ZitatOriginal geschrieben von c-walt
Du kannst Dir aber auch sicher sein, dass die Verluste durch nicht zahlende Kunden bei Quelle, Amazon & Co. in die Endverbraucherpreise einberechnet wurden.
Und meiner Meinung nach besteht immer noch ein kleiner Unterschied darin, ob bei einem Versandriesen wie Amazon ein paar Artikel per Rechnung bestellt und nicht bezahlt werden oder bei einem kleinen Hinterhofhändler. Bei letzterem können diese unbezahlten Artikel schon in Richtung Existenzbedrohung gehen.
Das etwaige Verluste einkalkuliert werden ist Standard, das macht jeder Händler. Tut er dies nicht, sollte er den Beruf wechseln.
Das Risiko von Ausfällen ist für Amazon aber gleich groß wie beim Hinterhofhändler. Amazon kompensiert das über Service, was in der Regel eben die seriösen Kunden oder überhaupt neue Kunden anzieht. Selbst hier um Forum wurde ja deutlich, das Vorkasse die Mehrheit vom Kauf absehen lässt. Und da beisst sich die Katze dann in den Schwanz, denn der Händler mit Vorkasse only minimiert seinen Kundenpool. Ob dieser kleine Pool sich dann rechnet bzw. überhaupt ein nennenswertes Wachstum ermöglicht, ist oft sehr fraglich.
Für den Händler steigen die Lebenshaltungskosten und Betriebskosten in der Regel genauso wie für den Kunden. Wer da auf Vorkasse only setzt, der mag im ersten Moment denken "Wow, total wenig Zahlungsausfall", was er aber eigentlich sehen müsste ist, das sein Gewinn und die Gewinnzuwächse mit jedem Tag kleiner werden, und irgendwann reicht es nichtmal mehr, um den Laden überhaupt am Laufen zu halten.
Auf Vorkasse zu setzen können sich eigentlich nur Monopolisten leisten. Denn die haben keine Konkurrenten. Aber selbst die machen das nicht, das sollte einem doch zum nachdenken bringen.
Da muss das Produkt dann schon nach Kundenwünschen gefertigt oder extrem exklusiv sein, damit man da länger als drei bis acht Jahre übersteht und überhaupt einen Gewinn macht, der die Risiken der Selbstständigkeit übersteigt (auch immer an die Rente denken).