ZitatOriginal geschrieben von Boogieman
Aber grundsätzlich kann man sich auch fragen was Religion überhaupt in der Schule zu tun hat. Bildung? Das glaub ich nicht, Tim
Vielleicht kann man die Religionslehre komplett "outsourcen" wie es so schön neudeutsch heißt. Sprich eine christliche Erziehung auf freiwilliger Basis - also die Eltern bestimmen erstmal, ob das Kind nach der Schule noch so ne Art Kirchen-AG besucht oder nicht. Aber der Religionsunterricht ansich rührt meiner Meinung nach nur noch aus der Zeit als die Kirche die größte weltliche Macht hatte und somit alles lenkte oder in ihrem Sinne zu lenken versuchte.
Es schein mir vielmehr andersherum. Daß der Religionsunterricht aus der Sonntagsschule (in der Kirchengemeinde) hinein in die staatliche Schule (welche ja auch mit allgemeiner(!) Schulpflicht eine bahnbrechende Einrichtung- insbesondere in Bezug auf das Ständesystem- war) gekommen ist, entzog eben den Kirchen einen Teil der 'Macht'. Sie agieren im schulischen Raum eben "unter staatlicher Aufsicht". Ein Umstand, den ich gerade im Hinblick auf islamischen Religionsunterricht für sehr wünschenswert hielte. Dort kann man meiner Ansicht ganz gut die gewichtigen Nachteile einer strikten Trennung in Öffentliches (Schule) und Privates (Religion in der 'Privat'-Kirche) ablesen. Eine (wehrhaften- wie es so schön heißt
Demokratie bedarf meiner Ansicht nach immer einer angemessenen Verschmelzung von Öffentlichem und Privatem. Ohne Privatsphäre geht es nicht (Blockwart läßt grüßen), aber mit komplett abgetrennten 'verschiedenen' Leben geht es auch nicht (dann hat man die viel beschworenen Parallelwelten).