Technische Vorteile von UMTS900 ggü UMTS2100

  • In der Zeit, als ich mit noch mit Funkwellen beschäftigt habe, ging man davon aus, dass eine Verdopplung der Sendeleistung die "nutzbare" Reichweite (/Effizienz) eines Funksignals um 10% erhöht. Und 125mW kann man ziemlich oft verdoppeln, bis man auf 2000 mW kommt.


    Die 16-fache Sendeleistung dürfte m.E. zu einer merklichen Verbesserung der Verbindungsqualität führen. Zudem werden die 2W ja auch nur dann verwendet, wenn eine geringere Sendeleistung nicht ausreicht.


    Eine Beschränkung auf 125 mW wäre für mich unverständlich. Jeder der noch den LPD-Funk kennt (m.W. waren das 100 mW bei 433 MHz), hat eine Vorstellung vom Ergebnis der Frequenzausbreitung. Soviel ich weiß, hat man LPD inzwischen eingestampft und nutzt einen Teil der Frequenzen für Fernbedienungen.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    In der Zeit, als ich mit noch mit Funkwellen beschäftigt habe, ging man davon aus, dass eine Verdopplung der Sendeleistung die "nutzbare" Reichweite (/Effizienz) eines Funksignals um 10% erhöht. Und 125mW kann man ziemlich oft verdoppeln, bis man auf 2000 mW kommt.

    Ist viermal verdoppeln ziemlich oft? Die Frage ist ernst gemeint.

  • Ich denke schon. Ob ich einen Radius von 100 oder einen von 140 völlig ausreichend versorgen kann, macht bei der Realisierung einer flächendeckenden Versorgung m.E. einen erheblichen Unterschied. Es werden deutlich weniger (kostenträchtige) Stationen benötigt, ohne dass dem ein nennenswerter finanzieller Mehraufwand gegenübersteht. Denn ein Sender, der konstant mit 125 mW sendet, kostet dasselbe wie einer, der mit (bis zu) 2 Watt senden kann. Und die Mehrkosten, die anfallen, wenn ein Sender bei einem Teil der Verbindungen die Sendeleistung von hier nicht ausreichenden 125 mW auf (bis zu) 2 Watt erhöht, dürften gegenüber den Einsparungen für entfallene Standorte wohl kaum ins Gewicht fallen.


    Die einzige Voraussetzung für einen Sendebetrieb mit höherer Leistung ist, dass dem Betreiber genügend Kanäle zur Verfügung stehen, um Interferenzen/Überlagerungen sicher ausschließen zu können. Aber das lässt sich auf mathematischem Weg einfach prüfen. Selbst einige TT-Mitglieder werden dazu in der Lage sein, so dass diejenigen, die es angeht, dieses Problem im Schlaf lösen dürften. ;)


    Frankie

  • Also:


    UMTS kennt für Endgeräte 5 'power classes': Power Class 1, 2, 3, 3bis, 4


    1 und 2 sind lediglich für den Uplink-Frequenzbereich von 1920 - 1980 MHz spezifiziert, die restlichen auch für alle restlichen Bänder.


    Die maximale Sendeleistung ist hier für PC 3 vorgesehen, das sind 24dBm, das entspricht 251mW.


    Also nix mit 2W für UMTS900.


    N.

  • 1. Auch wenn das was du sagst mehr "Bauernregel" als alles Andere ist, kann man 125mW exakt 4 mal verdoppeln, um auf deine 2W zu kommen.
    Bei den von dir angenommen 10% je Verdoppelung der Senderleistung wäre die Reichweite bei 2Watt nur 1,1^4 = 1,4641 mal so groß wie bei 125mW.


    2. Bei analogen Funksignalen mag das sein, bei digitalen Signalen ist der Pegel dann einfach um -12dB niedriger.


    3. LPD ist auch analoger Funk mit Frequenzmodulation, da geht allein eine Menge der Leistung allein für das Trägersignal drauf. Äpfel und Birnen...

  • Zitat

    Original geschrieben von gasmann2000


    3. LPD ist auch analoger Funk mit Frequenzmodulation, da geht allein eine Menge der Leistung allein für das Trägersignal drauf. Äpfel und Birnen...


    Und übrigens läuft LPD mit 10mW...

  • Zitat

    Original geschrieben von gasmann2000
    1. Auch wenn das was du sagst mehr "Bauernregel" als alles Andere ist ...


    Ich mag jetzt nicht über den Begriff Bauernregel diskutieren ... die von mir genutzte Veranschaulichung entspricht halt denen, die man gemeinhin nutzt, um etwa den Anhalteweg im Straßenverkehr zu überschlagen. Auch diese Formeln sind alles andere als genau, erfüllen aber durchaus ihren Zweck.


    Die von mir genutzte Veranschaulichung ist für denjenigen, der sich in den Proportionen um Dezibel nicht genau auskennt, jedenfalls deutlich greifbarer als der Wert "-12db". ;)


    Sie verdeutlicht in etwa das Verhältnis zwischen Erhöhung der Sendeleistung und dem daraus resultierenden Gewinn für den Betrieb. Wenn ich einen großen Apfel einem kleinen gegenüberstelle und eine große Birne einer kleinen ... groß ist groß und klein bleibt klein, selbst wenn die Form eine andere ist.


    Auch wenn ein Plus von 40% im Einzelfall gering erscheinen mag - bezogen auf die Gesamtfläche der BR Deutschland wäre das gesamte Einsparpotential enorm.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Die von mir genutzte Veranschaulichung ist für denjenigen, der sich in den Proportionen um Dezibel nicht genau auskennt,


    Na, wir sind doch hier nicht bei Jogis Jungs, Folge 119 :D


    http://www.swr3.de/rss/Jogis_2…d=447060/z3b3f1/index.xml


    Wo mit Du aber hier nicht rechnest ist IHMO die Erhöhung der Interferenzen, wo nicht nur alle Geräte einer Zelle die gleiche Frequenz zur gleichen Zeit nutzen, sondern ALLE Endgeräte - zumindest ist bei den knappen 900er Frequenzen nix anderes zu erwarten.


    Das könnten u.U. den Vorteil durch eine höhere Reichweite bei höhere Sendeleistung zu Nichte machen.


    AFAIK war das eine wesentliche Überlegung, bei UMTS die Sendeleistung der Endgeräte deutlich ggü. GSM zu reduzieren.

  • ist es nicht auch so dass bei GSM eben mit 2W max gepulst gesendet wird und bei UMTS eben ständig mit gleichmäßig niedriger Sendeleistung ?


    Dann kommt es effektiv ja aufs gleiche raus, ich behaupte mal GSM hat in der Spitze max 2W, im niedrigen Bereich 0W, also gar keine Strahlung, gehen wir davon aus das Handy strahlt pro Sekunde 1* mit 1 W ( realistischer, 2W sind ganz ganz selten ) und 3* gar nicht ( alles frei erfundene Zahlen ... ) dann kommen wir im Mittel auch auch 250mW.


    Oder interpretiere ich das jetzt falsch ?


    Wenn man jetzt also mit UMTS ständig mit 1W senden würde dann hätte man eine sehr schone Strahlenkanone und könnte damit jeden Akku leer saugen ;)

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