Mobilfunkbetreiber schielen auf niedrigeres Frequenzspektrum für mobiles Internet
Der Mobilfunkbetreiber E-Plus und der Netzwerkausrüster Ericsson testen die Breitband-Versorgung per HSDPA über Rundfunkfrequenzen. 50 Haushalte im Umkreis der aufgestellten Sendestation in Grabowhöfe (Mecklenburg-Vorpommern) sollen bis Ende des Jahres den Breitband-Internetzugang über die Mobilfunktechnologie mit einer Datenempfangsrate von bis zu 7,2 MBit/s ausprobieren können. Die Tester bekommen die Endgeräte und SIM-Karten kostenlos gestellt. Auch die Kosten der Datenübertragung im E-Plus-Netz werden in der Testphase von den Projektbeteiligten getragen. Auch Netzbetreiber T-Mobile hat einen Testbetrieb des mobilen Breitband-Internetzugangs über Rundfunkfrequenzen bereits seit längerem im brandenburgischen Wittwock begonnen (wir berichteten).
Für den Testbetrieb wird das Frequenzspektrum zwischen 790 und 862 MHz genutzt, das im Zuge der Digitalisierung des Rundfunks frei wird und das die Mobilfunkbetreiber zumindest in Teilen gerne für ihre mobilen Breitband-Angebote zugeteilt bekommen möchten. Nach eigenen Angaben könnten die Telekommunikationsanbieter so in einem niedrigen Frequenzbereich ein leistungsstarkes, weitreichendes und gleichzeitig günstig zu betreibendes mobiles Breitband-Netz aufzubauen, das die "weißen Flecken" auf der multimedialen Landkarte tilgen würde. Die zur Diskussion stehenden Frequenzen im niedrigen Frequenzspektrum bieten im Vergleich mit den heute für UMTS genutzten Frequenzen eine höhere Reichweite und könnten deshalb mit weniger Antennenstandorten auch ländliche Gebiete abdecken. Die für den Test notwendigen Frequenzen wurden von der Bundesnetzagentur kürzlich freigegeben.
Quelle:
http://www.teltarif.de/arch/2009/kw02/s32530.html
gogo65