Mobilfunk-Basisstation für zu Hause

  • Ich kann mir kaum vorstellen, dass das hier noch nicht diskutiert wurde, aber da ich mit der Suche nichts gefunden habe, mache ich mal auf...


    http://www.heise.de/newsticker/meldung/85097


    Das ist ja noch besser als ein Repeater, da kann man dann gleich über's Festnetz oder VoIP telefonieren, ohne dass man ein Handy mit CTP-Profil braucht, was es sowieso so gut wie nicht gibt.


    Aber abgesehen davon, dass sich dann auch "böse Nachbarn" einbuchen können, kann ich mir nicht vorstellen, dass sowas genehmigt wird. Die kleinen Radio-Sender für's Auto wurden ja zwar jetzt auch genehmigt, aber ich glaube die Auswirkung von wilden Mobilfunk-Zellen kann das Handynetz doch stärker beeinträchtigen. Oder kann man Femto-Zellen so dosieren, dass sie die eigenen 4 Wände nicht verlassen, ohne dass man Wände und Fenster abschirmt? Kann ich mir nicht vorstellen... Bliebe also nur, ein paar Frequenzen nicht zu versteigern sondern zur freien Verfügung zu stellen, aber da wäre sicher der Finanzminister nicht damit einverstanden.


    Auf der anderen Seite hat Ericsson ja bestimmt auch nicht sowas gebaut, ohne nachzudenken (wobei das BWLern ja schon öfter passiert :D). Vor allem wären sicher ihre Hauptkunden auch nicht begeistert, wenn ihre Handynetze durch dieses "Spielzeug" gestört werden...


    Was meint ihr so?


    EDIT:
    Nachdem ich jetzt den Satz "Die Lösung wird ab Mitte 2007 erhältlich sein; zu welchem Preis und über welchen Mobilfunkbetreiber teilte Ericsson nicht mit." gelesen habe, klingt das eher so, dass das über Mobilfunk-Provider läuft. Wenn die es schaffen, das gut in ihr Netz zu integrieren, tut sich hier ein interessanter Aspekt auf: Die Netzbetreiber müssen gar nicht mehr selbst ihr Netz ausbauen, das tun dann die Kunden aus ihrem eigenen Geldbeutel. :D

  • Hm, das klingt ja interessant. Dann müsste jede Femto-Cell eine eigen Cell-ID mit den zugehörigen Betreiber-Parameter bekommen (MCC, MNC, LAC).
    Oder wie könnte es sonst noch funktionieren? Es müsste sich ja jeder private "Betreiber" eine eigene Netzkennungen ausdenken.
    Vor einigen Jahren gab es von einem München Systemhersteller schon mal ein Projekt unter dem Namen "Corporate Networks". Hier sollten auf grossen Betriebsgeländen eigene GSM-Piconetze aufgebaut werden, um "interne GSM-Gespräche" abfangen zukönnen.
    Die Netzbetreiber hatten sich seinerzeit mir Händen und Füssen gewehrt (Funklizenz-Problematik, etc.).
    Werde mir das Produkt in Barcelona mal genauer anschauen.


    Gruß.

  • Ich betrachte so ne Konstruktion eher als problematisch, zumal es Probleme mit der Erreichbarkeit geben dürfte, den dazu müsste der Netzbetreiber ankommende Gespräche in das private Netz durchstellen, und das wird wohl nicht gehen.


    Seamless Handover dürfte genausowenig funktionieren.

    Nothing left for me to stay, I can't even stop the rain from falling down into my eyes.

  • Öhhm arbeiten diese BTSen nicht mit so einem Abis over IP Zeugs?
    Einen solchen "Zugang" kann man sich ja nicht als zusatzpaket zu seinem TDSL Anschluss buchen *g*


    Ich glaub nicht das die Netzbetreiber sowas hier mitmachen.


    Ein Horrorzenario!!! Wenn bei mir ständig Grünschnäblige Informatikstudenten anrufen würden und dumme Fragen stellen weil die so eine Box Zuhause hängen haben. :D


    Bitte BNetzA, mach dem wilden BTS Wuchs schon jetzt ein Ende *g*

  • Neben Ericsson haben noch mehrere Hersteller sog. Femto-BTSn und Femto-NodeBs ausgestellt. Interessant fand ich z.B. das Produkt der Fa. 3Way aus UK. Deren "Femto-NodeB" lässt sich auch über ein IP-Interface an einen RNC anbinden.
    So wie ich es allerdings verstanden haben, benötigen alle diese Geräte nach wie vor zusätzlich eine BSC oder RNC Funktion, also ein IP-basiertes Abis oder Iub-Interface.
    Ansonsten wurden etliche Handys mit integriertem WLAN präsentiert, was allerdings nichts neues ist.
    Beeindruckt hat mich ein neues Samsung-Handy mit einer Dicke von 5,9mm. Schon ein komisches ungewohntes Gefühl wenn man das in der Hand hält.


    Grüße

  • Hallo,
    habe nochmals ein Gespräch mit einem Hersteller geführt.
    Einige Netzbetreiber planen tatsächlich FEMTO-BTSn über IP/Broadband als "Home-Cells" anzubieten. Die Mini-BTSn werden über IP (VPN) an die restliche Netztechnik (BSC) angebunden und somit voll in das Mobilfunknetz integriert (Abis over IP). Die FEMTOs strahlen dann ein GSM-Signal mit eigenem BCCH im Leistungsbereich von wenigen Milliwatt aus.
    Somit kann z.B. eine Funkzelle im Ausland für das eigentl. Heimatnetz realisiert werden (Botschaften, Bohrinseln, etc.).


    Gruß :)

  • Aber man ist eben darauf angewiesen das der Netzbetreiber kooperiert, ausser man schafft noch selber ne MSC, BSC, HLR, VLR, ... an und zieht dann ein eigenes Netz auf. Nur hätte man dann trotzdem noch Probleme mit der Erreichbarkeit.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Mr. IMSI
    Somit kann z.B. eine Funkzelle im Ausland für das eigentl. Heimatnetz realisiert werden (Botschaften, Bohrinseln, etc.).


    Okay, das kann ich noch nachvollziehen. Hier sind die Femto-Cells ja nochmal angesprochen werden, aber was sollen sie für den Privatnutzer bringen?


    Gruß


    Tobias


    EDIT: Ich seh gerade hier wurde auch schon über den Sinn nachgedacht, aber zu einem wirklichen Ergebnis ist man nicht gekommen....

    ***20 Jahre o2 - 20 Jahre TT***

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