Erhöht ein höheres Netto-Einkommen die Kaufkraft ?`

  • Hallo Leute,


    derzeit herrscht ja in der BRD mal die erste Stufe des Wahlkampfes. Hierbei fällt immer wieder die Aussage „Der Bürger würde mehr einkaufen wenn er Netto mehr verdient.“ Mich würde interessieren ob das tatsächlich der Fall wäre.


    Schreibt einfach mal eine Info ob Ihr auch mehr konsumieren würdet wenn Ihr mehr Geld in der Tasche hättet. Oder ob Ihr das Geld sparen würdet für schlechte Zeiten.


    Ich für meinen Teil würde es tun. Folgende Anschaffungen würde ich gerne tätigen, kann dies aber derzeit nicht weil es wirtschaftlich nicht so gut läuft und ich somit weniger verdiene (bin im Vertrieb).


    - Klimaanlage für zu Hause (Dachgeschosswohnung).
    - Neues Autoradio mit CD-Wechsler
    - Diverses Zubehör für meinen Drucker
    - Heimkino Anlage
    - Neues Handy
    - Diverse Renovierungen an meiner Eigentumswohnung.
    - Neue Küche (bestehende „fällt langsam auseinander“)
    - Neues Schlafzimmer (bestehendes ist auch schon älter und machts nicht mehr lange)


    Das sind in meinen Augen alles Konsumartikel und somit eigentlich die Produkte die der Wirtschaft helfen sollen.


    Danke für eine Meinungen/Aussagen

  • also ich würde schon mehr konsumieren. öfters weggehn. und mir mehr sachen kaufen was mir gefällt und wahrscheinlich mein budget für meine ausgaben erhöhen. doch leider ists doch oft so das was man mehr bekommt wird einem durch papa staat ja doch doppelt und 3fach wieder aus der tasche gezogen. manchmal hab ich das gefühl die aufgabe eines politikers ist es zu gucken wo man dem bürger noch den euro aus der tasche ziehn kann

  • Ich würde mehr sparen. Und das Geld so anonym anlegen wie möglich.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • yo, ich würde auch entsprechend mehr konsumieren.


    früher kam ich tatsächlich mit 800 DM in der ausbildungszeit aus. dabei hatte ich bereits eine eigene wohnung. nun verdien ich einige euro mehr und gebe entsprechend mehr aus.


    meistens isses doch so, dass der lebensstandart steigt, mit dem, was man verdient.


    anfangs hat man eine wohnung, ein telefonanschluss, ein analogmodem und n handy. ...dann verdient man mehr, kauft sich n auto. ...muss natürlich versichert werden. und wenn man schon dabei is, kann man ja auch noch weitere versicherungen abschließen. dann kann man auf einmal nichmehr per hand die teller abwaschen und holt sich ne geschirrspülmaschine. damit steigen die kosten für wasser und strom. aber irgendwann will man nichmehr kochen und geht nur noch draussen im restaurant essen. doch zuhause isses auf einmal uncool, nur einen 4:3 fernseher zu haben. man holt sich einen 16:9 plasmafernseher usw... usf...

    "Also machen wir es kurz." - "Den Zeitpunkt haben wir längst verpasst."

  • Es spielt im Endeffekt keine Rolle, ob das Geld angelegt wird, oder direkt konsumiert wird.
    Fakt ist derzeit aber, dass wenig konsumiert wird, weil die Allgemeinheit verängstigt durch den Arbeitsmarkt und dieses ständige Hin- und Her der Regierung ist. Das hat sich in Holland und Frankreich eindeutig bei der EU-Verfassungsabstimmung gezeigt, dass die Allgemeinheit unzufrieden mit der jeweiligen Regierung und Politik des Landes ist. Und denen gehts noch besser wie den deutschen.


    Auch wenn du dein Geld anlegen würdest, kurbelt es die Wirtschaft an. Wie das? Glaubst du, die Bank hortet das irgendwo unter dem Bett?
    Es wird für Kredite und Investitionen genutzt, und umso mehr Leute Geld anlegen, desto niedriger sind die Kredite, desto mehr Firmen investieren (Gebäude, usw.), und desto stärker wächst wiederrum die ganze Wirtschaft in DLand.


    Ich empfehl dir mal einige Spiegelberichte und such dort einfach mal nach "Konsumflaute", oder das derzeit heiß dikutierte Thema "Mehrwertsteuer-Erhöhung auf 20%".


    Grüße,
    Sebastian

    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

  • Hi,


    naja, ich denke ich würde jetzt schon mehr ausgeben, wenn ich nicht die Befürchtung hätte irgendwann ohne Geld dazustehen. Ich investier ein Teil meines Geldes in meine Altersvorsorge und Vermögensaufbau. Auch im Hinblick auf die Tatsache, dass ich eines Tages ohne Arbeit dastehen könnte. Und was dann? Wenn ich sicher wüsste, die Gefahr besteht nicht oder wäre sehr gering - dann würde ich definitiv mehr ausgeben.


    Ein höheres Gehalt würde natürlich auch seinen Teil dazu beitragen.


    Zitat

    Auch wenn du dein Geld anlegen würdest, kurbelt es die Wirtschaft an. Wie das? Glaubst du, die Bank hortet das irgendwo unter dem Bett? Es wird für Kredite und Investitionen genutzt, und umso mehr Leute Geld anlegen, desto niedriger sind die Kredite, desto mehr Firmen investieren (Gebäude, usw.), und desto stärker wächst wiederrum die ganze Wirtschaft in DLand.


    Das stimmt nur zum Teil. Teilweise legen die Banken das Geld ja auch im Ausland an, damit bringt es der dt. Wirtschaft wesentlich weniger, als wenn ich davon Konsumgüter in Deutschland gekauft hätte. Wenn es so wäre, wäre eine hohe Sparrate für die Wirtschaft ja gut - und nicht schlecht. Das Gegenteil ist aber der Fall, zumal ja nicht alles Geld investiert werden darf. Die Banken müssen einen Teil davon zurückstellen.


    bastian

  • jetzt muss ich aber schon einhaken: wie soll eine firma investieren, wenn sie nicht sicher sein kann dass ihre produkte dann einen entsprechenden absatz haben? auf gut deutsch: bmw kann schon noch 5 weitere werke bauen, aber was bringts wenn die autos nicht weg gehen???


    insofern dürfte der direkte konsum die bessere alternative sein.


    >>> tkjever

    Meine Signatur
    ist beinahe zu
    lang für
    dieses
    Forum...

  • Man sollte hier vielleicht zwei Fragen auseinanderhalten - die die im Titel steht und die, die der Thread-Ersteller dann im Posting stellt.


    Würde ich mehr konsumieren, wenn ich mehr Geld zur Verfügung hätte? Zweifellos. Würde wahrscheinlich fast jeder. Die Frage ist doch nur, wieviel von (fiktiv) 100€, die man zusätzlich zur Verfügung hätte, ausgeben würde: 100, 80, 50 oder vielleicht nur 5 Euronen. Und in diesen Zeiten kann man ja nichtmal jemandem verdenken, von der zusätzlichen Kohle mal zumindest 15 - 20 auf die Seite zu legen - und schon sind wir über unserer Sparquote von derzeit 10 - 12 %...


    Das heißt aber noch lange nicht, dass dadurch die (volkswirtschaftlich betrachtet) die Kaufkraft steigt - denn das Geld muß dann ja nochmal zusätzlich versteuert werden im Vergleich dazu, wenn es vom Unternehmer investiert wird. Was ja auch Nachfrage ist, nur nach anderen Gütern.

    Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen. Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat? Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? Er muss dem Mächtigen, der ihn bezahlt, um Brot und Stiefel seine Stimm verkaufen. Man soll die Stimmen wägen und ncht zählen; Der Staat muss untergehn, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
    (Friedrich Schiller, Demetrius)

  • Den Menschen fehlt das Vertrauen in die Zunkunft und sie haben die Befürchtung, dass den kleinnen Leuten (die sich nicht wehren können und auch keine "Parteispenden" zahlen), das Fell immer weiter über die Ohren gezogen wird. Das hat auf die Konsumnachfrage einen viel größeren Einfluss, als ein paar EUR mehr in der Lohntüte.

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