[Hilfe] Sie kann nicht weinen.

  • Hallo und herzlich Willkommen.


    Ich habe eine Freundin (eng, keine Liebe), welche das Problem hat, alles in sich reinzufressen. Sie hat ihre täglichen Probleme, so wie jeder von uns. Dennoch kann sie ihre Blockade nicht brechen und darüber reden. Ihre Welt ist nach außen sehr in Ordnung, nach innen hin sieht es aus wie ein großes schwarzes Loch. Sie steht ganz tief drin, schreit nach Hilfe (sie hat die Angewohnheit, sich überall zu kratzen, ihre Beine sehen übel aus, ihr Hals ist stark rot, sie blutet immer wieder, kann aber nicht aufhören -> ich schließe auf derbe Probleme, das hinbiegen zu können) und kommt doch nicht heraus.


    Sie kann nicht weinen.


    Das ist das allerschlimmste, was ihr passiert. Sie schafft es nicht, irgendetwas Ausdruck zu verleihen, was negativ ist, keine schlechten Gedanken herauszubringen. Sie kann es nicht in Gesellschaft, nicht allein, nie und nirgends. Sie ist mittlerweile davon überzeugt, es nicht mehr zu können. Ich WILL da etwas tun, das Mädchen verrottet mir innerlich. Sie ist eine ganz liebe, klar hat sie Macken, aber dennoch hat sie es nicht verdient, etwas so essentielles nicht zu können und daran zugrunde zu gehen.


    Ich habe jetzt 6 Tage Zeit, mir etwas auszudenken. Ich habe sie gefragt, ob sie jedwede Hilfe annehmen mag und sich völlig öffnen würde. Ich habe keine Probleme, zu sprechen, bin redegewandt und nicht unangenehm. Sie hat mir versprochen, es zu versuchen. Nun brauche ich EURE Hilfe. Ich werde mit ihr ein verlassenes Örtchen aufsuchen (ich finde da etwas), habe mit erstmal einen Tag erbeten, den ich auch bekomme.


    Was ich jetzt brauche, ist ein Schlachtplan, sie vertraut mir, dennoch komme ich ohne richtigen Plan nicht heran, denn es ist für sie das erste Mal, sich zu öffnen.


    Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, was ich hier geschrieben habe, denke aber, das es halbwegs verständlich geschrieben ist. Bei Fragen... FRAGT!


    Wie komme ich nun an sie heran? Was muss ich tun, um ihr zu helfen? Finanzielle und Zeitliche Mittel spielen keine Rolle, es geht mir nur um sie.


    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!


    André

    "Streite dich nicht mit Idioten, sie werden dich auf ihr Niveau hinab ziehen und dich dann mit Erfahrung schlagen."

  • Re: [Hilfe] Sie kann nicht weinen.


    Zitat

    Original geschrieben von mAStAchiLLa
    (sie hat die Angewohnheit, sich überall zu kratzen, ihre Beine sehen übel aus, ihr Hals ist stark rot, sie blutet immer wieder, kann aber nicht aufhören -> ich schließe auf derbe Probleme, das hinbiegen zu können) und kommt doch nicht heraus.


    Wenn es schon in Richtung Selbstverletzung geht, bleibt wohl oder übel nichts anderes über als professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.


    Ein guter Freund der einen dabei in alle möglichen Richtungen unterstützt kann dabei sehr hilfreich sein, Du allein wirst aber wohl nichts bewegen können.


    Versuch sie davon zu überzeugen mal jemanden vom Fach zu besuchen mehr kannst Du eigentlich kaum tun.


    Und auch wenn TT ne Super Community ist:


    Hobbypsychologische Tips helfen da nicht weiter, da keiner die Dame persönlich kennt kann auch keiner von uns eine entsprechende "Diagnose" stellen die Dir oder Ihr helfen würde.


    Gruß
    CH

  • Natürlich kennt sie keiner.


    Ich bin aber der Meinung, das es mehr geben sollte, als nur zuzuhören und mit ihr darüber zu reden versuchen. Ich bitte um Ideen, Verhaltensweisen bzgl. des Kratzens und allgemeine Hilfestellungen. Gibt es da nichts, was man tun kann?

    "Streite dich nicht mit Idioten, sie werden dich auf ihr Niveau hinab ziehen und dich dann mit Erfahrung schlagen."

  • Also ich kann dir sagen, dass die meisten SVV'ler nicht durch Einwirkung von außen aufhören. Zumindest nicht auf Dauer. Wenn du das nicht ausschließen kannst, würde auch zu professioneller Hilfe greifen. Leider kenne ich die Kosten nicht usw.
    Da müsstest du dich mal erkundigen. Viele Tipps habe ich nicht. Aber eines kann ich dir sagen: Nicht alles auf einmal erzählen, was du mit ihr vorhast und was du bis jetzt herausgefunden hast. Damit würdest du sie überfallen und sie würde erstmal dicht machen und womöglich keine Hilfe annehmen.
    Also: Professionelle Hilfe wäre sicher das Beste.



    Ist zwar auch nicht professionell dort, aber besser als hier. Die können dir sicher einige Tipps geben.


    http://www.nachtwelten.de/vB/

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  • Hi!


    Wie die anderen geschrieben haben: die Dame ist reif für Therapie bei nem Therapeuten. Wer sich aufkratzt oder ritzt, um die inneren Schmerzen zu überdecken oder sich so überhaupt selbst zu spüren braucht etwas mehr als sich mal ausheulen und aussprechen. Aber das weißt Du ja auch schon :)


    Erstmal finde ich gut, dass Du sie ansprichst und für sie da sein willst. Ne "Anleitung" hab ich spontan leider nicht parat (zumal mir grad die Zeit fehlt, da was halbwegs qualifiziertes zu überlegen), aber zunächst mal nur da sein, zuhören und ganz banal: Kontakt herstellen, Vertrauen gewinnen. Als Freund ist sicherlich eine gute Strategie, erstmal Dich selbst zu öffnen und von Deinen Gefühlen etc. zu erzählen. Das macht Dich verletzlich und signalisiert Vertrauen(svorschuss). Vielleicht bekommst Du ein wenig raus, was der Hintergrund ist, seit wann sie so ist - wobei da gut etwas so traumatisches hinterstecken kann, dass sie damit eh nicht ganz rausrückt - keine Ahnung. Wenn Du sie in Richtung Therapie bewegen willst: die Feedbackregeln beachten: aufzählen, was Du *wahrgenommen* hast (zwei konkrete Situationen reichen, Generalisierungen vermeiden und in Ich-Form sprechen, also sowas wie "man merkt, dass Du..." iss verboten), schildern wie es *Dir* damit geht (Gefühle beschreiben: Freude, Wut, Trauer, Angst - die können alle auftreten, entsprechend benennen - auch hier: Ich-Form), erst dann Deine Interpretation ("ich habe den Eindruck...", "ich phantasiere...") benennen und das abschließen mit einem Wunsch, den Du an sie hast ("ich wünsche mir, dass Du in der Richtung etwas für Dich tust und einfach mal ein Erstgespräch vereinbarst") - diesen konkret benennen und positiv formulieren - also nicht, was sie nicht mehr machen soll, sondern dass, was sie - nach Deinem Wunsch - machen sollte.


    Ok, soweit erstmal, vielleicht schaut ja auch noch der andere Onkel hier die Tage vorbei.
    Ansonsten viel Glück und ich finde es sehr gut, dass Du da mit in die Verantwortung gehst! :)

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ich bin kein Mod und auch kein Psychologe, aber hierhin gehört ein Schloss. Nicht, dass wir dir nicht helfen wollen, aber Tipps von "Hobbypsychologen" können genau das Gegenteil von dem bewirken, was du erreichen willst. Und das sage ich dir aus meiner Erfahrung mit einer Freundin, die auch in psychologischer Behandlung war. Bei solch schweren psychologischen Störungen bringen nur noch Profis etwas und niemand anders. So sehr du ihr auch helfen möchtest und so hilflos du dich auch fühlst, ich kenne das Gefühl sehr gut, aber wenn du ihr wirklich helfen willst, dann geht du mit ihr zu einem Psychologen.


    greetz,
    autares

  • Gutes Schlußwort, autares!

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

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