Ein halbes Jahrzehnt nach dem 11.09.01 - hat es die Welt verändert?

  • falls ihr es noch nicht kennt dann schaut euch das mal anhttp://video.google.com/videoplay?docid=3249714675910247150&q=genre%3Anews


    9/11 Controlled Demolitions of September 11, 2001

    sorry fuer die feehla

  • ruag:


    Ich bezweifle, dass du dich ernsthaft mit den kalten Krieg beschäftigt hast. Sonst würdest nicht so etwas wie "Es ist schon eine große Wunde im amerikanischen (oder der gesamten "westlichen" Welt) Sicherheitsgefühl, meines Erachtens noch größer als während des kalten Krieges" schreiben. Das Sicherheitsgefühl war damals nicht höher, ganz im Gegenteil. Und auch die übrigen Vermutungen die du anstellst, passen nicht auf die Fakten:


    Zitat

    Original geschrieben von ruag
    Und genau diese Art von Reaktion (verschärfte Sicherheitskontrollen, Diskussion über Einschränkung persönlicher Freiheit aka Big Brother, andauernde Warnungen der Geheimdienste über kurz bevorstehende Anschläge, vor allem die Unberechenbarkeit des Gegners wann, wo und auf welche Art es zum Anschlag kommt) lässt dem kleinen Bürger, der die Auswirkungen direkt und am eigenen Leib erfährt, die Gefahr präsenter erscheinen als eine mögliche Vernichtung durch den atomaren overkill.


    Der feine Unterschied ist die permanente Erinnerung an die mögliche Gefahr dass es jederzeit und überall zu erneuten unberechenbaren Anschlägen kommen kann.


    Der Gegner war damals greifbar, bekannt, halbwegs berechenbar und sofort als solcher zu erkennen, ein möglicher "Schläfer" in der direkten Nachbarschaft lässt einen eben unruhiger schlafen als der böse Russe hinter dem eisernen Vorhang.


    Noch nie von dem AUsdruck "Red Scare" gehört?
    Es gab zu Zeiten des kalten Krieges regelmäßig Drills wie man sich zu verhalten habe bei einem Angriff mit Nuklearwaffen. Lies doch nochmal nach wie die Hysterie zu McCarthy Zeiten um sich geschlagen hat; da wurden auf die vagsten Beschuldigungen oder Vorwürfe hin, dass jemand von der Gesinnung her Kommunist sei, um seine Zukunft gebracht. Selbst vor Hollywood hat es nicht halt gemacht (HUAC schonmal gehört? Die Ausweisung Charly Chaplins bekannt?). Kennst du den Spielfilm Manchurian Candidate (1962), welcher das Konzept des Schläfers behandelte? Domino-Theorie & Vietnam-Krieg noch im Gedächtnis? Khrushchevs "We will bury you" an "den Westen"? Ist dir "Doomsday Clock" ein Begriff, welche symbolisch die verbleibenden Minuten der Meschheit runterzählte? Missile Gap? Mal in die Reden von Nixon gehört/geschaut?
    http://www.watergate.info/nixon/60-08-21_communism.shtml

    Zitat

    The major problem confronting the people of the United States and free peoples everywhere in the last half of the 20th century is the threat to peace and freedom presented by the militant aggressiveness of international communism. A major weakness in this struggle is lack of adequate understanding of the character of the challenge which communism presents.


    Oder Reagan:

    Zitat

    Let’s not delude ourselves, the Soviet Union underlies all the unrest that is going on. If they weren’t engaged in this game of dominoes, there wouldn’t be any hot spots in the world.


    Da muß man nicht mal groß suchen, es gibt zahllose solche Zitate, und war auch zu Wahlkampfzeiten immer beliebt, weil die Leute auf so etwas eingestiegen sind. Die Gefahr und die Angst war sehr präsent bei den Menschen, und hat sie wie oben gezeigt auch in ihrem Alltag berührt.


    Aber die Tatsache, dass du so denkst, unterstreicht eigentlich nur meine Empfehlung sich mal die Dokumentation "Power of Nightmares" anzuschauen, wo es um genau diese Angst geht.


    Printus schreibt:

    Zitat

    Seit 9/11 hat sich das irgendwie schleichend verändert. Plötzlich sind die Islamisten und der arabische Terror ein allgegenwärtiges Thema, es beeinflußt unsere Politik, unser Sicherheitsgefühl - ich bin erst letzte Woche mit dem Zug von Köln nach Bremen gefahren und fühlte mich nicht unsicher, aber man steigt weniger unbefangen in den Zug als vor dem zum Glück misslungenen Anschlag. Es gibt die Vogelseuche, Rinderwahnsinn, Arbeitslosigkeit, wenig Geld, Gedanken über die Rente, die Gesundheitsreform, allgemein die Zukunft.


    Die "Unbefangenheit", die zumindest ich zwischendrin mal empfunden habe, ist einfach weg inzwischen. Und ich glaube daß es vielen so geht, insofern hat der 9.11 sehr viel verändert.


    Anschläge auf Züge in Deutschland gab es früher bereits, und auch Terrororganisationen sind in Deutschland nicht unbekannt. Die größten Waffenarsenale werden Meines Wissens übrigens immer wieder bei rechtsradikalen Vereinigungen ausgehoben, die es ja nun auch nicht erst seit gestern gibt. Das Thema Tierseuchen, Rente, Arbitslosigkeit, Gesundheitsreform etc. stammen alle aus den 80ern (!). Der Unterschied ist wohl eher der, dass du mit zunehmenden Alter mehr Interesse an politischen Themen bekommen hast, und diese als (jüngerer) Jugendlicher eher ignoriert hast - das ist in gewissem Maße normal. Du wirst dich vermutlich auch bald über die "schlimme Jugend heutzutage" beschweren...



    Ich bezweifle übrigens, dass die Opferzahlen von Terroranschlägen in westlichen Ländern, jemals auch nur annähernd in die Gegend von den Zahlen der Verkehrstoten gelanden werden (in den USA zwischen 40-50.000 jedes Jahr, in Deutschland zwischen 5.000-7.000 jedes Jahr). Und trotzdem schaffen wir es irgendwie mit dieser Gefahr und Angst klarzukommen, ohne dass wir nachts da liegen und darüber grübeln wie die Welt den Bach runtergeht und wie wir das Problem der vielen Verkehrstoten in den Griff bekommen können.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Wäre ich Terrorist, ich würde mir ganz ordentlich auf die Schulter klopfen, so wenig Aufwand und Einschränkung der Rechte von vielen hundert Millionen Menschen.


    Das Ziel war es die 'freie' Welt in ihren Grundwerten anzugreifen. Bravo muss man sagen, besser konnte man es nicht machen.


    Es sind zwar viele Tausend Menschen gestorben, jedoch stehen die Ausgaben zur Terrorbekämpfung und die Maßnahmen in keinem Verhältnis. Es gibt keine 100% Sicherheit, nicht für 1 Mrd, 1 Bio oder 100 Bio Dollar.
    Wir sind nicht sicherer, nur weil an jeder Ecke 10 Kameras stehen, wir sind auch nicht sicherer wenn Behörden auf jedes Konto sehen können und wir sind ganz sicher nicht sicherer nur weil Halbwissende Politiker Angst schüren um alle Maßnahmen durchzusetzen. Terror und Kinderschänder sind doch Schlagworte mit denen man nahezu alles durchbekommen kann.


    Wäre das Geld zur Terrorbekämpfung in Projekte zur Entwicklung von Impfstoffen gegen heutige Krankheiten gepumpt worden, mein Gott wieviele Millionen Menschen hätten vielleicht gerettet werden können.


    Ich bin gerne bereit das Risiko eines Terroranschlags zu ertragen, wenn ich dafür weiterhin ein freier Mensch sein kann und nicht von 10 Geheimdiensten rund um die Uhr überwacht werden darf.

  • Zitat

    Und trotzdem schaffen wir es irgendwie mit dieser Gefahr und Angst klarzukommen, ohne dass wir nachts da liegen und darüber grübeln wie die Welt den Bach runtergeht und wie wir das Problem der vielen Verkehrstoten in den Griff bekommen können.


    Ein wenig differenzieren muss man aber schon, Sencer. Denn ich kann das Risiko eines Verkehrsunfalls minimieren, wenn ich


    a) kein Auto fahre
    b) Straßen meide
    c) mich von allen zurückziehe.


    (fiktiv)


    Vor einem Terroranschlag kann ich mich nicht in der weise schützen, weil es mehr willkürlich auftritt. Die Bahn, die benutzt man schonmal. In den Urlaub werden auch die meisten von uns fliegen.


    Wahrscheinlich, so vermute ich, möchte man sich der Gefahr eines Verkehrsunfalls garnicht erst bewußt sein. Denn dann würde keiner mehr in den Wagen steigen.


    Zitat


    Du wirst dich vermutlich auch bald über die "schlimme Jugend heutzutage" beschweren...


    So pauschal kann man das sicherlich nicht sagen. Es gibt Meßbare Instrumente was Straftaten, Gewalt etc. angeht. Daran kann man tatsächlich etwas ablesen ohne jemandes persönliche Empfindung gleich zu diskriditieren.

  • Hier ein neues Video eines Ehepaares, das nur unweit des WTC damals wohnte und die ganze Szenerie mit seiner Cam gefilmt hat. Wirklich traurige Bilder...http://www.revver.com/view.php?id=59686

    He is the world's coolest dude. A legend from the 70's. Loved by chicks and admired by fellas. One fashion icon. He'll show you how to be a player.

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Ein wenig differenzieren muss man aber schon, Sencer. Denn ich kann das Risiko eines Verkehrsunfalls minimieren, wenn ich
    a) kein Auto fahre
    b) Straßen meide
    c) mich von allen zurückziehe.
    (fiktiv)

    "Fiktiv" ist der springende Punkt ;)
    Genauso fiktiv:

    Zitat

    Vor einem Terroranschlag kann ich mich nicht in der weise schützen, weil es mehr willkürlich auftritt. Die Bahn, die benutzt man schonmal. In den Urlaub werden auch die meisten von uns fliegen.

    Vor einem Terroranschlag kann ich mich persönlich schützen, indem ich a) keine Bahn mehr fahren (wozu?), Urlaub auf dem Fahrrad in einer Rundreise durch die deutschen Wälder mache (Sport hält fit!) und ich - Du ahnst es ;) - mich von allem zurückziehe.


    Für die tägliche Praxis sind vermutlich mehr Leute auf ihr Auto im Stadtverkehr, auf Landstraßen und Autobahnen angewiesen als Personen in Regional- und Fernzügen. Statistisch bleibt das Auto das höhere Risiko zu sterben, das lässt sich nu mal nicht wegdiskutieren.

    Zitat

    Wahrscheinlich, so vermute ich, möchte man sich der Gefahr eines Verkehrsunfalls garnicht erst bewußt sein. Denn dann würde keiner mehr in den Wagen steigen.

    So ist es. Der Mensch ist nu mal ein sehr irrationales Wesen, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Zig Menschen entwickeln eine Angst vor'm Fliegen (auch ohne Terrorismus), fahren aber täglich 20km mit ihrem Auto - zum Teil auch noch notorisch ohne Sicherheitsgurt. Zur Abwechslung verfallen inzwischen einige in Terrorgefahrhysterie und -panik trotz Autofahren und verkennen hier die Statistik. Dem zugrunde liegt wohl auch die banale, aber bei jedem Menschen vorhandene Täuschung der eigenen Unverwundbarkeit. Denn am Steuer hab ich es ja in der eigenen Hand! Ich bin in Kontrolle! Ja, ist man ja auch - bis zu dem Punkt, wo ich die Kontrolle in einer besonderen Situation verliere - und wie schon geschrieben gehen in Deutschland einige Tausend Menschen jedes Jahr bei drauf, Kontrolle hin oder her. Den gefestigsten Glauben, den die Deutschen haben ist doch, man könne ein Auto bei 100 oder gar 180km/h noch kontrollieren ;) Diese Leute haben vermutlich noch nie ein Fahrsicherheitstraining mitgemacht oder wenn dort nur wenig gelernt...


    Ich wohne in der Nähe von Frankfurt am Main. Durch die vielen schönen Skyskraper möchte man meinen ist das hier wie gemacht als Anschlagsziel, von den ganzen Bänkern, welche die 3. Welt dank dem dominierendem Wirtschaftssystem verarmt halten mal ganz zu schweigen. Wenn Du noch einen Blick in die angesprochene Kriminalitätsstatistik wirfst, magst Du lieber einen großen Bogen um diesen Moloch machen ;) Trotzdem lebe ich hier ganz gut in meiner eigenen Illusion der Unverwundbarkeit und kenne die "Schwächen" der Statistik (der Flughafen mit dort anfallenden Verstößen gegen diverse Einreisegesetze zählen mit in die Kriminalitätsstatistik der Stadt) - die Wahrscheinlichkeit, dass mir auf dem Weg über die A66 etwas zustößt ist zigmal höher, als dass mich ein Terroranschlag oder eine kriminelle Handlung in der Stadt trifft (zumal ich gewisse Straßen meide, weil ich gewöhnlich keine "Handgranate und Stoff beim Jugo holen gehe" :D).



    Mein Fazit: weil Ängste zum großen Teil irrational sind, lässt sich mit ihnen wunderbar spielen, auch mit dem Ziel, Leute zu manipulieren. Das wussten Staats- und Religionsführer schon immer für eigene Zwecke auszunutzen - die einen mehr, die anderen weniger. Und nur weil wir eine Demokratie haben bedeutet das nicht, dass das bei uns nicht auch vorkommt.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Kennen vermutlich schon einige. Habs erst heute gesehen. Grundsätzlich weiß ich schon gar nicht mehr, was ich denken soll.


    http://www.judicialwatch.org/flight77.shtml

    "Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!" - Karl Valentin
    "Wenn mein einziges Werkzeug ein Hammer ist, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus."- Abraham Maslow
    Jeden Tag verschwinden Rentner im Internet, weil sie gleichzeitig alt und entfernen drücken.

  • Zitat

    Original geschrieben von mo12
    Kennen vermutlich schon einige. Habs erst heute gesehen. Grundsätzlich weiß ich schon gar nicht mehr, was ich denken soll.


    http://www.judicialwatch.org/flight77.shtml


    Und was soll uns das Video sagen? Es ist bereits seit 2001 öffentlich zugänglich. Im übrigen, wenn du über Verschwörungstheorien diskutieren willst, bitte hier lang:


    http://www.telefon-treff.de/sh…&highlight=verschw%F6rung

  • Zitat

    Original geschrieben von Milchnaa
    a) Naja, ich tue meine Meinung hier kund und versuche, Leute dazu zu bringen, mal von ner anderen Seite darüber nachzudenken. Und es kann keiner verleugnen, dass er zehnmal häufiger an die Toten in den USA als sonstwo denkt


    es geht nicht um die zahl der toten, sondern um die art die bislang so nicht bekannt war sie zu töten, und die folgen auf unsere zukunft

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