstehen. Tun wir aber, seit wir in der Grundschule waren.) Wenn also meine Frau morgens nach Dresden fährt und nachmittags zurück, dann nutzt sie das Auto im Normalfall keine 50 Minuten/Tag. Das Auto hätte, Vollautonomie vorausgesetzt, also statistisch die Chance mindestens 3-4 Leute identisch zu transportieren und könnte trotzdem noch mehr als 16 h täglich irgendwo vor sich hin dösen. Auf Grund der gestiegenen Auslastung würde aber der Kostenblock "Wertverlust" regelrecht kollabieren. (Da meine Frau erst gegen 9 Uhr mit der Arbeit beginnt, könnte das Auto ab 4.30 Uhr einen Schichtarbeiter chauffieren, danach einen kleineren Angestellten und später dann meine Frau. Nach ihr dann Rentner, die einkaufen fahren wollen oder zum Arzt...) Zusätzlich könnten Wartung und Versicherung professionalisiert werden. Es ist ja heute schon so, dass in unserer Kundschaft einige Büros keine Firmenautos mehr halten, sondern auf Carsharing und bei zeitlich längeren Fernfahrten Mietautos zurück greifen. So senkt man seinen Kostenblock, das frei gewordene Kapital kann man besser investieren oder ausschütten und verfressen und versaufen. (Diese Entwicklung wurde schon vor x Jahren von Jeremy Rifkin in "Access" wunderbar beschrieben. Und gerade auch viele große Firmen entkernen ja schon und übergeben die Fuhrparks an professionelle Bewirtschafter.)


    Ich war letztes Jahr in Singapur. Dort fragen die Taxifahrer bei der Buchung, ob man gewillt ist, andere Fahrgäste mitzunehmen. Dadurch kollabiert ebenfalls der Nutzungspreis. Und trotz mindestens 30 Taxifahrten in 14 Tagen war ich bei keiner einzigen Fahrt allein mit dem Fahrer im Taxi. Auf meiner Route hat es sich immer so ergeben, dass ich irgendwo zugestiegen bin. Die Taxis in Singapur sind nach Einführung dieser "Entspannungsmaßnahme" aktuell zumeist Kleinbusse, klimatisiert, klasse ausgestattet, mit WLAN, Lademöglichkeiten.


    In einer Kleinstadt mit 20000 Einwohner sollte es doch statistisch mehr als 3000 Autos geben. Wenn das keine Größe für einen Pool wäre. (Aber da ja vermutlich viele Leute deiner Sorte in kleinen Städten wohnen, wird das Beharrungsvermögen sicher noch einige Jahre funktionieren. Bis dann die deutsche Autoindustrie geflohen oder kollabiert ist, denn ohne Heimatmarkt als Referenz "Tested on German Autobahn" funktioniert der Exportschlager nicht so richtig.)


    Sollte in kleineren Siedlungen das eigene Auto weiter Pflicht bleiben, wäre dies ggf. das endgültige Todesurteil für diese Siedlungen. Schließlich kostet ein Auto mehrere 100 € pro Monat, die bei der beschriebenen Entkernung ggf. das Zünglein an der Waage sind, das sich mannheimer nicht mehr leisten können wird.


    Letztlich ist ja all das reine Spekulation. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Dinge entwicklen. Die einen werden bremsen, die anderen ziehen. Und wenn, wie beim Mobilfunk, eine kritische Masse von 12...15 % erreicht ist, wird die Welle richtig hoch schwappen, schließlich sind auch diese Technologien in ihrer Entwicklung und Verbreitung nichtlinear und schwimmen lange unter dem Radar, bis es durch die Decke knallt. Womit wir bei Homecomputer, Mobilfunk, Smartphone, Tabletts, Notebooks, Fitnesstrackern und diversen anderen Dingen sind, die viele heute begeisterte Nutzer noch vor wenigen Jahren als sinnlos, irrelevant, nicht umsetzbar, gefährlich und sonstwas einstuften. Heute sind breite Massen dabei und internet- und mobilfunktechnisch sind sogar die Pflegeheime mit dabei, wenn auch nicht ganz vorn. Am Ende wird es wie bei Video, Musik und Software. Es zählt nicht mehr das Besitzen sondern die Möglichkeit zugreifen zu können. Das ist allemal wirtschaftlicher. Und was wirtschaftlicher ist, setzt sich durch. IMMER.


    Das war das Wort zum Sonntag, wenn auch am Mittwoch nach dem Internationalen Kampf- und Feiertag der Werktätigen, die ausgehend von den gestern zu hörenden bzw. lesenden Reden, langsam erahnen, dass Wohlfühlzeiten ggf. vor einer Disruption stehen.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.


  • Außerdem sollte man beachten, dass man im Gegensatz zum Verbrenner sozusagen immer vollgetankt losfährt.

    Das ist deine Sicht.


    Meine Sicht ist eher das ein vollgeladener e-Golf maximal 130km Realreichweite hat was etwa 8,5l Benzin entspricht. Also entspricht ein vollgeladener e-Golf nichtmal 1/6 Tankfüllung.



    Dazu passt folgendes: Einer unserer Reparaturtrupps, der an Kanalschächten herum baut, nutzt seit Mitte 2017 einen elektrischen Stampfer. Dessen Akku hält für 25 Minuten volle Leistung. Wir waren bei dessen Anschaffung deshalb gespannt, wie das gehen soll. Oh Wunder, kommen wir mit 2 Akkus aus. Der eine lädt und der andere arbeitet. Mittags wird getauscht, dann ist meist noch um die 20 % auf dem vom Morgen drauf. Hätte ich nicht gedacht, ist aber so. Die Jungs stampfen eben doch nicht den ganzen Tag, was sie, würdest du sie fragen, tagein tagaus tun. Und weißt du, was die Beiden begeistert? Kein Abgas, in dem du stehst. Kein Leerlaufgeknatter, also ebenfalls RUHE.

    In dem Fall macht ein Elektrogerät durchaus Sinn. Zweitakterabgas direkt unter der Nase ist wohl nicht so angenehm.



    Nun ja. Autos sind auch nur Maschinen. Bei Maschinen ist der Auslastungsgrad ein entscheidendes Kriterium, wenn nicht das entscheidendste Kriterium, um die TCO zu reduzieren. (Deshalb nutzen wir mit unseren 2 Nachbarsfamilien zusammen EINE Waschmaschine und EINEN Trockner. Da kann man sich dann ordentliche Gewerbemodelle von Miele in die Waschküche stellen und trotzdem säckeweise Geld sparen. Gleiches tun wir bei Rasenmäher, PKW-Anhänger und diversen Garten- und Haushaltswerkzeugen, wie Bohrmaschinen, Multitools etc.

    Auto oder auch Smartphone, Tablet, Notebook, Spielekonsole, Fernseher, etc. sind schon mehr als nur Geräte oder Maschienen. Da haengen einerseits Emotionen dran, und sie sind eben auch ein Stueck persoenlicher Raum. Denn es ist schon ganz praktisch wenn man z.B. seine persönliche Daten auf dem Notebook lassen kann und nicht alles loeschen muss. Oder wenn man nach einer langen Fahrt das Auto nicht noch am gleichen Tag komplett ausraeumen muss. Oder beides ein bisschen individuell gestalten kann.


    Aber bei Waschmaschiene, Trockner, Anhänger, Bohrmascheine, etc.stimme ich dir zu.


    Beim Rasenmaeher ist es etwas komplizierter. Zwar steht der auch meist ungenutzt rum, aber trotzdem kann man den nicht sehr gut teilen. Wenn man man in der Arbeit oder sonstwo unterwegs ist ist kann man nicht maehen, spaetabend kann man nicht maehen, wenn es regenet kann man nicht maehen - also wollen dann trotzdem alle (ziehmlich) gleichzeitig maehen.


    So aehnlich waere es auch mit den vollautonomen Fahrzeugen.




    Ich war letztes Jahr in Singapur. Dort fragen die Taxifahrer bei der Buchung, ob man gewillt ist, andere Fahrgäste mitzunehmen. Dadurch kollabiert ebenfalls der Nutzungspreis. Und trotz mindestens 30 Taxifahrten in 14 Tagen war ich bei keiner einzigen Fahrt allein mit dem Fahrer im Taxi. Auf meiner Route hat es sich immer so ergeben, dass ich irgendwo zugestiegen bin. Die Taxis in Singapur sind nach Einführung dieser "Entspannungsmaßnahme" aktuell zumeist Kleinbusse, klimatisiert, klasse ausgestattet, mit WLAN, Lademöglichkeiten.

    Das finde ich persoenlich unsinnig. Wenn man sich schon ein Taxi ruft und zahlt will man moeglichst schnell ans Ziel. Wenn es nicht zeitkritisch ist tut es meist auch klassischer ÖPNV.


    Und WLAN im Taxi ist in einer Grossstadt wie Singapur wo alle Mobilfunknetze top sind auch unnoetig. Man kann ein bisschen Datenvolumen sparen, aber solange dauert eine Taxifahrt ja normal nicht, das es da wirklich darauf ankommen wuerde.


    Und der Rest ist nicht so beeindruckend. Klimaanlage ist auch in Europa Standard, und wer ein Zigarettenanzuenderladegeraet dabei hat und nett fragt darf bestimmt auch in unseren Taxis nachladen.



    Sollte in kleineren Siedlungen das eigene Auto weiter Pflicht bleiben, wäre dies ggf. das endgültige Todesurteil für diese Siedlungen. Schließlich kostet ein Auto mehrere 100 € pro Monat

    Natuerlich ist in den Kleinstaedten und Doerfern die Mobilitaet wesentlich teurer als in der Grossstadt - aber dafuer sind die Immobilienpreise und Mieten billiger - so das es sich dann oft wieder ausgleicht



    Es zählt nicht mehr das Besitzen sondern die Möglichkeit zugreifen zu können. Das ist allemal wirtschaftlicher. Und was wirtschaftlicher ist, setzt sich durch. IMMER.

    Nicht immer!

  • Ich war letztes Jahr in Singapur. Dort fragen die Taxifahrer bei der Buchung, ob man gewillt ist, andere Fahrgäste mitzunehmen. Dadurch kollabiert ebenfalls der Nutzungspreis. Und trotz mindestens 30 Taxifahrten in 14 Tagen war ich bei keiner einzigen Fahrt allein mit dem Fahrer im Taxi. Auf meiner Route hat es sich immer so ergeben, dass ich irgendwo zugestiegen bin. Die Taxis in Singapur sind nach Einführung dieser "Entspannungsmaßnahme" aktuell zumeist Kleinbusse, klimatisiert, klasse ausgestattet, mit WLAN, Lademöglichkeiten.


    .


    Das haben sich die Asiaten mal wieder von uns abgeschaut. AST (Anrufsammeltaxis) gibts schon seit den frühen 80ern. Auf unserem kleinen Flughafen gibts sogar eine Mitflugzentrale.

  • Das haben sich die Asiaten mal wieder von uns abgeschaut. AST (Anrufsammeltaxis) gibts schon seit den frühen 80ern. Auf unserem kleinen Flughafen gibts sogar eine Mitflugzentrale.


    Stimmt. Wir sind die Tollsten, die Schönsten und wo wir sind ist ganz klar immer vorn. Auch, wenn wir mal hinten sein sollten... Sarkasmus in allen Ehren, man sollte möglichst seine Scholle verlassen, um zu sehen, was draußen so abgeht.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!