Stimmt es, dass man sich einen "Dr. Titel" kaufen kann?

  • Klar, alle Leute, die in der Schule durchgerasselt sind oder nicht gut englisch sprechen habe, wenn überhaupt, nur einen Ehrendoktor.


    Die Doktorarbeit von Dr. jur. E. Stoibers heißt "Der Hausfriedensbruch im Licht aktueller Probleme". Das Prädikat hingegen hat er für sein zweites Staatsexamen bekommen.


    Bei Dr. phil. Helmut Kohl bin ich mir nicht ganz sicher, ob er nicht vielleicht zusätzlich einen Ehrendoktortitel hat, auf jeden Fall hat er in Heidelberg promoviert. Thema: Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945"


    Stefa.Frank: Du kannst Dir über die Fernleihe gerne die entsprechenden Dokumente von den Unibibliotheken kommen lassen, wenn Du es nicht glaubst.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Bezüglich unserer Noch-Justizministerin Frau Dr. Doppelname konnte ich bislang noch keine Doktorarbeit finden :confused: ;)

  • Ich finde viel interessanter ob wir tatsächlich Dr. oder Anwärter hier im Forum haben und in was sie promovieren oder promoviert haben!


    Kann mir jemand einen vernünftigen Weg sagen mit einem FH Studium zu promovieren ohne das halbe Studium zu wiederholen? Ach so, neben dem Job natürlich, ich bin froh die Hörsääle jetzt hinter mir zu lassen!


    Gruß vom
    touri

    "Viele Menschen denken nach, wenige vor!"

  • Also die Doktorgrade von doktiortitelkauf.de sind imho nicht das Papier wert, auf das sie gedruckt sind, aber ein gekaufter Titel von einer europäischen Uni ist imho nicht schlecht. Welche osteuropäischen Länder bieten den sowas an?

  • Zitat

    Original geschrieben von touri
    Ich finde viel interessanter ob wir tatsächlich Dr. oder Anwärter hier im Forum haben und in was sie promovieren oder promoviert haben!
    [...]

    Hier! Momentan bin ich noch Dr. rer. nat. i. L. ("in Lauerstellung"). ;) Die Dissertation behandelt das Fach Physik und hat als Thema die


    "Messung des Aerosoltransports am Alpennordrand mittels Laserradar (Lidar)"


    und wird hoffentlich bald fertig. :rolleyes: Mein Doktorvater (Dritter von oben) sitzt in Erlangen, während ich in Garmisch meinen Studien nachgehe.


    Zitat

    Original geschrieben von touri
    [...]
    Kann mir jemand einen vernünftigen Weg sagen mit einem FH Studium zu promovieren ohne das halbe Studium zu wiederholen? Ach so, neben dem Job natürlich, ich bin froh die Hörsääle jetzt hinter mir zu lassen!


    Es stellt sich die Frage, ob das wirklich sinnvoll ist. Der Vorteil des FH-Studiums ist doch gerade die Praxisbezogenheit und daher auch der Verzicht auf "überflüssige" akademische Prozeduren. Natürlich, falls es Dich als Dozenten an wieder an die FH ziehen sollte ... Äh, wie war das mit den Hörsälen? ;)


    In der Promotionsordnung für die Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wird als Vorraussetzung für die Zulassung zum Promotionsverfahren unter anderem der "Nachweis eines gründlichen Fachstudiums" verlangt. Dies ist im Normalfall durch die (bestandene) Diplomprüfung belegt. Wie hier FH-Abschlüsse gewertet werden, weiß ich nicht. Angeblich wird an manchen Unis eine "Mindestnote" verlangt. In Erlangen gilt generell: "In besonderen Fällen kann die Promotionskommission auch andere Studienleistungen als ausreichende Voraussetzungen zur Promotion anerkennen und gegebenenfalls zusätzliche Leistungen fordern." Es könnte also sein, daß Du erst einmal in eine Art "Kolloqium" mußt, wo Du (vor-)geprüft wirst.


    Das Promotionsstudium ist mit dem eigentlichen Studium meines Erachtens nicht zu vergleichen, da in der Regel keine Vorlesungen gehört werden. So gesehen läßt es sich auch neben dem Beruf durchziehen, erfordert aber durch den nicht unerheblichen Aufwand sicher eine Menge Disziplin. Meine Promotion ist irgendwo in der Mitte angesiedelt: Meine Arbeit ist mein Thema, aber ich bin nicht am Lehrstuhl meines Doktorvaters, sondern sehe in nur ein paar Mal im Jahr, wenn ich zum Beispiel neuere Versionen meiner "Diss" mit ihm bespreche oder einen Vortrag über meine Arbeit in seinem Seminar halte. Ansonsten gibt es ja glücklicherweise die Strompost samt der Möglichkeit der Dateianhänge. :D


    Barrie :)

  • Zitat

    Original geschrieben von Nebelfelsen
    Klar, alle Leute, die in der Schule durchgerasselt sind oder nicht gut englisch sprechen habe, wenn überhaupt, nur einen Ehrendoktor.


    auch den muß man erstmal bekommen!


    Zitat

    Original geschrieben von Nebelfelsen
    Die Doktorarbeit von Dr. jur. E. Stoibers heißt "Der Hausfriedensbruch im Licht aktueller Probleme". Das Prädikat hingegen hat er für sein zweites Staatsexamen bekommen.
    .


    er ist zwar mit einer 3,0 im Zweiten Staatsexamen Prädikatsjurist, aber kein "Einser-Jurist" wie oft behauptet. (Quelle: Spiegel der letzten Woche)


    Grüße

    "andi2511" war einmal...

  • Zitat

    Original geschrieben von elgo
    Bezüglich unserer Noch-Justizministerin Frau Dr. Doppelname konnte ich bislang noch keine Doktorarbeit finden :confused: ;)


    Dr. jur. Herta Däubler-Gmelin lehrt am Institut für Politische Wissenschaft der Freien Universität Berlin im Bereich Rechtspolitik. Seit 1996 ist sie dort Professor h.c.


    Die Dissertation von 1975 hatte das Thema "Bildungsurlaub für Arbeitnehmer - Ein Weg zur Verwirklung des Grundrechts auf Bildung?". Auf Anfrage kann man die Dissertation auch von der Website http://www.daeubler-gmelin.de/ herunterladen.

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  • Zitat

    Klar, alle Leute, die in der Schule durchgerasselt sind oder nicht gut englisch sprechen habe, wenn überhaupt, nur einen Ehrendoktor.


    Zitat

    Original geschrieben von Andreas Grimm

    auch den muß man erstmal bekommen!


    Das versteh ich jetzt nicht. Steht doch da: "wenn überhaupt"
    Es ging nur darum, zum Ausdruck zu bringen, dass die Pauschalisierungen eines meiner Vorredner so nicht stehengelassen werden sollten. Dass man natürlich auch für einen Ehrendoktor Leistungen (aber in anderer Form) erbringt, ist klar. Dennoch wird bei Personen, die im öffentlichen Leben stehen und so einen Titel tragen die Ehrendoktorwürde im Vergleich zu einem echten akademischen Titel, der per Dissertation erarbeitet wurde, immer schlechter dargestellt. Und in der Tat mag es für einen bekannten Politiker einfacher sein einen Ehrendoktortitel zu erhalten als für manch einen anderen. Es hört sich ja auch für das Institut gut an, wenn die seinen Namen in irgendwelchen Listen führen könne. Und er wiederum setzt sich dann besonders für dieses Institut ein...
    Den Dr. h.c. intrig. für Politiker gibts ja noch nicht ;)

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