Ein paar Fragen an die Bewerbungsprofis

  • Moin
    ICh möchte mich auf eine neue Stelle bewerben
    und das habe ich so richtig offiziell genau einmal gemacht, daher habe ich mal ein paar Fragen
    1. In der Anzeige steht, ich soll meine Gehaltsvorstellungen reinschreiben, klar 1 Mio pro Jahr ist das mindeste, aber wie sage ich es den Leuten ? Im Ernst, ich habe noch keine Ahnung, was ich da hinschreiben soll, pokert man da eher hoch oder biedert man sich eher an ? Und wenn man dann eine Summe sich ausgedacht hat, schreibt man dann wirklich: Als Gehalt habe ich mir 60.000€ brutto gedacht, oder wie verpackt man das etwas netter?
    2. Die sollen natürlich wissen, dass ich deren Mann bin. Die suchen einen Tierarzt zur Installation ihres Programmes in den Praxen und zur Schulung der Kunden. Das ist genau dass, was ich gerade in unserer Klinik auch mache, halt nur nicht deren Programm. Kann man das im Anschreiben erläutern, dass ich a) sowas schonmal gemacht habe, und dass ich b) didaktisch beschlagen bin durch 1. Vorlesung und 2. Schulung der Klinikmitarbeiter für die Software ? Wie starkmacht man da Werbung für sich ohne dass es aufgesetzt wirkt ?
    3. Muß man auf dem Bewerbungsfoto unbedingt einen Schlips tragen ? Auch wenn man später keinen tragen wird ?
    5. Was muß ich sonst beachten ?
    Danke Euch !!
    Der Rolf

  • leider kann ich Dir nur zu 1 ein heißen Tipp geben!
    Ja! gib eine Gehaltsvorstellung an (oder einen engen Rahmen 30 - 80 Tsd gilt nicht).
    Ich weiß, dass in diesem Punkt die Meinungen auseinander gehen. Das Hauptargument der Opposition ist meist:
    1. bist du drüber, dann bist du raus, weil zu hohe Anforderung
    2. bist du drunter, dann bist du raus, weil Du Dich unter Marktwert verkaufst.


    Meiner Ansicht nach ist das Käse:
    Du sollst eine realistische Selbsteinschätzung abliefern, darum geht es.
    Natürlich bist Du raus, wenn Du als Einsteiger bsp. 60 Tsd € und mehr pro Jahr verlangst. Für so etwas gibt es ja letzlich auch Durchschnittstabellen.


    In der Regel bist Du auf jeden Fall raus, wenn Du die Frage nicht beantwortest.
    Du kannst nämlich davon ausgehen, dass irgendwer bestimmt das gleich Bewerberprofil hat wie Du. Wenn dieser jemand ne Angabe macht, die im grünen Bereich liegt (wie gesagt, es geht nicht darum exakt ins Schwarze zu treffen, sondern die Größenordnung muss stimmen), dann ist der Ansprechpartner Nr.1


    Aus eigener Erfahrung kann sich sagen, dass ich mich selbst etwas zu hoch eingeschätzt habe. Man hat mir daraufhin konkret gesagt, dass zahlen wir Ihnen, also "Take it or leave it"


    Gruß und viel Erfolg
    Andreas

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Re: Ein paar Fragen an die Bewerbungsprofis


    Zitat

    ICh möchte mich auf eine neue Stelle bewerben


    Gut. :D


    1.) Wenn Du Dir 60.000€ gedacht hast, dann solltest Du das auch mitteilen. Etwa so "Als Jahresgehalt schwebt mir eine Summe von 60.000€ vor.".


    2.) Teile mit, was Du bislang schon für Erfolge hast erzielen können! Schließlich soll es überzeugen und schon etwas Werbung für Dich machen! Beweihräuchere Dich dabei nicht selber, bleibe also sachlich und bei der Wahrheit (sollte selbstverständlich sein, ich weiß... ;) )


    3.) Ein Bewerbungsfoto soll Dich möglichst natürlich abbilden. Lass den Schlips weg, wenn die Position, für die Du dich bewirbst, das Tragen eines solchen nicht erfordert.



    Weitere Fragen? Stell sie... :)

  • Ciao,


    1. Ich würde auch eine Spanne eintragen, da man ein Jahresgehalt nicht an einer Summe fest machen sollte, sondern schließlich spielen auch andere Dinge eine Rolle wodurch man eine VB hat => Urlaub, Überstunden, soziale Leistungen, Firmenwagen, Schulungen, ....
    3. Keinen Kittel? Sorry, der mußte sein ;)


    Ciao Vito

    Der Mann mit den Hochzeiten

  • zu 1:
    was hast du denn jetzt verdient? das kannst du ja als anhaltspunkt nehmen und dann noch was draufschlagen, schließlich soll sich so ein Wechsel ja auch finanziell ein bißchen lohnen.
    zu 2:
    Schreib einfach genau, was du bis jetzt gemacht hast. und behalte dabei im Auge, was die jetzt genau suchen. kannst es ja daran anpassen. Wichtig ist halt, dass du alle Anforderungen, die der neue AG gerne hätte auch erfüllst. Dann bist du schon mal ein guter Kandidat. Und wenn Du das ganze dann auch noch nachweisen kannst, durch Arbeitszeugnis, o.ä. dann bist du ja quasi "perfekt" für die Stelle geeignet. man muß sich da ja nicht selbst zum Allertollsten auf der WElt machen, aber was man kann, darf man ja auch ruhig schreiben :)
    zu 3: Was ist da Branchenüblich? Wie laufen andere Vertreter da rum? Danach würde ich mich richten.

  • Moin,


    ich versuch mal zu vermitteln, was bie mir geklappt hat und was ich gerne in solchen Schreiben lese.


    zu1)
    entweder du legst Dich so fest. Auf die 60 Tausend. Das mag gut sein, liegst du aber drüber wandert Dein Schreiben schnell in die rote Ablage, leigst Du zu viel drunter - auch.
    Ich rede hier gerne (gekonnt) um den Brei. "konsturktives Ihrem Hause entsprechendes Angebot". Im weiteren würde ich ein Stufengehalt vorschlagen. Also ersmtal ein bisschen drunter und dann ein bisschen drüber, nach 6-9 Monaten. Kommt gut an, wenn man es mit "Engagement" etc. begründet.


    zu2)
    "Tritt in den Hintern!" Mensch ... Du bist deren Mann! Frag Dich um Himmels willen nicht das "ob". Du bist es und deshalb bewirbst Du Dich. Warum sonst!
    Zweifeln ist tödlich!
    Nenne Deine Qualifikationen und betone, das Du genau das schon machst.



    z.B. ... in meiner derzeitigen Tätigkeit bei Fa. XY setze ich täglich die Betreuung von PC-Programmen, deren Installation und Wartung mit viel Engagement um. Im weiteren gehört auch die Einweisung und Schulung des Personals (im Bezug auf diese SW) zu meinen Aufgaben, die ich mit sehr viel Engagement und Freude erfülle.


    Kann man auch noch etwas ausmalen - z.B. indem Du das Proggi nennst, die Institution, die Anzahl der Schulungen, die du pro woche absolvierst etc.
    Wichtig ist nur, das du nicht zu sehr übertreibst.


    zu3)
    Ja und Nein! Erwartet man in Deinem Job einen Schlips, dann würde ich dazu raten, wenn nicht dann nicht. ansonsten Hemd, Sakko und jut! Wenn das noch ein wenig der angesagten Mode entspricht um so besser. Das Bewerbungsfoto ist ein großes nicht zu unterschätzendes Aushängeschild. Ich steh auf b/w also s/w weil ich das gediegener finde. Bedenke den Vorgang, wenn der/die Personalverantwortliche Deine Bewerbung vor sich hat. Der überfliegt in 20 Sekunden Dein Anschreiben und den Lebenslauf. Der aller-erste Blick fällt aber ausf Foto ... du verstehe .... der 1. eindruck ist allesentscheidend.


    zu5)
    Holla, die Gretchenfrage zum Schluß. Darüber gibt es so viel Literatur, das es echt zu viel wäre. Ich empfehle Dir das mit einem Profi durchzugehen. Gibts in jeder größteren Stadt "Bewerbungsberater"(im Notfall mal übers A-Amt gehen!). Kosten 3,50 euro, sind absetzbar und machen Dich fit. Ein Buch tut es u.U. auch.


    Mein persönlicher Tipp für Dich ganz persönlich ist nach deinem Beitrag - Selbstvertrauen haben und wissen das das DEIN Job ist. Das nicht übertreiben im Gespräch und Du hast beste Chancen.


    Grüße


    M.

  • Thema Gehaltsvorstellung : " Ich verdiene derzeit xxx Euro und möchte mich bei einem Wechsel gerne verbessern. " Kommt immer ganz gut an. Der Arbeitgeber weiß natürlich auch, dass neben der Motivation einer neuen beruflichen Herausforderung auch der finanzielle Aspekt wichtig ist. Anhaltspunkt für die Gehaltsverhandlung im Gespräch : dein jetziges Gehalt + 10bis 15 % drauf.


    Gruß
    Faceman

    Zu welchen Anlässen man Whisk(e)y trinkt :
    Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses - und ausserdem sollte man immer eine kleine Schlange dabeihaben.
    (W.C.Fields)

  • Also ich Dich da nur aus Freiberuflersicht helfen. Da werden die harten Fakten klipp und klar ohne besondere Ausschmückung rübergebracht.


    Der (Stundenlohn) sollte sich in einem realistischen Rahmen bewegen, es kommt selbstsicherer rüber wenn man eine Zahl angibt und keinen Bereich. Die Zahl darf nicht zu niedrig sein (keine eigene Wertschätzung, kein Selbstbewusstsein) aber auch nicht viel zu hoch. Ist sie nur etwas zu hoch (ca. 10%) kann man oft damit rechnen ein entsprechendes, passendes Gegenangebot zu erhalten während viel zu hoch ein K.O.-Kriterium ist.


    Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Wenn die von Dir gepostete Zahl und die Aufgabenbeschreibung real sein sollten, ist die Zahl wohl etwas zu hoch angesetzt. 50.000 + (oder inkl.) privat nutzbarer Firmenwagen liegen eher im realistischen Bereich.


    Deine bisherigen Tätigkeiten beschreibst zu kurz und sachlich. Nicht emotional werden, nicht übertreiben. Fakten und Objektivität zählen, Du bewirbst Dich ja nicht als Operndiregent sondern als Techniker.


    Foto: Nimm eines, in dem Du seriös, aber nicht zu seriös rüberkommst. Ein s/w-Foto empfinde ich persönlich ehrlich gesagt als gestrig und rückständig - aber da gibt es sicherlich verschiedene Ansichten...

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

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