U-Bahn-Schläger bekommen Bewährung

  • Zitat

    Original geschrieben von herold
    Der normale "Täter" denkt einfach nicht darüber nach, weil man zu sehr mit der Tat beschäftigt ist oder denkt, dass man eh nicht erwischt wird, weil man ja ach so clever ist.... :D


    Nein. Der "normale" Täter denkt, dass ihm trotz Gerichtsverhandlung sowieso nichts passiert, wie dieses Beispiel wieder mal eindrucksvoll gezeigt hat.


    Sorry, aber dieser elende Täterschutz geht mir langsam dermassen auf den Keks. Wer schützt denn die Opfer?


    Da braucht man sich über enetuelle Selbstjustiz nun wirklich nicht zu wundern.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    So so. Wenn dir jemand vor's Auto rennt und stirbt weil du kurz unaufmerksam warst oder 10 km/h zu schnell, gehörst du also auch ins Gefängnis? Am besten lebenslang?


    Erst denken, dann Stammtischparolen, wäre die bessere Reihenfolge.


    Sorry Jimmy, aber das ist nun wirklich Äpfel mit Birnen verglichen. :flop:

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    So so. Wenn dir jemand vor's Auto rennt und stirbt weil du kurz unaufmerksam warst oder 10 km/h zu schnell, gehörst du also auch ins Gefängnis? Am besten lebenslang?


    Erst denken, dann Stammtischparolen, wäre die bessere Reihenfolge.


    Sind aber zwei unterschiedliche dinge, ob ich jemanden schlage oder ein Verkehrsunfall.

  • Zitat

    Original geschrieben von murmelchen
    Sorry Jimmy, aber das ist nun wirklich Äpfel mit Birnen verglichen. :flop:


    Nur bedingt. Denn die Strafe eines Täters im Wesenltichen an den Folgen auszurichten, ist nun wirklich Humbug. Nimm andere Beispiele:


    Rauferei oder meinetwegen handfeste Schlägerei - aber sicherlich nicht mit der Absicht, jemanden lebensbedrohlich zu verletzen. Das Opfer stolpert über einen Stein, fällt und bricht sich das Genick.


    Täter will mit Axt dem anderen den Schädel spalten, verfehlt den Kopf und trennt ihm "lediglich" 2 Finger ab, die auch noch wieder angenäht werden können.


    Täter will Opfer ins Bein stechen, schafft das auch. Dummerweise war das Messer verunreinigt. Opfer stirbt an Blutvergiftung.


    Jetzt mal andere Aspekte ausgelassen, würde ich hier dem ersten die mildeste Strafe zubilligen, den Tyüen mit der Axt am härtesten bestrafen. Aber kann ja sein, dass das wirklich jemand anders sieht.


    Zu den anderen Aspekten ist hier im Thread wohl schon alles mehrmals gesagt worden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie leicht man es sich macht, alles einfach einsperren zu wollen und wirklich glaubt, man hätte damit seinen Frieden. Wenn es so einfach wäre...


    Bemerkenswert finde ich in diesem Zusammenhang, dass Spiegel Online angebliche Aussagen aus Bild und MoPo zitiert - das finde ich wirklich bedenklich.


    Lokomotive In dem von Dir zitierten Artikel gehts übrigens um den anderen Täter. Der hat 3 Jahre und 10 Monate bekommen. Wem das zu lasch ist: Mag sein, aber glaubt Ihr wirklich, einer weniger begeht so eine Tat, wenn er befürchtet, statt knapp 4 Jahren 7, 10 oder 50 Jahre zu bekommen? Ich glaubs nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von horstie
      Lokomotive In dem von Dir zitierten Artikel gehts übrigens um den anderen Täter. Der hat 3 Jahre und 10 Monate bekommen. Wem das zu lasch ist: Mag sein, aber glaubt Ihr wirklich, einer weniger begeht so eine Tat, wenn er befürchtet, statt knapp 4 Jahren 7, 10 oder 50 Jahre zu bekommen? Ich glaubs nicht.


    Das sollte trotzdem kein Argument für eine viel zu Milde Strafe sein, immerhin wurde das Opfer mit voller Absicht angegriffen, er hatte keine Chance. Ob sie ihn nur töten oder Krankenhausreif prügeln wollten spielt keine große Rolle. Wer jemanden derart angreift, nimmt alles in Kauf, auch einen tödlichen Ausgang.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    So so. Wenn dir jemand vor's Auto rennt und stirbt weil du kurz unaufmerksam warst oder 10 km/h zu schnell, gehörst du also auch ins Gefängnis? Am besten lebenslang?


    Erst denken, dann Stammtischparolen, wäre die bessere Reihenfolge.


    Hast Du aber wohl selber ausgelassen, oder?
    Unfall <> Totschlag, Mord


    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Hast du eigentlich mal den Sachverhalt verfolgt? Wie kann man da von Mord sprechen?


    Ist er tot? Ja! Also Totschlag und ist mir doch egal, ob derjenige nur 20cent haben wollte. Was ist das hier für eien kranke Verteidigung von soclhen Tätern. Wenn es Euch trifft, werdet Ihr die ersten sein, die schreien werden...


    Zitat

    Original geschrieben von Braindead
    In amerika sitzen 2 Millionen Menschen ein und trotzdem gibts noch die meisten Toten durch Morde. Soviel dazu.....


    Ich bin kein Gegner von harten Strafen, aber wenn hier ein Gutachter eine positive sozialprognose abgibt dann ist das eben so. Das kann man dann ja "anzweifeln", aber so aus der ferne kann ich da keine Aussage treffen.


    Naja, die haben auch tolle Waffengesetze. Hätten wir diese auch, hätten wir deutlich größere Probleme....

    # ...

  • Zitat

    Original geschrieben von cellphones
    Hast Du aber wohl selber ausgelassen, oder?
    Unfall <> Totschlag, Mord


    Hat er eigentlich. Du warst es doch, der auf die Folgen abstellen wollte. Im Gegensatz zu Dir (woher auch immer Du das weißt) ist das Gericht nicht davon ausgegangen, dass der Täter das Opfer töten wollte. Das wollte auch der Autofahrer nicht. Im birgen hast Du meine weiteren Beispiele ja geflissentlich ignoriert.



    Zitat

    Wenn es Euch trifft, werdet Ihr die ersten sein, die schreien werden...


    Mir wäre jetzt fast rausgerutscht, dass ich dann wohl nicht mehr schreien kan. Aber damit wirst Du vermutlich recht habe. Natürlich wird man als Angehöriger eine entsprechende Strafe nicht nachvollziehen können. Daher kann ich entsprechende Aussagen von Angehörigen auch völlig verstehen.


    Ganz treffend finde ich diese Aussage des Journalisten Christoph Baumgarten:


    Zitat

    Es gibt kaum etwas, was ich so verabscheue wie Menschen, die Kindern Gewalt antun. Gerade als jemand, der selbst häufig Gewalt als Kind erfahren hat, verstehe und teile ich die Wut und die Erschütterung vieler. Und ja - auch mein erster Reflex war: Wenn ich den in die Finger kriege, der den dreijährigen Cain zu Tode geprügelt hat, setzt's was. Das Gefühl ist verständlich.


    Nur ist das Rechtssystem nicht da, um meinen persönlichen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Es ist da, um Menschen zu schützen und um Verbrecher zu resozialisieren. In gewissem Maße natürlich auch um auf symbolischer Ebene (mehr kann nur selten geleistet werden) Unrecht wiedergutzumachen. Das Prinzip Strafe hat im Rechtssystem eines demokratischen Staats nichts verloren. Es bringt nur eine Befriedigung wie auch immer gearteter Gefühle Dritter. Dafür sind Stammtische besser geeignet.

    Quelle: http://www.politwatch.at/stories/hohe-strafen/


    P.S. Was hat das in den USA eigentlich mit den Waffengesetzen zu tun? Die hohen Strafen müssten die Täter doch nach Eurer Theorie davon abhalten, die Waffen entsprechend zu benutzen?!

  • Also mal ganz ehrlich, meinst Du das es auf Dauer gesund für eine Gesellschaft ist, wenn auf Gefühle keine Rücksicht genommen wird und regelmäßig alles diesbzgl. unter Stammtisch abgestempelt wird?


    Wenn man die Sorgen und Nöte des normalen Durchschnittsbürgers permanent ignoriert, nimmt es irgendwann ein böses Ende. Und dabei spielt es vermutlich keine Rolle, ob die weitverbreitete, oberflächliche Prekariatslösung falsch ist. Irgendwann ist Schicht im Schacht, dann helfen auch keine Rechtswissenschaften weiter, dann sieht es düster aus.

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Zitat

    Original geschrieben von 1160
    Also mal ganz ehrlich, meinst Du das es auf Dauer gesund für eine Gesellschaft ist, wenn auf Gefühle keine Rücksicht genommen wird und regelmäßig alles diesbzgl. unter Stammtisch abgestempelt wird?


    Wenn man die Sorgen und Nöte des normalen Durchschnittsbürgers permanent ignoriert, nimmt es irgendwann ein böses Ende. Und dabei spielt es vermutlich keine Rolle, ob die weitverbreitete, oberflächliche Prekariatslösung falsch ist. Irgendwann ist Schicht im Schacht, dann helfen auch keine Rechtswissenschaften weiter, dann sieht es düster aus.


    So ist es, das Geschrei wäre deutlich niedriger, wenn man nicht gleich jeden Spacken frei lassen würde...


    horstie:

    Zitat

    Hat er eigentlich. Du warst es doch, der auf die Folgen abstellen wollte. Im Gegensatz zu Dir (woher auch immer Du das weißt) ist das Gericht nicht davon ausgegangen, dass der Täter das Opfer töten wollte. Das wollte auch der Autofahrer nicht. Im birgen hast Du meine weiteren Beispiele ja geflissentlich ignoriert.


    wenn mcih jemand schubst, ich dadurch sterbe, dann ist es zwar kein Mord (da nicht geplannt), aber Totschlag. Das Autofahrerbeispiel ist da wohl deutlich anders.


    Und nun zu Herrn Baumgarten.


    Zitat

    Nur ist das Rechtssystem nicht da, um meinen persönlichen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Es ist da, um Menschen zu schützen und um Verbrecher zu resozialisieren. In gewissem Maße natürlich auch um auf symbolischer Ebene (mehr kann nur selten geleistet werden) Unrecht wiedergutzumachen.


    Soweit kann man damit leben, jedoch sollte man da nur noch deutlich machen, wer überhaupt resozialisierbar ist. Dazu gehört bestimmt nicht jemand, der schon zeigte, dass er zu dumm ist, um das zu kapieren. Ebenso sind Mörder, Kinderschänder aus diesem Verständniss rauszunehmen. Ich habe keine Lust, so etwas als Nachbar zu haben. Und Du garantiert auch nicht.


    Zitat

    Das Prinzip Strafe hat im Rechtssystem eines demokratischen Staats nichts verloren. Es bringt nur eine Befriedigung wie auch immer gearteter Gefühle Dritter. Dafür sind Stammtische besser geeignet.

    Nun wird der Herr aber größenwahnsinnig. Strafe hat in der Demokratie nicht verloren? Wieso?


    Du hast ihn zittiert, also erklär dies mal.

    # ...

  • Ich bin schon davon überzeugt, dass die Höhe der Strafe invers proportional mit der Anzahl begangener Straftaten korreliert.


    Gucken wir uns mal andere Bereiche an:
    Verkehrsdelikte:


    - Im Bereich Verkehrsdelikte wird das JEDER von euch auch bestätigen, dass er viel genauer den Tacho betrachten würde, wenn bei Geschwindigkeitsübertretung einkommensabhängige Strafen verhängt würden, bspw. 30% vom Monatsnetto für Geschwindigkeitsübertretung von 40% der zulässigen Höchstgeschwindigkeit


    - Falsch parken -> 200 € Strafe - na, wer würde von euch da noch falsch parken?



    Was wir für solche Täter brauchen ist ganz einfach:


    - unmittelbare, transparente und zügige Prozesse (wie es Kirsten Heisig versucht hat, durchzusetzen und wie bei den London Riots angewendet)


    - zwischen Tat und Verurteilung dürfen nicht mehr als 7 Tage vergehen


    - danach geht es ins Gefängnis und dort wird hart gearbeitet

    Ihr wundert euch wirklich, warum Eure Eigentumswohnung 400.000 €* 650.000 €** kostet, wenn der Bauherr Ferrari F430 & 458, Porsche Carrera GT & 911 fährt?
    * 2013, ** 2015

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