Ist die Türkei ein Teil Europas und/oder soll sie irgendwann in die EU?

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Deutschland ist, als Folge der Nazizeit, sicherlich fremdenfreundlicher als 90% aller anderen Nationen auf der Welt. Nationalismus ist den Menschen


    Aber nur in der Öffentlichkeit gezwungenermaßen, oft herrscht eine ganz andere Meinung. Denn jeder der anders denkt oder sich anders äussert wird im Normalfall direkt als Rechtsradikal oder Nazi dargestellt.

    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Auch empfehle ich dir mal einen Ausflug nach Asien, die Menschen dort sind zig mal aufgeschlossener, interessierter und fremdenfreundlicher als hier.


    Das stimmt es reicht schon in die Niederlande zu reisen.
    Auch in den USA oder Australien ist man willkommen sofern man keinem auf der Tasche liegt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Ich würde mir wünschen, das du Recht hast. Auf dem Papier mag das stimmen, in den Köpfen der Menschen sieht es aber ganz anders aus, da muss man sich nur diese Diskussion, in der z.B. Menschen als "Abschaum" bezeichnet werde, anschauen. Auch empfehle ich dir mal einen Ausflug nach Asien, die Menschen dort sind zig mal aufgeschlossener, interessierter und fremdenfreundlicher als hier.


    Eine Grundangst vor Fremden/m wohnt Menschen immer inne. Was man kennt und was einem ähnlich ist, sagt allen Menschen mehr zu als etwas Fremdes, das als potentiell bedrohlich wahrgenommen wird. Das ist weniger eine Frage der Nationalität oder Kultur als vielmehr eine Frage der Psychologie und der Sozialisation.


    In einer internationalen Großstadt ist die Akzeptanz gegenüber Fremden auch größer als in der Provinz, da unterscheidet sich ein bayerisches Kuhdorf nicht von einsamen Landstrichen in den USA oder dem Amazonas-Urwald.


    Abschaum ist nicht meine Wortwahl und ich finde das Wort komplett daneben.


    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Seltsamerweise scheint es selbst in den USA besser zu funktionieren als hier. Dort werden Viertel wie Chinatown oder Koreatown als Bereicherung und gerne gezeigte Touristenattraktion wahrgenommen. In Deutschland hingegen werden Gegenden wie Berlin-Kreuzberg mit hohem Ausländeranteil als Parallelgesellschaft und Beispiel für nicht vorhandenen Integrationswillen gesehen. Eine Schande.


    Die USA fordern von Zuwanderern ein erhebliches Maß an amerikanischem Patriotismus im Sinne von amerikanischen Werten. Das findet sich auch in Chinatown wieder. Rein äußerlich mag es Klein-China sein, aber es funktioniert im Inneren nach amerikanischen Tugenden.


    Obendrein sind die von dir genannten Viertel kein Beispiel für Integration. Es ist ein - wenn auch funktionierendes - Ghetto. Das Konzept ist aber nicht universell übertragbar. Würde man in Berlin-Neukölln die türkischen Mitbürger kasernieren würde es zu einem "Staat im Staat" mutieren, die sozialen Probleme würden auf einen Brennpunkt konzentriert - und das war's. Es würde sich aber keine lebendige, problemlose Szene wie Chinatown entwickeln.


    Die USA sind in ihrer konserativen Grundhaltung sicher kein Beispiel für Weltoffenheit. Sie haben noch die Todesstrafe wie ansonsten nur finstere Schurkenstaaten und die anachronistischen Amish people leben auch "zufällig" in den USA und nicht anderswo auf der Welt. Außerdem sei an das völlig überholte Waffengesetz erinnert. Schlagworte und -themen, aber die sagen ja etwas aus...


    Die USA haben im Gegensatz zu uns allerdings auch eine ganz andere Zuwanderungssituation: es kamen immer die, die leistungsbereit waren und dort als Neuanfang ranklotzen wollten. Und auch die Gesetzeslage lässt primär nur die rein, die etwas leisten können und wollen. Aus diesem Klientel hat sich das ganze Land entwickelt.
    Unsere Situation ist, dass seinerzeit ein unterprivilegiertes Arbeiterklientel kam, entgegen der ursprünglichen Idee eines zeitlich begrenzten Arbeitseinsatzes geblieben ist und sich selbst die 2. und 3. Generation nicht flächendeckend integriert hat, nicht die hiesigen Möglichkeiten nutzt.


    Darüber hinaus ecken die USA immer wieder mit ihrer arroganten Außenpolitik an. New York als Schmelztiegel vieler Kulturen steht sicher nicht beispielhaft für das Klima im ganzen Land.


    Was die Niederlande angeht: die hatten lange keine durchdachte Integrationspolitik und Zuwanderer aus ehemaligen Kolonialgebieten oder anderen fremden Kulturen wurden ghettoisiert. Freundlicher Umgang findet gegenüber diesen Gruppen auch heute nicht wirklich statt, erst recht nicht seit dem Mord an einem islamkritischen Regisseur 2004. Man muss schon aus einem nahen Kulturkreis stammen um den freundlichen Niederländer zu erleben.


    Probleme gibt es immer wieder mit Migranten aus islamischen Gesellschaften und solchen, die trotz Säkularisierung aus diesem Einflussbereich geprägt sind. Das ist in den Niederlanden nicht anders als in Deutschland, den USA oder Australien.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Kein schlechtes Posting Printus, kein schlechtes Posting. Ich vermute mal, du hast auch länger in den USA gelebt? Was ich da teilweise gesehen habe....:-(

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    ...
    Unsere Situation ist, dass seinerzeit ein unterprivilegiertes Arbeiterklientel kam,...


    So wurden sie seinerzeit gezielt vor Ort in den Ursprungsländern selektiert und rekrutiert (Quasi eine Selektionsrampe reloaded): kräftig, robust, arbeitswillig und keine unnütze Fragen stellend. Bildung und ein heller Verstand waren unerwünscht, einfaches Volk sollte es sein für die harten Tätigkeiten in Almanya. Nach der Ankunft wurden sie dann oft in den ehemaligen Unterkünften der früheren Zwangs- und Fremdarbeiter einquartiert.

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Eine Grundangst vor Fremden/m wohnt Menschen immer inne. Was man kennt und was einem ähnlich ist, sagt allen Menschen mehr zu als etwas Fremdes, das als potentiell bedrohlich wahrgenommen wird. Das ist weniger eine Frage der Nationalität oder Kultur als vielmehr eine Frage der Psychologie und der Sozialisation.


    Da hast du Recht. Allerdings ist Sozialisation ja ein Teil der Kultur, und es ist nunmal so, dass man als Ausländer in jedem asiatischen Dorf mit freundlicher Neugier und unglaublicher Gastfreundschaft empfangen wird. Das ist in Deutschland nunmal nicht der Fall. Also obwohl jedem Menschen diese Grundangst innewohnt, haben andere Kulturen verinnerlicht, damit ganz anders umzugehen, als wir in Deutschland. Deswegen halte ich deine Vermutung, Deutschland gehöre zu den 10% fremdenfreundlichsten Nationen für viel zu optimistisch, jedenfalls was die allgemeine Kultur angeht.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Abschaum ist nicht meine Wortwahl und ich finde das Wort komplett daneben.


    Ich weiss, das diese Formulierung nicht von dir stammt, ich wollte sie dir auch nicht in den Mund legen. Sie zeigt jedoch, wie man auch hier über fremde Menschen reden kann, ohne dass jemand daran Anstoß nimmt. Das wäre m.E. z.B. in den USA zumindest abseits des rechten Randes, undenkbar.


    Ansonsten Danke für dein Posting, wirklich gut und sicher zum größten Teile zutreffend. :top:

  • jimmy:


    Zitat

    Da hast du Recht. Allerdings ist Sozialisation ja ein Teil der Kultur, und es ist nunmal so, dass man als Ausländer in jedem asiatischen Dorf mit freundlicher Neugier und unglaublicher Gastfreundschaft empfangen wird.


    Wobei das auch nicht überall in Asien stimmt, ganz im Gegenteil. Und schon gar nicht, wenn es mehr wie einer oder ein Paar sind. Unterscheide zudem zwischen Touristen und Einwohnern oder Einwanderern.
    :-)

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Da hast du Recht. Allerdings ist Sozialisation ja ein Teil der Kultur, und es ist nunmal so, dass man als Ausländer in jedem asiatischen Dorf mit freundlicher Neugier und unglaublicher Gastfreundschaft empfangen wird. Das ist in Deutschland nunmal nicht der Fall. Also obwohl jedem Menschen diese Grundangst innewohnt, haben andere Kulturen verinnerlicht, damit ganz anders umzugehen, als wir in Deutschland. Deswegen halte ich deine Vermutung, Deutschland gehöre zu den 10% fremdenfreundlichsten Nationen für viel zu optimistisch, jedenfalls was die allgemeine Kultur angeht.


    ich denke als Tourist wirst du in den meisten Ländern als Ausländer freundlich emfangen ;)


    Und ich denke ein Asiate wird auch in Deutschland mit niemanden Probleme bekommen und überall freundlich begrüßt. Deutsche und Asiaten ( z.B. Japaner, Chinesen ) würde ich jetzt einfach mal behaupten sind sich auch in vielen Dingen ( Einstellung zur Arbeit, eher zurückhaltend usw. ) sehr ähnlich und haben nie größere Probleme miteinander.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    ...


    Und ich denke ein Asiate wird auch in Deutschland mit niemanden Probleme bekommen und überall freundlich begrüßt. Deutsche und Asiaten ( z.B. Japaner, Chinesen ) würde ich jetzt einfach mal behaupten sind sich auch in vielen Dingen ( Einstellung zur Arbeit, eher zurückhaltend usw. ) sehr ähnlich und haben nie größere Probleme miteinander.


    Wie die Amerikaner über die eingewanderten Asiaten sagen: "they are acting white"

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    ich denke als Tourist wirst du in den meisten Ländern als Ausländer freundlich emfangen ;)


    Und ich denke ein Asiate wird auch in Deutschland mit niemanden Probleme bekommen und überall freundlich begrüßt. Deutsche und Asiaten ( z.B. Japaner, Chinesen ) würde ich jetzt einfach mal behaupten sind sich auch in vielen Dingen ( Einstellung zur Arbeit, eher zurückhaltend usw. ) sehr ähnlich und haben nie größere Probleme miteinander.


    Erstaunlich welch Diskrepanz, da ist doch der Deutsche eher zurückhaltend und schüchtern, wird aber in den Medien von morgens bis abends als gröhlend, streitsüchtigst, dauerschreiend und immer erregbar dargestellt.


    Jetzt werden natürlich viele sagen diese Sendungen seien reine Fiktion und es interessiert eh niemanden, höchstens die Deutschen selbst.




    Weit gefehlt, ein Bekannter im Ausland hat im Kabelfernsehen neuerdings ein paar deutsche Programme eingespeist.
    Bei einem Telefonat hat er mich auf diese Programme und das seltsame Benehmen der Deutschen angesprochen, ja er war sogar völlig verwirrt.


    Einige hier haben völlig überzogene Vorstellungen, deutschland sei eines der 10% fremdenfreundlichsten Länder und die Deutschen sind natürlich in allem am besten zumindest direkt 2. hinter big brother USA.


    Man sollte solche Sachen indirekt bewerten lassen, da man selbst es immer anders wahrnimmt als Außenstehende. Wie fremdenfreundlich Deutschland ist, können nur Fremde bewerten, wie die Deutschen wahrgenommen werden kann man auch nur im Ausland erfragen.

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