Der ebay-Käuferschutz in praxi - Würde ein seriöses Unternehmen so handeln?

  • Ich habe Ebay immer schon für eine geldgeile Firma gehalten, die vordergründig den großen Nutzen verspricht, in Wirklichkeit aber nur Wert darauf legt maximal viel Geld abzuschöpfen. Für mich ist diese Firma auf einer Stufe mit den Ackermanns und Essers dieses Landes.


    Allein daß die sich prozentual am Verkaufserlös beteiligen ist eine absolute Unverschämtheit. Der verwendete Webspace, die Nutzung der Plattform, sind immer gleich, egal ob ein Luftballon für 1 EUR oder ein Diamant für 1 Million EUR verkauft werden.


    Die wahre Crux ist allerdings: wenn wir ehrlich sind ist Ebay ein Quasi-Monopolist, denn es gibt keinen vergleichbaren Anbieter. Das gehört zu den Dingen, die ich nicht verstehen kann, denn es wäre wahrlich einfach Vieles besser zu machen und fairer zu gestalten. Als kleiner Kunde habe ich aber fast keine Wahl als Ebay zu nutzen, wenn ich nicht ganz auf (V)ersteigerungen verzichten will.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ja zu eBay gibt es (leider) keine Alternative. Und nirgends werde ich meine Waren zu einem besseren Preis los. Deswegen muss ich mich dem wohl beugen :(

  • Zitat

    Original geschrieben von Timba69
      Bonner:


    Kann es sein, das Ebay jetzt seinen Haupsitz in Deutschalnd abgemeldet und verlegt hat ?...> Das würde zu diesem Verhalten passen...


    Ebay saß "rechtlich" immer schon in der Schweiz, die Verkäufer wurden Mitglied bei der eBay International AG Schweiz, in der Nähe von Potsdam befand sich bloß eine Zweigniederlassung der eBay International AG, die nur Verwalungstätigkeiten übernahm.


    Zum 1.1.07 wurde der Sitz nun von der Schweiz nach Luxemburg verlegt. Dort kann ebay von vorsteuerabzugsberechtigten Verkäufern noch besser kassieren, da ein USt.-Satz von 15% gilt.


    Ich habe mal etwas recherchiert. Eigentlich kann ich mich noch glücklich schätzen, was da einigen Käufern widerfahren ist, die zwar Ware bekommen haben, die aber nicht der Beschreibung entsprach, ist der Gipfel:


    Ebay möchte im Rahmen des Käuferschutzes dann ein Gutachten sehen, dass der Artikel tatsächlich von minderer Qualität ist. So ein Gutachten gibts natürlich nicht umsonst.


    Ebay übernimmt diese Kosten selbstverständlich nicht, der Auszahlungsbetrag wird also erheblich geschmälert. Ganz hart hat es diejenigen getroffen, die so ein Gutachten haben erstellen lassen, ebay danach aber eine Auszahlung abgelehnt hat, u.a. mit ähnlich schlagfertigen Argumenten wie in meinem Fall.


    EDIT: Schade, da bin ich wohl nicht der einzige, der diese hirnverbrannte Mail bekommen hat. Und ich dachte schon, die haben mich besonders lieb:


    http://malison.org/archives/72…nd-der-Kaeuferschutz.html

    Er war Jurist - und auch sonst von mäßigem Verstand. | PN zu Rechtsthemen werden nicht beantwortet.

  • Zitat

    Original geschrieben von booner


    Für meinen Teil kann ich aber nur ausdrücklich davor warnen, über diesen Laden irgendetwas zu kaufen. Wer es Betrügern dermaßen leicht macht, und hinterher den Schwanz einzieht, müsste eigentlich über kurz oder lang den Bach runtergehen.


    Prinzipiell schon ... auch ich hatte einige "Ausfälle". Und dennoch: Trotz dieses Verschnitts ist das Sparpotential insbesondere für Dinge, die in Deutschland nur über wenige Fachhändler vertrieben werden, derart hoch, dass die (seltenen) Totalausfälle das Ergebnis in meinem Fall bisher kaum beeinflussen konnten.


    Mangels (echter) Alternative bleib ich also weiter bei Ebay ...

  • @ booner: wow... da iss meine meinung von ebay voll bestätigt... nach der mail hätte ich umgehen einen termin beim anwalt... *kopfschüttel*


    man sollte sie wirklich meiden, wo es geht... naja, mit vielen ebayhändlern kann man auch an ebay vorbei geschäfte machen...*zw*

    "Sind das die Nazis, Walter? – Nein, Donny… Diese Männer sind Nihilisten! Du brauchst keine Angst zu haben…"

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Prinzipiell schon ... auch ich hatte einige "Ausfälle". Und dennoch: Trotz dieses Verschnitts ist das Sparpotential insbesondere für Dinge, die in Deutschland nur über wenige Fachhändler vertrieben werden, derart hoch, dass die (seltenen) Totalausfälle das Ergebnis in meinem Fall bisher kaum beeinflussen konnten.


    Mangels (echter) Alternative bleib ich also weiter bei Ebay ...



    Es kommt wohl vor allem auf die "Branche" an, in welcher man bevorzugt einkauft. Ich kann für etwa 2000 Transaktionen im Bereich Elektronik sprechen.


    Bei 2000 Transaktionen im Bereich Roy-Black-Fanartikel wäre bestimmt weniger passiert :)



    Aber als generelle Regel lässt sich wohl ableiten, dass derjenige, der extrem preisorientiert unterwegs ist (noch) schneller auf die Schnauze fliegen wird.



    Die 08/15-Betrugsangebote entsprechend genau diesem "Beuteschema", verdammt günstige Sofortkäufe, mittlerweile tarnt man sich als Gewerblicher bzw. bedient sich gehackter gewerblicher Accounts.


    Was macht ebay dagegen?



    Warum kann ein Mitglied ab 10 Bewertungen (die es sich binnen eines Tages selbst organisieren kann) sowohl in Menge als auch in Preis unbegrenzte Sofortkäufe einstellen? Warum verlangt man ab xxxx€ Gesamtsumme vorher nicht einen Gewerbenachweis?


    Warum kann man sich in bspw. in Österreich oder den Niederlanden immer noch ohne jegliche Plausibiltätsprüfung der Anmeldedaten erfolgreich anmelden?


    Warum ist bei Verkäufen der Käuferkreis nicht per default auf deutsche Käufer beschränkt?



    Von einer Firma die (nachweislich!) in mehreren Fällen Negativbewertungen nichtliefernder Powerseller löschte, und somit noch mehr Käufer in die Insolvenzfalle tappen ließ kann man wohl nicht erwarten, in den Schutz der Käufer (die sich direkt ja leider nicht melken lassen) Geld zu investieren.


    Wie wäre es mit einer Premiumzone für Käufer, die Minute für 99 Cent, jede Suchabfrage zusätzlich 9 Cent?




    Anderseits sind natürlich die Ansprüche, die man an die eigene Entlohnung bzw. den Stellenwert der Freizeit stellt entscheidend für das verbleibende Sparpotential.


    Gerade mit Rechtskenntnissen kann man mancher "Beschisssituation" vorbeugen bzw. sich daraus retten. Man arbeitet dabei aber ganz schnell für lau, wenn es noch Schnäppchen bleiben sollen. Und den günstigsten Anbieter zu finden kann bei den undurchsichtigen Angeboten (ich sage nur Versandkosten) auch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Zeit die ich nicht unter Freizeit verbuchen würde.


    Ich vermisse nichts ;)

    Er war Jurist - und auch sonst von mäßigem Verstand. | PN zu Rechtsthemen werden nicht beantwortet.

  • Zitat

    Original geschrieben von jabrokoss
    @ booner: wow... da iss meine meinung von ebay voll bestätigt... nach der mail hätte ich umgehen einen termin beim anwalt... *kopfschüttel*


    Nur was will der RA tun? Der Käuferschutz wird von ebay ausdrücklich als Kulanzleistung unter Ausschluss des Rechtswegs angeboten. Somit lässt sich ein "Anspruch" nicht durchsetzen.


    Mich wundert in meinem Fall nur, dass man sich so dermaßen plump anstellt und behauptet, ich hätte Fristen versäumt.


    Ich musste nämlich nachweisen, dass versicherter Versand vereinbart worden ist (nur dann greift der KS - im gekauften Angebot war zum Versand gar nichts angegeben und Porto war incl.). Der Verkäufer ist auf meine Aufforderungen zum versicherten Versand nie direkt eingegangen, hat nur immer geantwortet "Versand über DHL ok, schicke die Ware dann los blabla..."


    Daran hätte man den Antrag doch um einiges eleganter scheitern lassen können.

    Er war Jurist - und auch sonst von mäßigem Verstand. | PN zu Rechtsthemen werden nicht beantwortet.

  • Hi booner,


    Du hast es ja schon richtig erkannt und genannt: Den Laden einfach meiden! :top:
    Weitestgehend habe ich auch diesen Weg eingeschlagen, ich kaufe dort allenfalls mal eine CD oder Kleinkram.
    Bei teureren Sachen ist das Risiko zu groß (ausser persönliche Abholung) und Ebay verdient zuviel. Ausserdem ist die Abwicklung mit Vorkasse, hohem Porto etc. eh relativ leidlich.
    Für die gebotene Leistung (wie man an Deinem Fall sieht) sind die Gebühren von Ebay schlichtweg einfach unverschämt :mad:

  • elgo: Man muss aber auch fairerweise eingestehen das man die richtigen Schnapper sehr oft über eBay machen kann. Siehe Schnäppchen Thread. Und auch die normalen Händlerpreise sind idr sehr niedrig angesiedelt.


    Wie geschrieben, ich finde die eBay Gebühren die Vorgehensweise hier in diesem Fall mehr als unaktzeptabel, aber dadurch ziehe ich doch keinen Schlussstrich und nehme finanzielle Einbußen in Kauf weil ich nichts mehr über eBay ordere.

  • Also könnte man sich als dt. Verkäufer ohne Probleme bei ebay.at anmelden, ohne eine bestaätogte Adresse in Österreich zu haben?

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