Island am Abgrund?

  • Mich dünkt dich deucht da was falsches. Frau Merkel ist Physikerin. Die könnte vielleicht in einem AKW weitermachen ;)


    Ich denke die hohe Summe ist vor allem Psychologie. Insgesamt hofft man natürlich maximal mit einer niedrigen zweistelligen Summe unterstützden eingreifen zu müssen.


    Ist vllt. gar nicht so falsch, denn die Märkte reagieren derzeit fast nur auf psychologischer Basis.


    Und nunja, Frankreich hat ihn Relation in etwa gleich viel versprochen, obwohl man dort bisher deutlich weniger Probleme hat als bei uns.

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • That's it, es ist ja überhaupt nicht klar, wieviel Geld tatsächlich benötigt wird und ob es tatsächlich 500 Mrd. Euro werden. Der größte Teil spielt sich ja über Bürgschaften / Garantien ab. Wollen wir hoffen, dass der Rahmen nicht ausgeschöpft werden muß.


    siemensianer: sehe ich grundsätzlich ähnlich, mir gehts eben nur darum, dass man diese Schwarz-weiß-Denke, wie von Martyn ins Spiel gebracht, von Lafontaine und co. immer wieder benutzt, kritisch hinterfragt.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hellwach

    Ich denke die hohe Summe ist vor allem Psychologie. Insgesamt hofft man natürlich maximal mit einer niedrigen zweistelligen Summe unterstützden eingreifen zu müssen.


    Ich mag eine falsche psychische Einstellung haben. Aber je höher die Summe, desto schwerer Schätze ich das Versagen auf seitens der Banken ein.


    Im Klartext, eine höhere Summe beruhigt mich weniger, als dass sie mich mehr verunsichert. Aber natürlich mag es der gemeine Anleger anders sehen, ist ja aus seiner eingeschränkten Sicht nur umso besser, je mehr Spielgeld ins Spiel gepumpt wird, was dann versenkt werden kann.

  • Niemand würde ernsthaft planen, € 500.000.000.000 oder gar mehr aus dem Staatsseckel auszugeben. Im Prinzip ist das halt eine riesen Einlagenversicherung des Staates für Banken.


    Je höher die Deckungssumme, desto besser natürlich.

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Zitat

    Original geschrieben von Hellwach
    Niemand würde ernsthaft planen, € 500.000.000.000 oder gar mehr aus dem Staatsseckel auszugeben. Im Prinzip ist das halt eine riesen Einlagenversicherung des Staates für Banken.


    Je höher die Deckungssumme, desto besser natürlich.



    Also nichts anderes als eine weitere Luftnummer? Nur heißt sie jetzt nicht Derivat oder Zertifikat sondern "Einlagesicherung Staat" :D
    Jedoch im Grunde dennoch alles ohne Substanz?

  • Zu den 400 Mrd. Euro Garantiefond und 20 Mrd. Euro Ausfallgarantie die beides "nur" eine Bürgschafft sind sollen aber 80 Mrd. Euro wirklich ausgegeben werden könne um die Banken zu stabilisieren. Allein das ist ungefähr doppelt soviel wie die der normale Bundeshaushalt für die Schuldentilgung vorsieht.


    Da wird einem schon übel, wenn man darauf zurückblickt die Bundesregierung den Normalbürgern in den letzten Jahre immer mehr Geld aus der Tasche gezogen hat, und nun auf einmal 80 Mrd. Euro ausgegeben werden könne.


    Von Hartz 4 über Erhöhung des Umsatzsteuersatzes, Studiengebühren, Verkürzung der Kindergeldbezugsdauer, Rente mit 67, ... ging alles zu Lasten der privaten Konsumenten.


    Und das was als Verbesserung verkauft worden ist, wie z.B. Elterngeld und Absenkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung, ist auch so gestaltet das vorallem die Besserverdiener gut davon provitieren, aber die unteren und mittleren Einkommenschichten nur wenig.

  • Sollen denn die 700 Milliarden Dollar der USA direkt ausgegeben werden oder sind das auch nur Bürgschaften?


    Und was hindert Banken daran eine Bürgschaft anzunehmen und den Laden dann trotzdem gegen die Wand zu fahren?

  • Zitat

    Original geschrieben von Partybombe
    Und was hindert Banken daran eine Bürgschaft anzunehmen und den Laden dann trotzdem gegen die Wand zu fahren?


    Es geht eher darum, daß Banken überhaupt noch Kredite an Unternehmen/ andere Banken vergeben. Fallen die aus, springt der "Fond" ein. Eine Art Hermes-Bürgschaft sozusagen.


    Media/Saturn aka Metro hat hier schon die ersten Probleme, Wachstum zu finanzieren: http://www.ftd.de/technik/it_t…-Media-Saturn/425396.html


    Stellt sich nur die Frage, woher "der Staat" das Geld nimmt. Wahrscheinlich von der Bundesfinanzagentur oder doch von Banken - womit sich dann der Kreis schließt und klar wird, warum es eine Einlagengarantie für Bürger gibt :p

  • Zitat

    Original geschrieben von Partybombe
    Sollen denn die 700 Milliarden Dollar der USA direkt ausgegeben werden oder sind das auch nur Bürgschaften?


    Die sollen tatsächlich ausgegeben werden, u.a. für den Ankauf mutmaßlich fauler Kredite über Marktpreis. Aber auch hier gilt: nix genaues weiß man (noch) nicht.


    Zitat

    Und was hindert Banken daran eine Bürgschaft anzunehmen und den Laden dann trotzdem gegen die Wand zu fahren?


    Im Prinzip nichts, das ist halt das Risiko bei einer Bürgschaft. Aber natürlich haben weder das Management noch die Aktionäre der Bank ein Interesse daran, dass diese "gegen die Wand gefahren" wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Ohne wirtschaftsfreundliche Politik kannst Du für Privatleute nichts tun! Gut gemachte Wirtschaftspolitik ist das beste, was Du für den kleinen Mann tun kannst. Das, was Du da schreibst sind Lafontaine-Platitüden und greifen viel zu kurz (wie übrigens auch mein Posting, das müsste man eigentlich deutlich mehr erläutern, aber ich hoffe, der Kern dessen, was ich meine, kommt über.)


    Dazu kann ich es leider nicht lassen, aus dem Feuilleton der FR zu zitieren:


    Zitat

    Ich habe noch im Ohr, wie Gerhard Schröder über Oskar Lafontaine höhnte, der bilde sich ein, er könne dem internationalen Finanzkapital Fesseln anlegen. Ich habe es auch deshalb im Ohr, weil ich fand, dass Schröder recht hatte. Lafontaine erschien mir als ein kleiner Mann, der seine Fäustchen ballte und sie gegen Leute erhob, die mit dem Bruchteil ihres Jahreseinkommens die ganze SPD hätten aufkaufen können. Sein Fäusterecken hatte etwas Lächerliches. Aber Lafontaine hatte Recht. Er hatte Recht nicht nur in der Analyse. Der Weg in die Katastrophe hatte begonnen mit der Entfesselung des Finanzkapitals


    Quelle: http://www.fr-online.de/in_und…eton/1611629_Abbitte.html

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