Diesel wird teuer, aktuell 150,9 cent/l

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    Original geschrieben von mungojerrie Auch hat das ganze eine gewisse emotionale Befriedigung. Der deutsche Staat erhöht permanent die Steuern. Das Tanken in Luxemburg sehe ich auch als "strukturelle Maßnahme", um meine Steuerzahlungen an die deutsche Politik nicht zu hoch werden zu lassen.

    Meinst Du das ernst? Was genau nützt es Dir, wenn die Steuereinnahmen Deutschlands sinken/stagnieren?

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Jopi,


    aus den beiden Grafiken werde ich nicht schlau?


    Wieso nicht? Genau so einen Verlauf nimmt hier der Spritpreis:


    nunner, nuff, nunner, nuff, nuff, nunner, nunner, nuff, nuff, nuff, nuff... :D


    Aber am Ende immer:


    nuff! ;)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Was genau nützt es Dir, wenn die Steuereinnahmen Deutschlands sinken/stagnieren?


    Es nützt "ihm" warscheinlich genauso viel wie wenn die Steuereinahmen steigen. Solang die Politik kein gesundes Mittelmaß zwischen Steuern und Kosumenten findet kann ich die Äusserungen von mungojerry verstehen.


    Den wenn Vater Staat nicht immer nur an der Steuerschraube drehen würde, würden die Konsumenten auch anders reagieren.


    Den die Preise für Sprit, Zigaretten und anderen Luxusgüter sind jenseits von Gut und Böse. Ich bin Nichtraucher also interessiert mich der Steueranteil nicht. Aber ein paar Beispiele.


    Wenn der Sprit in deutschland etwa den gleichen Preis wie in Luxenburg oder Österreich hätte, würde es gar nicht zu diesem Tanktourismus kommen.


    Wenn die Zigaretten nicht fast 5 Euro kosten würden, würde die Konsumenten nicht sich die Zigaretten aus den Grenzgebieten kaufen und der Schwarzhandel blühen.


    Den man kann sogar mit Steuervergünstigung ein höheres Steuereinkommen erreichen. Den wen es billig ist gibt es keinen Anreiz im Ausland zu kaufen oder sich die Kippen von Viatnamesen oder Russen zu kaufen.


    So kann durch Anreiz zum Mehrkonsum mit wettbewerbstypischen Preisen der Konsum angetrieben werden.


    Die Menschen sind nicht dumm und wissen sich zu helfen. Im Endeffekt leidet der der nicht im Grenzgebiet wohnt und keinen kennt der ihm seine Stange mitbringen kann und der mitten in Deutschland wohnt wo sich Tanktourismus nicht lohnt.


    Aber statt sich darüber Gedanken zu machen wie der Konsum angekurbelt werden kann kommt der nächste Abwürger die Mehrwertsteuererhöhung.


    Es ist doch ein Teufelskreis. Das Volk hat kein Geld. Der Konsum geht zurück und der Staat tut um seine Steuereinahmen konstant zu halten die Steuer erhöhen. Also wird noch weniger konsumiert und der Ausfall wird noch grösser ausfallen. Wir werden jetzt noch einen kleinen Aufschwung erleben, da die Bevölkerung wichtige Investitionen dieses Jahr noch erledigt. Aber nächstes Jahr kommt dann wieder der grosse Absturz. In Zeiten wo das Geld nicht mehr so tief sitzt muss man über Mehrkonsum versuchen seinen Steueranteil zu erwirtschaften und nicht durch Wucherpreise.

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    So kann durch Anreiz zum Mehrkonsum mit wettbewerbstypischen Preisen der Konsum angetrieben werden.


    Nicht in jedem Fall geht es bei der Erhebung einer Steuer nur um die Optimierung des Steueraufkommens, sondern das ist auch ein ganz elementares Steuerungsinstrument des Staates, mit dem er unerwünschte Handlungen erschweren kann, oder erwünschtes Verhalten durch Subventionen begünstigt. ;)


    Daß man von der Mineralölsteuer nichts hat ist natürlich Blödsinn, der Staat muß Steuern keinesfalls in irgendeiner Form zweckgebunden an den Erhebungszweck verwenden, von der Mineralölsteuer kann er auch Polizisten, Autobahnen oder sonstwas bezahlen, insofern hat der Einzelne von dieser Steuer soviel wie von jeder anderen Steuer auch.


  • Das sieht deshlb gleich aus, weil der Dax negativ zum Öl korreliert ;)

  • Zitat

    Nicht in jedem Fall geht es bei der Erhebung einer Steuer nur um die Optimierung des Steueraufkommens, sondern das ist auch ein ganz elementares Steuerungsinstrument des Staates, mit dem er unerwünschte Handlungen erschweren kann, oder erwünschtes Verhalten durch Subventionen begünstigt.


    Schon klar. Aber es kann nicht das erwünschte Ergebnis sein das die Bevölkerung sich dann von Auto, Sprit, Kippen uvm. im Ausland eindeckt und unsere Steuerkasse noch leerer aussehen lässt wie sie eh schon ist. Das kann kein gewünschtes Verhalten unserer Regierung sein. Wenn man merkt das ein Produkt nur schleppend läuft tut man es bestimmt nicht noch vom Preis erhöhen, sondern verkauft es gerade über den Preis um an sein Geld zu kommen. Normale Marktwirtschaft.


    Deine Texte sind zutreffend in der Theorie aber leider sieht die Praxis anders aus. Sonst würd nicht der Kauf von Eu-Fahrzeugen, Tanktourismus, Kippenkauf uvm. nicht blühen. Dem begegnet man nicht in dem man noch weiter an der Steuerschraube dreht.


    Zitat

    Daß man von der Mineralölsteuer nichts hat ist natürlich Blödsinn, der Staat muß Steuern keinesfalls in irgendeiner Form zweckgebunden an den Erhebungszweck verwenden, von der Mineralölsteuer kann er auch Polizisten, Autobahnen oder sonstwas bezahlen, insofern hat der Einzelne von dieser Steuer soviel wie von jeder anderen Steuer auch.


    Ich habe es auf die Person bezogen das ihm die Stagnation nichts bringt. Da sich am Preis so oder so nix ändert. Otto-Normalverbraucher sieht halt das wenige Geld was noch übrig ist und versucht es so effizient wie möglich auszugeben. Natürlich fliessen die Steuergelder wieder in den Wirtschaftskreislauf, das hat niemand bestritten. Nur wenn ich sehe wie Schwachsinnig mit Steuergelder umgegangen wird, dann hab ich kein Verständnis für Erhöhungen.


    Bei uns haben sie einen Kreisverkehr zweimal aufgebaut und wieder abgebaut für über 300.000 €. Jetzt ist er wieder weg. Naja irgend ein Hirni ist da auf die Idee gekommen, und jemand anderen hat es nicht gepasst. Kurze Zeit später wieder aufgebaut und wieder abgebaut. Solang so sinnlos mit Steuergelder umgegangen wird ist keine Erhöhung gerechtfertigt.


    Auch sonst siehst du am Ende eines Jahres nur Baustellen, weil die Städten und Gemeinden die Kohle nur so rausfeuern damit Ihr Budget fürs nächste jahr nicht gekürzt wird.


    Aber statt effizient zu wirtschaften wird lieber an den Steuerschrauben gedreht. Wenn Privatunternehmen so wirtschaften würden wie Vater Staat wären alle beim Insolvenzverwalter.

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Wenn man merkt das ein Produkt nur schleppend läuft tut man es bestimmt nicht noch vom Preis erhöhen, sondern verkauft es gerade über den Preis um an sein Geld zu kommen. Normale Marktwirtschaft.


    Ich sagte doch oben: nicht in jedem Fall geht es um die Maximierung der Einnahmen, insofern ist das auch nicht normale Marktwirtschaft, sondern eben Ordnungspolitik. Wenn die Eindämmung eines bestimmten Verhaltens durch Besteuerung das Ziel ist, warum sollte man dann, wenn der Effekt eintritt, die Besteuerung zurückfahren? Das wäre ja absurd. Eher wird man in den Bereichen, die man bislang durch Subventionen gefördert hat, mäßige Steuern erheben. ;)


    Allerdings ist die Mineralölsteuer nicht das beste Beispiel dafür, aber du sprachst ja auch z.B. die Tabaksteuer an.


    Davon abgesehen unterstellst du, daß der Tanktourismus und der Schwarzhandel Ausmaße angenommen hätten, die bedrohlich seien, aber ob das tatsächlich so ist, müsste man ja erstmal feststellen. Die Mineralölsteuer ist z.B. mit rund 10% am gesamten Steueraufkommen ein relativ wichtiger Posten, aber so sensibel nun auch nicht, als daß die paar Tanktouristen, die es - in die eine oder die andere Richtung - immer gab und geben wird, da existentiell dran rütteln würden. Insgesamt ist das Aufkommen durch diese Steuer rückläufig, da der Absatz rückläufig ist - in Anbetracht der Ökosteuer und gleichzeitiger Subvention anderer Energieträger muß man das als gewollt bezeichnen.


    Bedrohlich ist der Tanktourismus wohl eher für die regionalen Tankstellenpächter. Wenn ich in Lörrach-Stetten eine Tankstelle mit deutschen Preisen habe und 100m weiter in Basel-Riehen eine mit schweizer Preisen, dann wird ab einem gewissen Gefälle jeder die günstigere Option wählen, Faulheit hin, Gewohnheit her und das ist eine sehr viel messbarere Bedrohung als eine Auswirkung auf das Steueraufkommen. Wenn man den Faden weiter spinnt, dann bedroht das in kleinen regionalen Grenzen auch die Einkünfte aus Gewerbesteuer usw. usf. - aber den großen globalen Einfluß auf das Steueraufkommen der Mineralölsteuer sehe ich da nicht.


    Im Raum Südbaden gab es eine Zeit die Überlegung, eine Tankkarte einzuführen, mit der die Bewohner des Grenzgebietes durch Subventionen davon abgehalten werden sollten, in der Schweiz zu tanken. Die Idee wurde dann aber verworfen.

  • Zitat

    Das wäre ja absurd.


    Ja es ist absurd den Kopf in den Sand zu stecken und sich veränderten Tatsachen zu widersetzen. Zumindest bei der Mineralölsteuer ist es mehr als ersichtlich das keine Eindämmung irgendeines Verhalten zum Ziel hat. Es gibt viele Vorwände aber nur einen richtigen Grund und der heisst mehr Geld in die Kassen.


    Habe leider für dich Quellenfetischisten diesmal keine konkreten Zahlen, aber vor kurzem gab es Reportagen die die Steuerausfälle durch Benzin und Tabak in mehrfacher Millardenhöhe jährlich den Fiskus entgehen.


    Da meine Frau vor nicht allzulanger Zeit im Allgäu in Kur war. Habe ich es live erlebt wie auf der deutschen Seite die Tanken pleite oder den ganzen Tag leer gestanden haben und auf Össi Seiten Kolonen waren die an Urlaubsverkehr erinnern. Habe das Gespräch mit den deutschen Bewohnern gesucht und keiner hat gesagt ich muss dafür sorgen das unsere Steuereinahmen nicht stagnieren.


    Jeder hat gesagt, wenn der Sprit hier genauso billig ist danke ich in deutschland ansonsten ist Österreich 5 km weit weg von hier. Da ich in aus der Speditionsbranche komme, bekomme ich oft genug mit wie die Disponenten die Lkw-Fahrer auffordern nicht in Deutschland zu tanken. Nur im Notfall.


    Also sieht man das die Bevölkerung sich soweit wie möglich gegen die Maßnahmen wehrt. Statt die Steuer zu erhöhen sollte eher die Milliarden die durch die genannten Käufe abwandern versuchen in den deutschen Kreislauf zu belassen.

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Zumindest bei der Mineralölsteuer ist es mehr als ersichtlich das keine Eindämmung irgendeines Verhalten zum Ziel hat.


    Das kann man so nicht sagen und wenn man Mineralölsteuer und Ökosteuer als einen Posten des Preises heranzieht, dann muß man ja konstatieren, daß die Ökosteuer geradezu programmatisch auch eine Lenkungswirkung zum Ziel hat. ;)


    Wohin man uns lenken will, kannst du ja auch leicht daran ablesen, welche Energieträger noch subventioniert werden und in welchem Fall man 'Rabatte' bei der Kfz-Steuer bekommt. Ich glaube, dann wird doch klar, daß der Staat in dem Bereich auch steuern möchte und es nicht nur um ein maximales Steueraufkommen geht. Das gleiche im Bereich der Tabaksteuer: das Aufkommen sinkt, die Steuer steigt. Warum? A) Weil die Politiker alle saudoof sind und sie und ihre vielen externen Berater einfach nicht kapieren wollen, was in einem Telefonforum doch so logisch klingt oder B) weil es gewollt ist, daß der Tabakkonsum zurückgeht. Auch hier ist klar, daß ein Teil des messbaren Rückgangs auch einer Zuwendung zu anderen Märkten zuzuschreiben ist, es sollte aber ein kleiner Teil sein, wenn die Maßnahme gut geplant, durchgeführt und überwacht wird.


    Zitat

    Habe leider für dich Quellenfetischisten diesmal keine konkreten Zahlen, aber vor kurzem gab es Reportagen die die Steuerausfälle durch Benzin und Tabak in mehrfacher Millardenhöhe jährlich den Fiskus entgehen.


    Das glaube ich gerne, ein Teil wird der erhofften Lenkungswirkung z.B. durch Ökosteuer oder im anderen Fall Tabaksteuer geschuldet sein, ein Teil der Abwanderung in andere Märkte. Das ist gemeinhin bei solchen Maßnahmen einkalkuliert, durch eine gute Policyanalyse muß man halt die Effizienz der Maßnahme überprüfen. Der Effekt der gewünschten Lenkungswirkung sollte natürlich stärker sein als die Abwanderung, sonst macht das ganze keinen Sinn und die Maßnahme ist ineffektiv.


    Hier ein Link, der vielleicht verdeutlicht, was ich sagen möchte -> http://www.fofes.de/documents/oekosteuer.pdf


    Schönen Abend weiterhin, ich bin dann raus hier. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Das sieht deshlb gleich aus, weil der Dax negativ zum Öl korreliert ;)


    Daß ich den DAX verwendet habe, hat absolut keinen wirtschaftlichen Hintergrund! Ich hätte auch den Blutzuckerspiegel von Opa Heini verwenden können. Es ging nur um irgendeine Art von Kurve, die so aussehen sollte, wie oben!

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

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