Amoklauf an Universität (Virginia, USA)

  • "Jeder Bürger hat das Recht eine Waffe zu tragen."


    Wenn ein US-Präsident dieser Überzeugung ist, was will man da anderes erwarten.
    Auch nach diesem Amoklauf wird sich in Punkto Waffengesetze in den USA wieder nichts ändern.


    Am Abend kursierten Zahlen durch die Nachrichten, keine Ahnung ob diese so korrekt sind: innerhalb von 10 Jahren 19 (!) Amokläufe in den USA?
    :eek: :(

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    - o2 Genion S*


    :)

  • Wobei man fairerweise sagen muss das es hier auch zu 2 Amokläufen mit Großkalbrigen Waffen kam obwohl wir deutlich härtere Gesetze haben. Ziemlich guter Schnitt für ein Land mit "nur" 80 Millionen Einwohnern.


    Das es in den USA häufiger vorkommt liegt sicherlich auch an der liberalen Waffenpolitik, aber wer Amok Laufen möchte der schafft es auch, egal in welchem Land er lebt.

  • Stell' dich mal in eine Fußgängerzone einer beliebigen Großstadt. Von all den Menschen, die dann an Dir vorbei latschen - wievielen würdest Du eine Waffe in die Hand geben weil dir derjenige vertrauenswürdig genug erscheint damit nichts anzurichten?
    Ich würde überhaupt niemandem, den ich nicht überprüft hätte und bei dem ich nicht nach menschlichem Ermessen sicher sein kann dass er vertrauenswürdig ist, eine Schußwaffe aushändigen.
    Natürlich bleibt immer ein Restrisiko, auch ein vordergründig verantwortlich erscheinender Mensch kann im Hirnkastl ein Psychopath sein - aber die Wahrscheinlichkeit ist zumindest nicht so ganz groß wenn die Kontrolle scharf war.


    So, und was machen sie in den USA? Sie drücken einfach so jedem Passanten der Fußgängerzone eine Waffe in die Hand. Also auch jedem Gestörten... und wundern sich dann und jammern herum wenn regelmäßig jemandem die Sicherungen durchbrennen und es zu derartigen Ereignissen wie jetzt wieder kommt.


    Sicher ist es zynisch so zu reden/schreiben. Aber das ist doch ein hausgemachtes, nahezu herausgefordertes Problem!


    Wenn man sich alleine schon die Sinnfrage stellt - wozu muß denn jeder Ami bewaffnet sein??? Dazu gibt es überhaupt keinen Grund!


    Diese Aussage "wer an eine Waffe kommen will schafft das auch" ist insofern realitätsfremd als jemand, dem spontan die Sicherungen durchbrennen, eben nicht so ohne weiteres Zugriff auf Schußwaffen hat wenn die nicht in jedem Haushalt verfügbar sind. Ihr geht bei sowas immer zu sehr von eurer "gesunden" Vorstellung aus dass solche Gestörten logisch überlegt handeln und lange planen. Oft folgen sie aber spontanen Ideen oder eingebildeten "Befehlen", die nicht mit gesunder Logik oder Überlegung entwickelt wurden.
    Und diejenigen, die über einen längeren Zeitraum hinweg auffällig sind, ihre Aktion tatsächlich von langer Hand planen, so wie wir das hier 2 Mal hatten (Emsdetten und Erfurt) - da muß eben rechtzeitig eine soziale Kontrolle greifen, denn solche Leute fallen schon im Vorfeld auf.


    Wenn Schußwaffen nicht frei verfügbar sind kann es Amokläufe mit über 30 Toten nicht so einfach geben. Nur mit einem Kartoffelmesser bewaffnet funktioniert sowas nämlich nicht.


    Und deswegen sehe ich auch dieses wieder nach meinem Lieblingsspruch: "Wer einen dicken Arsch hat braucht eine große Hose." Wenn die Amis sich solche Waffengesetze und Ansichten leisten müssen sie mit den Amokläufen leben. Sollen sie die Gesetze ändern, dann passiert sowas auch nicht mehr regelmäßig.


    Und deswegen ist meine Betroffenheit inzwischen begrenzt. Dieses lamoryante Herumgeheule können sie sich sparen wenn sie jedem Psychopathen Waffen zugänglich machen. Da wundert es einen nicht sonderlich wenn es in schöner Regelmäßigkeit schief geht...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Deine Meinung sei Dir unbenommen, dennoch der Appell an Dich und alle User, hier nicht mit möglichst viel Zynismus den Thread zum kippen zu bringen. ;)


    Danke.

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Strikere Gesetze hin oder her- wer etwas schaffen möchte, der schafft das auch.


    Das möchte ich an dieser Stelle zunächst einmal festhalten.


    Klar, dass dies eine Tragödie ist- eine schwere Tragödie sogar- aber so etwas lässt sich nicht verhindern.


    Laut Kriminalstatistik verfügt Deutschland bei einer wesentlich geringeren Einwohnerzahl als die USA (etwas weniger als 1/3) über den prozentual größeren Anteil bewaffneter Verbrechen als dies dort der Fall ist.- Und wir haben weltweit mit das restriktivste Waffengesetz.


    Wir sollten also nicht allzu verächtlich nach "da drüben" schauen und ihnen gute Ratschläge erteilen wollen, sondern wir sollten vielleicht mal unsere Gesetze überprüfen und auch wieder stärker anwenden- also mehr Geld für die Polizei und mehr Polizisten.


    Wir hatten wohl bisher nur mehr Glück, dass es bei uns noch nicht mehr dieser Art Verbrechen gegeben hat.

  • Da ich selber aktiver Sportschütze bin, habe ich dieses Ereignis natürlich mit Erschrecken wahrgenommen und kann nur sagen, dass in Deutschland die Waffengesetze alles andere als nicht streng genug sind.


    Wer eine Waffe bekommen will, der schafft das auch, hier in Deutschland vermutlich weniger leicht als in den USA.


    Und ob es nun Kleinkaliber 22 lfb. oder Grosskaliber 45 ACP oder 44 MAG ist, spielt da kaum ne Rolle. Es gibt für alle Vorschriften und Gesetze immer wieder Schlupflöcher.


    Und wer die finden will, der schafft das auch. Solche Ereignisse werden, so schlimm es für die Betroffenen ist, immer wieder geschehen und immer wieder wird dann über härtere Gesetze diskutiert.
    Die Vielzahl der Vorschriften, die man als Sportschütze zu beachten hat und die Hürden die man überwinden muss, bevor man überhaupt eine Waffe zuhaus im Tresor haben darf, sind sicher nicht unüberwindbar.


    Aber ich hoffe, das es zukünftig nicht noch schlimmer wird hier bei uns !

    Es gibt Menschen, die sind darum zu beneiden, dass sie das Glück haben, sich nicht selbst ertragen zu müssen. Zitat W.O.K.

  • Mal eine andere Frage: Wird das Thema bei euch im Radio auch so heftig durchgekaut?
    Ich hab langsam den Eindruck, ich leb in den USA. Hier im Radio kommt praktisch jede Viertelstunde etwas dazu!


    Übrigens - in der Schweiz herrscht eine ähnliche Debatte über die Sturmgewehre der Armee, welche jeder Rekrut nach der Grundausbildung mit nach Hause nehmen durfte, es gab auch schon Amokläufe / Familiendramen mit dieser Waffe.

    Some experiences only impress you once.
    The special ones do it again and again.

  • Zitat

    Original geschrieben von grambler
    Hier im Radio kommt praktisch jede Viertelstunde etwas dazu!


    Na ja, über Knut wolltet Ihr ja nichts mehr hören, da sind die Medien ja gezwungen, mal eben umzuschwenken. :D :D :D

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Aber nochmal: ein Spontantäter plant nicht lange. Der rastet durch irgendein Ereignis aus und greift nach dem erstbesten, was er in die Finger kriegt. Wenn dann Schußwaffen greifbar sind - weil sie in jedem Haushalt herumstehen - geht es entsprechend schlimmer aus als wenn er "nur" ein Schweizer Taschenmesserchen zur Hand hat.


    Wer lange plant kann sich natürlich langfristig eine illegale Waffe beschaffen. Bei diesen Leuten passiert es aber oft nicht "einfach so", sondern die sind vorher schon auffällig und wenn ein aufmerksames Umfeld das wahrnimmt kann darauf reagiert werden. Das war ja z. B. die große Diskussion nach dem zum Glück nicht ganz so schlimmen Amoklauf in Emsdetten im November.


    Also die einfache Verfügbarkeit und damit auch die Verbreitung von Waffen begünstigt durchaus wie leicht oder wie einfach jemand die Chance hat einen Amoklauf zu begehen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ich zitiere mal aus dem aktuellen SPON [URL=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,477610,00.html]Artikel[/URL]:


    Zitat

    Die National Rifle Assocation, Amerikas einflussreichste Lobbygruppe, verblüffte mit einer überraschenden Vorwärts-Verteidigung: Nicht weniger, mehr Waffen brauche das Land. Ein einzelner bewaffneter Student hätte das Blutbad stoppen können - indem er den Täter erschossen hätte.


    Also so lange die noch solche "Thesen" propagieren, brauchen die sich über die hohe Anzahl von Amokläufen in den Staaten nicht wundern.
    Bin jetzt mal gespannt, wie lange es dauert bis herausgefunden wurde welche Musik und welche Killerspiele der Schütze gehört hat. Dann wird die Diskussion auch wieder toben.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

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