Hallo Siemensanier,
daß der Kunde, der dem Anbieter mit der besten Verzinsung und Einlagensicherung aus dem Mutterland des Finanzinstitus sein Geld gegeben hat, Schuld trägt, ist aus meiner Sicht der Dinge so nicht richtig.
Zum einen sind wir Kleinstsparer lange Jahre bei Deutschen Banken nicht erwünscht gewesen. Daher haben wir uns auf die Angebote der (ausländischen) Direktbanken konzentriert. Und zum anderen haben wir eben zu wenig Geld, um einem Zinssatz von 3,8 % zu akzeptieren, der letztlich durch die Teuerungsrate wieder kompensiert wird.
Mein Investment bei Kaupthing hat mir jetzt keine Zinsen eingebracht. Ich muss mal sehen, was noch zu holen ist. Daß der Abfluss von Geld in den letzten Tagen durch die Rückführung der Spareinlagen aufs Girokonto zu einem beschleunigten Zusammenbruch geführt hat, stimmt. Aber was hätte man machen sollen? Zusehen, wie die Bank zusammenbricht und bis zuletzt investiert bleiben? Ich habe weder ein schlechtes Gewissen beim Anbieter mit der vermeintlich besten Rendite investiert gewesen zu sein noch mein Geld letzte Woche umgebucht zu haben: The Money goes, where the best business is. So lief das Spiel lange Zeit und wird auch wieder laufen, wenn die Regulierung durch den Staat wieder abnimmt. Daß man das System für sich (aus-)nutzt finde ich nicht verwerflich. Man kann es grundsätzlich in Frage stellen. Bisher hat mir aber niemand sinnvolle Alternativen aufzeigen können.
Viele Grüße, garnixan