Im August hatte der australische Mobilfunk-Netzbetreiber Telstra eine
neue Maßnahme gegen Handydiebe und unehrliche Finder gestartet.
Seither werden die als abhanden gekommen gemeldeten Mobiltelefone
anhand ihrer eindeutigen Codierung [IMEI] gesperrt. Dadurch sind sie im
Telstra-Netz nicht mehr verwendbar.
Nun wird aus Australien ein Erfolg gemeldet. In den zwölf Wochen seit
Einführung der IMEI-Blockierung ist die Zahl der als gestohlen oder
verloren gegangen gemeldeten Endgeräte um 23 Prozent zurückgegangen.
IMEI steht für "International Mobile Equipment Identity" und ist eine
eindeutige Kennzeichnung jedes Handys mit einer einmaligen Nummer,
anhand derer das Netz prüfen kann, ob ein Gerät zugelassen ist oder
nicht.
Bereits 10.000 Handys gelistet
Mehr als 10.000 Handys sind bereits auf der "schwarzen Liste". 69
Prozent davon sind als gestohlen, der Rest als verloren gegangen
gemeldet worden.
Telstra hat auch die Marktforscher bemüht und will so herausgefunden
haben, dass für drei Viertel der User ihr Handy "essenziell", "sehr
wichtig" oder "ziemlich wichtig" ist. Immerhin 30 Prozent der Befragten
wussten nichts über Sicherheitsfeatures wie die Sperre des Handys
und/oder der SIM-Karte mittels PIN-Codes.
28 Prozent der australischen Handydiebstähle ereignen sich in Autos,
weitere 20 Prozent in "social venues" wie Restaurants und Cafes. Auf
die eigenen vier Wänden entfallen neun, auf Arbeitsplätze acht Prozent.
In AT bietet nur One dieses Service
In Österreich betreibt nur One ein ähnliches System, die anderen
Netzbetreiber haben keine Pläne für die Einführung von IMEI-Blocking.
Nicht ganz unzutreffend verweist man bei A1 auf das Fehlen eines
zentralen europäischen Registers. Der Marktführer meint, dass ein
solches zu aufwändig wäre. Wie tele.ring hat auch T-Mobile bezüglich
der Einrichtung einer zentralen Datenbank mit IMEI-Nummern gestohlener
Mobiltelefone datenschutzrechtliche Bedenken, die in den Stellungnahmen
aber nicht näher erläutert werden.
SMS-Bombardement
Mit einer Art SMS-Bombardement anhand der IMEI-Nummer blockieren
unterdessen in Amsterdam und London die dortigen Strafverfolger
gestohlene Handys und versuchen so den Dieben "das Leben schwer zu
machen".
Alle drei Minuten verschickt dazu ein Rechner mit Hilfe eines eigens
entwickelten Programms Botschaften an die gestohlenen Telefone.
"Dieses Handy ist gestohlen. Kaufen und Verkaufen ist verboten. Die
Polizei", lautet die Nachricht. Dadurch seien die Geräte kaum noch zu
benutzen, sagte ein Polizeisprecher in Amsterdam zu der Maßnahme.