Gebühren für das Entsorgen des privaten Mülls optimieren ?

  • Wie schon der Betreff sagt mache ich mir gerade Gedanken wie man die Müllentsorgung von privaten Haushalten optimieren kann. Fragt mich aber nicht wie ich ausgerechnet jetzt und heute auf sowas komme ;)


    Bei uns im Landkreis Heilbronn bezahlt man die Müllgebühren nach Größe der Mülltonne. Es gibt die Jahresmarke, bei welcher man pauschal für ein Jahr bezahlt. Ob man Müll hat oder nicht ist egal. Dann gibt es die sogennanten Einzelbandarole, diese gilt für einmal eine Mülltonne abholen und wird von den Müllmännern nach dem Leeren am Mülleimer entfernt. Dann kann man noch sogenannten Müllsäcke kaufen, diese haben einen ähnlichen Zweck wie die Bandarole.


    Nun beobachte ich wie manchen Nachbarn zwar eine Jahresmarke haben, abe die Tonne nicht bei jeder Leehrung rausstellen, da diese nicht voll ist. Die Nachfrage nach einer Bandarole wird abgelehnt mit der Aussage die Zeit und Fahrt zum nächsten Verkäufer der Bandarole macht das nicht wett. Hauptsächlich auf dem Land wird oft diese Meinung vertreten.


    Nun denke ich an zwei Lösungsansätze:


    Erstens:


    Mülltonnen erhalten einen sogenannten RFID Chip mit einem Codenummer. Das Müllfahrzeug speichert diese Codenummer bei jeder Leehrung und gibt Sie an die Behörde weitere welche für die Gebührenzahlung zuständig ist. Dort wird dann eine „Jahresverbrauchsrechnung“ erstellt. Vorteil für mich ganz klar: Ich muß nicht Bandarolen oder Jahresmarken kaufen und die Gebühr wird, je nach Anzahl der Leehrungen, direkt von meinem Konto gebucht. Wenn ich dann noch umweltbewusst handle und Müll vermeide, spare ich auch noch bares Geld. Zum Thema Datenschutz: Da nur eine Codenummer der Tonne erfasst und übermittelt wird, kann ausschließlich die Stadtverwaltung meine Adresse, Kontonummer etc. sehen. Das (meistens) private Müllunternehmen sieht das nicht.


    Zweitens:


    Bezahlung nach Gewicht. Gleiche Prozedur wie oben beschrieben, jedoch erfasst das Müllunternehmen das Gewicht des Mülls welcher abtransportiert wird. Auch hier der Effekt daß ich bares Geld sparen kann bei entsprechendem Vermeiden von Müll.



    Gibt es solche Szenarien schon ? Und was haltet Ihr davon ? Wäre es sinnvoll seinen solchen Vorschlag mal an eine örtliche Stadtverwaltung zu machen ? Danke für Eure Meinungen oder Erfahrungen falls es solche Lösungen schon gibt.

  • Zitat

    Bezahlung nach Gewicht. Gleiche Prozedur wie oben beschrieben, jedoch erfasst das Müllunternehmen das Gewicht des Mülls welcher abtransportiert wird. Auch hier der Effekt daß ich bares Geld sparen kann bei entsprechendem Vermeiden von Müll.


    Sowas gibt es schon. Hab neulich dazu einen Artikel im Lokalteil gelesen. Für die einen hat es Vorteile, für die anderen eher Nachteile. Aber hierbei greift eben das Verursacherprinzip. Nur kostet die Umstellung massig Geld, weswegen nicht jeder Entsorgungsbetrieb mal eben umstellen kann.

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Sowas gibt es schon. Hab neulich dazu einen Artikel im Lokalteil gelesen. Für die einen hat es Vorteile, für die anderen eher Nachteile. Aber hierbei greift eben das Verursacherprinzip. Nur kostet die Umstellung massig Geld, weswegen nicht jeder Entsorgungsbetrieb mal eben umstellen kann.


    Würde mich mal Interessieren bei welcher Stadt daß war.


    Das es für manche ein Nachteile ist nach Gewicht zu bezahlen halte ich für konsequent: Wer viel Müll produziert, soll auch viel Geld für das abholen zahlen. Und genau umgekehrt sollte man Müllvermeider auch „belohnen“.

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Würde mich mal Interessieren bei welcher Stadt daß war.


    Hab kürzlich mit jemandem aus Köln (oder Umgebung ?) gesprochen bei dem das so ist und der Müll nach Gewicht berechnet wird. Daher haben die auch alle Schlösser an den Tonnen, damit da nicht jemand anderes was mit reinwerfen kann.

  • in Dresden gibt es eine Grundgebühr und eine Entleerungsgebühr. Letztere wird nur bei Entleerung berechnet (mind. 1x pro Quartal und Abfallbehälter). Die Entleerung wird per Chip in der Tonne automisch registriert. Die Fahrer der Stadtreinigung entscheiden nach "Füllstand", ob eine Tonne entleert wird oder nicht.


    Meinst Du das?


    E.F.

  • Re: Gebühren für das Entsorgen des privaten Mülls optimieren ?


    Zitat

    Original geschrieben von VFBler


    Gibt es solche Szenarien schon ? Und was haltet Ihr davon ? Wäre es sinnvoll seinen solchen Vorschlag mal an eine örtliche Stadtverwaltung zu machen ? Danke für Eure Meinungen oder Erfahrungen falls es solche Lösungen schon gibt.


    Was glaubst du denn? ;)


    Es gibt bei uns im Landkreis ein volumenabhängiges Abrechnungsverfahren.


    Sprich:


    Jede Tonne hat einen Transponder (mit den Angaben des Besitzers, Volumen, Abfallert usw.) und die Fahrzeuge sind mit einer Meßanlage per Ultraschall ausgestattet die Voll- und Leervolumen ermittelt.


    Kosten fallen für die Gestellung, je Entleerung und natürlich für das gekippte Volumen an.


    Imho ein klasse System um die Kosten anfallbedingt umzulegen.


    Wenig Abfall = geringere Kosten

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • So wie ich die ersten Antworten hier lese scheint es doch schon solche Systeme der Müllentsorgung zu geben. Was mich noch interessiert sind die Kosten welche für Gewicht des Mülls für den Verbraucher berechnet wird.


    Zum Vergleich:


    50 l-Restmüllgefäß und 60 l-Biotonne mit 14-täglicher Leerung (Biotonne wird in der Sommerzeit wöchentlich geleert) zahlt man 120 Euro im Jahr bei uns im Landkreis Heilbronn

  • Zitat

    Original geschrieben von FraDi
    Hab kürzlich mit jemandem aus Köln (oder Umgebung ?) gesprochen bei dem das so ist und der Müll nach Gewicht berechnet wird. Daher haben die auch alle Schlösser an den Tonnen, damit da nicht jemand anderes was mit reinwerfen kann.


    Jo, hier in Wasserburg (Oberbayern) ist das genauso - jeder Haushalt hat seine individuelle, abschließbare Tonne, die man bei Bedarf rausstellt. Abgerechnet wird entweder nach Volumen oder Gewicht, muß ich nochmal nachschauen.


    Die Tonnen sind mit einer individuellen Nummer versehen, die aber selbstredend nicht manuell abgefragt wird - das ist sicher nur zur Verifizierung im Streitfall.


    Für mich als Single-Haushalt ausgesprochen angenehm, zumal ich definitiv mehr Material für die Gelbe Tonne als normalen Hausmüll habe.

    Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen. Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat? Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? Er muss dem Mächtigen, der ihn bezahlt, um Brot und Stiefel seine Stimm verkaufen. Man soll die Stimmen wägen und ncht zählen; Der Staat muss untergehn, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
    (Friedrich Schiller, Demetrius)

  • Als Privatmann hat man kaum Chancen seine Müllgebühren merklich zu senken (außer bei mengenabhängigen System wie bei uns im Landkreis).


    Die Kommunen setzen da voll auf den sogenannten Anschluß- und Benutzungszwang, d.h. alle Bürger und Gewerbetreibende können (und glaub mir, keine Kommune lässt sich das Geld entgehen) verpflichtet werden über die kommunalen Entsorgungsschiene zu entsorgen.


    Für das Gewerbe gibt es noch das ein oder andere Schlupfloch, für den Privatbürger kann man evtl. die Tonnengröße oder den Entleerungsturnus anpassen lassen.


    Das Kostengerüst ist auch von Kommune zu Kommune zu unterschiedlich um einen direkten Vergleich, z.B. zwischen Hamburg und Hannover, zu ziehen.


    Läuft die Entsorgung über Sortieranlagen, mechanisch-biologische Anlagen bzw. Verbrennungsanlagen.


    Dann noch der entsprechende Anfahrtsweg, begrenzte Kontingente, zusätzliche Dienstleistungen (Spermüll, Kehrdienst), abstruse Quersubventionierung usw. lassen den Preis unheimlich schwanken.



    Besorge dir am besten die örtliche Abfallsatzung und stöber die auf Einsparpotentiale durch.

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • Bei uns im Landkreis (SChaumburg) ist so ein System bereits seit bestimmt 3 Jahren im Einsatz. Unsere Restmüll- sowie Biotonne hat einen Barcode auf beiden Seiten, der bei jeder Leerung abgescannt wird. Danach wird die Müllgebühr berechnet.


    Kehrseite der Medaille: Die wollen natürlich auch Geld verdienen.... Also berechnen sie eine Mindestanzahl von leerungen, auch wenn man die Tonnen nicht so oft rausgestellt hat.


    Papier wird bei uns immer noch pauschal abgerechnet, die Tonne is aber eh immer voll.


    Greetz


    Guiuana

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