E-Plus endlich mit Festnetznummer?

Logischer Schritt von E+. Die haben die Pläne sicher schon seit Jahren in der Schublade. Wegen der Marksättigung von Homezoneprodukten der anderen Netzbereiber, vor allem durch o2 hat man es vermutlich bisher als unrentabel angesehen. Doch mit der (für mich absolut unverständlichen) quasi-Einstellung des Homezoneangebots seitens o2 wittert E+ nun eine Chance für ihr eigenes Homezoneprodukt. Ich finde das konsequent und logisch. Vielleicht kann man wirklich von den Fehlern bzw. der stiefmüttlerlichen Behandlung der HZ-Produkte der Marktmitbewerber profitieren.
Es ist klar dass die Homezone nur ein Marketingkonstrukt ist und eigentlich unnötig. Im Prinzip bräuchte man keine Festnetznummer, wenn Anrufe auf Mobilfunknummern entsprechend günstig wären. Dies ist aber, vor allem aufgrund der immer noch recht hohen Terminierungsendgelte in Deutschland, hierzulande noch lange nicht in Sicht. Daher haben m.E. Homezoneprodukte durchaus noch ihre Berechtigung.

Hallo,

Zitat

Original geschrieben von Vo.IP
Es ist klar dass die Homezone nur ein Marketingkonstrukt ist und eigentlich unnötig.

Jein. Selbst wenn der Interconnect zu Mobilfunk morgen auf 1 Cent runter reguliert würde, wie lange dauert es, bis ALLE Kunden gesenkte Preise erhalten, egal welchem Uralten Tarif sie sind?

Wie lange würde es dauern, bis in den Köpfen ankommt "Mobilfunk / Festnetz kein Unterschied?"

Vielleicht hatte Frau Reding das amerikanische Modell im Sinn, wo es gar keine "Mobilnummern" gibt, sondern nur Festnetznummern und der Mobilkunde den Interconnect von Fest zu Funk zahlen soll oder man verpackt ihn in Minutenpaketen.

Das würde hier auf dem Deutschen Markt wohl ein Erdbeben auslösen.

Lesen hier E-Plusler mit, die uns (gut getarnt) einen Tipp geben können? Ist da was konkretes im Busch oder dauert das alles eher noch länger?

ooooooh teltarif ist ja mit interesse dran an der sache.

wie lang das noch dauert? vielleicht kann sich ja noch wer an die Entwicklung bei viag damals erinnern (dann voda, dann t-mob) - ein bißchen zügiger diesmal weil das alle anderen mal wieder lange vorher schon gemacht haben und es nur aus der schublade gezogen werden muß.

eplus ist diesesmal aber deshalb spät dran, weil bislang die strategie verfolgt wurde, das festnetz zu ersetzen, deutlicher gesagt, zu verdrängen. erhofft war ja daß die leute zunächst die professional tarife statt festnetz nutzen, mit base war die hoffnung verbunden, den druck auf das festnetz erheblich erhöhen zu können. um die leute vom festnetz wegzuholen mußte man natürlich dort ansetzen, daher eine flat ins festnetz. logisch, daß wer das festnetz ersetzen will natürlich selbst keine festnetznummer anbieten darf. das festnetz ist demzufolge erklärter gegner und durch die flat über base auch faktischer gegner, weil gespräche ins festnetz base ic-gebühren kosten, aber nichts weiter einbringen. die flat zu base und zu eplus sollte nun base ins rollen bringen, denn wer sein festnetz durch base ersetzt hat erreicht ja alle, die ihr festnetz ersetzt haben UND die die noch festnetz haben ohne weitere kosten. das kalkül also: mit base ist man im vorteil, immer mehr holen sich daher base um auch jeden weiter günstig erreichen zu können. Je weiter das vorangeschritten ist, umso weniger vorteile hat festnetz weil es kaum mehr einer hat, base wäre das neue defacto-festnetz gewesen. damit wäre die belastung für base durch ic-gebühren ins festnetz gesunken weil immer mehr base-intern (eplus-intern) telefoniert hätten. das einzig absehbare risiko, das "rückruft-treiben" war unklar, weil die bequemlichkeit oder nicht-bequemlichkeit der gesprächsteilnehmer nicht bekannt war. sonst schien es nur chancen zu geben:

-mobiltelefonie ist flexibler als festnetz also attraktiver
-die leute telefonieren dann auch mobil-mobil, base bringt also auch geld rein zusätzlich zur grundgebühr
-zunächst recht hohe grundgebühr

zwar war es ein problem, das die telekom ihr beliebtes dsl an den festnetzanschluß koppelte doch so etwas konnte base ja auch mit der umts-flat. wiederum wurde hier auf den vorteil der mobilität/flexibilität gegenüber dsl gesetzt. die ausgabe auf 2 verschiedenen simkarten für die internetflat und die telefonflat verhinderte wohl, das die bis dahin oft gewohnte stationäre internetnutzung dazu führte, das auch die telefonieflat eventuell zuhause blieb, damit möglichst auch mobil mit base telefoniert wird weil da öfter auch mobil-mobil Gespräche zu erwarten sind.

zum problem wurden:

-flatrate-wettbewerb mit sinkenden grundpreisen
-die entwicklung der prepaid-discounter beginnend mit tchibo
-die eplus online-flat und base-online-flat haben auch dsl nicht genügend ersetzen können - fatal weil dadurch die leute am festnetz kleben bleiben(mußten)

ein für base nicht zu schlagender feind ist natürlich genion card s. der kontakt mit dem geht immer schlecht aus für base auch wenn der mengenmäßig nicht so präsent war und nun vom aussterben bedroht ist.

zuletzt kommt immer mehr hinzu das scheinbar viele base-verträge stationär enden als isdn-ersatz z.b. dank hoher auszahlungen einiger händler. diese werden nur abgehend genutzt und nicht "ausgeführt" - tödlich für ein konzept das ja wie kein anderes darauf angewiesen war, daß in der anfangszeit möglichst auch mobil telefoniert wird, wobei base aber nie genügend über diese anfangszeit hinweggekommen ist, da das zurückdrängen des festnetzes nicht wirklich gelang.

zur erweiterung base 5 braucht man nicht viel zu sagen außer o2o.

base 2 behauptet sich da am souveränsten.

als fazit für base insgesamt ergibt sich damit: mittelfristig ist, besonders auch durch die situation beim ic, das festnetz nicht zu besiegen. es wurde für base ja sogar immer mehr zum problem. so sehr, daß die base verträge dringend mit festnetznummern ausgestattet werden MÜSSEN, um die extreme einseitigkeit der anwahlrichtung zu brechen. da die base-zielgruppe preisbewußt ist und ja nicht auf eine festnetznummer angewiesen ist kann für diese auch KEIN AUFPREIS verlangt werden!
Im Allgemeinen kann man wohl damit rechnen daß die festnetznummer dann auch dankbar angenommen und genutzt wird.
Daß o2 sein genion card s nicht weiter vertreibt, nimmt auch nicht genügend druck von base um wieder auf einen erfolgreichen kampf gegen das festnetz zu hoffen, der genion card s hat dazu zu wenig marktanteil. o2 hat mehr erfolg mit genion m/l und die werden auch mit dem neuen base angegriffen.
Für eplus-verträge sind die vertragsbedingungen für die festnetznummern noch nicht so klar

Zitat

Original geschrieben von ejunky
(...) Je weiter das vorangeschritten ist, umso weniger vorteile hat festnetz weil es kaum mehr einer hat (...)

Hallo, abgesehen von der unendlichen Länge dieses Beitrages und der Frage, was Du uns damit sagen möchtest, muss ich betonen, dass zumindest die obige Aussage einfach nicht richtig ist.

Einer Presseinformation des BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) vom Mai 2009 zufolge, gab es "zum Jahresende 2008 (...) insgesamt 39,1 Millionen Festnetz-Telefonanschlüsse in Deutschland. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse war mit über 107 Millionen mehr als doppelt so hoch. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes telefonierten Anfang 2008 gut 9 Prozent aller deutschen Haushalte ausschließlich per Handy."
(Quelle: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_59293.aspx.)

Laut Statistischem Bundesamt gab es im Jahr 2007 39,7 Millionen Haushalte in Deutschland, deren Zahl sich aufgrund der Zunahme der Einpersonenhaushalte noch erhöht haben dürte.
*Daraus folgt, dass auch heute immer noch beinahe fast jeder Haushalt über einen Festnetzanschluss verfügt!*
(Quelle: http://www.destatis.de/jetspee…plateId=renderPrint.psml.)

telcafe. Lies doch einfach nochmal den Beitrag von ejunky, insbesondere den Satz vor deinem Zitat und den Halbsatz, den du nicht mit zitiert hast.

Zitat

Original geschrieben von ejunky ...
eplus ist diesesmal aber deshalb spät dran, weil bislang die strategie verfolgt wurde, das festnetz zu ersetzen, deutlicher gesagt, zu verdrängen.

Dies wurde mit Hilfe einer Insellösung realisiert: Nur für Basekunden untereinander war es fast ein Festnetzersatz (zumindest was Sprache aber nicht Daten angeht, s.u). Sobald aber jemand aus dem Kommunikationskreis als Non-Base-Kunde kostenpflichtig eine Eplus-Rufnummer wählen musste, erhielt diese Insellösung Brüche. Denn für den Anrufer hieß das teure Mobilfunknummer und nicht kostengünstige Festnetznummer - die historisch und psychologisch gewachsene stillschweigende Übereinkunft.

Zitat

das einzig absehbare risiko, das "rückruft-treiben" war unklar, weil die bequemlichkeit oder nicht-bequemlichkeit der gesprächsteilnehmer nicht bekannt war.

Sogar dieses Risiko wurde mittels der standardmässigen Rote-Taste-Tarifierung eine zeitlang (bis die Empörung darüber in den Online-TK-Publikationen höhere Wellen geschlagen hatte) minimiert: Hat ein base-Kunde einen Anrufer mittels der roten Taste seines Handys weggedrückt, dann berechnete base/eplus im Rahmen automatisch geschalteter Mehrwertdienste dem Anrufer die zumindest mit dem Angerufenen nicht zustande gekommene Sprachverbindung. So wurde es für viele unbequemer die base-Kunden für einen Rückruf anzuklingeln.

Zitat

zwar war es ein problem, das die telekom ihr beliebtes dsl an den festnetzanschluß koppelte doch so etwas konnte base ja auch mit der umts-flat.

Zumindest in der Theorie. Bald merkten viele, dass die bezahlbare umts-flat als beworbener Tarif aber nicht als befriedigend nutzbare Technologie konsumierbar war, weil die Kapazitäten (Zellen-Bandbreite pro eingebuchter Geräte) schlicht bei weitem nicht in dem Umfang ausgebaut wurden, dass die Kunden es als Ersatz für DSL akzeptieren konnten.

Der Ausweg dafür, nämlich HSDPA (oder die im Vergleich zu UMTS Akku schonendem Alternative EDGE) wurde damals vom Krammer als sozusagen vom Kunden nicht gewünschte "Technische Abenteuer" postuliert. Stattdessen galt die Devise 'Kerndienste mit etablierter Nachfrage' zu preferieren. Kein Wunder, dass er schon nach einem halben Jahr gegangen worden ist. Seine Abschafung von i-mode und der Ausstieg aus dem Handy-TV-Konsortium hat eingentlich sowieso kaum jemanden interessiert. Für zumindest der Form nach verwöhnten aber letztendlich lukrativen Geschäftskunden fiel die Strategie von Krammer mit dem Motto "Firmenkunden werden keine Sonderwünsche mehr erfüllt" wohl auch nicht sehr gewinnbringend aus.

Ciao

Zitat

Original geschrieben von harlekyn
Vielleicht wird hier BASE wieder mal zum Eisbrecher fuer den ganzen Markt. Wenn eine offizielle BWHZ zu einem bezahlbaren Preis kommt, duerfte das bei der Konkurrenz mehr oder weniger schnell auf Nachahmung stossen. Und davon profitieren dann letztendlich alle.

Ich dachte immer, dass eine BWHZ aus regulierungstechnischen Gründen nicht angeboten werden darf. Bei einer vom Anbieter gewährten BWHZ bestünde dann ja kein Bezug mehr zur regionalen Rufnummer. Aus eben diesen Gründen musste doch die Telekom T-Net-Vor-Ort einstampfen. Damit konnte man sich früher eine virtuelle Einwahl in jedem x-beliebigen Ortsnetz schalten (für Firmen interessant) und per RUL steuern.

Die Genion-HZs mit x-beliebigen Homezonen, mehr oder weniger unabhängig von der Anschrift des Vertragspartners sind IMHO auch grenzwertig und der T-Net-Lösung fast gleich zu setzen. Warum das so geht und bei der Telekom nicht :apaul:

Ich bin jedenfalls gespannt und wäre über eine BWHZ sehr sehr erfreut, da wir seit 05/2009 als Firma festnetzfrei sind. Da wäre eine preiswerte BWHZ der ultimative Kostensparer, wobei sich die RUL-Kosten eh schon eingrenzen, da ja z.B. Dus.net 1/1 taktet und die Preise recht vernünftig sind...