TT Deutschkurs: Besserwisserthread zur TT-internen Profilierung

  • Ich drifte ja auch nicht zur fehlenden Integration von Ausländern ab.


    @agentsnipes:Ich bin nicht feige. Und ich spinne auch nicht! Das Wort "Asikids" habe ich zitiert und sogar noch drauf aufmerksam gemacht, dass ich es von euch zitiere und wieso darf ich nicht von türkischen Kindern sprechen?! Weisst du, wie viele Studien es gibt, die gerade auf diese Probematik eingehen? Bei Interesse schicke ich dir gerne ein paar Literaturangaben. Ich halte meine Argumentation eigentlich eher auf wissenschaftlicher Basis begründet. Deswegen: Bälle flach halten oder: , obwohl du dich sicherlich nur angegriffen fühlst, weil du selber Türke bist. Oder vestehe ich da was falsch? Dann hast du doch sicherlich viele Erfahrungen in deiner näheren Umgebung machen können, wo es gerade um darum geht, wie Kinder in ihrer frühkindlichen Phase eine Sprache lernen, die ihre Eltern nicht sprechen. Oder?!


    Mein Posting war wirklich nicht ausländerfeindlich gemeint. Das will ich am Ende noch mal ganz klar stellen!

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...sie müssen Götter sein!"


    Eine Katze denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...ich muss ein Gott sein!

  • Das erste Vorbild für Kinder sind immer die Eltern. Und die sollten ihre Aufgabe auch bitteschön ernst nehmen!
    Man muss selber weder reich noch hochgebildet sein, um seinen Kindern ganz normale Werte/Fähigkeiten wie Höflichkeit, Ehrlichkeit, Respekt, Rücksichtnahme und Toleranz, Selbstbewußtsein, Reflexionsvermögen, Empathie, Kritikfähigkeit und Disziplin zu vermitteln.
    Eigentlich sind Kinder ja von Natur aus neugierig, und es bedarf nur des richtigen Anreizes, damit sie - quasi von selber - lernen.


    -


    Damit man aber mal sieht, dass das Problem an sich nicht neu ist (und wahrscheinlich auch nicht der Weltuntergang bevorsteht ;)), das Zitat eines alten Bekannten:


    "Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern und tyrannisieren die Lehrer."
    sprach schon Sokrates (gr. Philosoph, 469-399 v.Chr.)



    Und auch diese Bemerkung ist schon etwas älter:


    "Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen."
    (Aristoteles, gr. Philosoph, 384-322 v. Chr.)



    Oder auch:


    "Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe." (Keilschrifttext aus Ur, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)


    -


    Damit möchte ich natürlich nicht beschönigen, dass heute ein paar neue/andere Probleme hinzugekommen sind. Aber es gibt auch immer wieder Beispiele (andere Länder / Schulformen), die zeigen, dass man solche Probleme (mit Einsicht + Phantasie) auch in den Griff bekommen kann.

  • Um das Ursprungsthema nochmal kurz aufzugreifen:


    im Moment gibts ja im Geplauder (wieder) einge Studenten-/Studium-/Studiengebühren-Threads, in denen sich der eine oder andere als Student "outet", bei dessen Rechtschreibung und Grammatik ich mich frage, wie derjenige überhaupt eine höhere Schulbildung abgeschlossen haben kann! :eek:


    Bisher dachte ich immer, um zumindest ein Abitur zu bestehen müsste man ein Mindestmaß an Grammatik, Form und Stil im Ausdruck etc. mitbringen - aber da habe ich mich wohl gründlich getäuscht.

  • andi2511
    Das gleiche ist mir auch im benachbarten Nisbo Forum aufgefallen. Da gab es ne ähnliche Diskussion. Und darunter war auch ein Student, der konnte wirklich garnix richtig schreiben. Dachte erst an einen Fake, aber dem war wohl nicht so.


    Ich denke, dass es einfach die traurigen Ausnahmen sind. Die wirklich "richtigen" Studenten sitzen hinter ihren Bücheren und lernen um diese Zeit (oder sitzen in der Vorlesung).

  • Allerdings täuschst Du Dich da, andi2511!
    Rechtschreibfehler sind ein reiner Kavaliersdelikt. Stell Dir vor, das würde scharf geahndet. Dann würden ja zu viele durchfliegen, egal, wie gut die eigentliche fachliche Leistung ist.


    Aber spätestens bei der Diplomarbeit, wenn es echt um die Note geht und um's Bestehen, bei einer wissenschaftlichen Arbeit muß Schluß mit lustig sein.
    Die läßt man dann - für einige zum Glück - auch x-mal von versch. Leuten Korrektur lesen.


    Für mich gibt es bei dem Thema wirklich eine Grenze. Wer kann schon von sich behaupten, immer alles korrekt zu schreiben? Ich bestimmt nicht!


    Erschreckend finde ich nur, wenn bestimmte Grundlagen nicht sitzen, die einem in der zweiten und dritten Klasse Grundschule eingehämmert werden.
    Ich erinnere mich gut an unsere Grundschullehrerin und wieviel Wert sie auf Rechtschreibung gelegt hat. Meine Eltern achteten auch sehr darauf.
    Umso mehr frage ich mich, ob Rechtschreibung heute in Schulen vielleicht so problematisch geworden ist, daß man, wenn man sie mehr beachten würde, wirklich dermaßen miserable Noten rein aufgrund der Fehlerhäufigkeit geben müßte, so daß der Schnitt einfach runtergerissen würde.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Nein, mit Rechtschreibfehlern und Flücjtigkeitsfehlern (sic! :) ) habe ich kein so großes Problem (in Maßen und nicht in Massen ;) ).


    Aber komisch finde ich doch, wenn elementare Dinge fehlen wie Satzbau und Stil. Fragen der direkten und indirekten Rede, wenn man mangels geeigneter Satzzeichen z.B. gar nicht mehr weiß, ob derjenige gerade zitiert oder nur laut denkt oder eine Situation wiedergibt (mangelndes Abstraktionsvermögen nennt man das, wenn man eine Situation nur unter Zuhilfenahme der direkten Rede wiedergeben kann - und das ist eigentlich ein Stilmittel der "unteren Schulbildung") usw.


    Ganz fürchterlich finde ich persönlich auch das "Verona-Syndrom" und die Tatsache, daß wir in Deutschland scheinbar keine vier Fälle mehr haben. Dabei ist das doch so einfach, liebe Kinder: wer, wessen, wem, wen! Nix --> "nen Handy gekauft!" :D

  • Man muss auch mal sehen, dass sich Sprache im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt hat. Wir leben eben mittlerweile in einer (nicht nur) informationstechnisch und medial globalisierten Welt, außerdem leben hier in Deutschland mittlerweile auch mehrere Millionen Nicht-Muttersprachler. Unsere Sprache ist einfach viel schneller viel größeren Fremdeinflüssen ausgesetzt, als das früher der Fall war. Demzufolge verändern sich eben auch Rechtschreibung und Sprache zwangsläufig, denn wenn man ständig mit Englisch, Denglisch und unkorrektem Deutsch konfrontiert ist, färbt das natürlich ab.


    Auf Ewigkeit wird sich unsere sehr anspruchsvolle Orthographie und Rechtschreibung mit Groß- und Kleinschreibung, zig Kommaregeln etc. da (leider) nicht mehr aufrecht erhalten lassen.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Ganz fürchterlich finde ich persönlich auch das "Verona-Syndrom" und die Tatsache, daß wir in Deutschland scheinbar keine vier Fälle mehr haben. Dabei ist das doch so einfach, liebe Kinder: wer, wessen, wem, wen! Nix --> "nen Handy gekauft!" :D


    Wo Du das "Verona-Syndrom" schon erwähnst, [URL=http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,338517,00.html]den Zwiebelfisch[/URL] ist diese Woche auch sehr schön ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511


    Ganz fürchterlich finde ich persönlich auch das "Verona-Syndrom" und die Tatsache, daß wir in Deutschland scheinbar keine vier Fälle mehr haben. Dabei ist das doch so einfach, liebe Kinder: wer, wessen, wem, wen! Nix --> "nen Handy gekauft!" :D

    Ich bezweifle, daß sich die User, die dieses "Wort" verwenden, überhaupt Gedanken darüber machen, welchen Fall es eigentlich ausdrückt. Das Wörtchen "nen" ist die Universalabkürzung für sowohl "ein" als auch "einen" geworden (die beiden Wörter sind einfach schrecklich uncool, das sagen nur Spießer), "eine" läßt sich ja glücklicherweise mit "ne" abkürzen.


    Das ganze war meines Erachtens nach die Vorstufe für ein mittlerweile recht häufig anzutreffendes Phänomen, das mich absolut auf die Palme bringt, und das ich "phonetisches Schreiben" getauft habe; man schreibt einfach so, wie man spricht (oder wie es in der betroffenen Altersgruppe gerade angesagt ist).


    nicht -> net / nich
    nichts -> nix
    oder -> oda
    aber -> aba
    mal -> ma
    ist -> is


    usw. usw... :rolleyes:



    Andererseits - wenn ich bedenke, wie sich die (deutschen) Kiddies in der U-Bahn teilweise unterhalten ("Ey, gehma Burger King?") wundert mich gar nichts mehr - denn wenn diese ganzen uldrakrassen Megachecka schon die gesprochene Sprache nicht beherrschen, wie sollen sie dann mit der Schriftsprache zurecht kommen?

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Ich hoffe nicht, dass ihr mich meint, aber ich benutze sehr häufig "ne" und "nen" - "n" eher weniger... aber irgendwie denke ich, ist das auch eine regionale Frage. Ich hätte es jetzt als Hessisch abgetan.
    Beruhigend ist doch zu wissen, dass man auch noch richtig sprechen kann, auch wenn man "nen" sagt ;)


    Gruß
    Mekong

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
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