Musterung - Möchte nicht zum Bund - was tun?

Zitat

Der hat gedient, der hat Disziplin!

Dann biete ich dir mal etwas vom reichen Erfahrungsschatz anderer:

Der hat gedient, der hat gelernt zu kiffen.
Der hat gedient, der hat gelernt zu saufen.
Der hat gedient, der hat jetzt ne arrogante Nase.

u.s.w.

Also wenn das wirklich ernsthaft ein Kriterium sein soll, dann stimmt irgendwas nicht. Vor allem hör ich so ein Gelabber häufig von Leuten, die selbst kein Bock drauf hatten, das ganze dann durchzogen um dann hinterher nicht ausgelacht zu werden. Dann solche Märchen erfunden haben, wie "da lernt man Disziplin". Sicher, manchen würde das nicht schaden, aber wenn man kein Elternhaus hat, mag der Bund sicherlich ein guter "Erzieher" sein.

Zu dem Thema habe ich mich mal mit ein paar Freunden gestritten, und zwar richtiggehend gestritten.
Der Bund oder auch Zivi würde einem so wahnsinnig viel bringen, man lerne erst seine Familie zu schätzen wenn man sie nicht hätte oder auch den ganzen üblichen Lebensstandard, einfach mal tun zu müssen was einem gesagt wird ohne sich wehren zu können etc.

In meinen Augen ist das größtenteils Schwachsinn bzw. überholt und hat nur dann Nutzen, wenn da vorher ein erhebliches Defizit bestand. Gerade das mit der Disziplin sehe ich kritisch, schließlich ist das keine innere Disziplin, die einem beim Lernen oder Arbeiten hilft, sondern von außen induzierte Disziplin, die in der Form nie wieder auftritt.
Da habe ich mehr Respekt vor jemandem, der die Ochsentour Abendschule neben dem Job über mehrere Jahre o. ä. durchzieht - das erfordert echte Disziplin.

Der gesellschaftliche Nutzen des Zivis steht auf einem ganz anderen Blatt, den halte ich für unbestritten. Der persönliche Nutzen eines jeden Einzelnen - naja..

Wie ich sehe kann man über das Thema streiten! :p

Mir selbst hats einiges gebracht. Ich war vorher gegenüber Eltern, Lehrern, Ausbildern etc. gerne etwas aufmüpfig gewesen. Nach meiner Zeit hat sich das geändert. Ich wurde ruhiger, besonenner, lernte das "Leben" zu schätzen und vorallem, ich hab den nötigen Respekt gegenüber Vorgesetzten.

Aber jeder muss selbst wissen was er tut!

Zitat

Original geschrieben von AdministratorDr
Dann biete ich dir mal etwas vom reichen Erfahrungsschatz anderer:

Der hat gedient, der hat gelernt zu kiffen.
Der hat gedient, der hat gelernt zu saufen.
Der hat gedient, der hat jetzt ne arrogante Nase.

u.s.w.

Also wenn das wirklich ernsthaft ein Kriterium sein soll, dann stimmt irgendwas nicht. Vor allem hör ich so ein Gelabber häufig von Leuten, die selbst kein Bock drauf hatten, das ganze dann durchzogen um dann hinterher nicht ausgelacht zu werden. Dann solche Märchen erfunden haben, wie "da lernt man Disziplin". Sicher, manchen würde das nicht schaden, aber wenn man kein Elternhaus hat, mag der Bund sicherlich ein guter "Erzieher" sein.

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Findest nicht auch das dies :
1. Sehr Pauschal ist
2. von jedem einzelnen Individuum abhängt was er nach Dienst macht? Fängt ja schon beim Kiffen an was beim Bund verboten ist.
3. Und solche die einen Wehrdienst abgeleistet haben von runden 9 Monaten sind so Aussagekräftig wie ein Zahnarzt der jetzt meint Frauenarzt spielen zu müssen.

Und falls es dich wirklich interessiert es gibt in der Tat noch Leute die das Fragen. Ich wurde neulich selber noch gefragt wie mein Benehmen war in der Schule etc... Nachdem ich gesagt hatte was ich gelernt hatte und das ich 4 Jahre beim Bund war lief das Gespräch ganz anders, weil auf einmal alle Türen offen standen und keine Skepsis mehr da war.
Und ehrlich gesagt muß ich sagen ich finde es gut wenn man durch Bund / Zivildienst einen gewissen Vorteil gegenüber andere bekommt die nichts für die Gesellschaft getan haben weil sie explizit nicht wollten.

Zitat

Original geschrieben von Paradox_13th
Findest nicht auch das dies :
1. Sehr Pauschal ist
2. von jedem einzelnen Individuum abhängt was er nach Dienst macht? Fängt ja schon beim Kiffen an was beim Bund verboten ist.
3. Und solche die einen Wehrdienst abgeleistet haben von runden 9 Monaten sind so Aussagekräftig wie ein Zahnarzt der jetzt meint Frauenarzt spielen zu müssen.

Nicht weniger pauschal als "Der hat gedient, der hat Disziplin" - mehr wollte Dominik damit vermutlich nicht ausdrücken. Genauso wie der Bund bzw. Zivildienst einem Vorteile verschaffen kann, kann er einem auch nachteile verschaffen.

Zitat

Und ehrlich gesagt muß ich sagen ich finde es gut wenn man durch Bund / Zivildienst einen gewissen Vorteil gegenüber andere bekommt die nichts für die Gesellschaft getan haben weil sie explizit nicht wollten.

Das ist natürlich nun absoluter Quark. Der Anteil derjeniger, die explizit nicht wollen und es auch durchbringen, dürfte verschwindend gering sein. An sich wird nach wie vor der ausgemustert, der medizinisch nicht wehrtauglich ist, mit Wollen hat das erst mal nichts zu tun.
Natürlich hat man dann immer noch die Möglichkeit ein FSJ zu machen - das haben aber die weiblichen 50% der Bevölkerung auch, und denen entstehen auch keine Nachteile durchs nicht-FSJ.

xoduz
Genau so hab ich das gemeint, wenigstens einer der es versteht

Zitat

Original geschrieben von xoduz
Nicht weniger pauschal als "Der hat gedient, der hat Disziplin" - mehr wollte Dominik damit vermutlich nicht ausdrücken. Genauso wie der Bund bzw. Zivildienst einem Vorteile verschaffen kann, kann er einem auch nachteile verschaffen.

Normalerweise bringt es einem persönlich gesehen immer weiter fängt ja schon mit der Erfahrung an die man sammelt. Nachteile? Nicht wirklich was wohl oder übel aber ein Gesellschaftliches Problem ist.

Zitat

Original geschrieben von xoduz
Das ist natürlich nun absoluter Quark. Der Anteil derjeniger, die explizit nicht wollen und es auch durchbringen, dürfte verschwindend gering sein. An sich wird nach wie vor der ausgemustert, der medizinisch nicht wehrtauglich ist, mit Wollen hat das erst mal nichts zu tun.
Natürlich hat man dann immer noch die Möglichkeit ein FSJ zu machen - das haben aber die weiblichen 50% der Bevölkerung auch, und denen entstehen auch keine Nachteile durchs nicht-FSJ.

Ich spreche von Leuten die sich wie hier unser Threadersteller hinstellen und sagen ich will weder das eine noch das andere. Er wird sowieso nicht genommen Aufgrund seiner Gesundheit aber die Einstellung an sich ist schon zum Kotzen.
Also interpretier meine Antwort auch richtig denn ich spreche nicht von Leuten die Gesundheitsprobleme haben. Und das FSJ bringt auch nur Vorteile mit sich und keine Nachteile.

Der Wehrdienst ist meiner Meinung nach eine reine Zeitverschwendung, sinnvolle Dinge lernt ma da ohnehin nicht.

Außerdem halte ich es sowieso für ziemlich ungerecht, daß nur ein Geschlecht zu einem Dienst rangezogen wird. Entweder alle oder keiner.

Zitat

Original geschrieben von Paradox_13th
Normalerweise bringt es einem persönlich gesehen immer weiter fängt ja schon mit der Erfahrung an die man sammelt. Nachteile? Nicht wirklich was wohl oder übel aber ein Gesellschaftliches Problem ist.

Na aber sicher gibts da Nachteile - alleine das Jahresgehalt, das einem auf die Lebenszeit fehlt (übrigens nicht ein Einstiegs-Jahresgehalt, sondern das eines erfahrenen Angestellten/Arbeiters - das geht ganz schnell richtig ins Geld). Dazu das höhere Einstiegsalter - deutsche Absolventen sind ohnehin schon älter als der Schnitt, und gerade Akademiker profitieren ja nun tendenziell am wenigsten vom Bund.
Beides trifft aber natürlich auch auf Arbeiter zu.

Das mit der gesammelten Erfahrung ist auch so ein gern gebrachtes, aber kaum belegtes Argument. Welche Erfahrung hat man denn als Zivi (oder auch beim Bund), die man in einem Jahr als normaler AN oder auch Praktikant nicht haben würde?

Zitat

Und das FSJ bringt auch nur Vorteile mit sich und keine Nachteile.

Quark, siehe oben.

Um das vielleicht ein wenig klarer zu sagen: Ich behaupte im Gegensatz zu manch anderen hier nicht, dass Bund/Zivi gar keine guten Seiten hätten. Ich behaupte nur, dass diese guten Seiten in den meisten Fällen verpuffen, sobald man sich überlegt, was die Alternative ist und die Nachteile abwägt.

Zitat

Original geschrieben von xoduz
Na aber sicher gibts da Nachteile - alleine das Jahresgehalt, das einem auf die Lebenszeit fehlt (übrigens nicht ein Einstiegs-Jahresgehalt, sondern das eines erfahrenen Angestellten/Arbeiters - das geht ganz schnell richtig ins Geld). Dazu das höhere Einstiegsalter - deutsche Absolventen sind ohnehin schon älter als der Schnitt, und gerade Akademiker profitieren ja nun tendenziell am wenigsten vom Bund.
Beides trifft aber natürlich auch auf Arbeiter zu.

Quark, siehe oben.

Die Erfahrung die man sammelt ( je nach Dienst was man macht ) kannst mit deinem Jahresgehalt nicht kaufen. Sieh es einfach als eine Erweiterung deines Horizontes an. Und wenn dich beklagst das diverse Absolventen zu alt sind liegt das an unserem System ganz einfach.
Das FSJ bringt je nach Situation sehr viel was.Ich habe das selber bei meiner Schwester gesehen für ihr Studium.