Private Krankenversicherung oder bei der Gesetzlichen KV bleiben?

  • Gelten denn die allgemeinen Grundsätze aus Posting Nr. 3 unverändert fort?


    Also als Familie mit 2 Kindern und zwei Arbeitnehmerverdiensten (beide Anfang 30, ohne Vorerkrankungen) eher keine wirtschaftliche, aber eine Leistungsverbesserung.


    Bei vorhandener privater Zusatzversicherung Upgrade auf Vollversicherung ggfs ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich?


    Sehr komplex, das alles.


    Bei einem Anbieter habe ich einfach mal den Rechner angeschmissen und da kam dann ein mtl Beitrag von 270€ bei dem Premium Tarif raus. Dazu kämen dann jeweils noch die Kinder.


    Oder habe ich da einen Denkfehler?


    Die Kinder müssen, bzw. sollen bei demjenigen versichert sein, der Hauptverdiener ist.


    Gruß Gunn

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  • Was, nur 270 Euro? Das klingt sehr wenig. Da ist dann auch der stationäre Teil dabei? und der Zahntarif? Pflegepflichtversicherung und Krankentagegeld? Bei einem Anbieter komme ich da insgesamt auf ca. 500 Euro/Mann bzw. 600Euro/Frau, beide Mitte 1980 geboren mit einem Top-Tarif (0 Euro SB, 1-Bett, 100% Zahnbehandunlung 80% Zahnersatz, 100 Euro Krankentagegeld). Dazu kommen dann noch die Kinder, vielleiht mit ca. 100-150/Kind. Die Kinder fallen irgendwann weg bzw. werden günstiger als Studenten etc.


    Es kann also zu einer Einsparung kommen, je nach Tarif und Anbieter, bzw. gleich bleiben. Der AG zahlt ja auch den Beitrag für die Kinder bis zur Höchstgrenze mit, wenn diese durch den AN noch nicht allein ausgeschöpft ist. Sind denn die Kinder derzeit in der GKV freiwillig versichert? Dann spart ihr sicher. Eine günstigere Lösung als die GKV ist sicher möglich, mit Selbstbehalten und Mehrbettzimmer-Lösungen. Dann solltet ihr aber entweder die Ersparnis fürs Alter anlegen oder einen Beitragsentlastungstarif anschauen. Denn wenn ihr etwas spart im Verhältnis zur GKV, dann spart Eurer AG und ihr jeweils zu 50%.


    Ob Deine Zusatzversicherung ohne Gesundheitsprüfung in eine Vollversicherung umgewandelt werden kann, muss in der Versicherungspolice stehen. Ggf. frag die Versicherung/den damaligen Makler. Aber ich würde davon nicht allein abhängig machen, in welche PKV Du gehst. Denn u.U. ist auch ein Risiko-Zuschlag günstiger, als eine falsche PKV.


    Aber: ich bin kein Makler, habe mich nur aus Eigeninteresse damit beschäftigt.

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von Gunn
    Bei vorhandener privater Zusatzversicherung Upgrade auf Vollversicherung ggfs ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich?


    Ob eine erneute Gesundheitsprüfung stattfindet, entscheidet die PKV im Einzelfall, ein generelles JA oder NEIN gibt es nicht.


    Zitat

    Original geschrieben von Gunn
    Oder habe ich da einen Denkfehler?


    Ja, den PKV-Tarif gibt es nicht aus dem Katalog, die werden individuell für jeden einzelnen berechnet ( i.d.R. nach einem Gesundheitscheck ) und der Rest ist das ein Baukasten von Zusatzleistungen, die du haben willst.

  • Aus der Praxis
    aus meinem Freundeskreis:


    Ein (heute schwerstbehinderter erwerbsunfähiger) Mann (63) , verheiratet, Frau pflegt ihn,
    zahlte früher in der PKV halbsoviel wie ich in der GKV und
    zahlt heute 1350.- in der PKV bei einer EU-Rente von 1750.-.
    Sein Sohn studiert noch und muss trotz Nebenjob in der PKV sein und bleiben.


    Irgendwelche staatlichen Zuschüsse gibt es nicht, da ja das Einkommensbrutto zu hoch ist,
    niemanden interessiert das noch abzubezahlende Haus und die PKV-Kosten.


    Nur wenn er die PKV nicht mehr bezahlen kann und die ihn rausschmeisst, dann
    muss die Allgemeinheit für seine nicht unerheblichen Behandlungskosten aufkommen,
    in Kürze wird es soweit sein.


    Soviel zum Thema PKV.
    Die derzeitigen Lockangebote gehen genauso den Bach runter wie Lehman-Brothers.
    Überlegt es Euch genau.

    Gier frisst Hirn, soweit vorhanden | Rauchen bildet - Krebs Meine Frau starb daran.


  • naja, ich glaube, wenn ich lang genug suche, finde ich auch den Bekannten eines Bekannten, der wegen seiner GKV eine bestimmte Therapie nicht bekommen hat oder oder oder und jetzt darniederliegt...


    btw hätte Dein Bekannter als Schwerbehinderter ein besonderes Rückkehrrecht in die GKV gehabt, nur mal so zur info. Ein Beitrag hierzu u.A. hier

  • Zitat

    Original geschrieben von Mephisto
    btw hätte Dein Bekannter als Schwerbehinderter ein besonderes Rückkehrrecht in die GKV gehabt, nur mal so zur info.

    Fair ist das ja nicht - soll die tolle PKV ruhig fuer die Kosten aufkommen.


  • ja, und darf man die Frage stellen ob er ohne die PKV und die dadurch bessere und flexiblere Versorgung nicht noch größere Probleme hätte ausser eben die finanziellen ?



    Ich muß dazu sagen, ich kenne den Unterschied zwischen den Leistungen der GKV und PKV sehr gut, ich war als Kind privat versichert und habe mit dem Beginn meiner Ausbildung in die GKV wechseln müssen. Seitdem hat sich mein Bild von medizinischen Leistungen drastisch verändert. Früher als PKV-Patient ging es die meiste Zeit in der Untersuchung um die Krankheit, als GKV-Patient redet man die meiste Zeit mit dem Arzt über Rabattverträge, Budgets etc. und wenn man sich nicht wehrt gibts statt einer Behandlung eben einen gelben Schein der das Problem eben um eine Woche verschiebt...


    Am übelsten war es als es mit den komischen Rabattverträgen los ging, ich muß ein leichtes Schilddrüsenmedikament täglich nehmen und in einem Jahr wurde 3* der Hersteller von dem Zeug gewechselt. Als PKV-Patient wäre das egal, da würde man dann eben das Rezept und die Rechnung einreichen und die Versicherung würde einem das preiswerteste Medikament bezahlen, die 50ct die es mehr kostet müßte man dann eben selber bezahlen - als GKV-Patient heisst es "friss oder stirb, egal ob das Medikament anders wirkt, es ist 50ct billiger, ahhh, übrigens, da das Zeug evtl anders wirkt müssen wir in 2 Monaten Blut abnehmen und die Werte kontrollieren, das kostet sicher nur das 100-Fache der Ersparnis"



    Die GKVs sind einfach zu unflexibel, mit einem anständigem Kostenerstattungsmodell wie bei den PKVs könnte man da ein paar Verbesserungen durchsetzten, so dass z.B. der Patient selber wählt welches Medikamt er nimmt und nicht immer das nehmen muß das vom Generika-Hersteller kommt der beim Kassen-Chef an Weihnachten die meisten Kaffee-Tassen und Kugelschreiber abliefert...



    Aber wenn die GKVs weiterhin so unflexibel sind bin ich bei der 1. Gelegenheit wieder bei einer PKV. Nicht wegen der Kohle sondern weil einfach die Leistungen besser sind und weil man da beim Arzt nicht eine Nummer ist sondern ein zahlender Kunde.

  • Auch ein Arzt will nur Geld verdienen. Das sollten alle begreifen!!!


    Als PKV Patient wird man gerne auch mal "öfters!" zum Wiederholungstermin gebeten und für "länger als eigentlich nötig" Krank gehalten. Während der Kassenpatient kommt, schnell Untersucht wird, sein Rezept bekommt und gehen kann.


    Also Pauschal kann man da nichts sagen.


    War auch beides. Im PKV Status wollte man mich bei jedem Arzt wo ich war immer gerne mal wieder sehen nach 2 Wochen. Bin ich so sympathisch? Dabei bin ich kern Gesund (3 mal auf Holz klopp!!).


    Außerdem, im Alter fressen dich die Beträge auf.


    Kenne auch ein Fall. Sehr gut verdient PKV 50 Jahre, männlich.
    Wurde schwer krank und arbeitslos. Beitragsprämie lag bei 700 EUR rum, MONATLICH!


    Er bekam ALG und später Hartz ;) Wer zahlte nun seine Prämie weiter? Richtig, das Amt, somit ihr alle.


    In der GKV wäre das dem Staat günstiger gekommen :)


    Ich denke, ob GKV oder PKV ist echt eine Einzelfallentscheidung und NEIMALS auf alle gleich anwendbar! Der Weg zum Versicherungsfritze wäre hier auch der falsche, der rät immer zur PKV wegen der Prämie und den Beratungs-Makler Prämien über die Jahre. Hier muss jeder für sich selbst abwiegen, rechnen und Leistungen prüfen. Evtl. Leistungen, die nicht in der GKV sind können über Zusatzversicherungen die viel günstiger sind als eine Vollversicherung abgeschlossen werden.


    GKV + Zusatzversicherung macht bei Familien mehr Sinn als alle Voll zu versichern. Bei gleichen Schutz.

    Schreibe vom IPhone. Alle Rechtschreibfehler wurden nicht von mir verursacht ;)

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von altaso
    Kenne auch ein Fall. Sehr gut verdient PKV 50 Jahre, männlich.
    Wurde schwer krank und arbeitslos. Beitragsprämie lag bei 700 EUR rum, MONATLICH!


    Genauso sieht es nämlich aus.
    Vergiss die tollen Lockbeiträge aus der Werbung oder Vergleichsrechnern.


    Die PKV ist an keine Tariftabellen oder sowas gebunden, jeder PKA-Vertag ist eine individueller Vertrag auf das jeweilige Mitglied. Und wenn das heute, junge PKV-Mitglied in 15 Jahren schwer krank wird, wenn er Pech hat noch chronisch, dann ist die PKV die erste, welche die Beiträge anpasst.


    Ich bin seit rund 8 Jahren in der PKV nun, habe die bisher noch nie in Anspruch genommen, sprich ich zahle meine Arztrechnungen und Brillen selber, was mir zu einem reduzierten PKV-Beitrag verhilft - trotzdem bekomme ich schön zu jedem Jahreswechsel eine neue Beitragsanpassung, diese Mal waren es wieder mal 25,-€ Anhebung/Monat.


    Ganz ehrlich, wenn ich huete noch mal wählen müsste, ich weiss nicht, ob ich zur PKV oder GKV gehen würde.


    Vergiss die tollen Lockbeiträge aus der Werbung oder Vergleichsrechnern. Die PKV errechnet den Monatbeitrag für jeden EInzelnen und jeder einzelne Faktor, der irgentwie ein Gesundheitsrisiko birgt, sorgt für einen höheren Beitrag. Leute mit Extremhobby werden sogar teilweise abgelehnt - einen Bekannten von mir passiert, er ist Fallschirmspringer. In der PKV keine Chance.

  • Zitat

    Original geschrieben von Tuxracer
    Ich bin seit rund 8 Jahren in der PKV nun, habe die bisher noch nie in Anspruch genommen, sprich ich zahle meine Arztrechnungen und Brillen selber, was mir zu einem reduzierten PKV-Beitrag verhilft - trotzdem bekomme ich schön zu jedem Jahreswechsel eine neue Beitragsanpassung, diese Mal waren es wieder mal 25,-€ Anhebung/Monat.

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