Zitation in Referat

  • Hallo,


    da hier sicherlich einige Leute sind studiert haben, oder noch dabei sind, würde ich gerne eine Frage zur korrekten Zitation stellen:
    Als Zitationsstil habe ich das amerkanische System (Harvard Style) gewählt.


    Nun habe ich ein Skript im Internet gefunden auf dem kein Datum angegeben ist.
    Im Literaturverzeichnis schreibe ich dann also "kein Datum", aber was mache ich im Text?
    Kann ich dann einfach schreiben:


    Autor XYZ hat die EIgenschaften wie folgt zusammengefasst


    oder muss es heißen:


    Autor XYZ (Kein Datum) hat die EIgenschaften wie folgt zusammengefasst



    Desweiteren würde mich Interessieren wie ihr darüber denkt ganze Textpassagen in ein eigenes Referat reinzukopieren (natürlich alles korrekt Zitiert).
    Ich habe z.B. eine Zusammenfassung verschiedener Anforderungen in dem besagten Skript gefunden und würde das am liebsten so übernehmen, das dies wirklich gut gemacht ist.
    Haltet ihr das für vertretbar, oder sollte ich lieber selbst was zusammenstricken?
    Es handelt sich dabei um ca. 280 Wörter.



    Es wäre echt super wenn mir jemand die Fragen beantworten könnte.


    Schönen Sonntag noch,
    Sebastian

  • Jeder Wissenschaftszweig hat für Literaturangaben und Zitatangaben seine eigenen Regeln :rolleyes: Ich kenne die Regeln der APA (American Psychology Association), die hier in D übernommen wurden. Wenn ich die Diss meiner Freundin angucke - Fach Germanistik - könnte ich das kalte Grausen bekommen - aber was soll man auch sagen bei Geisteswissenschaftlern :D


    Ich kenne das so: wenn man in eigenen Worten was von einer Quelle zusammenfasst, kommt an passender Stelle ein "(Autor Nachname, Jahr)" dahinter. Für wörtliche Zitate gilt das selbe, ohne Seitenangabe. Ach ja, wenn ich mich direkt auf jemand beziehen will, schreib ich das so: "Schuler (1992) konnte zeigen blablabla".
    Das Literaturverzeichnis wird grob so formatiert: "Nachname, Initialien Vorname (Jahr): Titel des Buchs in fett. Verlag."


    Wenn Du eine Definition oder was übernimmst, kannst Du auch eine längere Passage wörtlich zitieren. Die wörtlichen Zitate sollten nur nicht Überhand nehmen, sonst ist Deine Eigenleistung nicht mehr zu erkennen ;)



    Und immer schön dran denken:
    In der Wissenschaft heißen die Plagiate Zitat. :D

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • DUSA, das kann man(n) so nicht verallgemeinern.


    Es gibt in der Zitationsweise natürlich Unterschiede von Uni zu Uni, von Fachbereich zu Fachbereich, von Prof. zu Prof. und von Examenskandidat zu Examenskandidat.
    Und auch "die Germanistik" gibt es so nicht. - Darunter fallen mindestens: Literatur- und Sprachwissenschaft/Linguistik, die auch u.U. wiederum unterschiedliche Formalia pflegen.


    Aber es ist ja nicht so, als wären die ganzen Unterschiede völlig willkürlich, sondern manchmal haben sie auch einen Grund. ;)
    So ist es z.B. sinnvoll, in einer Arbeit, die stilistisch durch längere verschachtelte Sätze geprägt ist, die Literaturangaben mit Fußnoten¹ einzufügen, da sonst (wenn [neben vielen anderen eingeklammerten Nebenbemerkungen] auch noch der Quellennachweis in Klammern hinter das Zitat in den Text gesetzt würde) der Lesefluss doch zu stark gestört wäre.


    Ansonsten verstehe ich nicht, was so toll daran sein soll, die Seitenzahlen wegzulassen. :confused:
    Wenn ich ein Zitat im Originalzusammenhang nachschlagen möchte, möchte ich nicht erst das gesamte Buch durchlesen müssen. - Da halte ich doch die präzise Quellenangabe mit Autor, Titel, Auflage, (Verlag,) Erscheinungsdatum und Seitenangabe für sehr sinnvoll (nicht nur für die Geistes- sondern auch für die Naturwissenschaften, da diese doch nicht getrennt voneinander zu betrachten sind, sondern sich bitteschön gewinnbringend ergänzen und voneinander lernen sollten)!
    Einen oberflächlichen 'Kleinkrieg' zwischen den Wissenschaften anzufangen wäre dumm, weil es einem den wichtigen Blick für's Ganze verbaut. 'Interdisziplinarität' heißt bekanntlich das Zauberwort.


    Aber zurück zur Ursprungsfrage: Wichtig ist es vor allem, die Zitationsweise im ganzen Text konsequent einheitlich beizubehalten, und - wie gesagt - den Betreuer der Arbeit zu Rate zu ziehen.


    ¹Dieser Satz ist dafür ein Beispiel.



    (Ansonsten noch mal hier nachlesen.)

  • Bei den Naturwissenschaftlern heißt es immer nur:


    "Nimm LaTeX, dann musst du dir um die Formatierung keine Gedanken machen."


    i. d. R. resultiert ein Literaturhinweis in hochgestellten eckigen Klammern mit einer Zahl darin, die auf das Literaturverzeichnis verweist. Lenkt also nichts vom Inhalt ab - ist wohl nicht so aufregend wie bei den Geisteswissenschaften. Dafür ist die Zahl dann in der .pdf auch automatisch farbig und klickbar. ;)


    Soll jetzt kein MS Word bashing werden, aber dank LaTeX musste ich mir um Zitierungsnormen keine Gedanken machen. Das übernimmt ja LaTeX und setzt es konsequent und einheitlich um. Außerdem lässt sich eine < 2MB große .pdf Datei - trotz 90 Seiten und ca. 30 Bildern - leichter handeln, als so ein träges Word Dokument. ;)


    Wer also evtl. später mal etwas technisches/mathematisches studieren will, kann eigentlich nicht früh genug anfangen, sich an LaTeX zu gewöhnen. Ein Betreuer/Prof sieht sofort, daß man die Arbeit mit LaTeX gesetzt hat und jegliche Diskussion/Kritik an der Formatierung entfällt. Am ehesten bekommt man noch einen fertigen Header für die Formatierung/Deckblatt zugesteckt. ;)


    MikTeX ist für Windows Anhänger recht gut geeignet und WinEdt erleichtert den Umstieg. JabRef finde ich als Literaturverzeichnis-Verwaltungstool recht gelungen.


    In der Hilfe bei http://www.dante.de befindet sich eine detaillierte Installationsanleitung. ;)


    Sorry, falls etwas OT.

    Um wirklich Erfolg im Leben haben zu können, muß man 2 Regeln stets befolgen:


    1. Erzähl nicht alles, was du weißt.

  • Re: Zitation in Referat


    Zitat

    Original geschrieben von LordExcalibur
    Desweiteren würde mich Interessieren wie ihr darüber denkt ganze Textpassagen in ein eigenes Referat reinzukopieren


    Großer Fehler!


    Du bist doch keine Kopiermaschine! Es erfolgt eine Zusammenfassung mit eigenen Worten, niemals wird die Zusammenfassung eines anderen einfach reinkopiert!


    Und wenn eine (kritische) Wiedergabe einer anderen Zusammenfassung erfolgen soll, dann ebenso mit eigenen Worten und eigenen Gedanken dazu!

  • Unabhängig von Geistes- oder Naturwissenschaft (zumal ich ja auch einen ":D" dahintergebastelt hatte ;)), ist es mir ein völliges Rätsel, wie ein und dieselbe Wissenschaft verschiedene Formatierungen des Literaturverzeichnisses zu Zitationsregeln zulassen kann :confused: Und wenn das dann auch noch Prof-abhängig wird, hört es bei mir total auf, sorry :rolleyes: Bei sowas finde ich eine Vereinheitlichung endlich mal sinnvoll und ich kenne es eben aus der Psychologie, wo sich alle englischen und deutschen Veröffentlichungen (von den spanischen weiß ich es nicht genau; auf spanisch wird am zweitmeisten veröffentlicht) an die Regeln der APA halten. Auflage und Verlag samt Stadt wird natürlich auch vermerkt.


    Und was lange und verschachtelte Sätze mit dem Verb am Ende angeht: ich weiß, dass diese Konstruktionen in Deutschland als die Gülde der Wissenschaft gelten - schließlich will man sich ja als Akademiker als Elitel abheben (oder so ähnlich). Da halte ich es lieber mit den Amerikanern: ein guter wissenschaftlicher Artikel oder Buch ist, wenn es auch Lieschen Müller von nebenan halbwegs versteht, auch wenn sie das Fach nicht studiert hat.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
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  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    ist es mir ein völliges Rätsel, wie ein und dieselbe Wissenschaft verschiedene Formatierungen des Literaturverzeichnisses zu Zitationsregeln zulassen kann :confused:

    Natürlich wäre eine einheitliche Vorgabe auch nicht schlecht, aber die Denke, die dahintersteckt, ist wohl die, dass es nicht die beste Zitationsweise gibt... Aber im Grunde genommen kommt es ja auch auf den Inhalt an! ;)


    Zitat

    Und was lange und verschachtelte Sätze mit dem Verb am Ende angeht: ich weiß, dass diese Konstruktionen in Deutschland als die Gülde der Wissenschaft gelten - schließlich will man sich ja als Akademiker als Elitel abheben (oder so ähnlich).

    Ich hatte das nur mal als Beispiel genommen, weil es einfach mein *persönlicher* Schreibstil ist. - Ich finde viele kurze Sätze aneinandergereiht einfach unelegant (Sprache hat ja auch eine ästhetische Dimension); hoffe aber, dass meine Texte trotzdem verständlich sind.
    Die Leute, die sich unbedingt abheben wollen, benutzen wohl auch noch möglichst viele unnötige Fremdworte. - Aber wir schweifen ab... ;)


    Zitat

    Da halte ich es lieber mit den Amerikanern: ein guter wissenschaftlicher Artikel oder Buch ist, wenn es auch Lieschen Müller von nebenan halbwegs versteht, auch wenn sie das Fach nicht studiert hat.

    So sollte es sein. :top: Man gucke sich auch die Texte der alten griechischen Philosophen an: Schwierigste Sachverhalte werden mit einfachsten Worten beschrieben und erklärt. :)

  • Um mal auf die eigentliche Frage zu kommen: ;)


    Mein schlaues Paper aus der Politikwissenschaft, in der ebenfalls die amerikanische Zitierweise üblich ist, schweigt sich zu Quellen ohne Datumsangaben leider aus. Aus der Germanistik kenne ich für die Quellenangaben aber die beiden Kürzel o.J. (=ohne Jahresangabe) und o.O. (ohne Ortsangabe). Ich würde also schreiben:


    Autor XYZ (o.J.) hat die bla blubb wie folgt usw. usf.


    Längere Textpassagen sollten nie komplett übernommen werden (Ausnahmen vielleicht bei Literaturwissenschaft, wenn es sich um Primärliteratur handelt -- bei wissenschaftlicher Literatur ist der Wortlaut aber nicht so wichtig, dass es triftige Gründe gäbe, ihn komplett abzuschreiben).

  • Zitat

    Original geschrieben von SirShagalot
    ...Soll jetzt kein MS Word bashing werden, aber dank LaTeX musste ich mir um Zitierungsnormen keine Gedanken machen. Das übernimmt ja LaTeX und setzt es konsequent und einheitlich um. Außerdem lässt sich eine < 2MB große .pdf Datei - trotz 90 Seiten und ca. 30 Bildern - leichter handeln, als so ein träges Word Dokument. ;)
    ...


    Word-Dokumente kann man doch auch problemlos nach PDF umwandeln.

  • Man kann alle Dokumente problemlos nach PDF umwandeln - zur not in eine Postscriptdatei via Postscriptdrucker umleiten und dann durch den Distiller jagen ;)
    Nur darum ging es dem Sir nicht. Ich hab LaTeX zwar noch nie verwendet, weiß aber wenigstens um was es geht :D Word ist zwar seit der Version 95 und 97 etwas besser geworden, aber trotz der etlichen "Gegenbeweise" von zig Diplomarbeit schreibenden Studis ist es im Grunde nur für zweiseitige Geschäftsbriefe vorgesehen und tauglich ;)
    LaTeX hingegen ist eine Befehlssprache zur Seitenbeschreibung und somit für den Satz von v.a. naturwissenschaftlichen Texten mit Formeln ideal.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
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