Wie soll das weitergehen mit der Arbeitslosigkeit

  • Zitat

    Original geschrieben von nutellatoast
    Ich kann dir sagen, was gem. deinem Lösungsansatz passieren wird: Es wird keinen Chef mehr geben, bei dem wir arbeiten können, da sich keiner dieses Risiko ans Bein binden möchte. Das ist ohne deinen Vorschlag schon schwierig. Übrigens ist dein Vorschlag in Ansetzen schon einmal umgesetzt worden; in der DDR.


    Welches Risiko denn? Das es die Firma irgendwann nicht mehr gibt? Das Risiko haben die Arbeitnehmer auch, die sitzen dann nämlich auf der Straße. Natürlich verzichtet der Unternehmer auf Gewinn, aber das ist IMHO positiv (auch wenn es zu einem Problem führen könnte, da Betriebe abwandern. Aber das ist immer das Problem, da müsste man Zwangsenteignen und Entziehung von Betriebsvermögen unter Strafe stellen oder sowas)
    In der DDR gab es AFAIK eine Planwirtschaft, das hat nicht soviel mit meinen Vorschlägen zu tun.

  • Dass Leiharbeitsfirmen kein Paradies sind, ist mir auch klar. Ich denke aber, dass wenn man längere Zeit arbeitslos war, die beruflichen kenntnisse flöten gehen (geht mir ja schon bei 3 Wochen urlaub so dass ich mich wieder rückbesinnen mus bei manchen Sachen) und man schlcht vermittelbar ist als Langzeitarbeitsloser.


    Ich würde Dir vom KFZ Betriebswirt abraten: Jetzt findest Du schon als Automobilkaufmann keinen Job, wird es denn mit diesem neuen spezialisierten Abschluss besser.
    Wenn es das Arbeitsamt mitmacht würde ich ja eher noch ein Praktikum machen, damit Du auch andere Bereiche kennenlernst und eventuell in einer anderen Branche unterkommst.


    Mich kotzt diese Stammtisch-Schimpferei auf Politiker ziemlich an!! Das ist für mich nämlich ein Zeichen von mangelnder Eigenverantwortung. Ich bin mal gespannt wie das dann in ein paar Jahren sein wird, wenn andere Leute noch deutlicher aufgeholt haben und uns ebenbürtig sind. In der momentanen Entwicklung sind eben auch mal Opfer wie Umzug/Gehaltseinbusen erforderlich damit man am Ball bleibt

  • 1. Das Arbeitsamt in der jetztigen Form ist ein Auslaufmodell. Dass "sich deren Bemühungen Momentan in Grenzen hält", wird sich Langfristig ändern. Der momentane Unmut wegen der schlechten Vermittlung hat also einen wahren Kern. Stichwort "Bundesagentur für Arbeit"


    2. Diese ewigen Stammtischparolen von wegen die da oben und wir kleinen, viel zu hohe Diäten und wirtschaften in die eigene Tasche hängen einem langsam aber sicher zum Halse raus. Informiert euch doch mal richtig wie ein Arbeitstag eines Abgeordneten aussieht, was er verdient, wieviele Stunden er pro Woche arbeitet und was eine vergleichbare Stelle in der freien Wirtschaft an Verdienst dafür bringen würde. Was ich damit sagen will: Niemand geht in die Politik weil sich damit unmengen an Geld verdienen lässt!


    3. Die hier schon angesprochen Eigeninitiative ist wohl der beste, schnellste und sicherste Weg aus der Arbeitslosigkeit. Wer seine Heimat nicht verlassen will aber Momentan der regionale Arbeitsmarkt kein Bedarf am gelernten Beruf hat muss entweder umziehen (wobei z.B. Polen nicht ausser Acht gelassen oder belächelt werden sollte), sich umorientieren oder zunächst mit einem nicht der eigenen Qualifikation entsprechenden Job vorlieb nehmen.


    4. @snoob24: Mit 24 Jahren stehen Dir alle Türen auf. Fang an zu studieren oder gründe eine "Ich AG". Anstatt eine Online Community zur Digital Fotografie zu gründen investiere Deine Zeit und Dein Können in ein Projekt was Geld abwerfen könnte. Staatliche Hilfe gibts im ersten halben Jahr genug und wenns nicht klappt hast Du nichts verloren, sondern an Erfahrung gewonnen. Wenn Du seit September 2003 Arbeitslos bist, ist es an der Zeit was zu machen und Aktiv zu werden in welcher Hinsicht auch immer.

  • Zitat

    Original geschrieben von nutellatoast
    ...
    Vom "roten A" kannts du rein gar nichts erwarten.:
    1. haben die ganz einfach keine Jobs zum vermitteln und
    2. halten sich deren Bemühungen auchin Grenzen.
    ...


    Das kann ich leider nur bestätigen :( - bin seit fast genau 1 1/2 Jahren arbeitslos - in der ganzen Zeit 1 ungeprüftes Angebot vom Arbeitsamt, sorry jetzt Arbeitsagentur - ich hätte mich 'nur' selbständig machen müssen, um irgendwas auf Provisionsbasis zu verkaufen :rolleyes:


    Bei mir kommt halt erschwerend das Alter hinzu - und dass ich zu teuer bin...


    handymaniac

    Too old to die young

  • Mach es euch bitte nicht ganz so einfach!


    Nicht jeder, der Arbeitslos wird kann so einfach seinen Wohnort wechseln.
    Häufig hängen da arbeitende Lebensgefährten mit dran!
    Also sucht man im Falle eines Umzuges schon 2 Jobs, was das Ganze etwas erschwert.
    Außerdem ist ein Umzug nicht gerade billig. Makler und Kaution drücken ganz gewaltig auf die, eh schon lädierte, Haushaltskasse. Auch Wochenendpendeln ist in meinen Augen keine ernsthafte Alternative.
    Wenn man die Kosten für die 2te Wohnung, PKW ( Kraftstoff, Wartung, Wetverfall ) und die Zeit die man durch das Pendeln verliert gegenrechnet, bleibt vom Gehalt kaum was über.
    Ich weiß von was ich rede! Ich hab den ganzen Spaß jetzt hinter mir (Gott sei Dank) und würde das wohl so schnell nicht wieder machen.


    Noch ein Aspekt ist Wohneigentum. Wer ein Haus hat kann nicht so einfach umziehen. Ein Verkauf ist bei heutigen Grundstückspreisen ein absolutes Verlustgeschäft und das kann man sich, insbesondere wenn man einen Kredit laufen hat, einfach nicht leisten.

  • Wirkliche Tipps kann ich zwar auch keine geben, aber derzeit stehe ich vor ganz ähnlichen Herausforderungen: Seit Dezember 2003 bin ich arbeitslos, in meinem erlernten Beruf will ich nicht nochmal wieder anfangen (habe ich bereits 1x zu oft getan), da er mir weder Perspektiven für die Zukunft, noch ein einigermaßen vernünftiges Einkommen, geschweige denn soetwas wie "Selbstverwirklichung" (auch wenn dass ein 'relativ' nebensächlicher Punkt ist) bietet.


    Nun gut, ich bin in kein tiefes Loch gefallen, Depressionen hatte ich auch keine, nur stand ich etwas ziel- und orientierungslos in der Gegend rum. Denn es ist nicht ganz so einfach, sich vernünftig umzuorientieren.
    Blieb also nach wie vor die Frage: Was tun?


    Eine Fortbildung war für mich dabei immer noch eine Möglichkeit, und wie durch einen Zufall landete dann tatsächlich ein Schreiben der Arbeitsagentur bei mir, in dem mir eine Schulungsmaßnahme empfohlen wurde.
    Und es passte perfekt: Lerninhalt ist eine hochspezialisierte Maschinenbau CAD-Software, die ich ohnehin immerschon erlernen wollte (CATIA V5 für alle, die das interessiert).
    Also endlich weg von diesem tumben AutoCAD-Haustechnik-Einerlei (was ich mal gelernt habe).
    Schulungsort gleich um die Ecke und wunderbar mit dem Zug erreichbar (ich hasse tägliches Autofahren, Bahn ist einfach entspannter, dazu noch ein starker finanzieller Vorteil beim Pendeln mit der Bahn).


    Und, da das besagte Schreiben kurzfristig nur wenige Tage vor Kursbeginn eintrudelte, binnen weniger Tage hatte ich den Kurs "in der Tasche". Die Vermittler froh, dass ich aus der Statistik raus bin, ich froh, dass ich nun ein halbes Jahr lang sinnvoll zu tun und danach deutlich bessere Aussichten habe, wieder in Lohn und Brot zu kommen.
    So kann es eben auch gehen. :)


    Kleiner Gag am Rande: wenige Tage nach Kursbeginn bekam ich ein Angebot von der Arbeitsagentur für eine ABM-Stelle. Sie sind offensichtlich sehr massiv darauf aus, die Statistiken "zu schönen". Kommt mir wenigstens so vor.


    Ich bin aber derzeit mehr als optimistisch, dass mich die Agentur dann bald als Kunden verlieren wird. Und das dauerhaft.

  • Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon

    Kleiner Gag am Rande: wenige Tage nach Kursbeginn bekam ich ein Angebot von der Arbeitsagentur für eine ABM-Stelle. Sie sind offensichtlich sehr massiv darauf aus, die Statistiken "zu schönen". Kommt mir wenigstens so vor.


    Was soll die Arbeitsagentur auch anbieten wenn die keine "vernüftigen" Stellen zu vermitteln haben ? Ich will nichts beschönigen, kenne die Methoden der Arbeitsagentur, jedoch sollte man auch daran mal denken...

  • Zitat

    Kleiner Gag am Rande: wenige Tage nach Kursbeginn bekam ich ein Angebot von der Arbeitsagentur für eine ABM-Stelle. Sie sind offensichtlich sehr massiv darauf aus, die Statistiken "zu schönen". Kommt mir wenigstens so vor


    Die schönen doch immer die Statistik, vor allem kurz vor den Wahlen. Das hat bisher jede Regierung gemacht. Übrigenshier noch ein Zitat aus einem RP - Artikel:

    Zitat

    Zudem sorgt eine neue Statistik für den Rückgang, denn: Arbeitslose, die in einer Fortbildungsmaßnahme stecken, werden auch nicht mehr mitgezählt.

  • Zitat

    Original geschrieben von --> Q <--
    Niemand geht in die Politik weil sich damit unmengen an Geld verdienen lässt!


    Einer der haltlosesten und naivsten Sätze die ich in diesem Forum je gelesen habe... :rolleyes:

    thalabel

  • Zitat

    Original geschrieben von Ayreon
    Dass Leiharbeitsfirmen kein Paradies sind, ist mir auch klar. Ich denke aber, dass wenn man längere Zeit arbeitslos war, die beruflichen kenntnisse flöten gehen (geht mir ja schon bei 3 Wochen urlaub so dass ich mich wieder rückbesinnen mus bei manchen Sachen) und man schlcht vermittelbar ist als Langzeitarbeitsloser.


    Allerdings ist nicht gesagt,das die Kenntnisse in Leihfirmen nun unbedingt aufrecht erhalten werden.Ich denke an die 3 Jahre in denen ich in so 'nem Schweineverein war.In meinem gelernten Job bin ich nur 1mal eingesetzt worden.Ansonsten war ich bei der Müllabfuhr,im Fensterbau und diversen anderen komischen Sachen,von denen ich nie gedacht hätte,sie jemals zu machen.Besonders die leidige Fahrerei war mir immer ein Greuel.Die Woche hier,die nächste da.Jedesmal neue Leute.Aber nie was in der Nähe.sowas zehrt an der Substanz und macht nicht glücklich.Das Ende vom Lied.Ich war laufend krank geschrieben.Das kann es denn dann auch nicht sein,oder?

    "Ich bin wie ich will und ich rede wie ich will. Wer das nicht kapiert, kann mich mal am Arsch lecken."

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