Nun auch Mobilcom - das Aus?

  • Wieso Kopfschütteln? Das ist doch schon seit Jahren so. Geht ein großer Populärer Arbeitgeber kaputt kommt der Genosse der Bosse,
    geht ein unscheinbarer Arbeitgeber kommt der Gerichtsvollzieher.


    Ist eigentlich inzwischen bekannt, ob die 400 Mio Euro überhaupt ausgezahlt werden dürfen? Noch ist da ja nicht entscheiden, ob solche eine hilfe gegen das EU Recht verstößt.


    Vielleicht hilft aber das Gerücht um die Finanzspritze schon über die nächsten Tage hinweg, bis die Politiker in Berlin und vor allem Paris eine Einigung über das weitere verfahren erreicht haben.


    Ich möchte ja um der Arbeitsplätze willen immer noch daran glauben, das FT sich auf den Vertrag besinnt und die zugesagten Gelder bezahlt.

  • Reaktion von Obermann


    "Einen Verkauf der UMTS-Lizenz durch das angeschlagene Mobilfunkunternehmen Mobilcom wird René Obermann, Europa-Chef von T-Mobile, nicht hinnehmen. In einem Interview mit dem heute erscheinenden Wirtschaftsmagazin Capital sagt Obermann: „Die Versteigerungsregeln sind klar: Lizenzen sind kein Handelsgut.“ Obermann schloss auch eine neuerliche Versteigerung einer zurückgegebenen Lizenz aus. Seines Erachtens nach müssten zurückgegebeneLizenzen unter den verbliebenen UMTS-Anbietern verteilt werden. „Es kann nicht sein, dass andere Unternehmen zum Billigpreis einsteigen, während die bisherigen Lizenzinhaber mehr als acht Milliarden Euro bezahlen mussten“, betonte Obermann. Dies hätte einen total verzerrten Wettbewerb zur Folge.
    Für die Finanzhilfe des Bundes für Mobilcom, der größter Aktionär der Telekom und damit von T-Mobile ist, zeigte Obermann angesichts der drohenden Arbeitsplatzverluste zwar vorsichtiges Verständnis, stellte aber klar, dass diese nur eine „kurzfristige Hilfe“ sein dürfte. Interventionen des Staates stellten keine dauerhafte Lösung dar, letztlich müssten die Kunden entscheiden, wo Jobs entstehen und erhalten bleiben.
    Für T-Mobile erwartet Obermann bei einem Ausstieg von Mobilcom aus UMTS höhere Gewinne: „Wenn wir unseren Marktanteil durch das Ausscheiden zweier Wettbewerber hochhalten können, wirkt sich das natürlich auf unsere Profitabilität bei UMTS aus.“


    Quelle: T-Mobile


    Schon wieder ein Leichenflederer, der sich lediglich über höhere erwartete Einnahmen freut...


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

  • Die Gesellschaft der Aktionäre


    Zitat

    Glaubst Du allen Ernstes, dass eine kapitalistische Marktwirtschaft anders laufen kann? Dann solltest Du weiter östlich ziehen, da gibts noch Alternativen.


    Hallo Herr "Westerwelle" ;) ,
    schon einmal etwas von dem Begriff dersozialen Marktwirtschaft gehört?!
    Was (auch) Du da innbrünstig propagierst hat nichts mit der Gesellschaft zu tun, in der ich weiter leben möchte. Da geht es eben nur noch um "Ellenbogen", "Macht des Kapitals" usw. ! Wenn man (wie Du) offensichtlich klaglos in dieses Lied mit einstimmt, machst Du Dich zum Mittäter von Leuten*, die es einen Dreck schert, wie es in 20, 30 Jahren auf dieser Welt aussieht. (Ganz zu schweigen, dass schon z.Zt. so manches im argen liegt). Die interessiert eben nur ihr Kontoauszug.
    Das es solche Leute* schon immer gab, ist schon schlimm genug- das es aber die Bonzen geschafft haben selbst den "kleinen Mann" so weit zu bringen (viell. bloß weil er ein Paar lumpige Aktien besitzt), so unsozial zu denken wie ein Vorstandsvorsitzender einer Großbank (z.B.) ist das Meisterstück der Spaßgeneration !! :mad:


    Außerdem, natürlich sind über 4 Milli. Arbeitslose ein Skandal. Letztendlich spiegeln aber die die Zustände in unserer Gesellschaft wieder. Jeder Heini wollte (z.B.) mit der Telekom-Aktie reich werden, beklagt sich aber, wenn (z.B.) seiner Oma im Altersheim die öffentliche Telefonzelle abgeschraubt wird, "bloß" weil sie eben nur 40 Euro im Monat im Kässchen hatte. Oder, lauthals wird gejammert, weil im Krankenhaus kein Pflegepersonal mehr da ist und die AiP`ler vor Erschöpfung (unbezahlt!) im stehen schlafen, bloß, weil die Stadt ihr "städtisches" zur Gmbh oder sogar AG machen "mußte".
    Oder bei der Post, da wird sich beschwert, dass alle Paar Tage ein anderer Briefträger kommt und die Hälfte der Sendungen falsch einwirft, gleichzeitig wurde aber genau von dem nun Meckernden die Aktien der Post AG geordert.... Ich könnte die Reihe beliebeig lange fortsetzen.
    Fazit, wer den reinen Kapitalismus wünscht, der darf weder über 4 Mill. Arbeitslose (ob mit oder ohne MC-Mitarbeiter) meckern, sollte sich aber dann auch nicht beschweren, wenn er z.B. nicht privat versichert ist und erim Krankenhaus einen halben Tag in seiner eigenen Schxxxx liegt.


    Also, wenn schon "Hardcore dann aber bitte konsequent ....



    P.S Zum Einwurf "nach Osten gehen", obwohl ich kein Ossi bin, nur soviel, auch wenn es gewisse Leute immer behaupten, im Osten war nicht alles schlecht, denke z.B and vorbildliche Kinderversorgung für berufstätige Mütter....
    Viell. solltest Du Deinen Horizont etwas erweitern ;)

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Danke, "Papa", mein Horizont ist weit genug, Deiner auch?


    Und ich bin auch nicht in Westerwelles Fanclub. Aber tatsächlich irgendwo zwischen denen und, man glaubt es kaum, der S...PD.


    Aber, das ganze soziale Geplänkel nützt leider nix, wenn das Kapital zu sozial belegt wird. Denn Arbeitsplätze entstehen nämlich weniger durch die soziale Komponente unserer Marktwirtschaft als mehr von dem Kapital, das - wenn es investiert wird - zu Arbeitsplätzen führen sollte.


    Und genau dies scheinen einige zu rote Socken gerne mal zu ignorieren - obwohl auch dies zum Horizont gehört. :)


    Das heisst nicht, dass ich für die knallharte Ellenbogengesellschaft bin!!!


    Aber: Dort, wo Geld zu verdienen ist, wie vor einigen Jahren in der TK-Branche, steigen in logischer Folge viele mit Kapital ein, um dort auch Geld zu verdienen. Dies führt in der Regel irgendwann dazu, dass es zuviele in einem Sektor gibt und unterm Strich gar nicht mehr sooo viel Gewinn rauskommt, wie zunächst erhofft. Hier gehen einige ungewollt ODER gewollt unter, ziehen ihr Kapital ab und investieren es in einer neuen Boombranche. Folglich gehen immer in einigen Bereichen Arbeitsplätze verloren, aber es entstehen in anderen Bereichen eben auch neue.


    Ganz so sozial, wie es wünschenswert wäre, geht es eben nicht. Es müssen nämlich in einer pluralistischen Gesellschaft auch alle (!) Interessen berücksichtigt werden.


    Ergo Kapitalinvestitionen interessant machen UND den sozialen Aspekt nicht vergessen.


    Und dies führt BTT: Ein untergehendes Unternehmen wie Mobilcom um jeden Preis zu retten, kann sich längerfristig eben sehr negativ auf alle auswirken. Und es untergräbt die Marktwirtschaft durch zu viel Gewicht auf deren sozialen Komponente. Gleichgewicht wäre hier angebracht, wenn man BEIDE Interessen berücksichtigen will.


    Nur auf den status quo und den Arbeitsplatz der MCler zu achten, ist überdies auch nicht gerade der Inbegriff eines breiten Horizonts, was auch ein sozialgrüner Kanzler erkennen können sollte. Aber Wahlkampfverhalten ist eben stets mehr emotional als rational angehaucht.


    Außerdem war wohl zu erwarten, dass diese "Hilfsaktion" große Wellen schlagen wird. Alle Betreiber haben u.a. unter den hohen UMTS-Lizenzgebühren zu kämpfen und diese können es nicht hinnehmen, dass einem geholfen wird und die anderen im Regen stehen gelassen werden. Ich vermute, dass unser Kanzler - wenn nicht durch die EU, dann durch die anderen Betreiber - ziemlich schnell zurückrudern wird...


    Aber nicht, dass ein DocZ dies falsch versteht: ja, sie wurden nicht dazu gezwungen, so hoch zu pokern und sie haben sich die Suppe selbst eingelöffelt. Aber, um die angesprochene Konsequenz auch anzuwenden, kann man gerade aus sozialer Sicht kaum EINEM helfen und eine Horde zurücklassen. Und allen zu helfen, das wird sich die Regierung kaum leisten können.

  • Immer nur Showtime, wo sind die Visionäre ?


    Was Du in letzter Konsequenz einforderst ist (ohne "Make up"), das "freie Spiel der Kräfte", zu was das führt, kannst Du in den USA live erleben.


    Das die Aktion mit MC nur Wahlkampf ist, weiß ich auch, aber es geht doch um viel mehr. Das ganze "Schiff" rudert in die falsche Richtung, anstatt vordergründigem Aktionismus würde ich mir wünschen, dass irgendwer einmal grundlegendes ändert. Das heißt nicht Planwirtschaft o.ä., aber auch nicht das weitere Aufblähen von "ein Volk von Unternehmer" Träumereien. Der ganze Aktionärs-Wahnsinn lenkt doch von den wichtigen Dingen ab, jeder hofft auf sein ganz persönliches Aktienglück-so lange, bis er selbst ein Opfer der Pokermentalität der Vorstände wird und dann eben, wie es so menschenverachtend heißt, "freigesetzt" wird.
    Dabei klafft die Scheere zwischen arm und reich immer weiter auseinander und eines ist dabei sicher, nur die Armen werden immer mehr, bloß das sie dann ein Stück wertloses Papier in den Händen halten ....:flop:



    Aber lassen wir die Diskussion hier, sicherlich langweilt es schon so manchen, viell. sprengt das Thema auch den hiesigen Rahmen ;)

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Mensch,mensch,mensch,
    ist das Alles eine Show der Regierung!:( ;)
    Nun liest Euch folgendes mal durch!Ein Schelm wer Böses dabei denkt.;)
    Büdelsdorf/Brüssel (dpa/lno) - Das Schicksal des angeschlagenen Mobilfunkunternehmens MobilCom entscheidet sich erst nach der Bundestagswahl.


    In der kommenden Woche will der Vorstand das Sanierungskonzept für MobilCom endgültig fertig stellen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Büdelsdorf mit. Auch andere wichtige Bausteine für eine Rettung der MobilCom fehlen noch. Dazu gehören endgültige Kreditzusagen der staatlichen Banken, die Zustimmung der EU-Kommission und eine Prüfung des Unternehmens durch einen unabhängigen Gutachter.


    "Das Sanierungskonzept ist in groben Zügen fertig, aber wir brauchen noch ein paar Tage", sagte Unternehmenssprecher Matthias Quaritsch. Details würden mit den betroffenen Beteiligten besprochen. Am Freitag kommender Woche ist ein Gespräch mit den Arbeitnehmern vorgesehen. "Wir haben es nicht eilig", sagte dazu Kai Petersen von der IG Metall. Zunächst sollten die notwendigen Rahmenbedingungen für die Fortsetzung der MobilCom geklärt sein.


    Auch die Europäische Kommission will erst nach der Bundestagswahl über die Zulässigkeit einer Bundesbürgschaft für MobilCom entscheiden. Vorher sei eine gründliche Prüfung nicht mehr zu machen, hieß es aus der Umgebung von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti in Brüssel. Er hatte zuvor darauf gedrungen, dass Deutschland die angekündigten Kreditgarantien als staatliche Beihilfe bei der EU zur Genehmigung anmeldet.


    Angeblich soll die Regierung Druck auf MC ausgeübt haben,damit die genauen Stellenkürzungen erst nach der Wahl auf den Tisch gelegt werden? :mad:

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Auch Eddy hat Dreck am Stecken


    Im Krieg und im Wahlkampf stirbt die Wahrheit zuerst .....


    Auch ein Schelm, wer bei dem gezielten streuen der "angeblichen" Anweisung an MC was böses denkt.....

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Re: Auch Eddy hat Dreck am Stecken


    Zitat

    Original geschrieben von dr zuzelbach
    Im Krieg und im Wahlkampf stirbt die Wahrheit zuerst .....



    :D
    Stimmt leider wohl 100%!:rolleyes: ;) :mad:

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • UMTS Ausbau - TOTALSTOPP möglich
    Nach [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,215100,00.html]diesem[/URL] und mehreren anderen Berichten überlegt MC den Ausbau des UMTS-Netzes zu stoppen.:( :mad: :eek: :flop:

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Könnten andere Anbieter die eine UMTS Lizenz haben gegen den Stop von Mobilcom klagen, oder kann es jedes einzelne Unternehmen selber entscheiden, wann es mit UMTS an den Start geht?`


    Kann mich immer noch darüber aufregen das Mobilcom mit der Staatskasse geholfen wird.
    Wurde eigentlich schon eines der Flut Opfer gefragt ob es bisher Geld gesehen hat? :mad:


    Das Geld wäre bei den Flut Opfern besser aufgehoben als in Büdelsdorf!


    Die Mobilcom Leute würden zwar Ihren Job verlieren, aber das ist noch lange nicht so schlimm wie bei den Flut Opfern, die alles verloren haben!


    Wenn ich für einen Tag Bundeskanzler wäre...

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