Hallo,
ich hab da mal ein paar Fragen bezüglich penetranter Kunden. Hier die Geschichte:
Eines schönen Tages kam ein älterer Herr zu mir in den Laden und informierte sich 1,5 Stunden (in Worten anderthalb !!!!) über die Tarife der verschiedenen Netzanbieter. An sich kein Problem, wenn ich eines liebe, dann ist es Dienstleistung. Nachdem nun auch ein Liter Wasser vertilgt wurde, weil ich mir meinen Mund trocken geredet hatte, wurde es spannend.
Er hatte eine Call-Ya Karte und wollte diese nun in ein Minutenpaket (50) umwandeln. Gesagt, getan ... er verzichtete auf ein neues Gerät um die 5 Euro Rabatt auf die Festgebühr zu ergattern. Auch kein Problem, Kunde ging fröhlich und gut gelaunt aus dem Laden.
Eine Woche später kam er wieder zu mir und fragte mich nochmals über sein Minutenpaket aus. Als er jetzt erst Begriff, dass er "nur" 50 Minuten für das Geld frei hatte, meinte er, dass sei ihm zu wenig, ich soll doch ein 100er daraus machen. Gesagt, getan ... Kunde wieder zufrieden rausgegangen.
Die nächste Woche kam er mit der ersten Rechnung und beschwerte sich, dass er "soviel" zahlen muss. Laut Rechnung hatte er ganze 4 Minuten telefoniert und muss dafür nun 25 Euro zahlen. Das sei eine unverschämtheit meinerseits. Er zündete sich im Laden eine Zigarette an und brüllte herum. Auf die Bitte, im Laden nicht zu rauchen, erwiderte er "ich bin Kunde, ich bin König". Naja gut, war sowieso fast Feierabend, mit anderen Kunden war nicht mehr zu rechnen. Am nächsten Morgen kam er wieder und ließ sein Minutenpaket auf ein Fun-Vertrag umschreiben. Ich erklärte ihm, dass der Tarifwechsel erst nach 3 Monaten möglich sei, dass interessierte ihn nicht, ich solle es trotzdem machen .. .gesagt, getan! Er bedankte! sich und ging von dannen ...
Eine weitere Woche später kam er wieder .. er braucht nun doch ein neues Handy, sein altes sei kaputt gegangen. Ich erklärte ihm, dass er kein Anrecht auf ein Gerät hat und suchte nach einem Lösungsweg. Irgendwann kam mir die Idee, es mit einer VVL zu versuchen, was komischerweise nach seinem ersten Monat bei Vodafone ging. So konnte ich ihm ein Gerät mitgeben. Glück gehabt, den Kunden bin ich los ... aber denkste!!!!
Er kam nach drei Tagen wieder und meinte sein Handy wäre kaputt, regte sich tierisch auf, wie nach 3 Tagen ein Handy kaputt gehen kann. Angeblich geht sein Z600 dauernd von selbst aus. Komischerweise passierte das innerhalb meines Ladens nicht einmal ... Er solle wiederkommen, wenn es wirklich kaputt ist
Am nächsten morgen kam er wieder und meinte ich solle sein Handy einschicken, dass Teil ist kaputt .. es geht immer noch aus (er glaubt die SIM-Karte wackelt zu sehr herum) ... naja gut, bei SonyEricsson angerufen, dass dauert ca. 8 Werktage. Dies erklärte ich meinem Superkunden, leider war für ihn das unakzeptabel, er ist auf sein Handy angewiesen (man denke noch an die 4 Minuten Gespräch von oben). Ich erklärte ihm, ich habe keine Leihgeräte zur Verfügung (sicherlich habe ich welche, aber nicht für DEN)! *g*
Er ging mit seinem "defekten" Handy wieder nach Hause.
Am selben Nachmittag kam er wieder und erzählte mir irgendwas, dass er Tablettenabhängig sei, schwer krank ... und es für seine schwachen Nerven (er kommt aus unserer Klapse hier) tötlich wäre, wenn sein Handy nicht funktioniert. Ich hätte fast mitleid bekommen. Er bat mich, nach einem Leihgerät ausschau zu halten.
Am nächsten Morgen *g* kam er wieder und fragte, ob ich eines gefunden hätte .. und wunderte mich, wie man so wenig Zeit geben kann und verneinte. Gleichzeitig sagte ich ihm immer wieder, dass ich mich ja nicht weigere, dass Gerät einzuschicken. Mach ich gerne, kein Thema, aber ein Leihgerät kann er vergessen !!!! Jetzt wurde es laut. "Was ist das für ein beschissener Service bei euch Heinis hier. Ich glaube kaum, dass Vodafone erfreut darüber ist, wie ihr mit euren Kunden umgeht. Sie sind verpflichtet mir ein Leihgerät zu stellen, ich komme mit meinem Anwalt wieder!!!" Wow, zwei versteckte Drohungen in einem Satz. Ich wies ihn darauf hin, dass ich nicht verpflichtet bin, ihm IRGENDWAS zu geben und schickte ihn vor die Ladentür (er rauchte mal wieder). Ein paar Stunden später kam er rein und verlangte von mir ein nagelneues Gerät aus Austausch ... ich erklärte ihm das Recht des Herstellers auf dreimalige Verbesserung, bevor irgendein Wandel vollzogen werden kann.
Er ging wortlos *G*
An einem Freitag, ich war leider krank zu hause, rief die angebliche Kundenbetreuung von Vodafone bei uns im Laden an, mein Kollege ging ran.
"Vodafone Kundenbetreuung, wir hätten gerne den Herrn XXXX (also mich) gesprochen" ..
"tut mir leid, der ist heute krank" ..
"Aaaahja, würden Sie mir bitte seine Handynummer geben, damit wir ihn erreichen können?" ..
"Tut mir leid, dass kann ich nicht machen. Wer sagt mir überhaupt dass sie von der Kundenbetreuung sind, früher haben sie immer ne Rufnummer angezeigt"
"Geben Sie mir jetzt bitte die Nummer, ich muss mit dem Herrn XXX sprechen"
"Vergessen Sie es .. ich gebe keine Privatnummern von meinen Kollegen raus"
"Nagut, wenn sie nicht wollen, sie werden mich schon kennenlernen"...
und legte auf.
Als ich am Montag wieder auf Arbeit war erzählte mir mein Kollege von diesem Vorfall und ich wandte mich an meinen Vertriebsbeauftragten von Vodafone (mit dem ich schon etliche male ein Bier trinken war *g*) .. er meinte bloß, er kümmert sich drum.. seitdem nie wieder etwas von einer "Kundenbetreuung" gehört.
Am selben Tag rief mich ein Vodafone-Partnershop aus der Gegend an und fragte, warum wir unsere Kunden zu ihm schicken .. dreimal dürft ihr raten, wer das auf der Matte stand *g* Ich erzählte ihm die Story, er war sichtlich amüsiert und bat mich, eine Rechnungskopie zu faxen, da er sich um den Fall kümmern würde .. das tat ich schließlich, seitdem (mittlerweile 1,5 Monate) habe ich endlich meine Ruhe !!!!! So ein DEPP!!!
Was sagt ihr zu der Story ... ähnliche Fälle gehabt? Wie hättet ihr reagiert?
Gruß
Daniel