Unsitte Vorkasse!

  • Zitat

    Original geschrieben von c-walt
    Du kannst Dir aber auch sicher sein, dass die Verluste durch nicht zahlende Kunden bei Quelle, Amazon & Co. in die Endverbraucherpreise einberechnet wurden.
    Und meiner Meinung nach besteht immer noch ein kleiner Unterschied darin, ob bei einem Versandriesen wie Amazon ein paar Artikel per Rechnung bestellt und nicht bezahlt werden oder bei einem kleinen Hinterhofhändler. Bei letzterem können diese unbezahlten Artikel schon in Richtung Existenzbedrohung gehen.


    Das etwaige Verluste einkalkuliert werden ist Standard, das macht jeder Händler. Tut er dies nicht, sollte er den Beruf wechseln.


    Das Risiko von Ausfällen ist für Amazon aber gleich groß wie beim Hinterhofhändler. Amazon kompensiert das über Service, was in der Regel eben die seriösen Kunden oder überhaupt neue Kunden anzieht. Selbst hier um Forum wurde ja deutlich, das Vorkasse die Mehrheit vom Kauf absehen lässt. Und da beisst sich die Katze dann in den Schwanz, denn der Händler mit Vorkasse only minimiert seinen Kundenpool. Ob dieser kleine Pool sich dann rechnet bzw. überhaupt ein nennenswertes Wachstum ermöglicht, ist oft sehr fraglich.


    Für den Händler steigen die Lebenshaltungskosten und Betriebskosten in der Regel genauso wie für den Kunden. Wer da auf Vorkasse only setzt, der mag im ersten Moment denken "Wow, total wenig Zahlungsausfall", was er aber eigentlich sehen müsste ist, das sein Gewinn und die Gewinnzuwächse mit jedem Tag kleiner werden, und irgendwann reicht es nichtmal mehr, um den Laden überhaupt am Laufen zu halten.


    Auf Vorkasse zu setzen können sich eigentlich nur Monopolisten leisten. Denn die haben keine Konkurrenten. Aber selbst die machen das nicht, das sollte einem doch zum nachdenken bringen.


    Da muss das Produkt dann schon nach Kundenwünschen gefertigt oder extrem exklusiv sein, damit man da länger als drei bis acht Jahre übersteht und überhaupt einen Gewinn macht, der die Risiken der Selbstständigkeit übersteigt (auch immer an die Rente denken).

  • Ich spreche jetzt aber von Kunden, die auf Rechnung bestellen und dann nicht bezahlen. Warum sollte ich als Händler solche Verluste einkalkulieren, wenn ich Bezahlung auf Rechnung überhaupt nicht akzeptiere?


    Das Risiko mag gleichgroß sein, aber der Schaden trifft Amazon nicht so hart, wie den Hinterhofhändler.

    28:6:42:12

  • Zu Amazon.de und Rechnung kann ich was beitragen. Amazon sichert sich bei Rechnungskauf einerseits ab, das man etwas Aufpreis zahlen muss und andererseits, das nach mehrmaligen Mahnungen Rechnungs nicht mehr angeboten wird. Ich hab bei Amazon auch mehrmals meine Rechnungen erst nach der zweiten Mahnung oder
    des Mahnbescheids bezahlt und seitdem kann ich nicht mehr auf Rechnung bestellen.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    lart
    Ich würde bei "Quelle" oder "Otto" wahrscheinlich kein Handy kaufen, da in der Regel zu teuer, da stimm ich dir zu. Will aber nicht aussschließen, das es auch da mal ein günstiges Angebot geben kann. Bei "Amazon" schaut es aber schon anders aus, die haben durchaus auch günstige Handyangebote und du kannst da auch u.a. per Lastschrift zahlen. Vorkasse wird jedenfalls nicht verlangt. Es ist also nicht so, daß es günstige Handypreise nur per Vorkasse gibt.


    in der gesamtkalkulation darfst du natürl. nicht von einzelnen angeboten ausgehen. daher schrieb ich ja auch nur alle die bsp. auf, wo ich mal geschaut hatte. dort waren aber alle handys bei quelle teurer.
    was anderes hab ich nun nicht nachgeschaut, weil handytick halt nur handys hat ;)
    vermutl. wirst du bei nem anderen seriösen shop dann halt andere ware günstiger finden.
    viell. findest du bei nem anderen nicht ganz so seriösen shop auch handys noch günstiger als bei handytick...


    amazon hat auch günstige angebote, aber halt wieder nur vereinzelt. das ganze wird dann halt ne mischkalkulation.


    verluste über zahlungsausfälle müßen einkalkuliert werden, wenn diese kommen.
    bei vorkasse kommen sie nunmal nicht, also können diese händler günstiger anbieten.
    dem kunden bleibt es damit überlassen, ob er den aufpreis für die zahlungsarten zahlen möchte, oder nicht. daher finde ich es quatsch sich darüber aufzuregen. das genze nennt sich vertragsfreiheit und ist halt so.
    nach ocb's meinung erledigen sich die vorkasse-händler doch von selbst ;)

    "Wer immer und überall erreichbar sein muß gehört zum Personal", Horst Schroth - Herrenabend 2000
    "Das mit der Demokratie ist damals falsch verstanden worden. Man kann zu allem eine Meinung haben, man muß aber nicht. Daher gilt: Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten!", Dieter Nuhr - http://www.nuhr.de
    Aktuelle Angebote im Biete:

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin[mm]
    Zu Amazon.de und Rechnung kann ich was beitragen. Amazon sichert sich bei Rechnungskauf einerseits ab, das man etwas Aufpreis zahlen muss und andererseits, das nach mehrmaligen Mahnungen Rechnungs nicht mehr angeboten wird. Ich hab bei Amazon auch mehrmals meine Rechnungen erst nach der zweiten Mahnung oder
    des Mahnbescheids bezahlt und seitdem kann ich nicht mehr auf Rechnung bestellen.


    Da kann man es aber auch Amazon nicht verdenken, wenn du deine Rechnung erst nach der zweiten Mahnung oder gar erst nach Mahnbescheid zahlst, daß sie in diesen Fall nicht mehr auf rechnung liefern.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Antworten


    qtip
    Eine SIM-Karte habe ich heute zur Post gegeben und der Käufer zahlt dann per Überweisung. Ich wollte wegen 5,-€ dann doch keine Vorkasse verlangen, den ich bin generell dagegen, sowohl bei Onlineshops als auch bei Privatverkäufern. Dies war bisher mein einziger privater Verkauf übers Internet. Evtl. verkaufe ich noch ein paar SIM-Karten, die ich übrig habe. Ansonsten bin ich meist Käufer. Auf den Thread-Titel bin ich gekommen, weil es in irgend einer TV-Verbrauchersendung mal so bezeichnet wurde.


    Bei ebay habe ich bisher weder ver- noch gekauft. In unserer örtlichen Tageszeitung stehen jede Woche 2-3 Berichte von Käufern, die Geld überwiesen haben und keine Ware erhalten haben, meist Kunden bei ebay. Das ist eindeutig zu viel, denn es betrifft Leute aus nur einem Landkreis. Wenn man das mal bundesweit hochrechnet, wird einem schlecht. Außerdem möchte ich nach der WISO Sendung über ebay und PayPal dort nichts kaufen und verkaufen.


    bernbayer
    Ich kann Dir nur zustimmen.


    Sebastian
    Sicherlich gibt es keine eierlegende Wollmilchsau, aber anscheinend schaltet bei manchen Leuten die Gier nach Schnäppchen den Verstand aus ("Geiz ist geil"). Die brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie mit Vorkasse abgezockt werden. Bei mir muß das Preis-Leisungs-Verhältnis passen und die Zahlung muß sicher abgewickelt werden. Über die Trusted Shop Garantie muß ich mich mal näher informieren. Wenn das sicherer als PayPal ist, wäre das für mich eine Alternative.


    Einem Bekannten ist es vor ein paar Jahren passiert, dass der Onlineshop, bei dem er 2 Jahre lang immer wieder auf Vorkasse eingekauft hat, in Konkurs ging. Er hatte fast 400,-€ für eine Digitalkamera (war damals so teuer) bezahlt. Der Konkursverwalter hat ihm klar gemacht, dass dies nachrangige Forderungen sind, und er praktisch nichts mehr zurückbekommt. Für den Bekannten war das richtig viel Geld, dass er verloren hat und er hat viel dazugelernt.


    HansFranz123
    Natürlich kann es schwierig werden, wenn Du noch 10.000,-€ Außenstände hast und wahrscheinlich nichts bekommst bzw. holen kannst. Ich kann die kleineren Online-Händler schon etwas verstehen, aber ich habe schon negative Erfahrungen gemacht und leider ist es heute so, dass die Leute nicht mehr so ehrlich sind, wie früher. Deshalb sind auch die meisten Leute, die hier geantwortet haben, gegen die Vorkasse und ich bin vorsichtiger geworden.


    Ich kann mich noch erinnern, dass vor ca. 10 Jahren die Handwerker erst nach 1-2 Monaten eine Rechnung geschickt haben und man als Kunde noch 3% Skonto abziehen konnte, wenn man innerhalb einer Woche überweist. Der Handwerker konnte sich (fast) immer darauf verlassen, dass bezahlt wird, denn man braucht einen Handwerker irgenwann wieder einmal. Heute ist durch das Internet vieles anonymer geworden und die Betrugsmöglichkeiten sind einfach vorhanden.


    Dauerposter
    So weit ich weiß, richten sich die Urteile der VZ Hamburg gegen Möbelhäuser, die 1-2 Tage VOR der Lieferung die Bezahlung des kompletten Kaufpreises verlangt haben. In den letzten Jahren wurde im Fernsehen darüber und über Möbelhäuser berichtet, die bis zu 50% Anzahlung verlangt hatten und dann in Konkurs gingen. Die Kunden standen weinend vor dem Möbelhaus und der Konkursverwalter hat nichts rausgerückt, obwohl die bereits bezahlten Möbel vorhanden waren. Die sollten tatsächlich nochmal VORHER bezahlen!
    Ich bin zwar kein Jurist, aber ich habe in auch verschiedenen TV-Verbrauchersendungen gesehen, dass es keinen Anspruch auf Vorkasse gibt und dass immer wieder dringend davon abgeraten wurde. Die BGH-Rechtssprechung kann man auch so auslegen, dass der Kunde bei Vorkasse ausreichend geschützt sein muß, z. B. durch eine Bankbürgschaft, Sicherungsschein o. ä. vom Verkäufer. Meine letzte Vorkassezahlung war eine Pauschalreise. Hier darf nur dann Vorkasse verlangt werden, wenn vorher der Sicherungsschein dem Kunden ausgehändigt wird. Ich habe diesen Sicherungsschein schon gebraucht, denn 12 Stunden vor Abflug ging mein Reiseveranstalter in Konkurs. Nach einigen Formalitäten habe ich den Reisepreis von der Versicherung zurückbekommen, jedoch nicht meine Mehraufwendungen für das Buchen einer neuen Reise. Der Reiseveranstalter wußte schon, warum er Lastschrift ablehnt. Da es eine Last-Minute-Reise war, hätte ich eine Lastschrift noch zurückbuchen lassen können. Eine Anzeiger wegen Betrug o. ä. hilt in dem Fall nicht, denn Schuld an dem Konkurs sind lt. Brief des Reiseveranstalters natürlich die schlechte Wirtschaftslage und die anderen.


    Im Mietrecht ist die Zahlungsweise festgelegt und ich denke, auch hier ist Vorkasse zulässig.


    Übrigens, bei der T-Com, Arcor, congstar und T-Mobile zahle ich meine Monatsrechnung immer hinterher per Lastschrift und nicht per Vorkasse.


    lart
    Nachnahme ist für mich als Käufer umständlich, denn ich muß erst Geld bei der Bank holen, möglichst passend bereit halten (Es gibt Online-Shops, die das so wollen) und dann auch noch zu Hause sein. Geht es noch umständlicher? Ein Paket ohne Nachnahme kann auch ein Nachbar annehmen und eine Online-Überweisung ist für mich schnell erledigt und der Verkäufer hat meist am nächsten Bankarbeitstag das Geld auf seinem Konto.
    Außerden sind die Kosten, die meist der Käufer zahlen soll, recht hoch. Es besteht auch die Gefahr, dass man eine fehlerhafte oder falsche Ware geliefert bekommt und dann hat man Ärger.
    Bei Amazon kann man auch günstig Computerzubehör und CallYa Handypakete kaufen, wenn man etwas auf Angebote warten kann und nicht das neueste Modell haben muß.
    Im teueren bl..-Markt habe ich schon seit ca. 8 Jahren nichts mehr gekauft, denn ich bin doch nicht bl..!


    ocb
    Das sehe ich auch so.


    c-walt
    Große Versender haben zwar Zahlungsausfälle, aber auch eigene Inkassofirmen und holen vorher Auskünfte ein. Ich denke, die Verluste duch Zahlungsausfälle können die durch Mengenrabatte bei ihren Lieferanten wieder ausgleichen.



    Die vielen Antworten auf meinen Beitrag zeigen, dass das Thema weiterhin sehr aktuell ist.

    Herbert

  • lart


    Natürlich vergleicht man erst mal die Preise, bevor man sich ein Handy bestellt. Dafür gibt es ja Preissuchmaschinen wie z.B. guenstiger.de Amazon ist auch nicht immer günstig. Preis ist aber nicht alles, man sollte sich den Händler immer genau anschauen, AGB usw., Service nach dem Kauf spielt auch eine Rolle. Manchmal ist es besser man legt bei einem seriösen Anbieter ein paar Euro mehr hin, als nur ausschließlich nach den Preis zu schauen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Re: Antworten



    dann mach noch ein paar verkäufe und ich drücke die daumen, daß du nur ehrliche käufer hast... ;)
    zu den 2-3 leuten aus einem landkreis: bei wievielen leuten geht es denn gut?
    absolute zahlen sind immer so schlecht bewertbar. sind es nur 4-5 leute/käufe die glatt gehen, oder eher 4-5 mio in der gleichen zeit?


    Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    ...
    Einem Bekannten ist es vor ein paar Jahren passiert, dass der Onlineshop, bei dem er 2 Jahre lang immer wieder auf Vorkasse eingekauft hat, in Konkurs ging. Er hatte fast 400,-€ für eine Digitalkamera (war damals so teuer) bezahlt. Der Konkursverwalter hat ihm klar gemacht, dass dies nachrangige Forderungen sind, und er praktisch nichts mehr zurückbekommt. Für den Bekannten war das richtig viel Geld, dass er verloren hat und er hat viel dazugelernt.


    das kann dir im real life auch passieren.
    geht immer wieder durch die medien.
    das bsp. der möbel- & autohäuser wird immer gern genommen.
    aber auch hier gilt: bei bestellung fragen, wie der ablauf ist. wenn man dem laden dann nicht so weit traut, muß man woanders kaufen...



    Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    ...
    Übrigens, bei der T-Com, Arcor, congstar und T-Mobile zahle ich meine Monatsrechnung immer hinterher per Lastschrift und nicht per Vorkasse.


    das stimmt nur zum teil.
    die grundgebühr wird idr. im voraus berechnet, die gesprächsgebühren nachträglich... ;)
    schon mal die rechnung genau gelesen :rolleyes::D



    mit dhl kannst du es an die packstation senden lassen & dort mit der ec-karte bezahlen.
    das argument gilt somit nur eingeschränkt...
    du wirst aber doch nicht, nur weil du es bei amazon noch nicht zu einem vergleichbaren preis bekommst, noch ein halbes jahr auf produkt xyz warten, oder läßt du dir deinen konsum so sehr von einem händler diktieren? :eek:
    manchmal gehe ich auch noch in die bl..-märkte.
    dann muß es aber etwas sein, was schnell verfügbar sein muß.
    aber ich suche mir den händler nicht primär wg. der angebotenen zahlungsmethoden aus...




    noch mal das bsp. handytick/fonmarkt, bzw. motion-tm:
    die jungs differenzieren ja die beiden shops in einigen punkten.
    bei fonmarkt kann man ja mittlerweile mehrere zahlungsvarianten nutzen (über click and buy).
    der betreiber des shops ist die selbe gmbh wie bei handytick.
    würdet ihr dann nur wg. der zahlungsmethode aufpreis zahlen (hab die preise jetzt nicht gecheckt, aber das war mal deren plan)



    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    ...
    Natürlich vergleicht man erst mal die Preise, bevor man sich ein Handy bestellt.
    ...
    Preis ist aber nicht alles, man sollte sich den Händler immer genau anschauen, AGB usw., Service nach dem Kauf spielt auch eine Rolle. Manchmal ist es besser man legt bei einem seriösen Anbieter ein paar Euro mehr hin, als nur ausschließlich nach den Preis zu schauen.


    genau, aber daher sehe ich es als recht müßig an, die vorkasse "wegzudiskutieren".
    man stimmt mit den füßen ab & gut ist...
    vorkasse ist für die händler nun mal das "preiswerteste", alles andere kostet quasi aufpreis.
    beides zusammen geht nun mal nicht...

    "Wer immer und überall erreichbar sein muß gehört zum Personal", Horst Schroth - Herrenabend 2000
    "Das mit der Demokratie ist damals falsch verstanden worden. Man kann zu allem eine Meinung haben, man muß aber nicht. Daher gilt: Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten!", Dieter Nuhr - http://www.nuhr.de
    Aktuelle Angebote im Biete:

  • herbert1960: Nach meinem Wissen stellt die T-Com immer noch allen Privatkunden die Monatsgebühr im Voraus in Rechnung. Auch wenn die Rechnung für Juni erst am 30.6. kommt, zahlst du damit schon die GG für Juli an die T-Com.


    Wie gesagt, es ist immer im Einzelfall zu entscheiden ob eine Vorleistungsklausel den Kunden unangemessen benachteiligt (und deswegen einer AGB-Prüfung nicht standhält, also wirkungslos ist, so dass die gesetzliche Zug-um-Zug Verpflichtung zur Leistung greift).


    Die Fälle vom Vor-Ort-Möbelkauf (auf welche die Urteile anspielen) sind daher nicht mit Fällen im Fernabsatz ( z.B. Internetversand) vergleichbar.


    Vgl. auch:


    Oberlandesgericht Hamburg vom 13.11.2006, Az.: 5 W 162/06


    http://www.jurpc.de/rechtspr/20070004.htm (Abs. 21 und 22)


    Und bei nicht-AGBmäßigen Klauseln (z.B. Privatmann verkauft einmalig Ware gegen Vorkasse bei ebay) greift die von der VZ HH angeführte Rechtsprechung überhaupt nicht.


    Deine pauschalisierte Aussage "auf Vorkasse besteht (trotz einer solchen Vereinbarung) kein Rechtsanspruch" ist daher schlicht falsch.

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von lart
    nach ocb's meinung erledigen sich die vorkasse-händler doch von selbst ;)


    Naja, aber das stimmt doch auch. Nenn mir doch mal ein bundesweit agierendes Unternehmen, das oben mitspielt und ausschließlich per Vorkasse verkauft. Oder eines, das im Mittelfeld etabliert ist. Gibts nicht. Es gibt nur "kleine Klitschen", die absehbar in die Pleite wirtschaften.


    In der Realität ist es nunmal so, das sich Vorkassegeschichten nach ein paar Jahren mit einer Insolvenz verabschiedet haben, da kann man nicht drüber wegsehen. Und gerade im Onlinemarkt lässt sich nur noch was über Kundengenerierung bewirken, anders kommt man gegen die schon etablierten Shops nicht an. Und mit Vorkasse generiert man keine Kunden mehr. Sogar bei Ebay sind die Verkäufe rückläufig, trotz Pseudoservices ala PayPain und Co..


    Zitat

    verluste über zahlungsausfälle müßen einkalkuliert werden, wenn diese kommen. bei vorkasse kommen sie nunmal nicht, also können diese händler günstiger anbieten.


    Oberflächlich gesehen ja, faktisch nein. Denn was auch nicht kommt ist ein steigender Umsatz und ebenso wenig hat man Zugriff auf neue Käuferschichten.


    Für kurze Zeit kann man so geringfügig günstiger anbieten, aber dann fängt sehr sehr schnell das rechnen an. Steigende Kosten kann man nicht mit einem langsam bis garnicht wachsenden Kundenstamm auffangen. Da muss man dann stetig in Richtung normale Preise gehen, die auch die Wettbewerber die alle Zahlungen anbieten haben. Und ab diesem Zeitpunkt hat man verloren, denn dann greift der Kunde in jedem Fall nach den für ihn sicheren Zahlungswegen.


    Der Weg mit Vorkasse hin zum Big Player geht nur noch bei exklusiven Produkten. Bei allem, wo es schon Konkurrenten gibt gehts nur noch über Anfangsverluste von Eigenkapital aufgefangen. Wer das nicht begreift, der arbeitet sich nur in die Insolvenz. Die Zeiten vom Tellerwäscher zum Millionär sind online wie offline für den Handel nunmal vorbei, die Pfade sind abgesteckt. Rein kommt man nur noch übers Kapital, alles andere ist Verschwendung von Energie und Lebensqualität. Da hat man von einem abhängigen Erwerbsarbeitsleben deutlich mehr "Rendite".

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