Offline-Abmahnwahn oder: Der Parkplatzdieb

Zitat

Original geschrieben von Mephisto
Der momentane Schwachsinn in Sachen Abmahnen und Nachbarschaftsstreitigkeiten ist einfach nicht mehr in Worte zu fassen.

Der momentane Zerfall von Anstand und Moral allerdings auch nicht

Ich kann Leute sehr gut verstehen das sie etwas dagegen haben wenn auf ihrem Grund und Boden unerlaubt geparkt wird. Vorallem wenn man für den Stellpaltz auch noch zahlt.

Zitat

Original geschrieben von diego206
Der momentane Zerfall von Anstand und Moral allerdings auch nicht

Ich kann Leute sehr gut verstehen das sie etwas dagegen haben wenn auf ihrem Grund und Boden unerlaubt geparkt wird. Vorallem wenn man für den Stellpaltz auch noch zahlt.

Zum Thema Abmahnung:

Weisst Du, was sich hinter diesem "gutgemeintem" Service verbirgt? Kleiner Tip, bemüh' mal die Suchmaschine Deines Vertrauens zu den Schlagwörtern "Abmahnung +Kosten" und dann sieh' Dir mal die anwaltlich praktizierte Masche dazu an. Das ging und geht u.a. so weit, daß diese ihrer Meinung nach chronisch unterbezahlten RA ebay durchforsten und eingestellte Bilder aufgrund von Urheberrechtsverletzungen (..welche dem Rechteinhaber meist piepegal sind) abmahnen - inklusive ihrer satten "Bearbeitungsgebühr" (um die es eigentlich geht).
Der Fall des abgemahnten Deutschlehrers sollt' denk' ich auch noch nicht ganz unvergessen sein.

Zum Thema Anstand & Moral:

Ist halt alles eine Einstellungs- und Definitionssache. Der eine empfindet es als unverschämt, daß sein Parkplatz zugeparkt ist, sein Nachbar 2 Dezibel zu laut Musik hört, der Rasen um fünf nach Feierabend gemäht wird, ein Gartenzwerg mit blankem Hintern auf sein Anwesen gerichtet aufgestellt wird, Staub auf seinen Wagen geweht wird etc.
Andere (ich bekenne mich an dieser Stelle) sind der Meinung, daß mit ein paar Worten, etwas Verständnis auf beiden Seiten und weniger geflenne und zum-Anwalt-laufen wesentlich mehr erreicht wird, und dies auch langfristiger der Fall ist.
Find es persönlich obszön, womit manch einer Gerichte anruft und in meinen Augen nichts anderes erreicht, als die Justiz, die sich mit wesentlich wichtigeren Dingen beschäftigen müsste, einfach nur vollkommen dämlich und kleingeistig behindert.

Für eine Querulantenklausel bei Rechtsschutzversicherungen ;)!

Zitat

Original geschrieben von Mephisto
....
Andere (ich bekenne mich an dieser Stelle) sind der Meinung, daß mit ein paar Worten, etwas Verständnis auf beiden Seiten und weniger geflenne und zum-Anwalt-laufen wesentlich mehr erreicht wird, und dies auch langfristiger der Fall ist.

Ich geb dir da voll und ganz recht, aber manchmal geht es eben leider nicht anders!
Wie hier schon geschrieben, weil es z.B. den "Parkplatzblockierer" einen Furz interessiert daß du die Moralkeule schwingst und dich mit ihm gütlich einigen und das ausdiskutieren willst!
Dazu kommt noch, daß manche das wohl mehrfach machen, und so einen "Unbelehrbaren" kannst du lang versuchen zu überzeugen!
Da weder Wagen blockieren, noch auf die Fre**e hauen geht, bleibt dir eben nur obige Möglichkeit...

Bei uns wird auch laufend die Zufahrt zur Garage zugestellt. Sehr oft morgens von irgendwelchen LKWs. Bullerei anrufen bringt nichts, da die nie kommen. Der Fahrer ist meist weg und ich komme zu spät zur Arbeit. Pflegefälle gibt es .

Zitat

Original geschrieben von Mephisto
Find es persönlich obszön, womit manch einer Gerichte anruft und in meinen Augen nichts anderes erreicht, als die Justiz, die sich mit wesentlich wichtigeren Dingen beschäftigen müsste, einfach nur vollkommen dämlich und kleingeistig behindert.

In diesem Punkt bin ich vollkommen einer Meinung mit Dir. Ich persönlich halte es jedoch für ein Problem, das wir der Legislative zu verantworten haben, wenn die Jurisdiktion wegen jedem Furz und jedem Streithansel ein Verfahren eröffnen muß.

Ein angemessener Selbstkostenbeitrag für jedes Gerichtsverfahren, den jede Prozeßpartei aus eigener Tasche bezahlen müßte, könnte hier Wunder wirken. Außerdem könnte es helfen, bestimmte Sachverhalte nicht aufgrund der hohen Anzahl der Fälle einfach zu bagatellisieren (z.B. Ladendiebstahl wegen der vielen Diebstähle zur Ordnungswidrigkeit zu erklären), sondern bei bestimmten Dingen auch mal - vor Allem Seitens der Gesetzgebung - richtig hart durchzugreifen.

Stattdessen werden Grenzfälle geschaffen, die rechtlich nicht ohne Weiteres zu handhaben sind. Die Parkplatzsituation in Deutschland halte ich hier für eines der Topthemen.

Ich könnte Bände füllen mit Erlebnissen, die mir auf meinem eigenen Grundstück (Supermarkt) widerfahren sind - angefangen mit "Deppenparkern", Dauerparkenden Berufsschülern in der Lieferzone, Nutzung der Parkplätze als Dauerparkeinrichtung über Monate hinweg, Abstellen von Abgemeldeten Fahrzeugen, Reparaturen und Zwischenlagerung von Altfahrzeugen (Schrotthändler) auf meinem Grundstück, Blockieren der Ein- und Ausgänge, und - nicht zuletzt, aber immer wieder am Allerliebsten - wildes Beparken der Behindertenparkplätze.

Während der ganzen Zeit, die ich das schon mitmache, habe ich noch kein Einziges mal ein schlechtes Gewissen, geschweige denn auch nur einen Funken Unrechtsbewußtsein erlebt. Im Gegenteil: "Das ist doch schließlich ein Öffentlicher Parkplatz, Du Blödmann". Zitat Ende.

Sich dann - berechtigt - darüber zu ärgern, daß einem der Gesetzgeber keine sinnvolle Handhabe gegen solche Deppen mit auf den Weg gibt, hältst Du dann ebenfalls noch für behindert und kleingeistig?

Ich nicht. Ich finde die "Tischmanieren" mancher Zeitgenossen - vor Allem, wenn es ums Parken geht - nur noch zum Kotzen und freue mich, daß es endlich mal eine Kanzlei gibt, die das Thema aufgegriffen hat.

Ich selbst werde deren Dienste sicherlich niemals in Anspruch nehmen - bisher habe ich es noch meistens geschafft, den Parkplatzfrust runterzuschlucken, weil es sicherlich Schlimmeres gibt - dennoch gönne ich es den Freunden auch durchaus, wenn sie ein paar Euros mit dem "Angebot" verdienen. Sie haben die Idee als erste gehabt, also sollen sie auch davon profitieren dürfen.

Und manchem Zeitgenossen schadet es sicher nicht, wenn er mal auf diese Art und Weise eins vor den Latz bekommt.

cu

NoTeen

Schon lustig - wird ein z.B. Forumsbetreiber wegen irgendwas Abgemahnt, schreit jeder gegen die bösen, bösen Abmahnanwälte.
Gehts um des deutschen 2- liebstes, den Parkplatz (für das 1. liebste, das Auto), dann ist so ein "Abmahndienst" eine feine Sache!

Ja, ich gebe zu, ich habe auch schon Kohle abgedrückt, alldieweil ich (besser gesagt meine Firma am Anfang meiner Geschäftstätigkeit) mal eine Anfahrstkarte auf meiner Homepage hatte. Für die hatte ich mir natürlich nur mündlich die Freigabe von meinem Vermieter (größerer Büropark) geholt. Das der die aber auch nur "ausgeliehen" hat, auf diese Idee bin ich natürlich nicht gekommen. Selbst schuld. 2500 Öhre inkl. Anwaltskosten beim Teufel...

Ich finde, wenn ein Anwalt so dreist mit einer solchen DIenstleistung wirbt, sollte die Anwaltskammer einschreiten. Das ist IMHO eine absolute Sauerei!

Charlie

Zitat

Original geschrieben von Charlie_D
Schon lustig - wird ein z.B. Forumsbetreiber wegen irgendwas Abgemahnt, schreit jeder gegen die bösen, bösen Abmahnanwälte.

Du wirst aber doch bitteschön wohl differenzieren wollen zwischen den Foren- oder Internetshopbetreibern, die in 99% der Fälle tatsächlich den klitzekleinen Fallstrick nicht kannten, ehe sie deswegen abgemahnt wurden, und (zum Beispiel) dem Autofahrer, der wissentlich und willentlich eine Garagenausfahrt blockiert oder gegen eindeutige Verkehrszeichen verstößt (die auf privatem Grund nun mal - leider - keine allzugroße Rechtskraft besitzen).

Was die allzu deutliche Werbung der Kanzlei und einen ggf. damit verbundenen Verstoß gegen das Werbeverbot betrifft, ist nun wieder eine andere Sache, die man vielleicht tatsächlich mal prüfen sollte.

cu

NoTeen

Was zum Thema Nötigung durch Zuparken meiner Meinung nach nicht ganz vergessen werden darf, ist der Fakt, dass der "Zuparker" mir mein Auto ja auch blockiert, wenns in der Garage steht. Ist das dann nicht auch eine Nötigung?

Wenn ich abends weg will/muß und die Garageneinfahrt ist dicht, dann zahlt mir kein Mensch das Taxi oder die Bahn. Ich habe daher schon häufiger auch mal zugeparkt. Die netten Menschen mussten dann bis zum nächsten Tag warten, um weg zu kommen. Das ist mir dann ehrlich gesagt scheißegal.

Man stelle sich aber mal vor, dass man einen superdringenden Termin hat oder ein Notfall eingetreten ist. Man muß dingend in ein Krankenhaus oder so. Klar kann man dann noch ein Taxi rufen, aber da geht wertvolle Zeit verloren. Daran denken Zuparker absolut garnicht. Ich zahle Miete für die Garage! Lege mich ja auch nicht vor die Haustür der anderen und verhindere, dass sie ihre Mietwohnung betreten können...

Mein Fazit: Wenn Einparken des anderen eine Nötigung darstellt, werde ich von der Webseite auf jeden Fall Gebrauch machen. Ist für mich ungefährlicher und Lernen tut der Mitbürger in der Regel nur wenns weh tut.

Diese Meinung gilt für Frankfurt/Main Innenstadt. In einem Vorort wäre ich auch nicht so genervt.

Grüße
J

Was soll man mit solchen Parkern tun?

Das ist ne öffentliche Neben-Straße, die zu einem Freizeitgelände führt.

Wie ihr seht ist auf der anderen Seite ein Schild.

Und zwar das :

Haltverbot

Dies ist nun schon seit ein paar Wochen, immer ab 16h stehen jeden Abend und natürlich das Wochenende mindestens 2 meistens aber eher 3 davon hier in der Straße.

Gruß Gunn

Das passt übrigens ganz gut.