Prokon Genußschein mit Mindestverzinsung von 6%

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Über die Jahre kommt da aber schon einiges an Kaufkraftverlust zusammen.


    Selbst wenn man pro Jahr nur 1,5% Realverlust einfahrt sind das nach 35 Jahren stolze 41% Realverlust.


    Wenn man soviel Geld verdient das man es sonst direkt verjubeln muesste spart man natuerlich trotzdem. Aber wenn man es sich hart absparen muesste, dann ist kein Anreiz mehr da das zu tun.


    Noch kann man mit einem Tagesgeldkonto bei Online-Banken die Inflatiosrate fast ausgleichen, wenn man von 1,4% Zins ausgeht. Bei Aktionen, Z. B. PSD H-T gibt es z. Zt. 1,6% bis 30.05.14 und dann werde ich weiter sehen. Sicherlich macht es etwas Arbeit, die Zinsen zu beobachten und dann das Geld umzuschichten. Aber wenn ich sehe, wie die Bankster (=Banker+Gangster) der Sparkassen und der meisten Genossenschaftsbanken ihre Kunden mit ca. 0,1% Zins enteignen, lohnt sich das Umschichten schon.
    Sicherlich ist das Risiko bei Prokon zu hoch, aber ich meine, man kann mit bestimmten nachrangigen Sparbriefen eine einigermaßen vernünftige Rendite erzielen. Ich habe vor einem Monat einen nachrangigen Kapitalbrief einer PSD Bank gekauft. Hier bekomme ich 3% fest für 6 Jahre. Das Risiko halte ich für überschaubar, denn eine Bank wird strenger kontrolliert, als z. B. Prokon oder eine Wohnungsbaugenossenschaft. Außerdem würde bei einer Schieflage der Bank der Einlagensicherungsfonds eingreifen und versuchen, eine Pleite zu verhindern. Bei Prokon gibt es solche Sicherheiten nicht. Es hat tatsächlich schon Schieflagen bei Raiffeisen- und Volksbanken gegeben, die jedoch aufgefangen wurden. Die Kunden und Mitglieder, die mit ihren Anteilen haften, hatten keinen Schaden. Gelegentlich kommt dann eine Fusion und die Sache ist erledigt.
    Man kann nicht pauschal sagen, dass hohe Renditen ein hohes Risiko darstellen. Bei PSD- oder VR-Banken sind auch heute noch 4 - 5 % Dividende üblich, vereinzelt auch 6%, mit sehr geringem Risiko. Allerdings ist es nicht so einfach, genommen zu werden, vor allem, wenn man nicht im Gebiet wohnt und keine weiteren Geschäfte tätigt. Mir ist es sogar schon passiert, dass nach 25 Jahren meine Anteile gekündigt wurden, weil ich keine weiteren Geschäfte mit dieser VR-Bank tätige. :(

    Herbert

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Nur wenn Du dann nach 30 Jahren nur noch 5 Pfund Butter dafür bekommst, dann hat sich Deine schöne Altersversorgung in Luft aufgelöst.


    Und deshalb ist es besser gar nichts zu machen? Quatsch.

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    Außerdem würde bei einer Schieflage der Bank der Einlagensicherungsfonds eingreifen und versuchen, eine Pleite zu verhindern.


    Das ist nicht Aufgabe des Sicherungsfonds. Ebenso sichert er Fonds nur Sichteinlagen ab.

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Das ist nicht Aufgabe des Sicherungsfonds. Ebenso sichert er Fonds nur Sichteinlagen ab.


    Ich weiß, dass der Sicherungsfonds einer VR-Bank, die mehrere Kreditausfälle hatte, geholfen hat, ansonsten wäre diese vermutlich pleite gegangen. Natürlich mußte die VR-Bank später das Geld wieder in Raten zurückzahlen.


    Natürlich haftet der Sicherungsfonds nicht direkt für Genossenschaftsanteile, Anleihen u. ä. Meintest Du das? :rolleyes:

    Herbert

  • Ne, aber es gibt einen Unterschied zwischen dem von dir genannten Einlagensicherungsfonds und dem Garantiefonds der Genossenschaftsbanken ;)

  • herbert:


    Weshalb sollte sich eine Bank von Dir zu 2 oder 3% Geld leihen, wenn sich die Bank das Geld am Geld- und Kapitalmarkt wesentlich günstiger holen kann?


    Man muss doch mal die Realitäten sehen. Wir haben eine Geldschwemme. Die Notenbanken haben in den letzten Jahren die Märkte regelrecht mit Geld geflutet. Wenn eine Bank dann doch für eine Inhaberschuldverschreibung sagen wir mal 3% bezahlt, dann bekommt man diesen Zins nicht umsonst. Man bekommt nur dann eine Kapitalbindungsprämie oder eine Bonitätsrisikoprämie, wenn man entweder ein Kapitalbindungsrisiko oder ein Bonitätsrisiko eingeht. Und diese Risiken können eben schlagen. Man bekommt an den Märkten für gewöhnlich nichts geschenkt. Und in Deinem genannten Beispiel hast Du einen Nachrang. Erst werden andere bedient und später (wenn noch was da ist) diejenigen mit Nachrang. Je nach Ausgestaltung können bei einer Nachranganleihe (von diversen Varianten von Hybridanleihen ganz zu schweigen) die Ertragskomponenten variabel sein (bei einer veränderten Ertragssituation des Unternehmens z. B. weniger Zinsen oder spätere Zahlungen). Was meinst Du, was passiert, wenn eine länger laufende Nachranganleihe keine Zinsen mehr zahlt? Dann macht es Peng und so schnell schaust Du gar nicht, wie der Kurs abstürzt. Auch stellt sich die Frage der Fungibilität/Handelbarkeit. Kannst Du das Papier denn so ohne weiteres abstoßen, wenn es Probleme gibt? Ist der Handel in dem Papier liquide? Gibt es ein Market Making? Oder suchst Du verzweifelt am Euromarkt einen Kontrahenten, der (sofern es ihn gibt) einen deftigen Abschlag wegen des eingeschränkten Handels verlangt? Eine liquide Anleihe kann ich am Markt verkaufen. Auch das sind Aspekte.


    Fazit:
    Da ist gegenüber einer Spareinlage eben doch ein höheres Risiko gegeben.
    Und genau dafür bekommst Du eine höhere Risikoprämie.


    Leider schätzen viele am Markt operierende die Risiken zu gering ein.
    Glauben aber, raffiniert vorzugehen. Das ist ein Grundsatz-Problem der Märkte.


    P.S.: Noch was. Was glaubst Du, wie viele Genossenschaftspleiten der Garantiefonds der Genossen gleichzeitig überstehen kann, wenn dabei große Institute in Schieflage dabei sind? Die Kapazitäten zur Abfederung schwerer Krisen sind dort nicht unbegrenzt.


    Stell Dir einen Zirkus vor: Ein Sicherheitsnetz kann den Sturz einer Artistin vom Drahtseil abfedern. Wenn aber ein Elefant von dort oben abstürzt, wird es dessen Sturz wohl kaum abfedern können.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    .....
    P.S.: Noch was. Was glaubst Du, wie viele Genossenschaftspleiten der Garantiefonds der Genossen gleichzeitig überstehen kann, wenn dabei große Institute in Schieflage dabei sind? Die Kapazitäten zur Abfederung schwerer Krisen sind dort nicht unbegrenzt.


    Stell Dir einen Zirkus vor: Ein Sicherheitsnetz kann den Sturz einer Artistin vom Drahtseil abfedern. Wenn aber ein Elefant von dort oben abstürzt, wird es dessen Sturz wohl kaum abfedern können.


    Der Sicherungsfonds der Genossenschaftsbanken ist bei Ratingagenturen besser bewertet als andere. Wenn viele Genossenschaften auf ein mal pleite gehen, kann natürlich auch der beste Sicherungsfonds das nicht mehr abfedern. Aber dann haben wir ganz andere Sorgen und müssen uns fragen, ob Geld überhaupt noch einen Wert hat oder ob wir nur noch mit Tauschhandel überleben. :rolleyes:
    Es ist mir schon klar, dass nachrangige Bank-Anleihen bzw. Genossenschaftsanteile ein Risiko darstellen, aber ich halte das für noch überschaubar. Bei Prokon sehe ich das völlig anders und würde dort nichts kaufen.
    Sicher habe auch die Genossenschaften mit Probleme zu kämpfen, z. B. zu viele und zu teure Filialen, verkrustete Strukturen bei den Vorständen, Kapitalabfluss und Kontowechsel an Online-Banken durch immer besser (online) informierte Kunden.

    Herbert

  • Das Geschäftsmodell der Genossen, die oftmals kleine Einheiten darstellen, wird gerade in der Niedrigzinsphase problematisch, wenn diese lange andauert. Die ordentlichen Erträge gehen zurück, da fällige Papiere in der Eigenanlage nur mit niedrigen Zinsen angelegt werden können. Wie lange verkraftet das ein Haus mit 500 Mio. EUR Bilanzsumme? Dazu kommt, dass der Regulierungsaufwand steigt und der Wettbewerb immer härter und intensiver wird.


    Die Zeiten, in denen der wichtigste Mitarbeiter einer kleinen Volksbank der Hausmeister war, der die Türen öffnete, sind vorbei. Das Geschäft läuft nicht mehr von selbst.

  • Die Genossenschaften haben einen gemeinsamen Sicherungsfonds, so dass im Problemfall keine Bank auf sich gestellt ist.


    Zudem:
    Der Fall, dass eine der normalen Genossenschaftsbanken in Schieflage gerät, ist höchst unwahrscheinlich. Die problematischen Geschäfte, die bei mancher Bank das Fass in der Krise zum Überlaufen brachten, sind Genossenschaftsbanken in aller Regel per Satzung untersagt.


    Kennt hier überhaupt jemand eine Genossenschaftsbank, die im Rahmen der letzten Krise auch nur annähernd in Schieflage geraten wäre?


    Auch in der "schlechten Zeit" wurde auf meine Genossenschaftsanteile (der Sparda-Bank West) die übliche Divide gezahlt - wie hoch, weiß ich jetzt nicht genau, aber konstant über 6 % (kann sicher jeder auf der HP nachlesen). Nix Bankenkrise oder so ...



    Edit:
    Hab' gerade mal auf dem Auszug nachgesehen ... sind seit einiger Zeit wohl nur noch (konstant) 5,95% ... aber immerhin.

  • Die Krise schlägt doch erst jetzt so langsam auf die Genossenschaftsbanken durch. Die ertragreichen Papiere laufen sukzessive aus. Schon allein dadurch bedingt, dass fällig gewordene Papiere in der Eigenanlage nur noch mit niedrigeren Erträgen wieder angelegt werden können. Die ordentlichen Erträge gehen dabei immer weiter zurück. In den Zahlen wird sich das erst in den nächsten Jahren bemerkbar machen.

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