Miese Billigbauteile bei IBM und mangelnde Kulanz - nie wieder IBM!

  • Nachdem ich in den letzten Wochen schon Probleme hatte mit meinem Notebook und dabei euch um Rat gefragt hatte (siehe hier ) hat es Ende Januar vollends den Geist aufgegeben.


    Beim Einschalten des Gerätes gab es nur ein kurzes fauchendes Geräusch, verbunden mit Qualm, der aus dem Laufwerksschacht aufstieg (!) und einem fürchterlichen Gestank.


    Daraufhin habe ich das Gerät hier vor Ort von einem sehr guten & freundlichen Techniker checken lassen (an dieser Stelle sei mir die Schleichwerbung für http://www.schober24.com verziehen, der Mann ist wirklich kompetent und sehr kulant) und hat mir daraufhin folgende Bilder aus dem Inneren meines R40 machen können:







    Wie unschwer und für jeden Blinden mit Krückstock erkennbar, ist da wohl ein kleines elektronisches Bauteil (Transistor? Chip? Ich habe von so etwas keine Ahnung.) durchgebrannt. Das Problem: dieses Bauteil gibt es nicht einzeln zu kaufen, ergo muss die ganze Platine zum "Spottpreis" von ca 450 Euro ausgetauscht werden.


    Das Problem an der ganzen Sache: Meine Garantie von zwei Jahren ist im September 2005 ausgelaufen.
    Daraufhin habe ich mich an die "normale" IBM-Hotline unter 07032-1549201 gewandt und denen den Sachverhalt geschildert. Die beiden Herren waren aber mehr damit beschäftigt, mich abzuwimmeln als auf mein Anliegen einzugehen.


    Denn ich bin einfach der Meinung, dass so ein kleines Chipbauteil auf der Platine, dass weder mechanischen Belastungen ausgesetzt ist (wie z.B. eine Festplatte mit ihren beweglichen Teilen oder ein Lüfter) noch von mir als normalem Benutzer erreicht und beeinträchtigt werden kann doch länger als zwei Jahre und drei Monate halten sollte. Andernfalls gäbe es wirklich keine Rechtfertigung, IBM/Lenovo "Qualität" zu kaufen und ich könnte mir gleich irgendein Billig-Gerät von eBay besorgen.
    Das habe ich aber im September 2003 nicht gemacht und mich damals für ein gutes Mittelklassegerät (1,3 Ghz Centrino, 40 GB Festplatte, GraKa mit 32 MB, 512 MB Ram und Win XP Prof.) zum doch gehobenen Preis von knapp 1500 Euro entschieden.
    Anscheinend hätte ich mir aber doch irgendeinen Fern-Ost-Billigschrott kaufen können, dessen Halbwertszeit genau nach Ablauf der Garantiezeit liegt. Den genau das ist nun bei meinem doch so "hochwertigem" IBM-Gerät passiert.


    Nach den "fruchtlosen" Telefonaten mit der normalen Hotline habe ich daraufhin unter der speziellen Complaint-Hotline einen Kulanzantrag gestellt. Frau Gray hat sich daraufhin meines Falles angenommen und um Scans vom Kaufbeleg und den Fotos des PC-Technikers gebeten. Die hat sie auch zwei Tage später bekommen. Anscheinend kann die Dame aber mit den Fotos wenig anfangen, denn es kam folgende Antwort.


    Zitat aus ihrer E-Mail:

    Zitat

    Auf den Fotos die der Techniker fuer Sie erstellt hat, ist fuer mich nicht ersichtlich, was defekt ist und mit welcher Begruendung wir Ihnen eine kostenfreie Reparatur aus Kulanz anbieten sollten. Koennen Sie mir mitteilen, wo das ThinkPad ueberprueft worden ist und von wem? Dann werde ich gerne mit dem Techniker reden, vielleicht habe ich etwas bei der Ueberpuefung Ihres Falles uebersehen.


    Was bitte ist auf den Fotos NICHT ersichtlich? Ist dort nicht erkenntlich, dass das ursprünglich schwarze Plastik auf dem Chip durch Hitze und Brand grau verfärbt sprich durchgeschmort ist? Anscheinend hat sie das erst nach meiner Antwort gesehen, in der ich sie darauf hingewiesen habe. Auch habe ich ihr wie von ihr gewünscht die Kontaktdaten des PC-Technikers geschickt.


    Heute früh kam dann ein Anruf von ihr, in dem sie mir mitteilte, dass da leider nichts zu machen sei, da der Vorfall außerhalb der Garantiezeit geschehen sei.


    Unabhängig davon, dass ich ihre belustigte Stimme am Telefon unter aller Sau finde, frage ich mich, warum sie
    a) nicht auf meinen Einwand/ meine Meinung eingeht
    b) nicht mal den PC-Techniker anruft.


    Wie von ihr in der zweiten E-Mail angekündigt hat sie das gar nicht gemacht, denn der sei ja "gar kein IBM Business Partner". Ja nee, is klar, um von PCs ne Ahnung zu haben muss man IBM Business Partner sein.


    Sie versteift sich aber nur auf die abgelaufene Garantiezeit. Ansonsten nichts, kein Angebot, wenigstens einen Teil der Reparatur zu übernehmen, noch nicht mal ein Bedauern, dass das Gerät nun vollends durchgeschmort und völlig unbrachbar ist.



    Ehrlich gesagt bin ich stinksauer, denn warum kaufe ich teure IBM-Geräte in der Hoffnung auf gute Qualität, wenn die so schnell kaputtgehen?
    IBM verbaut offensichtlich die gleichen Billigscheiss-Komponenten, verlangt einen höheren Preis und zeichnet sich dann noch nichtmal durch so etwas wie Kulanz aus.
    Für mich steht jedenfalls fest, dass nun, nach dem Lenovo-Einstieg, wohl endgültig der Laden den Bach runtergeht. Das gute Image wird noch abgefrühstückt, bevor Thinkpads bei Lidl und Plus für 600 Tacken über die Theke gehen.


    Ich für meinen Teil werde mein nächstes Notebook bei DELL oder FujistuSiemens kaufen. Letztere haben sogar standardmäßig einen Pickup-and-Return-Service, den es bei IBM natürlich gesondert zu kaufen gibt (wer hätte das gedacht).


    Von dem Saftladen IBM will ich nichts mehr hören! :mad:

  • Ärgerlich das Ganze. Nur leider ist es auch so, dass diese kleinen Bauteile auch einen ganz normalen Verleiß unterliegen, auch wenn man sich das nicht vorstellen kann. Ist vielleicht ein blöder Vergleich, aber bei meinem Golf IV war nach drei Jahren der Querbeschleunigungssensor für das ESP kaputt. Ist zwar auch nur ein Chip, aber auch dieser kostet 150 Euro.


    Also Kopf hoch und nicht weiter ärgern.

  • That's life, wenn die Garantie futsch ist das halt normal. Ich wüsste auch nicht wieso IBM da nach geben sollte. In einem Betrieb wo ich bis vor kurzem gearbeitet habe, waren solche Fälle völlig normal.


    Für dich ist es zwar wirkliuch ärgerlich, du kannst ja versuchen dir solch einen Chip zu besorgen und selber einzulöten.


    Übrigens, bei Fuji//Siemens & Dell läuft das kein Stück anders ab.



    Gruß
    Christopher

    Apple iPhone 6 [White, 64GB]

  • Das hat nichts mit Lenovo zu tun. Die sind imho erst seit 2005 im Boot und dein Notebook ist älter ;)


    Ich hab im übrigen das krasse Gegenteil erlebt. Der Service war ok, auch wenn inzwischen Subunternehmer die Techniker vor Ort ersetzen. Die Qualität ist durchwachsen, meistens Sülzbacken oder Computerbild-Leser. Mehr kann man imho von denen nicht verlangen.

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Das hat nichts mit Lenovo zu tun. Die sind imho erst seit 2005 im Boot und dein Notebook ist älter ;)


    Ich hab im übrigen das krasse Gegenteil erlebt. Der Service war ok, auch wenn inzwischen Subunternehmer die Techniker vor Ort ersetzen. Die Qualität ist durchwachsen, meistens Sülzbacken oder Computerbild-Leser. Mehr kann man imho von denen nicht verlangen.


    Na ja, ich wäre ja froh, wenn sie wenigestens mal jemand das vor Ort ansehen würde, sozusagen live. Macht aber keiner, interessiert auch niemand, es wird nach Aktenlage entschieden.


    Irgendwie wurmt es mich auch, dass ich einfach so naiv bin zu glauben dass IBM "bessere" Qualtität abliefert. In Wahrheit ist es der gleiche Saftladen wie andernorts auch.


    Gegenbeispiel DELL: am Notebook meiner Tante (braucht sie für ihre Praxisabrechnungen) ist nach drei Jahren, also ein Jahr (!) nach Ablauf der Garantie, die Festplatte gecrasht. DELL hat daraufhin anstandslos die Festplatte ausgetauscht und sogar noch den Speicher von 256 MB auf 512 MB aufgerüstet. DAS nenn ich Service!

  • Zitat

    Original geschrieben von Intruder Irgendwie wurmt es mich auch, dass ich einfach so naiv bin zu glauben dass IBM "bessere" Qualtität abliefert.


    Das war mal. Ist bei allen Herstellern heute normal, Mercedes hat früher auch hochwertige Autos gebaut, heute ist die Verarbeitung mies und die Elektronik spinnt mehr als bei allen anderen.


    Ist wirklich ärgerlich, tut mir leid für dich.

  • Frag doch nochmal bei IBM an, ob sie dir nicht wenigstens den Platinenplan geben. Und du so ggf. die Bezeichnung des Chips heraus bekommst. Ich habe öfters ähnlich Chips ausgelötet und erneuert bei IBM, die stellten meist die Stromversorgung für einen AD/Wandler dar.

    Apple iPhone 6 [White, 64GB]

  • Technische Antwort:


    Das IC kann praktisch alles sein: Spannungsregler, Temperatursensor, Microcontroller, Speicherchip oder ein simpler Transistor im SO-8-Gehäuse.


    Wichtig ist zu wissen, daß das IC nicht von alleine kaputt gegangen sein muß. Es ist sehr gut möglich, daß durch äußere Einflüsse ein höherer Strom als zulässig durchgeflossen ist. Das passiert, wenn intern was anderes kaputt ging oder externe Einflüsse wie z.B. eine ESD-Entladung an einem USB-Anschluss.


    Sei doch froh, daß die Garantie 3 Jahre war und es diese 3 Jahre auch durchgehalten hat. Nach 3 Jahren ist es sowieso veraltet und buchhalterisch abgeschrieben.

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

  • hmm ,es macht mich stutzig, das der chip in der nähe des parallelports sitzt, aber nach den bauteilen in der umgebung zu beurteilen, ist es ein FET oder eine schottky diode des internen spannungswandlers. und die vertragen ne menge, da sind bestimmt 10 - 20 ampere geflossen, die das teil gesprengt haben.


    hast du ein externes netzteil? lass es auf jeden fall noch prüfen, kann sein, das es schaden davongetragen hat.

    c ya


  • Das Problem ist wirklich, dass dieser Chip nicht einzeln zu bekommen ist.


    Durch welche äußeren Einflüsse soll den mehr Strom durchfliessen? Etwa durch einen Blitzeinschlag? :rolleyes: Oder könnte mein Ladegerät kaputt sein?


    Schön wäre es ja, wenn ich drei Jahre Garantie hätte, dann müssten die das noch übernehmen. Allerdings sind es nur zwei Jahre gewesen, sodass mein Fall eben nicht mehr darunter fällt.

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