Wie den Arbeitgeber dazu bringen, mich zu kündigen? Oder doch selbst kündigen?

  • Hallo,


    ich stehe derzeit vor folgender Situation:


    Ich bin seit rund 5 Jahren Angestellter in der Firma X und verdiene rund Y Euro pro Monat. Doch Aufgrund der aktuellen Situation (später mehr dazu), habe ich mich anderweitig nach einem anderen Job umgesehen und auch prompt ein Angebot von der Firma XX mit einem Gehalt von Y+900 Euro pro Monat bekommen (Vertrag wird kommende Woche unterschrieben).


    Allerdings gibt es ein kleines Problem: Mein zukünftiger Arbeitgeber möchte mich unbedingt zum 20.11. einstellen. Doch wir haben bereits den 14.10. Eine Kündigung, beim jetzigen AG wird - aller Voraussicht nach - erst in zwei Wochen stattfinden (nachdem ich meinen neuen Vertrag unterzeichnet habe - sicher ist sicher ;) ).


    Nun stellt sich mir die Frage, wie ich beim jetzigen Arbeitgeber vorgehen soll (wobei ich im Hinterkopf habe, nicht mit leeren Händen zu gehen ;) )? Selbst Kündigen, jedoch ohne Möglichkeit die Kündigungsfrist einzuhalten? Kündigen lassen in Anbetracht einer evtl. Sperrzeit durch das Arbeitsamt (für den Fall, dass alles schief geht *was ich nicht hoffe*)? Aufhebungsvertrag vereinbaren - was muss dabei beachtet werden? ...und: Ist eine Abfindung auch bei einer Selbstkündigung möglich, oder nur bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber?


    -------
    Zu meiner Situation, die mich zu einem Jobwechsel bewogen haben:
    Ich bin SAP-Berater und werde in diversen Projekten in ganz Deutschland eingesetzt. Mein Wohnsitz ist in Berlin. Mein Arbeitgeber sitzt in Velbert (NRW). Meine Projekte waren u.a. in München und in Augsburg usw... so dass ich wöchentlich zwischen Berlin und Projektort gependelt bin.


    Dafür habe ich aber auch knapp 5 Jahre lang (seit ich in dieser Firma angestellt bin) jeden Monat Spesen in Höhe von knapp 500 Euro zusätzlich zu meinem Gehalt bekommen (natürlich Netto).


    Doch seit Ablauf des letzten Projektes Ende Juni diesen Jahres, sitz ich in der Firmenzentrale und werde quasi "Hausintern" eingesetzt, da es derzeit kein Projekt "ausserhalb" gibt. Dadurch bekomme ich aber natürlich keine Spesen mehr (Arbeitsort direkt beim Arbeitgeber). Bisher sind mir dadurch mittlerweile rund 2000 Euro flöten gegangen. :( [Anspruch habe ich wohl keinen darauf, weil dies nicht im Vertrag steht, dass ich JEDEN MONAT Spesen bekomme - oder gibt es da eine Art "Gewohnheitsrecht"?]


    Natürlich sind meine Bedingungen alles andere als "Lebenswert": 4,5 Tage ausserhalb der eigenen Wohnung, kein eigener Telefonanschluss, kein Internetzugang, keine Küche da im Hotel untergebracht, dadurch ständig Essen vom Imbis oder Restaurant kaufen - was zusätzlich ins Geld geht... ...und das bei 500 Euro weniger (da keine Spesen mehr). Immerhin werden mir die wöchentlichen Zugfahrten und das Hotel bezahlt (was allerdings der Firma auch ins Geld gehen dürfte).


    Ehrlich gesagt: Darauf habe ich keine Lust mehr! Daher auch mein anstehender Jobwechsel (wo ich nichtmehr pendeln muss). Bleibt aber die Frage, wie schon Eingangs erwähnt: Selbst kündigen? Kündigen lassen? Aufhebungsvertrag? Wie Abfindung bekommen? Wie trete ich am Besten bei meinem Chef bzw. Personalleiter heran?


    Soll ich sagen, dass ich woanders einen Job habe und ab dem 20.11. dort anfangen soll (bzgl. der Kündigungsfrist)? Aber dann kann ich mir wohl eine Abfindung abschminken, oder? Was ist, wenn mich der jetzige Arbeitgeber nicht gehen lassen will? Könnte ich mich dann "Freiklagen", weil er mich daran hindert, ein "besseres Leben" bzw. ein anständiges Arbeitnehmerleben zu führen - wobei ich es nicht auf diese Weise beenden möchte...


    Sorry, für den langen Text. Ich hoffe, ihr konntet dennoch einigermaßen meine Situation durchblicken und hoffe, dass ihr mir helfen bzw. Rat geben könnt. :)

  • "Kündigen lassen" kommt immer schlecht - auf dem Arbeitszeugnis etc. .Da sieht es deutlich besser aus, wenn steht das du die Firma auf eigenen Wunsch verlässt.


    Wie lange ist denn die Kündigungsfrist?



    Au revoir...

    "A day without laughter is a day wasted." - Charlie Chaplin


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  • Abfindung gibts nur, wenn dein Job wegfaellt und man dich vom Gehen ueberzeugen will ;)


    Wenn du, wie in diesem Fall, einfach nen neuen Job hast, wird dir dein noch Arbeitgeber wohl kaum ein paar tausend EUR hinterherschieben, nur damit du endlich deinen Schreibtisch raeumst :D Noch dazu, wo du ja frueher aus deinem Vertrag raus willst als moeglich, um moeglichst bald den neuen Job anzutreten. Kannste dir abschminken.


  • Gebe ich dir Recht. Oder du lässt dir schon jetzt ein Zwischenzeugnis ausstellen (müsste jederzeit möglich sein, soweit ich weiss) und legst dieses deinem neuen AG vor. Das endgültige wird er dann wenn du Glück hast, gar nicht mehr wollen... oder einfach vergessen haben, danach zu fragen.


    Kündigungsfrist ist doch i.d.R. 4 Wochen oder?


    Im absoluten Notfall:
    Klau etwas! Egal was! Nur offensichtlich muss es sein, es muss also jemand mitbekommen, dass du klaust. Biste sofort fristlos draussen. Es sei denn, du bist für die Fa. absolut unersetzlich und man hütet dich wie ein Baby... aber das ist nur extrem selten der Fall, denke ich.

    * Account opened: 01/2006
    + Account closed: 01/2010

  • DJ Wisdom
    In meinem Vertrag steht "Kündigungsfrist gemäß der gesetzlichen Fristen des §622 BGB. ...demnach hätte ich eine Kündigungsfrist von einem Monat, da ich ganz knapp unter 5 Jahre Beschäftigungszeit bin.


    EDIT:
    Die Antworten kommen ja schneller, als ich mir die einzellnen Postings durchlesen kann. :top:


    @harlkyn: Ich muss meinem jetzigen AG ja nicht sagen, dass ich woanders schon etwas habe. Demnach könnte ich ihm ja "dazu bewegen" dass er mich kündigen soll (siehe meine Situation) ;)

  • Spesen sind kein "Gewohnheitsrecht" die bekommst Du nur wenn Du eben entsprechende Aufwendungen hast. Zahlen die das Hotel?


    Ansonsten gilt: Pacta sunt servanda das gilt für den AN und den AG.
    Die können Dir ja auch nicht einfach den Vertrag ohne Einhaltung der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist kappen nur weil sie jemanden gefunden haben der Deinen Job für 900€ weniger machen würde.


    Die sauberste Lösung wäre mit Deinem jetzigen AG vernüftig und sachlich zu reden, evtl. akzeptiert er eine kurzfristige Kündigung oder ihr macht einen Aufhebungsvertrag. In beiden Fällen wirst Du aber keine Abfindung o.ä. sehen.


    Wenn da nichts geht würde ich an Deiner Stelle dem neuen AG sagen das eine Einstellung eben erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist und das bevor Du irgendwelche Verträge unterschreibst.


    CH

  • zufaul:
    LOL?? Klauen kann doch nicht ein Ernst sein, oder? :eek: ...abgesehen davon, hätte ich wohlmöglich noch eine Anzeige wegen Diebstahls am Hals :rolleyes:

  • Das sehe ich genauso. Das kommt IMHO am besten und so wirst du auch das beste Arbeitszeugnis bekommen.


    Abgesehen davon - heute ist der 14.10, du sollst zum 20.11 dort anfangen, hast eine KF von 4 Wochen. Bitte doch deinen neuen Arbeitgeber den Vertrag noch innerhalb kommender Woche zu unterschreiben und dann kannst du eigentlich ohne angabe von Gründen bei deinem alten AG ohne Stress regulär kündigen. Das sollte für den neuen AG kein Problem sein.



    Au revoir...

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  • Zitat

    Doch seit Ablauf des letzten Projektes Ende Juni diesen Jahres, sitz ich in der Firmenzentrale und werde quasi "Hausintern" eingesetzt, da es derzeit kein Projekt "ausserhalb" gibt.


    Benötigt die Firma deine Arbeitskraft noch oder bist du jetzt in einer Art "Sterbezimmer" untergebracht?


    Dann könntest du doch nach Unterschrift des neuen Vertrages zum Personalleiter gehen und ihm signalisieren, dass man der Firma langfristig gesehen höhere Kosten gegen eine "kleine" Abfindung gerne ersparen würde. Natürlich ohne deine neue Anstellung zu erwähnen...

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  • Die Schwierigkeit sehe ich auch in dem Eintrittstermin beim neuen AG während des Monats. Wenn Du mit 4 Wochen zum Ende des nächsten Monats = 30.11. kündigst, könntest Du dort am 1.12. anfangen. Wenn Du noch Urlaubstage und/oder Überstunden übrig hast, kannste natürlich früher von der Arbeit fern bleiben und schon beim neuen AG anfangen.


    Durch die knappe Zeit wirst Du keinen "Rausschmiss" mit auch noch Kohle hinterhergeworfen provozieren können. Sonst hätte ich das Buch "What Would Wally Do?" von Scott Adams als Anleitung empfohlen - bei seiner früheren Firma gab es für die 10% schlechtesten Mitarbeiter ein Buy-out-package. So wollten sie es einem Kollegen von ihm nicht auszahlen (denn er war zu gut, als dass man ihn hätte gehen lassen wollen), also hat er sich schleichend angestrengt, zu den 10% schlechtesten zu gehören und sämtliche Leistung eingestellt :cool: :D

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

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