Mit 35 nochmal neu anfangen?

  • Zitat

    Original geschrieben von Kamerakind_Udo
    Im Augenblick tendiere ich dazu die Ausbildung zu beginnen weil ich nichts verliere. Die Alternative wäre ja nicht dass ich stattdessen einen besseren Plan B umsetzen könnte, sondern es würde erstmal so weitergehen wie bisher. Das bringt mich auch nicht vorwärts, also verliere ich im Grunde nichts dabei wenn ich die Ausbildung beginne.
    "Hinschmeissen" kann ich es ja immer noch wenn ich "die" Zukunftsidee schlechthin habe.


    Sorry aber das ist meiner Meinung nach die falsche Herangehensweise. Ich wil Dich jetzt nicht mit Gewalt von dieser Idee abbringen, es ist schließlich Dein Leben und Du bist für Deine Entscheidungen selbst verantwortlich.


    Aber:
    Nur die Ausbildung anzufangen, weil "gerade kein besserer Plan da ist" macht nicht wirklich Sinn. Diese Ausbildung wird Dir keinen Spaß bringen und ob sie Dich fachlich irgendwie weiterbringt halte ich auch mal für fragwürdig. Du musst Dich 2-3 Jahren mit Dingen und Leuten beschäftigen auf die Du wenig bis gar keinen Bock haben wirst. Ist das wirklich erstrebenswert? Ich selbst habe nach meinem Abi auch eine kaufmännische Ausbildung gemacht und mir waren mit meinen damals knapp 20 Jahren die Mitschüler/innen die mit 16 gerade von der Realschule kamen sehr weit von mir und meiner Auffassung vom Leben entfernt. Bei Bürokaufleuten wir der Anteil von Nichtabiturienten und insgesamt der Altersdurchschnitt tendeziell noch geringer sein. (Und bevor jemand schreit: Das soll keine Abwertung gegenüber diesen Leuten sein!)


    Willst Du Dir das wirklich noch mal antun? Du kommst morgens in die Berufsschule in dem Wissen, dass der Stoff langweilig bis zäh ist und musst Dir dann auch noch die Stories Deiner Mitschüler/innen anhören in welcher Disse sie am Wochenende waren und wer da wen aufgerissen hat? (Wenn sie überhaupt mit Dir "altem Sack" ;) sprechen). Deren Welt ist halt eine andere als Deine, Du wirst Dich wie ein Alien fühlen, dass auf dem falschen Planeten gelandet ist.


    Weiterhin besteht die Gefahr, dass Du vom Unterichtsstoff gelangweilt Dich nicht wirklich in die Sache reinhängst, in der Berufsschule mag das noch klappen, die Prüfungen werden aber von der IHK abgehalten. Auch das sind sicher keine unlösbaren Hürden, aber ich habe auch schon fähige Leute gesehen die die Sache aufgrund der BBS sehr locker angegangen sind und dann in der Abschlussprüfung ne Bruchlandung hingelegt haben. Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass man durchfällt, aber eine abgeschlossenen Ausbildung mit nem 3er oder 4er Schnitt kannst Du Dir gerahmt übers Klo hängen mehr aber auch nicht.


    Meiner Meinung nach macht es daher wesentlich mehr Sinn sich vor dem nächsten Schritt schon einmal die Frage zu stellen: Was will ich eigentlich bzw. wo will ich hin. Das muss jetzt nicht zwangsläufig bedeuten, dass man sich für ein konkretes Ziel entscheidet, oder wie Du so schön schreibst den typisch deutschen Weg geht und nur auf Karriere oder Geld aus ist.


    Um Dir da detaillierte Tips zu geben hast Du zu wenig Infos über Deinen bisherigen Lebenslauf und Tätigkeiten gepostet (musst Du ja auch nicht zwangsläufig hier im Forum breitreten), aber ggf. solltest Du Dich doch mal mit anderen darüber unterhalten welche Möglichkeiten es sonst noch gibt. Aufgrund Deiner "Lebenserfahrung" und den verschiedenen Berufen die Du bisher ausgeübt hast solltest Du doch zumindest eine vage Vorstellung haben, was Dir auch längerfristig Spaß macht bzw. wo Du hinwillst auch wenn das Geld dabei nicht die Hauptrolle spielt. Dabei hast Du gegenüber Schulabgängern schon einen Vorteil, die kommen oft mit dem "XY ist mein Traumberuf" in eine Ausbildung und merken dann erst im Laufe der 3 Jahre, dass das evtl. doch nicht so das gelbe vom Ei ist.


    Neben "Ausbildung zum Bürokaufmann" und "Mach ein Studium" gibt es bei uns genügend andere Möglichkeiten sich fort- und weiterzubilden. Dazu muss man aber erstmal wissen was man eigentlich will.


    Nehmen wir mal an Du machst jetzt diese Ausbildung und kommst auch irgendwie durch und hast einen Job: Willst du die nächsten 20-30 Jahre dann immer der Sachbearbeiter sein, der irgendwelche Papiere hin und herschiebt? (Auch wieder nicht(!) abwertend gemeint.) Kannst Du Dir das wirklich vorstellen und entspricht das Deinen Vorstellungen von Spaß an der Arbeit zum erhaltenen Lohn?


    Wenn ja, ok dann versuche es auf diese Art, sei Dir aber darüber bewusst das wird ein harter und stressiger Weg mit ungewissem Ausgang, wenn das aber auch nicht so 100%tig das ist was Du Dir auch längerfristig vorstellen kannst: Lass es.
    Wenn das in die Hose geht bist Du fast 40 (klar kann man auch dann noch mal neu starten) aber es wird immer schwieriger bis Unmöglich dann noch mal das Ruder herumzureißen.


    Daher noch mal abschließend der Tip:
    Geh in Dich und frag Dich was Du willst, besprich Dich mit Freunden und Bekannten (oder halt auch mal nem "Coach") und entscheide dann wie Du Deinen weiteren Lebensweg gestalten willst.


    CH

  • ..., definitiv würde es mir mit 35 auch schwer fallen noch mal Neu anzufangen.
    Ich glaube, das ich das net machen würde. Suche dir nen anderen Job, auch wenn es net einfach heut zu Tage ist. Rede noch mal mit deinem cheff über die Situation, vielleicht sieht er es ein. Versuche irgendwie auch mit deinen Freunden zu reden, was würden die so tun? Leider weiß ich nicht genau was du so auf den Kasten hast. Versuche es doch irgendwo als Helfer und gib dir mühe, dann stellen die dich vielleicht fest ein. Es ist zwar net alles einfach, aber wenn ich was mit 30Jahren gelernt habe. Es geht immer irgendwie weiter, glaube mir.


    Ich war schon mal 1 Jahr arbeitslos, Schulungen und einiges ander hinter mir... und mir ging es diese Zeit net allzu gut(Freunde helfen dort ungemein). Inzwischen arbeite ich bei einer Mechatroniker Firma und verdiene einigermaßen gutes Geld, habe eine eigene Wohnung und mir gehts auch sonst irgendwie gut.


    Es geht also auch irgendwie.


    Ich wünsche dir von daher, alles Gute und es wird schon irgenwie. Wetten ? :top:

    WAS sind die letzten Worte einer BLONDINE vor dem Flugzeugabsturz?
    "Schau mal, ich kann mit meinem Handy die Landeklappen ausfahren.."


    €$€ -----------> knäckebrot ;) <---------- €$€
    .

  • Egal was du nun machen willst, solange du deinen Arsch nich hoch bekommst wird das nie was werden!!


    Die Ausbildung halte ich für wertlos, weil mit 37 Jahren wird wohl kaum ein Berufsanfänger eingestellt.
    Und das Studium traue ich dir, aufgrund deines Postings nicht zu.


    Ich bin sehr erstaunt, dass deine Eltern dich so gewaehren lassen....

  • Warnung: ;-) folgt...


    Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    Deshalb: mach was! Oder... nee, lieber doch nicht. ;)

    Quod erat demonstrandum. :top: :D



    Warum "erwachsen" werden, wenn man doch noch so schön jugendlich bleiben kann - inkl. mit bei Mama und Papa wohnen? ;) Ich wette, Du hast auch noch 1 Stunde weiterer Ausreden Begründungen gegen all das, was die überwiegende Mehrheit Dir hier schreibt. Wobei: Du musst Dich hier gegenüber niemandem rechtfertigen!
    Was ich noch nicht verstanden habe: wozu die Leute hier drei Seiten lang verrückt machen, wo Du doch schon vorher wusstest, dass weiter Eier schaukeln die bequemere weil geilere Lösung ist? :confused: Und sich auch noch 3 Seiten gründlich-deutsches, schwarz-weißes, karriere- und geldgeiles FAZ-/Managermagazin-/Handelsblatt-/Wirtschaftswoche-/etc.-Gewäsch antun? ;)



    Ach ja, wegen dem reich heiraten... ist natürlich immer einen Versuch wert, zur Not setzt Mann da ja auch die eigene liebe Freundin vor die Türe (oder hält sie sich als Liebhaberin) :D Wobei diese ganzen Weiber ja auch heute noch hauptsächlich auf die Karrieretypen mit eigenem Auto, eigenem Haus und eigenem Boot stehen :rolleyes: Andererseits: Elternsponsoring hat doch auch was und so ne Erbschaft irgendwann ist ne garantierte Altersvorsorge - ganz ohne sich die besten 40 Jahre lang von kapitalistischen Ausbeutern das Leben in trögen Jobs versauen zu lassen :D :D

  • Re: Warnung: ;-) folgt...


    Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    Wobei diese ganzen Weiber ja auch heute noch hauptsächlich auf die Karrieretypen mit eigenem Auto, eigenem Haus und eigenem Boot stehen :rolleyes:

    Da kennst Du wohl die falschen Leute?! :rolleyes:

  • Re: Re: Warnung: ;-) folgt...


    Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Da kennst Du wohl die falschen Leute?! :rolleyes:


    Es ist wohl an der Zeit, ihn von dieser Vorstellung zu kurieren! ;)

    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Ich wollte, als ich ein Kind war entweder Reeder oder Airlinebesitzer werden ... sowas ist dann zu unrealisitisch um es zu verfolgen. ;)


    Hm, es ging hier aber darum, "erwachsene" Entscheidungen zu treffen und die beinhalten, dass man sich über Vor- und Nachteile im Klaren ist. Als Kind (oder meinetwegen auch mit kindlichem Gemüt) kann man das überhaupt nicht beurteilen und entscheidet sich noch ein paar mal um, je nachdem, was für Infos man dazu bekommen hat. Ich bin ja auch nicht Astronom oder Archäologe geworden...

    Zitat

    Original geschrieben von Kamerakind_Udo
    Die Schwierigkeit ist nur dass hier in Deutschland alles auf Jugend, Zielstrebigkeit, Karriere, Geld, Absicherung, usw. ausgerichtet ist. Lebenserfahrung, Allgemeinbildung, breit gefächerte Interessen, "Alter", passen hier einfach nicht ins System. Jeder durchlebt doch verschiedene Phasen im Leben und irgendwie ist Vieles, was man tut und läßt, auch von irgendwelchen Umständen und halben Zufällen abhängig.


    Das ist ein weit verbreitetes Vorurteil, was so nicht immer stimmt. Ich z.B. habe erst einen Diplom-Verwaltungswirt gemacht und in der Behörde gearbeitet, dann mit 25 angefangen, Psychologie zu studieren, nebenbei bei der Behörde weiter gearbeitet, nach dem Studium mit 34 angefangen, meine Psychotherapieausbildung zu machen, mit 37 bei der Behörde aufgehört und mich mit 38 als Psychotherapeut in eigener Praxis selbständig gemacht (nachdem ich im "Zwischenjahr" erst arbeitslos war und dann für einen Hungerlohn als sozialpädagogischer Einzelfallhelfer gejobbt habe). Es geht also auch im "gesetzteren" Alter mit dem Wechsel.
    Ich hatte auch schon Endzwanziger Mädels, die die Therapieausbildung fertig hatten. Zu wem würdest du dann gehen? Zu den jüngeren oder den älteren mit mehr Lebenserfahrung? Und je älter die Patienten sind, desto eher stellt sich diese Frage!

  • Also irgendwo ist es mir nicht ersichtlich ob er überhaupt Abitur hat oder nicht. Kann das nirgends sehen. Könnte natürlich auch zu spät sein.


    Wir gehen mal davon aus du hast Abitur


    Studium ist ein netter Ratschlag aber mal ehrlich wie lange war er schon nicht mehr auf der Schulbank? Hat sich der eine oder andere mal gefragt was das wirklich heißt.
    Grob gesagt er ist draußen aus der Materie. Sich da wieder einzuarbeiten ist extrem hart.
    Desweiteren mit 35 Jahre nochmal locker 4 Jahre studieren ist wohl ein schlechter Scherz. Will nicht negativ klingen aber mal ehrlich wer zum Geier würde einen 40 Jährigen einstellen nach dem Studium der null Erfahrung auf dem Gebiet hat.


    Ja es gibt bestimmt Ausnahmen aber die kann man an einer Hand abzählen und das nötige Kapital ist meist vorhanden.
    Falls du kein Abi hast verschwende nicht deine Zeit um es nach zu holen.


    Als Lehrling wieder anzufangen ist wohl auch ziemlich "bescheiden". Denke einfach auch mal ein wenig weiter. Wie soll denn deine Rente in der Zukunft mal ausschauen wenn effektiv kaum was eingezahlt hast?


    Ganz klarer Fall in meinen Augen zieh das durch was begonnen hast. Sprich, arbeite in deinem erlernten Beruf und zwar Vollzeit. Höre auf deine Zeit zu vergeuden und in den Tag reinzuleben. Arbeite Vollzeit und mach dein Meister wenn es sowas in deiner Branche gibt. Bilde dich zumindest fort.
    Da mußt jetzt leider durch.


    Wünsche trotzdem viel Erfolg


    mfg Pardox

  • Nach dem letzten Post von Kamerakind_Udo kann ich DUSA nur zustimmen:



    Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    Warum "erwachsen" werden, wenn man doch noch so schön jugendlich bleiben kann - inkl. mit bei Mama und Papa wohnen? ;) Ich wette, Du hast auch noch 1 Stunde weiterer Ausreden Begründungen gegen all das, was die überwiegende Mehrheit Dir hier schreibt. Wobei: Du musst Dich hier gegenüber niemandem rechtfertigen!
    Was ich noch nicht verstanden habe: wozu die Leute hier drei Seiten lang verrückt machen, wo Du doch schon vorher wusstest, dass weiter Eier schaukeln die bequemere weil geilere Lösung ist? :confused: Und sich auch noch 3 Seiten gründlich-deutsches, schwarz-weißes, karriere- und geldgeiles FAZ-/Managermagazin-/Handelsblatt-/Wirtschaftswoche-/etc.-Gewäsch antun? ;)


    Ich wette ALGII/Hartz IV würde unserem Problemkind reichen - nichts machen, Kohle einsacken, halbwegs vernünftig leben. Wie doch so einigen im Land hier.



    Au revoir...

    "A day without laughter is a day wasted." - Charlie Chaplin


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  • Ganz einfach, eigentlich. Wenn Du jetzt die Ausbildung anfängst, bist Du in 3 Jahren fertig. Wenn Du jetzt die Ausbildung nicht anfängst, bist Du in 3 Jahren dort, wo Du jetzt bist.


    Gib Dir einen Tritt in den Hintern und mach es einfach. Ausbildung ist immer gut, nicht umsonst heißt es "gelernt ist gelernt" ;)


    Und mit den 18-Jährigen wirst Dich schon verstehen, die sind nicht alle blöd. Gibt sicher ganz nette darunter. :top:

    Samsung Galaxy S7
    iPhone 7

  • Soweit ich hier auch mal meine bescheidene Meinung anbringen darf:


    Eine Ausbildung zum Bürokaufmann würde ich mit 35 Jahren nicht mehr beginnen. Wenn du Abitur hast, würde ich, wie andere auch bisher geschrieben haben, eher ein Studium beginnen. Damit kannst du allemal mehr anfangen. Aber eins ist klar, wenn du deine berufliche Situation/Perspektive umkrempeln willst, musst du VOLLGAS geben. Das heisst, keine Zeit mehr verdaddeln.


    Ich spreche insofern aus Erfahrung: Als ich mit 30 Jahren mit meinem Studium immer noch nicht fertig war, habe ich alles andere nur dem einen Ziel, dem erfolgreichen Abschluss, untergeordnet. Weggehen, Kino, Kneipe, ...usw. mussten hinten anstehen. Ich hab dann 1 Jahr den Hintern zusammengekniffen und war dann fertig.


    Zuallerst: Man muss sich darüber im Klaren sein, an welcher Tätigkeit man grundsaätzlich Spaß hat. Dann würde ich ein Studium in betracht ziehen.


    Wie wäre es mit einem berufbegleitenden Studium? Etwa an der Fernuni Hagen? Oder in einer anderen Stadt, wo es möglich ist.
    Ich habe einen Bekannten, der hat Einzelhandelskaufmann gelernt und monatlich 1.000,- € netto verdient. Er war mit seiner Situation unzufrieden und hat in "Abendschule" BWL studiert. Das dauerte 3 Jahre (6 Semester) und er hat jetzt dort einen Abschluss als Bachelor. Es ist jetzt auf Jobsuche in einer anderen gehobeneren Position.


    Ich denke, mit diesem Abschluss und dem Nachweis bisher immer gearbeitet zu haben (Berufserfahrung) hat man seine weiteren beruflichen Chancen nachhaltig verbessert.

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