Hola,
morgen Vormittag habe ich die zweifelhafte "Ehre", die Sekretärin/Assistentin meines Kollegen und mir innerhalb der Probezeit zu entlassen, was mir heute Mittag unser Geschäftsführer telefonisch mitteilte. Da mein Kollege (Abteilungsleiter) Urlaub hat, bleibt das an mir hängen.
Und jetzt habe ich gehörig die Hosen voll.
Ich habe bei ehemaligen Arbeitgebern schon regelrechte Entlassungswellen mitbekommen, habe viele gute Kollegen "verloren", bin auch selbst schon entlassen worden und stelle mir nun ständig vor, was in ihr vorgeht, wenn ich sie darüber informiere - sie ahnt nichts davon und ich befürchte, dass für sie (wie bei mir damals) eine Welt zusammenbricht. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich sehr wohl in unserem Männerhaufen fühlt und war auch von Anfang an menschlich akzeptiert und integriert. An der Arbeitsleistung mangelt es aber nunmal, deshalb dieser Schritt.
Momentan bin ich mir noch absolut nicht im Klaren, wie ich mich verhalten soll. Menschlich ist Mitleid/Mitgefühl angebracht, beruflich wäre es übertrieben, da sie sich selbst (unbewusst?) in diese Lage gebracht hat.
Soll ich also einen auf kaltes Arschloch machen? Wäre vielleicht die distanzierteste Methode - aber auch die "sauberste" und gerechteste?
Desweiteren bin ich dafür auch absolut nicht der Typ.
Andererseits tut es mir persönlich schon leid, was ihr wiederfährt - kann man ihr das aber rüberbringen, ohne die Loyalität der Firma gegenüber zu vernachlässigen?
Ich werde sicher nicht über meinen Arbeitgeber lästern oder die Entscheidung (welche ich zumindest nicht treffen musste) in Frage stellen - möchte sie aber auch gerne aufbauen, ohne abgedroschen zu wirken, wenngleich ich am allerliebsten jeder persönlichen Konfrontation aus dem Weg gehen würde.
Ich hasse solche Situationen.
Sicher erwarte ich hier nicht die ultimative Lösung für diese Sache, vielleicht hat aber selbst schon jemand Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht und kann mir den ein oder anderen Tipp geben.
Stefan