Ist die Türkei ein Teil Europas und/oder soll sie irgendwann in die EU?

  • Zitat

    Original geschrieben von jochenb
    Erstaunlich welch Diskrepanz, da ist doch der Deutsche eher zurückhaltend und schüchtern, wird aber in den Medien von morgens bis abends als gröhlend, streitsüchtigst, dauerschreiend und immer erregbar dargestellt.
    ...


    Es hilft zwar nicht viel ... glücklicherweise hat die RTL-Gruppe aber bereits angekündigt, wenigstens im DVB-T ihren Platz zu räumen.


    Aber in der Tat ... deutsches Junk-TV entstellt die Realität im Land bis zur Unkenntlichkeit und wenn solcher Unfug im Ausland für bare Münze genommen wird, ist das natürlich fatal.


    Möglicherweise verliert der deutsche TV-Konsument ja irgendwann das Interesse an getürkten (na ja ... der Ausdruck hat jetzt nix mit dem Thread zu tun) Pseudo-Dokus, in denen Menschen präsentiert werden, die noch weiter im gesellschaftlichen Abseits stehen, als sein "gefühltes" Ich. Vor all dem dargestellten Elend können sich auch PISA-Opfer (wenigstens zeitweise) mal als echte Intellektuelle fühlen.


    Wenn der durchschnittliche Deutsche dann irgendwann zur Erkenntis gelangt ist, dass es ihm in Wahrheit gar nicht so schlecht geht, wie er meint, kann der Kappes dann hoffentlich abgesetzt werden. Was dann folgt, möchte ich aber lieber noch gar nicht wissen ... :rolleyes:


    Aber mal ehrlich:
    Meint ihr wirklich, in der Gegenrichtung wäre das anders? Auch ausländische Medienberichte (wie auch welche über das Ausland) bieten häufig genug nur ein Zerrbild der dortigen Realität. Wer als Ausländer die Berichterstattung über sein Heimatland in deutschen Medien wahrnimmt, sollte erkennen können, dass Medien als internationale Informationsquelle ebenso geeignet sind wie das, was wir als Kinder spielten und "Stille Post" nannten. Aber Obacht: auch hier stimmte mal was. :p


    Ebenso schätze ich die deutsche Medienbericherstattung ein, wenn wieder über Untaten türkischer Sicherheitbehörden gegenüber demonstrierenden Blumenkindern berichtet wird ... hier zeigt sich der Deutsche dann ebenso blauäugig wie der Türke, der im Privatfernsehen ausgestrahlte "Dokus" aus deutschen Wohnzimmern ungeprüft als wahr unterstellt. Wenn ich in der Berichterstattung (wenn auch nur am Rande) brennende Kraftfahrzeuge sehe, muss das keineswegs an einer Hitzewelle mit länger andauernder Trockenperiode liegen. Zumindest theoretisch sind auch andere Gründe denkbar. Ich kann mir gut vorstellen, dass in Deutschland sogar Demonstranten hierfür verantwortlich gemacht werden könnten.


    Also:
    Bevor jemand mit dem Finger auf andere zeigt, sollte er zunächst die Situation im eigenen Land vergleichen ... um zu erkennen, dass derjenige, der im Glashaus sitzt, nicht unbedingt mit Steinen werfen sollte.


    Ministerpräsident Erdogan hat (bedauerlicherweise) Recht, wenn er die Deutschen vor lauter geheucheltem Gutmenschentum auf die hiesige Situation aufmerksam macht - verbunden mit der Aufforderung, zunächst vor der eigenen Tür zu kehren. Ich empfinde es als äußerst unbefriedigend, von ausländischen Politikern auf solche Weise bloßgestellt werden zu können. "Fremdschämen" wird das wohl hier im TT genannt, was mich bei entsprechenden Äußerungen Erdogans oder auch Putins in Bezug auf unsere politisch Verantwortlichen beschleicht.


    Frankie

  • Erdogan und verschiedene hochrangige Vertreter der Türkei meinten in der Vergangenheit, sie müssten sich sofort einschalten wenn in Deutschland durch einen Hausbrand Menschen türkischer Herkunft ums Leben kamen. Es ging teilweise soweit, dass er persönlich angereist ist um den Unfallort zu inspizieren oder eine Massenkundgebung in der Kölnarena abgehalten hat.
    Es gab in mehreren Fällen keinerlei Hinweise auf einen Brandanschlag. Das hielt Erdogan und Konsorten nicht davon ab, so zu sprechen, als wäre es eben doch ein Angriff auf Türken gewesen. In türkischen Medien klang durch, dass man den deutschen Ermittlungsbehörden womöglich auch nicht trauen könne und dass es dort eine gewisse Tendenz zur Vertuschung gebe.


    Wenn es irgendwen gibt, der schnellstmöglich die Klappe halten sollte wenn es um Einmischung in innere Angelegenheiten geht, dann ist es Herr Erdogan.


    klick

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.


    Das Verhalten Erdogans halte ich allerdings nur für eine (in meinen Augen nachvollziehbare) Reaktion auf die westliche Dauereinmischung in innere Angelegenheiten der Türkei. Er hält uns einfach nur den Spiegel vor ... was bei aller westlichen Arroganz nicht einmal bemerkt wird.


    Wir sind keineswegs die Musterknaben (mehr), die wir zu sein vorgeben. Das schlimme daran: Wir bemerken diesen Wandel nicht einmal ... und halten unsere Sichtweise nach wie vor für das Maß der Dinge. Dass unsere weiße Weste inzwischen Flecken hat, bemerken wir erst gar nicht ... weil allein der Gedanke daran schon vollkommen abwegig scheint.


    Eines halte ich jedenfalls für gewiss:
    Etliches von dem, was wir in der Schule bei Lektüre von Orwells '1984' noch als grobes Unrecht eines (deshalb) illegitimen Regimes werteten, ist in der Bundesrepublik längst traurige Realität. Die heutige Bundesrepublik hätte zum damaligen Zeitpunkt ganz sicher als schlechtes Beispiel herhalten müssen ... hält sich aber selbst immer noch für einen "Musterknaben". Diese Differenz zwischen Wunschdenken und Realität bleibt im Ausland nicht unbemerkt - manche "unflätige" Bemerkung aus Richtung des Auslands gab es früher nicht ... heute aber schon - warum wohl?


    Frankie

  • Zitat

    Die Türkei ist ein islam. Staat,deswegen werden WIR niemals in die EU aufgenommen,allein wegen dieser Tatsache......

    +1


    Wie man sieht ist die 2te Generation und die 3te schon gescheitert. :flop:
    Wenn ich an meine Schulzeit denke waren die einzigen die immer ärger gemacht haben richtig... :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von Boy2006
    +1


    Wie man sieht ist die 2te Generation und die 3te schon gescheitert. :flop:
    Wenn ich an meine Schulzeit denke waren die einzigen die immer ärger gemacht haben richtig... :rolleyes:


    das ist jetzt wirklich seltsam...bei mir warens damals immer die deutschen....und das ausnahmslos.... :eek:


    bin auch voll dafür, diese ebenfalls auszubürgern und aus dem land zu weisen..das geht ja gar nicht.


    schon zig generationen hier und nichts gelernt... :D

  • Frankie, was meinst du damit konkret? Was sind denn die konkreten Dinge, die da eine Rolle spielen?

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Da in Bulgarien etwa 10 % der Bevölkerung Türken sind, hat die Türkei doch schon einen "Zeh" in der EU.
    Islamisten sind die wenigsten Türken.
    Was das Kopftuch betrifft, meine Großmutter - katholisch - ging nie ohne Kopftuch aus dem Haus.
    ---
    Edit:
    Solche Chaoten passen leider nicht zu der Mehrheit der friedlichen islamischen Mitbürger. Schüren leider die Angst vor dem militanten Islam.


    Quelle: http://m.faz.net/aktuell/rhein…fernsehteam-12217171.html

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Was das Kopftuch betrifft, meine Großmutter - katholisch - ging nie ohne Kopftuch aus dem Haus.


    Das wundert mich bei all den Diskussionen ums Kopftuch eh am meisten. Ganz ähnliche "Tracht" ist im Christentum nämlich ebenso verankert. ;)

  • Das hat mit dem Christentum nichts zu tun, es war vor einigen Jahrzehnten einfach Mode und der übliche Weg sich zu kleiden. Schaut man sich russische Spätaussiedler an, die Frauen haben auch oft noch dieses Modeverständnis.


    Das Kopftuch im arabischen Raum wird aber von konserativen Kräften als Symbol gewertet, man betont das Patriarchat und die entsprechend niedere Rolle der Frau. Deswegen ist es umstritten.


    Man muss hier differenzieren zwischen einer reinen (wenn auch überholten) Mode und dem Symbolcharakter, welches das Kopftuch in der arabischen Welt hat.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Das hat mit dem Christentum nichts zu tun, es war vor einigen Jahrzehnten einfach Mode und der übliche Weg sich zu kleiden. Schaut man sich russische Spätaussiedler an, die Frauen haben auch oft noch dieses Modeverständnis.


    Das Kopftuch im arabischen Raum wird aber von konserativen Kräften als Symbol gewertet, man betont das Patriarchat und die entsprechend niedere Rolle der Frau. Deswegen ist es umstritten.


    Man muss hier differenzieren zwischen einer reinen (wenn auch überholten) Mode und dem Symbolcharakter, welches das Kopftuch in der arabischen Welt hat.


    Das stimmt so nicht. Auch im Christentum ist das Kopftuch keine "Modeerscheinung", sondern geht auf die Bibel (1. Korinther 11,5) zurück. Viele, gerade orthodoxe Christen, verdecken daher auch noch heute ihren Kopf mit einem Kopftuch. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kopftuch#Christentum)

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