Diskussion Friedman-Möllemann

  • ...oder aber der Vorwurf dieser Grenzueberschreitung erlaubt es elegant, den eigentlichen Inhalt der Vorwürfe zu ignorieren. Ich habe vom ZdJ keinen Kommentar zu der inhaltlichen Kritik wahrgenommen.


    Das ist ein sehr guter Punkt! und umso mehr muß man aufpassen, daß man keine Grenzen überschreitet, weil Imo wird natürlich auch von Israels Seite Politik mit Antisemitismus betrieben, dh sobald es unbequem wird, kann man sich immer auf diesen Punkt herausreden und so leicht sollte man es den Israelis eben auf keinen Fall machen.



    Zitat

    Mm hat nicht "den Juden" beschuldigt, sondern zwei Individuen. Das ist ein wesentlicher Unterschied.


    Mn Anschuldigung macht nur auf einen Juden bezogen Sinn, auf ein Indviduum überhaupt nicht, weswegen ich dieses Argument nicht nachvollziehen kann.

  • Zitat

    Original geschrieben von stefannbg


    Zur Kenntnis genommen wurden Möllemanns Äußerungen in Isreal jedenfalls! Was in der Presse in Israel dazu stand weis ich nicht - habe ich leider nicht gelesen. Wenn du die israelischen Medien gelesen hast würde ich mich über genauere Informationen freuen. :D


    Jedenfalls erhielt nach der Süddeutschen Zeitung von heute Westerwelle in Israel "eine scharfe Zurechtweisung".


    Meinen Informationen zu Folge hatte vor dem Besuch Westerwelles nur eine einzige Zeitung einen kurzen Artikel veröffentlicht und in der Öffentlichkeit war es scheinbar überhaupt nicht bekannt. Ich lasse mich aber gerne eines bessern belehren.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Das Israel mit dem Vorwurf des Antisemitismus Politik gegenüber Deutschand betreibt ist ja wohl offensichtlich. Sonst hätte Sharon auch nicht so reagiert.


    Der ZdJ versteht es sehr geschickt die gesamte Situation auf einen Nebensatz zu begrenzen. Damit wird die Kritik abgewürgt und der Gegner versucht mundtot zu machen. So sehe ich diese Situation inzwischen.


    Der Vorwurf an Möllemann, das dieser ein Antisemit sei, kam doch auch schon vor dem berüchtigten Halbsatz. Sogesehen soll wieder Ursache mit Wirkung verwechselt werden.


    Jedenfalls steht der ZdJ wieder geschickt als Opfer da und ist für fast jede Kritik unantastbar geworden für einige Zeit.


    Die gespielte Entrüstung vieler anderer Politiker in Deutschland sehe ich allerdings als reines billiges Wahlkampfspektakel der untersten Schublade.


    Irgendwie hab ich das Gefühl mich zu wiederholen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Nebelfelsen
    @stefanbg: Die Meinung, Möllemann und Walser würde gut zusammenpassen, halte ich für sehr oberflächlich.


    Im Übrigen warte ich erst einmal ab, bis das Buch von Walser veröffentlich ist und mache mir dann selbst ein Bild statt dem Artikel aus dem FAZ-Feuilleton bereits vorab zuviel Bedeutung beizumessen. Solange nur Teile aus dem Buch zitiert werden, kann man nicht eindeutig sagen, in wie weit Walser Marcel Reich-Ranicki nun wirklich unangemessen demütigt. An Antisemitismus glaube ich erst, wenn ich das Buch selbst gelesen habe, vorstellen kann ich es mir, zumindest nicht in dieser extremem Form die Herr Schirrmacher sehen will.


    So sehe ich das auch.In der Momentanen Hetzstimmung die viele Komentatoren verbreiten und Journalisten sich versuchen zu profilieren, indem sie möglichst unobjektiv gegen FDP/Möllemann und andere offene Kritiker Israelischer Politik berichten verlasse ich mich in meinem Urteil sicher nicht auf einen Journalisten.
    Der Verlierer dieser unseeligen Diskussion ist nach meiner Meinung wirklich das Ansehen des deutschen Journalismus.


    Momentan könnte ich mir sogar vorstellen das die sogar die FAZ zur Auflagensteigerung so etwas wie Rufmord an öffentlichen Personen begeht um sich selbst im Heiligenschein zu sonnen und gleichzeitig aufmerksamkeit zu erregen.


    Da lese ich das lieber selbst.Das braucht einige Zeit und daher werde ich dieses nicht weiter kommentieren.



    @stefanbg
    Zu"Ein moderner Antisemit
    von Henryk M. Broder vom 28.05.2002 "


    Zu diesem Text fehlen mir fast die Worte.Dieser Artikel ist eine Ansammlungen paranoider Wahnvorstellung,ein kläglicher Versuch der Psychoanalyse eines deutschen Politikers,
    der auch unter dem Deckmantel einer scheinbar intelektuellen Argumentationskette einem realitätsbewußten Einwohner von Deutschland ein herzhaftes Lachen abringen könnte -
    Würde es sich nicht um ein viel zu ernstes Thema handeln würde.
    Als ob es nicht reichen würde Mm als Antisemit zu klassifizieren,macht man ihn zu einem Sinnbild des neuen teuflisch-denkenden Deutschen. Der natürlich Antisemit ist.
    Ein "emotionaler" oder "taktischer" Antisemit. Teuflisch,bösartig und berechnend.


    Was schreibt dieser Mann erst über Menschen, die wirklich so waren und das durch ihre Taten belegt haben.
    Mir fallen kaum noch Steigerungen ein.

  • Zitat

    Original geschrieben von bertl
    Mn Anschuldigung macht nur auf einen Juden bezogen Sinn, auf ein Indviduum überhaupt nicht, weswegen ich dieses Argument nicht nachvollziehen kann.


    Ich habe versucht das in meinem vorletzten Posting ein wenig deutlich zu machen, dass es nicht unbedingt Juden sein müssen sondern dass man auch einen Nicht-Juden in einer analogen Position für derartige Gefahren verantwortlich machen könnte. Ich bin nicht der Meinung, dass die Religion hier in erster Linie eine Rolle spielt. Aber s.o. Ich schreib jetzt aber besser nicht, dass ich jetzt gerne einen Schlußstrich ( ;) )ziehen würde und ins Wochenende möchte (wenn möglich ohne PC), wenn auch nur für einen Tag, da ich Freitag nochmal arbeiten muss :(

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Also,


    das mit sich im Kreis drehen kommt mir auch so vor.


    Möllemann mit Karsli und Westerwelle, der die Repulikaner Wähler will, betreiben IMHO einen Rechtspopulistischen Wahlkampf! Sie haben dabei ihre Vorbilder - diese wurden von Möllemann auch schon genannt.


    @ Schweigi: Deine Signatur ist ja ziemlich eindeutig - und der ähnliche Thread bei HK der letzten Woche lässt in mir schon einen Verdacht hochkommen: Soll hier FDP-Wahlkampf betrieben werden?



    Bezüglich Walser dürfte sich ein jeder seine Meinung gebildet haben, außer er war damals zu jung. Aber inzwischen hat er noch eine Stufe dazu gelegt - so dass selbst die FAZ sich heftigst von ihm distanziert.


    Zur neuen Antisemitismus Feststellung der FAZ bezüglich Walser nehme ich den Link dann mal hier hinein, da er sonst womöglich untergeht:


    Die FAZ über Walser und dessen Antisemitismus


    So und nun versuche ich es mal für heute mit dem Thema gut sein zu lassen.


    Grüsse


    Stefan


    Editiert:


    @ schweigi

    Zitat

    Teuflisch,bösartig und berechnend

    NaNaNa......


    :confused: :mad:


    Henry M. Broder ist jedefalls wohl auf Grund seiner eigenen Geschichte nicht nur sehr hellhörig, wenn Antisemitismus in Deutschland wieder mal öffentliche Zustimmung findet, sondern auch ein hervorrangender, sprachlich gewitzter Autor.


    Gleichzeitig ist er positiv zur israelischen Friedensbewegung und einer friedlichen Lösung des Israel/Palästina Konfliktes eingestellt.


    Ein kurzer Ausschnitt aus seinem Israel-Tagebuch betreffend die Friedensdemonstration im April:


  • Zitat

    Original geschrieben von T-bold47
    Das Israel mit dem Vorwurf des Antisemitismus Politik gegenüber Deutschand betreibt ist ja wohl offensichtlich. Sonst hätte Sharon auch nicht so reagiert.


    Natürlich...Sharon nimmt jede Gelegenheit wahr, um eine Einflußreiche Größe in der Nahostpolitik auf seine Seite zu ziehen...oder zumindest deren Einsatz für den Kriegsgegner zu minimieren.


    Angriff ist eben die beste Verteidigung. Und Angriffsflächen bietet die Politik nach Rabin viele. Es geht natürlich auch um Geld.Viel Geld. Geld das immer noch von Deutschland+Europa nach Israel fließt und das eingefroren werden könnte und sollte.


    Die EU könnte Israel sogar um Entschädigung für die vielen von Israel zerstörten EU-finanzierten Infrastrukturmaßnahmen bitten.



    Zitat

    Original geschrieben von T-bold47

    Der ZdJ versteht es sehr geschickt die gesamte Situation auf einen Nebensatz zu begrenzen. Damit wird die Kritik abgewürgt und der Gegner versucht mundtot zu machen. So sehe ich diese Situation inzwischen.


    Der Vorwurf an Möllemann, das dieser ein Antisemit sei, kam doch auch schon vor dem berüchtigten Halbsatz. Sogesehen soll wieder Ursache mit Wirkung verwechselt werden.


    Jedenfalls steht der ZdJ wieder geschickt als Opfer da und ist für fast jede Kritik unantastbar geworden für einige Zeit.


    So sieht es innen politisch aus. Genau.



    Zitat

    Original geschrieben von T-bold47


    Die gespielte Entrüstung vieler anderer Politiker in Deutschland sehe ich allerdings als reines billiges Wahlkampfspektakel der untersten Schublade.


    Irgendwie hab ich das Gefühl mich zu wiederholen.


    Die anderen Parteien haben kurzsichtig gedacht vielleicht einen Punkterfolg für die nächste Bundestagswahl erreicht.
    Aber in Punkto Nahostpolitik haben sie Deutschlands Vermittlerrolle geschwächt, da man nun erst einmal weniger Druck auf Sharon ausüben kann.


    Aber vielleicht erreichen wir auch nur so...einen Sinneswandel in der Politik eines Sharon.Indem wir ihm Honig ums Maul schmieren.
    Ich glaube es nicht aber ich lasse mich von der Zukunft gerne eines besseren belehren, falls es dazu dient diesen unglückseeligen Konflikt zu beenden.


    Man sollte natürlich nicht vergessen, das auch die Paläsinänser dabei keine Unschuldsrolle haben und Israel der uneingeschränte Aggressor ist.
    Bei der ganzen Kritik mag es so vorkommen, als ob alle auf der Seite der Palestinenser stehen. Das ist nicht der Fall.
    Es ist zu viel Unrecht auf beiden Seiten passiert,als das man einer Seite irgendeinen moralischen Anspruch auf unsere "uneingeschränke Solidarität" geben könnte.
    Beider Seiten versuchen zu polarisieren...aber die Wahrheit lag schon immer dazwischen.

  • Zitat

    Original geschrieben von stefannbg


    Möllemann mit Karsli und Westerwelle, der die Repulikaner Wähler will, betreiben IMHO einen Rechtspopulistischen Wahlkampf! Sie haben dabei ihre Vorbilder - diese wurden von Möllemann auch schon genannt.



    Tja...das versuchen uns viele einzureden.Sehe ich aber anders.
    Und die meisten Nicht-Journalisten in diesem Land wohl auch ;)
    Dann ist also jeder der den Wahlerfolg von Rechtpopulisten in Europa hinterfragt und nach den Ursachen sucht auch ein Rechtspopulist?


    <Offtopicmodusein>


    Zitat

    Original geschrieben von stefannbg

    @ Schweigi: Deine Signatur ist ja ziemlich eindeutig - und der ähnliche Thread bei HK der letzten Woche lässt in mir schon einen Verdacht hochkommen: Soll hier FDP-Wahlkampf betrieben werden?


    Ich kann einen ähnlichen Thread von mir nirgends bei HK entdecken. Vielleicht wurde er ja schon gelöscht :D
    Falls Du einen finden solltest, poste den Link doch bitte hier rein.
    Doch war ich dort auch in den Kein Netz Forum + Community nicht außerordentlich aktiv.
    Ich kann mich auch beim besten willen nicht dran erinnern,daß bei HK gepostet zu haben.
    Ich bin weder Wahlkampfhelfer noch FDP Mitglied, falls das deine Frage beantwortet. Bin nur ein politisch interessierter Wähler.
    Und ich halte das einfach für ein spannendes Thema.
    Und Demokratie lebt von aktiver Diskussion.


    Meine Sig. hatte nur einen Grund meine Solidarität mit der FDP zu dokumentieren.
    Aber Du hast schon recht...Man muß ja nicht jedem im I-Net seinen politischen Standpunkt unter die Nase reiben. ;)
    Ist kein guter Stil.
    Dazu gibt es ja Diskussionen.
    Wird geändert...


    <Offtopicmodusaus>



    Zitat

    Original geschrieben von stefannbg

    Bezüglich Walser dürfte sich ein jeder seine Meinung gebildet haben, außer er war damals zu jung. Aber inzwischen hat er noch eine Stufe dazu gelegt - so dass selbst die FAZ sich heftigst von ihm distanziert.


    Ich weiß nicht ob ich zu jung bin.Ich jedenfalls kann mich kaum erinnern um was/wen es geht...ich habe mir keine Meinung gebildet + daher sage ich dazu auch noch nichts.

  • So, jetzt versuch ich auch noch einmal in einem abschließenden Post meine Gedanken zu ordnen;)


    Eins vorweg:


    Wie ich finde kann man schon an unserer kleinen (nach wie vor schön geführten) Diskussion erahnen und nachvollziehen, daß dieses Thema eines der schwierigsten aller Themen ist und das nicht erst seit heute, sondern eben schon seit Menschengedenken.
    Deshalb kann es auch sehr leicht zu Mißverständnissen und daraus folgenden unsachlichen Äußerungen kommen.


    Da mein Talent eher im Reden liegt, wünschte ich mir für mich z.b durchaus manchmal das Formulier-Talent eines drschwob oder bb007 :).


    Ich versuch´s trotzdem noch einmal und hoffe einfach auf wohlwollendes Verständnis auch bei mißverständlicheren Ausführungen;)


    Es geht ja hier in erster Linie um die Äußerungen Mm gegenüber Friedmanns und selbst wenn man sich darüber einigen könnte, daß sie nicht antisemitisch sind, so muß ich doch sagen, daß sie dann trotzdem entweder schlichtweg dumm oder aber (rechts)populistisch sind, wobei ich für mich nicht sagen könnte, was von beiden schlimmer wäre.


    Dumm: Ein Politiker in dieser Position muß wissen, was für eine Reaktion diese Aüßerungen auslösen, v.a wenn man noch Vorsitzender der arabischen Liga in Eu ist, d.h diese Aussagen sind zumindest ein schwerer politischer Fehler, der umso ärgerlicher ist, weil er doch der wichtigen und berechtigten politischen Kritik am Vorgehen Israels in Palästina jeden Boden entzieht, den nun sind die Israelis ja in der bequehmen Situation, diese Kritik als Antisemitismus abzuschmettern.


    Populismus: Mm wußte um die Reaktionen und hat sie in Kauf genommen, um auf gefährlichen Terrain Stimmen einzufangen.


    Wie auch immer, unterm Strich bleibt, daß es dank MM jetzt schwerer ist, auf Israel politischen Einfluß zu nehmen, diesen Wahnsinn in Nahost zu beenden.

  • Möllemann: Jetzt flippt er völlig aus
    Erst beschäftigte er Deutschland mit seinen wüsten antisemitischen Ausfällen gegen Michel Friedman, dann nannte er den Kanzler einen „Knilch“. Gestern leistete sich Jürgen W. Möllemann jedoch seinen bisher dicksten Klops. Im Interview mit dem WDR erklärte er: „Ich war zornig und bin dann aus der Haut gefahren. Ich bin eben auch nur ein Mensch.“ Menschen überall auf der Welt reagierten bestürzt und empört. „Diese Gleichsetzung von Möllemann und Mensch beschädigt den zivilisatorischen Konsens und denunziert die Idee der Aufklärung an sich“, sagte UNO-Generalsekretär Kofi Annan fassungslos. Jetzt soll der Papst vermitteln.


    NA, wer Titanic mag.....;)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!